Ja, ja, die Ideen - wo kommse her, wo gehn se hin, wann kommse wieda.
(frei nach Schubert, 7h-moll, und dem Berliner Volksmund).
Leider bin ich noch kein systematisch-fleißiger Schreiber, kein Planarbeiter im Ideensteinbruch, sondern eher Wiesenträumer und Schmetterlingsjäger. Meine bevorzugte Erntezeit sind die letzten und die ersten Minuten am Tag. Die Halbwach-Phase ist oft sehr produktiv, da haben die Traumgeschichten manchmal schon richtig Fleisch und Atmosphäre - und dann der Schock, wenn nach Familienbegrüßung, Frühstück, Radio und Zeitung vom schönen bunt schillernden Ideenschmetterling nur noch eine vertrocknete leblose Hülle übrig geblieben ist und die Wiederbelebung nicht gelingen will.
Irgendwie sind Ideen für mich oft noch wie Seifenblasen, die zerplatzen, wenn ich versuche, sie festzuhalten.
Deshalb gilt also für mich: erstmal so schnell und so unabgelenkt wie möglich notieren, fabulieren, noch nicht formen. Und da Notieren auch selbst wieder ein Prozess mit Ablenkungspotential sein kann (wo ist ein Zettel? oh, interessant, mit Füller/Bleistift schreibt es sich ganz anders...), versuche ich, dieses Ablenkungspotential möglichst gering zu halten: 1 Stift, 1 Notizbuch, immer dabei (klappt leider nicht immer).
Von der bisherigen Zettelwirtschaft will ich schon seit langem weg, 1. Schritt wie gesagt: nur noch EIN Notizbuch, das ich möglichst IMMER dabei habe. Darin: Seitenzahlen, Notiz immer mit Datum. Schreiben/Texten und das [Reflektieren/Erweitern/Kommentieren] sauber trennen [ich vermische die Ebenen gerne, manchmal mitten im Satz, um die Ebenen voneinander abzuheben, hab ich mir die [] angewöhnt].
Und dann - wie Du schon schrubst - Übertragung auf Datenträger (klappt aber leider nicht so regelmäßig, wie eigentlich erforderlich.
Wie du richtig sagst:
Früher oder später wird eine Aufteilung auf zu viele unterschiedliche Medien recht kompliziert.
Hab ich auch inzwischen leidvoll festgestellt, es wird nicht nur kompliziert, sondern auch extrem aufwendig, sachlich zusammenhängende Notizen, die sich auf verschiedenen Trägermedien befinden, wieder zusammen zu führen.
Der größte Vorteil eines Datanbanksystems ist, dass verschiedene Ideen sich treffen und dabei gegenseitig befruchten.
Was verstehst Du unter einem Datenbanksystem? Und nutzt Du tatsächlich ein
Dantenbank-Management-Programm?
Ich habe bisher noch nichts passendes gefunden, und mir mit Filemaker o.ä. selbst etwas zu stricken, dazu reichte die Zeit und die Vorstellungskraft nicht.
Scrivener kommt mir da schon ein wenig entgegen, aber für eine echte Verknüpfung von Informationen per Indizes reicht das Programm auch noch nicht (oder ich habe mir die entsprechenden Features noch nicht erschlossen).