Ich freue mich, dass euch meine überarbeitete Version gefällt, sie sogar als mein bestes Werk gepriesen wird und ich euch als Leser damit einen Einblick in die Welt der ADHS-Betroffenen bieten kann.
Das ist auch das, was ich erreichen will.
Der Kommentar von cwolf mit seiner kurzen Erklärung der Prämisse hatte mir für meine Überarbeitung am ehesten geholfen:
Schon die Kurzfassung zeigt, dass Deine Geschichte keine Richtung hat. Bevor Du eine Geschichte schreibst arbeite eine Prämisse aus indem ein Charakter, der Konflikt und die Auflösung vorkommen; z..B. „Herberts Prahlerei führt zur Armut“ ...
Ich habe darin auch die Entwicklung des Protagonisten verpackt. Das Ende sollte möglichst das Gegenteil vom Anfang sein, um einen Spannungsbogen zu entwickeln.
Anfang: Georg ist schüchtern
Ende: Georg ist nicht mehr schüchtern.
Es soll auch nur zwei Figuren geben. Die ersten beiden gesprochenen Sätze sollten im Gegenteil zu den letzten zwei gesprochenen Sätzen stehen.
Erste zwei gesprochene Sätze:
Ozana: "So, du bist also ein Freund von Ernesto?"
Georg: (ein leise-schüchterndes) "Ja"
Letzte zwei gesprochene Sätze:
Georg: ...er schreit ganz laut (Da hat Georg nicht direkt gesprochen, aber es hat anscheinend auch seinen Zweck erfüllt, weil ihr mit der Geschichte zufrieden seid).
Ozana: "Du hast die Bären bis ins nächste Tal gejagt - super! Und ich wollte dich nicht beleidigen - das ist einfach mein schwarzer Humor!"
... Und dazwischen hatte ich eben die Geschichte entwickelt. Sie sollte auch nicht zu lang werden, um überschaubar zu bleiben.
Weil die Überarbeitung so gut verstanden wird und sogar gut ankommt, nehme ich an, dass das mit den ersten gesprochenen Sätzen, die im Gegenteil zu den letzten gesprochenen Sätzen stehen, ein gutes Werkzeug für weitere Geschichten ist.
Die These, die ich aufstelle ist also: "Auch mit ADHS ist Georg ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft und nicht minderwertig", was anhand der Geschichte bewiesen wird. Ja, ich will dem Leser meine Gedanken zeigen und die Gesellschaft verändern. Ich will den "revolutionären Film", der sich in mir abspielt, aufs Papier (oder in den Computer) bringen.
Ich versuche jetzt, noch eine Geschichte mit den Werkzeugen zu verfassen, wie ich sie auch in der Überarbeitung genutzt hatte. Wenn diese neue Geschichte nicht "funktioniert", kaufe ich mir das Buch, das Beatrice mir empfohlen hat.
Der rote Faden:
Der rote Faden ist der Faden, an dem die Geschichte sich entlanghangelt. Auf ihm werden die Szenen aufgefädelt wie Perlen. Am Faden entlang entwickelt sich die Geschichte.
Und wie ein Faden muss sich die Geschichte logisch nachvollziehbar, Stück für Stück entwickeln und wachsen.
Der rote Faden deiner Geschichte wäre grob sp (wenn ich das richtig verstanden habe und erinnere):
_____Georg fährt nach Südtirol, um zur Ruhe zu kommen____Er trifft dort auf Leute____Sie kommen ins Gespräch____Eine der Personen entpuppt sich als Drache____Plötzlich herrscht Gefahr____Dinge passieren (keine Ahnung, welche)____Alle haben Angst, aber Georg behält einen kühlen Kopf und kann den Drachen/die Gefahr "irgendwie" ausschalten____Alle sind beeindruckt und dankbar_____
Viskey bezieht sich hier auf die ganze Geschichte, nicht bloß auf die Überarbeitung. So wie ich das verstehe, funktioniert der rote Faden eher für längere Geschichten.
Ist dem so?