hallo Federteufel,
ich habe schon lange nichts mehr von mir hören lassen, aber ich arbeite intensiv an einem neuen Manuskript, das bis zum Frühsommer fertig werden soll.
Kürzlich habe ich ein Buch gelesen, dass sowohl vom Thema, als auch vom Schreibstil etc. her als literarischer Leckerbissen bezeichnet werden kann.
Worum es in diesem Buch geht, habe ich einmal zusammen gefasst.
Die Papstkatze von Eva Berberich
Eines Tages erscheint eine schwarze Katze im Vatikan und quartiert sich in den Räumen des Papstes ein. Alle Versuche, sie zum Gehen zu bewegen, scheitern - sie bleibt. Allmählich gewöhnt sich der Papst an ihre Anwesenheit und genießt das Zusammensein mit ihr, obwohl sie sein Leben gründlich umkrempelt. Beide führen lange, leicht- und tiefsinnige Gespräche über Gott und die Welt. Und manchmal schweigen sie einfach miteinander, was der Seele des Papstes gut tut. Unter ihrem Einfluss beginnt der schüchterne Papst, sich zu verändern, was nicht ohne Folgen bleibt.
Es geht in diesem Buch um den Zustand der Kirche und das Verhältnis des Papstes zu IHM, dessen Stellvertreter auf Erden er ist. Um das Verhältnis zur allmächtigen Kurie und zu den Menschen, mit denen er es im Vatikan zu tun hat - mit feinem hintergründigem Humor erzählt. Es beschäftigt sich mit dem alten Mann, der das Amt des Papstes innehat, mit seinen Zweifeln und seinen Gedanken, die oft seltsame Wege gehen, wenn er über sich selber sagt: „Mit mir ist kein Kirchenstaat zu machen.“
Die „Papstkatze“ ist alles andere als ein frommes, erbauliches Religionsbuch oder eine niedlich-putzige Katzengeschichte. Es enthält eine Portion Kirchenkritik, ist aber keineswegs religionsfeindlich. In ihm mischen sich, wie immer in den Büchern dieser Autorin, realistische und märchenhafte, ernste und heitere Elemente. Sinn für manchmal blühenden Unsinn und für eine außerordentlich schöne, poetische, nie kitschige Sprache sollte man schon haben. Durch die Geschichte „schleichen“ und „schnurren“ charmante Miniaturkatzen, was das Buch bibliophil wirken lässt.
Dazu kommt der ermutigende Kommentar des Tübinger Reformtheologen Hans Küng, dem Eva Berberich ihr Buch gewidmet hat: „Diese Papstkatze wird mit dazu beitragen, den Defaitismus zu bekämpfen, der sich in der Kirche immer mehr ausbreiten wird, sollten nicht bald Reformen greifen.“