Ich kann das sehr gut nachvollziehen, merin. Ich denke, ob Schreiben Energie gibt oder zieht, kommt auch auf die Schreibphase an, in der man sich gerade befindet. Ist man ganz am Anfang, die Ideen fliegen einem zu und die Worte fließen nur so heraus, gibt das natürlich fast ausschließlich positive Gefühle. Weiß man stellenweise nicht weiter, muss Plotholes stopfen oder ist bei der Überarbeitung und drängt noch zusätzlich die Zeit, kann Schreiben auch sehr viel Energie ziehen.
Vermutlich ist die Kunst, sich genau auf die Dinge einzulassen, die die eigene Kreativität einem gerade schenkt, diffus. Das versuche ich auch. Jahrelang habe ich mich nur auf die Musik fokussiert und gar nicht geschrieben, davor kannte ich nur das Schreiben, und erst im letzten Jahr habe ich es richtig wiederentdeckt. Aber ich bin erst 20 und manchmal habe ich in einer Musikphase Angst, das Schreiben könnte nicht mehr wiederkommen, einfach weil ich die Regelmäßigkeit der Schaffensperioden noch nicht oft genug erlebt habe. Mit der Zeit werde ich da gelassener werden, da bin ich mir sicher.
Und merin: Woran liegt es, dass du so viel mehr schreibst, als du es dir vornimmst? Ist es nur der Zeitdruck? Oder sind es Ideen, die du unbedingt sofort aufschreiben musst, setzt du dich aus Gewohnheit dran oder hast du einfach Lust drauf?