So, durch ...
Also, von Fußball handelt das Buch eigentlich nur am Rande ... aber:
Es ist ziemlich frustrierend. Echt. Während in früheren Werken des Meisters das vorgebliche Subjekt dazu diente, ein oder zwei grundlegende Erkenntnisse zu transportieren oder Dinge zu beleuchten, funktioniert das hier nicht mehr. Den Fußball hätte man weglassen können, angesichts der viel zu vielen anderen Elemente.
Overkill und sehr gehetzt - als hätte Pratchett sich bemüht, auf Teufel kaputt noch alles reinzupacken.
Die Charakterzeichnungen sind viel zu ausführlich erklärt, es sind zu viele, und ...
Herrje.
Wo früher ... opulente Sparsamkeit zu finden war, ist nur das opulente geblieben. Eine riesige Masse an Ideen, von denen etwa ein Drittel benötigt worden wäre - und jede weitere geht auf Kosten der Struktur. Zudem verschwimmen die einzelnen altbekannten Figuren erheblich, was mit der Sprache der Figuren anfängt, und mit dem Bedürfnis, dem Leser alles klarzumachen, entgültig stirbt.
(Hatte Lord Vetinary sonst einen oder zwei Sätze zu seinem Verhalten, zwei Sätze, über die nachzudenken sich lohnte, so sind es hier dutzende - und eher billige - Absätze).
Ping-Pong-Dialoge und Redundanzen ... es ist ziemlich furchtbar, wie sehr der Meister abbaut und wie ... billig Verlag und Übersetzer den Restgewinn aus dem Namen saugen.
Und doch: Selbst das findet sich, gut versteckt, noch in der Geschichte wieder:
Der treue Assitent Vetinarys, der dem alternden Patrizier versucht reinzureden, die überfürsorglichen und unberufenen HelferInnen, parallel dazu der immer dienstfertige 'Assitent' des Erzkanzlers, der in dessen Namen (ohne Rücksprache) Anweisungen ausgibt, und der dazu passende Satz: Meine Zeit hier ist noch nicht vorbei.
Selbst Lady M. die ... Dame im Hintergrund, lässt nach.
Wobei diese 'Helfer' in keiner Weise an die Originale heranreichen, obwohl sie durchaus eigene Fähigkeiten besitzen ...
Das große Spiel ist vorbei, weil die großen Spieler nicht mehr Akteure sind - und dafür gibt es jetzt Fußball. Als letztes Vermächtnis des Patriziers - als vorletztes, genaugenommen: Zum Schluß beauftragt er jemanden, die letzten Probleme, die aus dem dunklen Reich übriggeblieben sind, in Ordnung zu bringen.
(man kann problemlos erkennen, worum es sich da handelt. Ehrlich. Und in diesem Zusammenhang Fußball als Grundthema zu verwenden, ist durchaus auch richtig. Sogar genial, auf eine traurig reduzierte Weise ...)
Tja.
Zu empfehlen für Leute, die in den Scheibenweltromanen mehr gesehen haben als Humoristische Fantasy - als Nachlass.