Ohne Tante Wicki jetzt bemüht zu haben, möchte ich gern eine Gegenmeinung aufstellen, denn der Unterschied zwischen Erzählung und Kurzgeschichte ist alles andere als klar, weil er sich in der Vergangenheit gewaltig verändert hat.
Die konservative Abgrenzung einer Kurzgeschichte gegen den Rest der Welt legt fest: ein Ort, ein Zeitpunkt, ein Thema. Wenn ich recht informiert bin, stammt diese Idee aus der american short story alter Prägung.
Heute versteht man einfach nur noch ein kurzes Stück Prosa darunter.
Pointen sind möglich, aber die Geschichten können auch offen enden. Es können besonders typische Beschreibungen sein, die nur jemand mit einem besonderen Blickwinkel erzählen kann, aber auch Handlungsstücke.
Für den Begriff Erzählung kenne ich keinen englischen Begriff. Die "novelette" entspricht eher dem Kurzroman oder der Novelle. Munro schreibt keine Kurzgeschichten, sondern Erzählungen. Es sieht so aus, als wären Erzählungen einfach umfangreicher als Kurzgeschichten.
Und jetzt schaue ich mal selber bei Wicki nach.
Liebe Grüße
Trippelschritt
p.s. in der Praxis ist der Unterschied fast bedeutungslos. Wenn man so etwas veröffentlichen will, gibt meist der Verlag den Umfang vor.