Ich hatte mal das Vergnügen, Nina Blazon in einem Seminar zu erleben.
Bei ihr war es so, dass der Verlag verlangt hat, ihre Geschichte in ein anderes räumlich/zeitliches Setting zu verlagern. Das Buch ist unter dem Titel "Faunblut" erschienen.
Sie hat dem zugestimmt, weil die Charaktere und der zentrale Konflikt erhalten geblieben sind.
Das Buch habe ich gelesen - und war echt begeistert. Also hat's der Geschichte keinen Abbruch getan. Jetzt würde mich natürlich interessieren, wie die Geschichte denn vorher war ...
Zum Thema:
- Zeit käme drauf an. Wenn ich mir etwas dabei gedacht habe, dann würde es wahrscheinlich weh tun. Wenn es aber dem Lesefluss dienlich ist, gut. Ich les gerade "Eine Handvoll Worte" als Urlaubslektüre, und dort wird auf zwei Zeitebenen erzählt: Vergangenheit und Gegenwart. Im Englischen mag das vielleicht gut funktionieren, aber ich finde es im Deutschen doch sehr befremdlich, im Präsens zu lesen, wenn es Situation und Stoff nicht gerade her geben. Ich fliege jeden dritten Satz raus ...
- Namen würde ich nicht ändern. Zumindest nicht bei Herzensprojekten. Sollte ich eh schon 30 Bücher veröffentlicht haben und es wäre wirklich ein Brotjob, okay, aber bei meinem jetzigen Projekt definitiv nicht. Da hab ich für einen Namen die komplette Charakter-Vergangenheit geändert/dazu gedichtet, damit der Name noch passte.
- Handlungsort ließe sich wohl ändern, aber nur, wenn es keinen Einfluss auf die Geschichte hätte. Denn wie Trippelschritt schon sagte, man muss den Ort kennen und manche Handlungen sind so nur in bestimmten Städten denkbar.
- Titel hätte ich kein Problem mit. Da schreibe ich eh immer unter Arbeitstiteln, die ich meist nicht gelungen finde. Da hat der Verlag mehr Ahnung, was auf dem Markt läuft und was nicht. Ich würde mir ein Mitspracherecht zwar
wünschen, aber da würd ich schon auf den Verlag vertrauen. Der will ja auch seine Kohle damit verdienen
Und wenn er denkt, dass sich Feuchtgebiete als Titel gut verkauft, wird er schon Recht haben damit