21 November 2024, 17:41:07

Autor Thema: Schreibpensum  (Gelesen 7281 mal)

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Iphigenie

  • Gast
Schreibpensum
« am: 04 May 2014, 23:56:09 »
Hallo liebe Teufelchen,

ich hoffe, ich hab einen dazu existierenden Thread nicht übersehen  :versteck:

Mich würde es mal interessieren, wie ihr das mit dem Schreiben so im Alltag handhabt. Ich stehe jetzt vor meinem ersteren größeren Projekt, bei dem ich das Gefühl habe, dass ich es tatsächlich zu Ende bringen will , weil mir die Charaktere sonst noch Jahre im Kopf auf den Geist gehen.
Setzt ihr euch ein bestimmtes Pensum, was ihr täglich schreiben wollt? Habt ihr Schreib-Tage? Zeiten? Geht ihr nach Wörtern/Zeichen/Seiten oder nach Zeit? Wie macht ihr das?
Und vor allem: Wie fahrt ihr mit der Taktik?

Liebe Grüße
Kerstin

Trippelschritt

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Re: Schreibpensum
« Antwort #1 am: 05 May 2014, 07:31:23 »
IM Augenblick bin ich keim Maßstab.
Ich stehe morgens auf und fange an zu schreiben und schreibe so lange, bis ich keine Lust mehr habe.
Aber mittlerweile bin ich auch Pensionär.

Als ich noch meinen Stressjob hatte, schrieb ich immer zwschendurch. Meist kamen mir viele gute Gedanken vor dem Einschlafen oder vor dem Aufwachen. Die wurden gleich morgens notiert (Logbuchtechnik), sodass ich fast jeden Tag eine Seite Text produzieren konnte. Und der Sonntag Morgen gehörte fast immer dem Schreiben.

Ich habe selten abends geschrieben, weil ich da meist alle war.

Liebe Grüße
Trippelschritt
Wer bin ich, wer war ich, wer werde ich sein?

Ginger

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Re: Schreibpensum
« Antwort #2 am: 05 May 2014, 07:43:17 »
Immer dann, wenns geht und wenn es mein Hirn zulässt ^^

Ich würde gerne viel öfter schreiben, würde mir gerne fett in meinen Kalender "Schreibzeit" reindonnern und diese auch einhalten, aber das klappt leider nicht immer nie.

Ich hab leider (noch) keinen festen Tagesablauf, weil ich durch Studium usw. nie weiß, was ich am Ende des Tages noch zu erledigen habe, aber ich versuche dadurch wenigstens am Wochenende bisschen was für mein(e) Projekt(e) zu machen. Klappt auch nicht immer, weil ich dann manchmal einfach lieber im Bett liege, lese, mich mit Freunden treffe oder irgendeine Serie gucke, anstatt mir die Finger am Laptop wund zu tippen. Kommt vor :)

Sonst zwischendurch. Immer dann, wenns geht. Auch meistens dann, wenn die Zeit für was "größeres", wie Freunde treffen usw. nicht reicht und ich umbedingt etwas produktives machen will, das nichts mit der Uni zu tun hat.

Ein direktes Schreibziel habe ich nicht. Ich kenn mich, ich würde mich hetzen, ich würde ein schlechtes Gewissen bekommen und mich schlecht fühlen, wenn ich das Pensum nicht einhalten kann und das möchte ich nicht, denn ich will das Schreiben nicht mit irgendwelchen schlechten Gefühlen in Verbindung kommen lassen. Das wäre doof und, da bin ich mir sicher, ziemlich kontraproduktiv :)

Ich schreibe lieber abends/nachts, aber da ich zu dem Zeitpunkt meistens schlafe(n sollte) (Wenn ich kein kompleter Zombie sein will), wird das meistens auch nichts. Aber ich spreche dann auch vieles einfach als Sprachmemo in mein Handy und irgendwann, wenn ich nicht vergesse, dass diese Sprachnotiz existiert, dann tippe ich die Idee ab. Manchmal versuche ich auch vor dem Einschlafen einfach ein bisschen über mein Projekt nachzudenken. Damit ich wenigstens etwas mache, auch wenn es nicht zum Schreiben reicht sondern nur zum Nachdenken.

Bis jetzt fahre ich mit dieser "Taktik" sehr langsam :cheese: aber wenn es nicht besser geht, dann kann man nichts machen und es ist tausend Mal besser als gar nix zu machen.

Uli

  • Gast
Re: Schreibpensum
« Antwort #3 am: 05 May 2014, 11:38:42 »
System? Oh ... nein.

Manchmal schreibe ich ganz gesitten so 100 Zeilen am Tag, manchmal ganz wild das dreifache - und manchmal gar nichts. Kommt immer so drauf an.

Immerhin ist das kein Brotjob, ich habe also keinen Grund, irgendwas zu zwingen (auch, wenn das geht, wie ich aus Erfahrung weiß). Folglich tu ich das auch nicht.
Was funktioniert, wenn ich 'muß':
Eben die 100 Zeilen - vor dem Mittagessen (also ... bis ca 14:30). Das ist ein Klassiker, London und Pratchett haben so gearbeitet. Scheinbar ist an diesem Umfang etwas magisches, oder es reicht halt, um vom Zeilenhonorar zu leben  ...
Wichtig ist dann aber die 'heilige Zeit' - weder mache ich in dieser Zeitspanne irgendwas anderes (außer Kaffee), noch schreibe ich außerhalb der fixen Stunden.
Mit der Methode entstehen allerdings keine KGs und auch keine ... Seltsamkeiten. Also Dinge wie 'Das Gorm-Verhängnis' oder 'Markball', das passt einfach nicht zu Planung.
Sondern halt (relativ) normale Romane. Das andere 'passiert' halt, wenn es will: Auf Autobahnraststätten, in Kneipen, oder auch in der Bahn - wobei früher gern mal Speisekarten oder ähnliches herhalten mussten. (Tablett sei Dank, das geht heute besser).

Alkohol und Schreiben haben eine Beziehung: Manchmal braucht es einen Wein oder zwei, um aufhören zu können. Inspiration liegt darin nicht, wenngleich einige hübsche Wortdrechseleien in Zusammenarbeit mit solchen Flüssigkeiten entstanden sind: Fragmente, die irgendwo hinpassen.
Ähnlich ist es mit Musik: Entweder ist sie gut, dann höre ich zu und tue selber nichts, oder sie ist nicht gut, dann nervt es und lenkt ab. Wobei mich anderer Lärm gar nicht stört, seltsamerweise.


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Re: Schreibpensum
« Antwort #4 am: 05 May 2014, 11:59:44 »
Seufz ... Nein, leider nicht, obwohl ich mir chon oft gedacht habe, es wäre vielleicht gut. Dann ist aber NaNo und ich merke, dass der Zwang des täglichen Schreibens nichts für mich ist und mich zu sehr stresst.

Wenn ich schreibe, dann meistens über Mittag (zw. 12-14), vor dem Z'Nacht (18-20) und dann so 22-02 ist auch eine beliebte Zeit bei mir.

Aber nur wenn ich a) Inspiration und b) auch wirklich Zeit/Lust habe.
Das Leben ist kurz - der Tod ist ewig.
Lynwood

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Iphigenie

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Re: Schreibpensum
« Antwort #5 am: 05 May 2014, 13:56:25 »
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten :)

Da bin ich ja wirklich erleichtert, dass es nicht nur mir so geht, dass ich mich partout nicht festlegen kann auf ein bestimmtes Pensum, was ich täglich/wöchentlich schaffen will, sondern dass es eben passen muss, zeittechnisch, lust-technisch, Energie-technisch und so ...
Wobei es mich ja schon mal reizen würde, so was auszuprobieren. Der nächste NaNoWriMo kommt bestimmt  :devgrin:

Trippelschritt

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Re: Schreibpensum
« Antwort #6 am: 05 May 2014, 14:47:19 »
NaNo mache ich nie mit.
Warum soll ich etwas unter Stress tun, was mir ohne Stress Freude macht?

Liebe Grüße
Trippelschritt
Wer bin ich, wer war ich, wer werde ich sein?

Eluin

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Re: Schreibpensum
« Antwort #7 am: 05 May 2014, 16:53:09 »
Unterschiedlich. Während des Nano klar ein festes Pensum (über das ich auch des öfteren hinaus schieße). Frag mich nicht, das klappt auch fast immer. Irgendwie ist das so bei mir einprogrammiert. Mir macht es einfach nur wahnsinnig Spaß. Vor allem auch den Fortschritt zu sehen. Und da meine Schreibgruppe aus dem Nano entstanden ist, sind da auch viele Motivatoren dabei :D
Dafür kommt danach eine Phase wo ich fast gar nicht schreibe - da weiß ich noch nicht, wie ich die umgehe. Ich mache mir dann zwar meistens trotzdem Gedanken ums Schreiben und über meine Projekte, aber effektiv bringe ich da wenig bis gar nichts zu Papier.

Im restlichen Jahr ist es sehr durchmischt bei mir. Ich habe schon in der Mittagspause geschrieben oder dort Texte korrigiert. Dann schreibe ich häufiger abends beim TV gucken (ok meistens lasse ich mich zu sehr ablenken, wenn ich einfach zu ko bin), oder statt der Gute-Nacht-Lektüre wird daraus ein Schreib bis du einschläfst...

Mir hilft momentan auch etwas, dass wir uns in meiner Schreibgruppe ein Monatsziel setzen. Ich habe es zwar in den letzten zwei Monaten nicht erreicht (Alltag wollte nicht wie ich will)... aber ich habe wenigstens etwas geschafft.
[img width= height=]http://nanowrimo.org/widget/graph/eluin.png[/img]

Folge deinen Träumen, denn sie weisen den Weg in die Zukunft.

tine-schreibt

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Re: Schreibpensum
« Antwort #8 am: 06 May 2014, 00:01:38 »
Mein grob angepeiltes Ziel sind 15 neue Seiten pro Monat, aber ich lebe von einem Tag auf den nächsten. Schreib ich was, super, schreib ich nichts, auch super.

Wenn ich kreativ schreibe, schaltet mein Hirn nach ca 1/2 Seite ab und ich kann mich in kürzester Zeit (2 Tage! -.-) so derbe überarbeiten, dass ich allen Ernstes Monate brauche, um mich wieder zu erholen. Das ist extrem frustrierend, weil ich am liebsten von morgens früh bis abens spät nur schreiben würde und weiß, was ich alles schaffen könnte, wenn ich gesund wäre.

Ah well. Hauptsache ich schreibe überhaupt was. Egal über welchen Zeitraum.

Pandora

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Re: Schreibpensum
« Antwort #9 am: 06 May 2014, 19:17:28 »
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« Letzte Änderung: 11 November 2014, 09:49:48 von Pandora »

Fantast

  • Gast
Re: Schreibpensum
« Antwort #10 am: 22 June 2014, 23:46:51 »
Also ein Schreibpensum kann man sich auferlegen, aber ob es sich macht, sich selbst da unter Druck zu setzen, weiß ich nicht. Ich mache sowas nicht. Es gibt Tage, da fließt der Stoff nur so aus einem Raus. Wenn ich sowas spüre, dann setze ich mich an den PC und lass es einfach raus. Da können dann schnell mal am Stück 30-40 Seiten hervor kommen.

Was ich gemerkt habe, was sehr weiter hilft, ich schreibe immer, wenn ich eine Idee habe, kleine Notizen dazu auf und ein paar Stichworte. An Hand derer, kann ich mir das später, wieder ins Gedächtnis rufen und die Geschichte dazu nieder schreiben.

Wieviel ich nun im Monat schreibe, ist völlig verschieden. Mal sind 6-700 Seiten, mal sind es auch nur 150 Seiten. Es gibt Zeiten, da hat man quasi eine Schreibblockade oder eine Null-Bock-Phase. Es will einfach nicht. Man sollte sich nie unter Zwang hinsetzen und sagen, so, heute wird geschrieben. Das klappt meistens nicht. Also ich, kann sowas nicht. Da kommen dann nicht die Texte raus, wo ich sagen kann, ja, das habe ich verfasst. Da stehe ich dann nicht so hinter.