21 November 2024, 21:33:08

Autor Thema: Realitätsflucht?  (Gelesen 19984 mal)

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Parzifal

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Re: Realitätsflucht?
« Antwort #15 am: 06 August 2014, 18:54:14 »
Zitat
Ich denke manchmal muss dieser ernste Hintergrund gar nicht so extrem im Vordergrund stehen.

Guter Satz!  ;)

Zitat
Aber bei den meisten Geschichten und Büchern die ich in den letzten Jahren gelesen habe, ist irgendwo ein Funken drin, der zum Nachdenken anregt, auch wenn ich die Bücher noch zu unterhaltsam finde. Es muss nicht alles mit dem Holzhammer funktionieren...

Jo!

Zitat
Für mich persönlich spiegeln diese Grauen Herren auch ihren eigentlichen Sinn wieder. Sprich Zeitdiebe.

Sie stehlen den Menschen immer mehr Zeit und entziehen ihnen damit die ganze Lebensgrundlage - das hat mich auf die Spekulanten gebracht. Ende hat mit "der gestohlenen Zeit" eine Art Metapher für diesen Vorgang gefunden.





merin

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Re: Realitätsflucht?
« Antwort #16 am: 06 August 2014, 19:01:56 »
Zitat

Außerdem hat Kunst eine Funktion in der Gesellschaft. "Unterhalten" ist schön und gut, aber "verändern" ist nach meinen subjektiven Wertmaßstäben besser.

das klingt so ernsthaft und pflichtbewusst und ist eine Seite des Lebens.
Doch ich meine, dass Träumen und Harmonie, Sanftheit und Lächeln ebenfalls eine wichtige Lebensseite ist, die nicht vernachlässigt werden sollte.

ja klar. Das widerspricht sich doch gar nicht.

Haramis bringt es, wie ich finde auf den Punkt:

Zitat
Wenn ich wirklich etwas zu sagen habe als Autor, beschäftige ich mich dann nicht automatisch mit Missständen irgendeiner Art - global, persönlich, wie auch immer?
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

Ionasa

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Re: Realitätsflucht?
« Antwort #17 am: 06 August 2014, 19:27:08 »
Also in einem bestimmten Alter fand ich für mich Realitätsflucht überhaupt nicht schlimm, DESWEGEN habe ich damals gelesen!
Und diese "Problembücher" mit denen wir damals in der Schule bombardiert wurden, fand ich ziemlich daneben!!! Etwas später hab ich die aber ganz gerne gelesen. :diablo:
Und heute muss ich gestehen: Ich finde es schade, dass ich beim Lesen der Realität nicht mehr so entfliehen KANN, wie ich es früher konnte ... irgendwas ist geschehen mit mir, aber ich lese und das ist schön, aber wenn ich das Buch zumache, bin ich wieder da und mach im Alltag weiter (ich weiß, so muss das auch sein ;) ) - ABER es war schön, mit 10 bis ca. 16 gedanklich in den Büchern leben zu können!
Also spielt doch irgendwie der Wunsch des Lesers auch ein Rolle, oder?

Sirius

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Re: Realitätsflucht?
« Antwort #18 am: 06 August 2014, 19:53:11 »

Also ich habe Momo gelesen, von Michael Ende. Und ich muss sagen, der Hintergrund dieser Geschichte ist mehr als ernst. Die "grauen Herren" sind die Börsenspekulanten, die mit den Wertschöpfungen der Menschen Schindluder treiben. In Endes Geschichte tun sie etwas dagegen; wir machen nichts. Mir kommt diese Geschichte so vor, als wollte uns M. Ende damals vor den Zuständen warnen, die wir heute haben. Graue Herren, die in ihrer Gier und Skrupellosigkeit die ganze Welt lahm legen können (die nächste Finanzkrise wird es zeigen) Reicht das als ernsthafter Hintergrund, oder ist das für dich nur eine erbauliche Kinder und Große-Kinder-Geschichte?  ;)


Genauso habe ich die Botschaft des Buches verstanden. Ich gehe aber noch weiter in die zwischenmenschlichen Beziehungen, die oberflächlicher werden - d. h. Mangel an Menschlichkeit - auch davor hat meiner Meinung nach Michael Ende gewarnt.

merin

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Re: Realitätsflucht?
« Antwort #19 am: 07 August 2014, 10:43:00 »
Also in einem bestimmten Alter fand ich für mich Realitätsflucht überhaupt nicht schlimm, DESWEGEN habe ich damals gelesen!
(...)
Also spielt doch irgendwie der Wunsch des Lesers auch ein Rolle, oder?

Sicher. Es zwingt einen ja niemand, Momo anders als nur als unterhaltsame Geschichte zu lesen. Aber wer will, kann den Subtext finden und mitnehmen.
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

Sirius

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Re: Realitätsflucht?
« Antwort #20 am: 07 August 2014, 11:22:32 »
Zitat

Wo bleibt denn da die Zeit, um einfach mal etwas nettes zu lesen. Ständig muss es "Sinn" haben. Am besten auch noch in der Freizeit beim Lesen. Kein Wunder, dass dann so etwas wie Burn Out und Co zum Alltag gehören. Man bekommt ja nirgendwo Ruhe oder einen Rückzugsort.

Ich denke manchmal muss dieser ernste Hintergrund gar nicht so extrem im Vordergrund stehen. Vieles wirkt doch sowieso über das Unterbewusstsein. Und andersherum finde ich es auch nicht schlimm, wenn ich diesen Hintergrund mal nicht finde.

Aber bei den meisten Geschichten und Büchern die ich in den letzten Jahren gelesen habe, ist irgendwo ein Funken drin, der zum Nachdenken anregt, auch wenn ich die Bücher noch zu unterhaltsam finde. Es muss nicht alles mit dem Holzhammer funktionieren...

das hast du sehr gut formuliert. Viele der heutigen Bücher sind voller Probleme, die ausführlich geschildert werden. Die Wirkung, die sie bei den Betroffenen haben, werden von allen Seiten beleuchtet. Ich meine, Probleme hat man selber genug, es werden von der Umgebung (Bekannten etc.) noch zusätzliche Probleme an einen heran getragen und es würde mir nicht weiter helfen, wenn ich auch noch über Probleme lese. Das könnte in mir viel Licht ersticken und allmählich zur Überzeugung werden, dass die Welt dunkel und trübe ist. Doch es gibt helle Seiten, die unbedingt erhalten, d. h. gepflegt werden sollten. Hier können gut geschriebene Bücher eine wertvolle Hilfe sein. Es gibt diese Bücher auch heute noch. Doch es ist eher selten, dass ein Autor so etwas schreibt - ist es vielleicht nicht zeitgemäß? Läuft er damit Gefahr, nicht ernst genommen zu werden?
Es liegt nicht immer an den Verlagen, die solche "hellen" Bücher ablehnen würden.

Ich kenne z. B. eine Schriftstellerin, die in den letzten Jahren heitere Bücher mit viel Wortwitz und Ironie geschrieben hat. Die Bücher haben hohe Verkaufszahlen erzielt. Im letzten Jahr schrieb sie ein Manuskript mit problematischem Inhalt und reichte es ihrem Verlag ein. Der Verlag lehnte dieses Manuskript ab mit der Bemerkung "problematische Bücher gibt es schon genug - wir möchten von ihnen Manuskripte in der Art haben, wie ihre letzten Bücher waren".
Trendwende?
« Letzte Änderung: 07 August 2014, 11:27:48 von Sirius »

Viskey

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Re: Realitätsflucht?
« Antwort #21 am: 07 August 2014, 13:15:44 »
Trendewende? Nein, Marketing. ;)
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Eluin

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Re: Realitätsflucht?
« Antwort #22 am: 07 August 2014, 13:19:55 »
Sirius, das sind interessante Gedanken.
Was meinst du mit "hellen" Büchern? Bücher, denen die Probleme nicht direkt anzusehen sind?

Ich persönlich sehe es ähnlich wie du. Im Alltag haben die Meisten schon genug Konfrontation mit Problemen. Manchmal hilft es darüber zu lesen, um vielleicht zu sehen, wie andere diese Probleme lösen, manchmal möchte man aber auch nicht daran erinnert werden.

Das erinnert mich an ein Gespräch, dass ich letztens geführt habe. Wo ich mich in eine Ecke habe drängen lassen in die ich gar nicht wollte, aber zu blöd war, dass rechtzeitig zu erkennen. Es ging darum, warum ich schreibe. Nur aus Realitätsflucht? Mir ist in dem Moment nicht eingefallen, warum es eben keine Realitätsflucht ist, sondern ich trotz meiner nicht offensichtlichen Themen meine eigenen Probleme in meinen Texten löse.
Ich schreibe Fantasy, aber das heißt noch lange nicht, dass die Charaktere nur in Welten voller Friede, Freude und Eierkuchen leben. Gerade in Genres, in denen offensichtliche Alltagsprobleme nicht vollkommen durchsichtig transportiert werden, steckt denke ich viel Tiefe. Allerdings muss man sich manchmal die Mühe machen, diese zu finden. Genau das ist dann aber die Entscheidung der Leser. Will ich so tief in die Geschichte hinab steigen oder mich einfach nur nett unterhalten lassen? Ich persönlich mag solche Werke am liebsten. Dadurch kann ich selbst entscheiden, was in diesem Augenblick für mich richtig ist, ohne den Spaß am Lesen zu verlieren, weil ich überall nur auf neue Probleme gestoßen werde.

Huff, ist das auch nur halbwegs verständlich, was ich meine?  :watchout:
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Sirius

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Re: Realitätsflucht?
« Antwort #23 am: 07 August 2014, 13:53:21 »
@ Eluin

es ist für mich vollkommen verständlich, was du ausdrücken wolltest.
Ich meine mit den "hellen" Büchern solche, die dem Leser nicht sofort ein Problem so vor die Augen halten, dass ihnen ein anderer Blick nicht mehr möglich ist als der auf das Problem. Der Leser    m u s s   sich damit beschäftigen oder das Buch weg legen - ich lege es weg.
Helle Bücher sind meiner Meinung nach solche, die einen harmonischen Wortrythmus haben, der so sanft dahin fließt, dass der Leser nicht bemerkt, wie er von dem Geschehen eingesogen und mitgezogen wird. Ein Buch, das manchmal innehalten lässt, nachdenklich macht und den Leser dann mit Freude weiter lesen lässt. So ein Buch kann jemanden in eine "heile Welt" entführen, wenn er sich dem Fließen überlässt wie in einem Fluss. Er kann aber auch Steine und Untiefen bemerken - mehr oder weniger stark - die ihn aber nur kurze Zeit aufhalten, ihn nicht verletzen oder unwiderruflich bei seinem Weiterfließen behindern. Wenn so ein Buch zu Ende  gelesen wurde und dann der Gedanke kommt "schade, dass es schon zuende ist", dann war es eines dieser hellen Bücher.

Und jetzt muss ich anmerken "Uff, habe ich mich halbwegs verständlich ausgedrückt"? :cheese:

Eluin

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Re: Realitätsflucht?
« Antwort #24 am: 07 August 2014, 14:17:12 »
Japp hast du  :biggrin: Jetzt kann ich es nachvollziehen. Genau diese Art von Büchern mag ich auch. Sie berühren einen auf einer Ebene, die viel Tiefer liegt als der Verstand. Ich muss nicht alles mit dem Kopf aufnehmen, um mir Gedanken zu machen oder neue Eindrücke zu gewinnen. Manchmal brauche ich genau so etwas, wo ich einfach mal abschalten kann. Das muss dann aber nicht heißen, dass es ein Buch ohne "problematischen" Inhalts ist oder ich dadurch komplett aus der Realität fliehe. Vielmehr kann ich dadurch oftmals die Realität viel klarer sehen.
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Sirius

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Re: Realitätsflucht?
« Antwort #25 am: 07 August 2014, 14:46:42 »
Zitat
Sie berühren einen auf einer Ebene, die viel Tiefer liegt als der Verstand. Ich muss nicht alles mit dem Kopf aufnehmen, um mir Gedanken zu machen oder neue Eindrücke zu gewinnen. Manchmal brauche ich genau so etwas, wo ich einfach mal abschalten kann. Das muss dann aber nicht heißen, dass es ein Buch ohne "problematischen" Inhalts ist oder ich dadurch komplett aus der Realität fliehe. Vielmehr kann ich dadurch oftmals die Realität viel klarer sehen.

Genauso ist es meiner Meinung nach. Der Verstand blockiert oft ein gefühlsmäßiges Aufnehmen. Doch wenn nicht nur der Verstand beim Lesen gefordert wird, kommt manchmal von irgendwoher eine Berührung, die man in der eigenen Tiefe spürt. Dort, wo es ganz wichtige Empfindungen gibt.
Du hast Recht, dass durch solche Berührungen die Realität oft viel klarer gesehen werden kann. Es hilft beim Sortieren und lässt manchmal sogar Lösungen finden, die mit dem Verstand alleine nicht möglich gewesen wären.
 :lava:

merin

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Re: Realitätsflucht?
« Antwort #26 am: 07 August 2014, 15:41:58 »
Aber sind nicht diese hellen Bücher gerade die, die sich mit den Problemen beschäftigen bzw. Lösungen oder alternative Sichtweisen aufzeigen?
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

Haramis

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Re: Realitätsflucht?
« Antwort #27 am: 07 August 2014, 16:24:12 »
Ich glaube, eines der Probleme liegt darin, dass das gefühlsmäßige, empathische Lesen, gerne als unreif wahrgenommen wird, während das intellektuelle, verstandesmäßige Lesen, auf geistige Reife hindeuten soll.  :dontknow:

merin

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Re: Realitätsflucht?
« Antwort #28 am: 07 August 2014, 16:33:15 »
Also mir ist diese Unterscheidung fremd. Beides muss doch Hand in Hand gehen um einen Text zu erfassen.
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

szazira

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Re: Realitätsflucht?
« Antwort #29 am: 07 August 2014, 17:27:28 »
In unserem Literaturgeschichtekurs in der VHS "fetze" ich mich regelmäßig mit einem anderen Teilnehmer, einem pensionierten Deutschlehrer, der Schundliteratur wie Fantasy, Science Fiction (insbesondere Star Trek) am liebsten sonstwohin verbannen möchte. Er läuft immer wieder puderrot an, wenn ich ihm erzähle wieviele gesellschaftliche Tabus allein in Star Trek gebrochen und kritische Themen aufgefasst und dem Publikum präsentiert wurden. Lustigerweise hört der fast zehn Jahre ältere ehemalige Dozent und Literaturwissenschaftler interessiert zu und findet nicht, dass es sich um Schund handelt.

Ein Beispiel wie unterschiedlich auch innerhalb der "Fachwelt" verschiedene Genre bewertet wird und wie vorurteilsbehaftet pauschalisiert wird, nur weil es den eigenen Geschmack nicht trifft.

Es gibt mindestens zwei Definitionen des Begriffes "Trivialliteratur", was zeigt, wie 'einig' die Fachwelt in dieser Beziehung ist. Die meisten Podiendiskussionen werden in der Literatur von Leuten geführt, die für meine Begriffe nur einen wankenden Elfenbeinturm (und ich meine nicht den aus Fantasien) retten möchten und das über Ausgrenzung von Entwicklungen heraus. Goethe zumindest war schwer daran interessiert seine Werke zu verkaufen und weniger an dem hohen Anspruch. Als Selbstverleger mußte er schließlich seine Kosten wieder reinholen und ein bisschen Geld zum Leben hätte man ja auch noch gerne (Ich hoffe, dass ich den Guten gerade nicht verwechsle). Insofern zweifle ich sehr an den Aussagen vieler Literaturkritiker und -Wissenschaftler.

Man kann viele Bücher auf die eine oder andere Weise lesen. "Momo" und "Die unendliche Geschichte" sind nur zwei Beispiele, die hier bereits genannt wurden. Selbst "heile Welt" Literatur kann Konflikte behandeln - in "Der Dokter und das liebe Vieh", sicherlich kein hochanspruchsvoller Roman, schimmerte schon durch, was für eine Katastrophe es sein konnte, wenn die Milchkuh eines Bauern starb.

Es bringt aber auch nichts überall etwas hineingeheimnissen zu wollen. Schließlich ist Literatur ja auch dazu da uns tatsächlich in eine andere Welt zu entführen und mal die Perspektive zu wechseln, vielleicht auch nur um Abstand zu gewinnen. Den Abstand den man braucht um sich wieder den "großen" Themen zu widmen - oder den Kleinen.