Ich hatte zwei Bücher im Reisegepäck: "Das Universum nach Landau" von Karsten Kruschel und "Der Vorleser" von Bernhard Schlink.
Kruschels Buch mochte ich anfangs sehr, es sind kürzere Texte zur Idee, was in hunderten von Jahren mit den Menschen passieren könnte. Die Texte sind alle spannend, aber in der zweiten Hälfte des Buches nervten mich die vielen offenen Enden.
Schlinks Buch hat mich bis zum Ende fasziniert. Es beschreibt die Beziehung des Protagonisten zu einer 21 Jahre älteren Frau (er ist 15), die ihn letztlich verführt und die, wie er dann später herausfindet, KZ-Aufseherin war. Das Buch handelt nicht nur von der Frage, wie er über diese Beziehung hinauswachsen kann (er kann es meines Erachtens fast nicht), sondern auch davon, wie man mit Schuld umgehen kann. Es liefert kaum Antworten, aber viel Fragen und viel Innenleben des vielschichtigen Protas.