22 November 2024, 03:00:46

Autor Thema: Geistiger Diebstahl  (Gelesen 13672 mal)

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Sirius

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Geistiger Diebstahl
« am: 15 March 2014, 19:53:21 »
oft liest oder hört man von jemandem, der ganze Kapitel irgendwo abgeschrieben hat, um sie in seiner Dissertation o. ä. als seine eigenen Forschungsergebnisse auszugeben. Das ist Betrug oder kann auch als "geistiger Diebstahl" bezeichnet werden.
Nun habe ich mal überlegt, ob das auch für Romane oder Erzählungen gilt.
Wenn z. B. jemand die Erzählung eines anderen umschreibt, indem er die Namen der Handelnden, den Handlungsort und den Titel ändert und als sein eigenes Werk ausgibt, könnte man das auch auch als geistigen Diebstahl bezeichnen oder ist das lediglich ein Kavaliersdelikt wie "Ideenklau".
Denn wenn jemand das copyright hat, besteht ein Schutz dieses Werkes. Trotzdem etwas daraus als sein eigenes Schreiben ausgeben, würde den Ruf dieses Abschreibers als seriösen Autor schädigen, aber ist das auch strafbar?
Was meint ihr dazu.
« Letzte Änderung: 15 March 2014, 19:57:54 von Sirius »

Uli

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Re: Geistiger Diebstahl
« Antwort #1 am: 15 March 2014, 20:08:01 »
es gibt da einen Schutz, das Urheberrecht - und man kann ggf klagen, auf Schadensersatz, Unterlassung und so

Trippelschritt

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Re: Geistiger Diebstahl
« Antwort #2 am: 15 March 2014, 21:00:31 »
Ja, aber Dein Beispiel kommt kaum vor.
Anders seht es aus, wenn jemand die Welt eines anderen stiehlt und sich so auf seinen Erfolg draufsetzt.
Da ist dann der unterschied zu Fanzines nur graduell oder liegt in der Absicht der Bereicherung.

Liebe Grüße
Trippelschritt
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Pandora

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Re: Geistiger Diebstahl
« Antwort #3 am: 16 March 2014, 08:36:59 »
.
« Letzte Änderung: 11 November 2014, 10:05:30 von Pandora »

Sirius

  • Gast
Re: Geistiger Diebstahl
« Antwort #4 am: 16 March 2014, 11:08:28 »
hallo Pandora,

du hast es so genau erklärt, dass ich jetzt die Unterscheidungen weiß.

Vielen Dank dafür

merin

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Re: Geistiger Diebstahl
« Antwort #5 am: 24 March 2014, 21:54:03 »
Zitat
Forschungsergebnisse wurden übrigens bei den akademischen Plagiatsfällen meines Wissens nach nicht kopiert. Plagiate bei Dissertationen sind v.a. deshalb ein Problem, weil eine Doktorarbeit auch nachweisen soll, dass ihr Verfasser in der Lage ist, wissenschaftlich zu arbeiten. Wenn er dabei plagiiert, kann man daraus schlussfolgern, dass er es nicht kann - oder dass zumindest der Nachweis nicht erbracht wurde. Das ist also eine andere (zusätzliche) Fragestellung als bei Belletristik-Plagiaten. Ich würde beides nicht in einen Topf werfen.

Noch dazu besteht auch die beste Forschungsarbeit immer zu einem großen Teil aus Zitaten - daher gibt es sehr genaue Richtlinien, wie in wissenschaftlichen Arbeiten zu zitieren ist. Wenn man Zitate nicht kennzeichnet, sind sie Plagiate. Das ist bei Belletristik ganz anders, weil man normalerweise nicht zitiert (höchstens mal kurze Stellen, aber auch dort gibt man an, wen man zitiert).
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

Viskey

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Re: Geistiger Diebstahl
« Antwort #6 am: 24 March 2014, 22:19:15 »
Noch dazu besteht auch die beste Forschungsarbeit immer zu einem großen Teil aus Zitaten - daher gibt es sehr genaue Richtlinien, wie in wissenschaftlichen Arbeiten zu zitieren ist.

Stimmt. Bei meiner ersten Bachelorarbeit hatte ich lange Zeit das Gefühl, überhaupt keinen eigenständigen Gedanken niederzuschreiben, weil ich nur von überall her Zitate zusammensammelte. Und der größte Teil unseres Vorbereitungsseminars beschäftigte sich mit "Wie zitiere ich richtig?".


Und irgendwie ist das schon ein bisschen OT ... oder nicht? :versteck:
"There is no such thing as bad work, just unfinished work." - Eric Idle

Trippelschritt

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Re: Geistiger Diebstahl
« Antwort #7 am: 25 March 2014, 07:48:46 »

Noch dazu besteht auch die beste Forschungsarbeit immer zu einem großen Teil aus Zitaten - daher gibt es sehr genaue Richtlinien, wie in wissenschaftlichen Arbeiten zu zitieren ist. Wenn man Zitate nicht kennzeichnet, sind sie Plagiate. Das ist bei Belletristik ganz anders, weil man normalerweise nicht zitiert (höchstens mal kurze Stellen, aber auch dort gibt man an, wen man zitiert).

Ich denke, das gilt vorwiegend in den Geistes- und vielleicht den Sozialwissenschaften, aber weniger in den Natur- und Geowissenschaften. Dort wird relativ wenig wörtlich zitiert und stattdessen Ergebnisse verglichen oder aufgelistet, wer wo tätig war. Zum Beispiel "dieser Befund widerlegt die Hypothese von XY et al (1993, S. 45-48)".

Liebe Grüße
Trippelschritt
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Re: Geistiger Diebstahl
« Antwort #8 am: 23 June 2014, 00:40:43 »
Irgendwie geht der Thread unten in eine ganz andere Richtung als oben.

Es geht hier doch darum, wie sind die Texte die ich schreibe, geschützt vor Diebstahl und nicht, wie sind wissenschaftliche Arbeiten geschützt? Das ist auch interessant, aber nicht so wichtig, für einen Schreiberling. Nicht alle studieren, weil sie schreiben und umgekehrt.

Wie sind meine Texte geschützt, wenn ich in irgendwelchen Foren Texte verfasse? Sind die dann mein geistiges Eigentum oder habe ich da Pech?

tlt

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Re: Geistiger Diebstahl
« Antwort #9 am: 23 June 2014, 07:32:28 »
Wie sind meine Texte geschützt, wenn ich in irgendwelchen Foren Texte verfasse? Sind die dann mein geistiges Eigentum oder habe ich da Pech?
Alles, was Du schreibst, ist Dein geistiges Eigentum. Ob es für einen Urheberschutz reicht, ist eine andere Frage. So ein Beitrag hier z.B. hätte nicht die nötige Schöpfungshöhe. Eine Geschichte schon. Und damit hat sie den vollen Schutz des deutschen Urheberrechts.
Ich bin zu alt für das alles.

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Re: Geistiger Diebstahl
« Antwort #10 am: 23 June 2014, 08:14:23 »
Gilt das dann auch für Gedichte, die ich immer wieder mal an Beiträge von anderen schreibe?

Um das dann zu sichern, müßte ich wohl zur besseren Sicherheit, alle Texte, die ich irgendwo anfüge, einmal bei mir selbst speichern.

merin

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Re: Geistiger Diebstahl
« Antwort #11 am: 23 June 2014, 09:04:15 »
Zitat
Gilt das dann auch für Gedichte, die ich immer wieder mal an Beiträge von anderen schreibe?

Was meinst Du damit?
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Re: Geistiger Diebstahl
« Antwort #12 am: 23 June 2014, 09:50:11 »
Ich schreibe z.B. bei Facebook, bei anderen Berichten - selbst kleine Gedichte ran aber mache das auch in anderen Foren. Einfach weil mir danach ist.

Ich mag es, Leute zum Nachdenken anzuregen, weil so manches Bild, viel mehr aussagt, als nur das, was da augenscheinlich zu sehen ist.

merin

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Re: Geistiger Diebstahl
« Antwort #13 am: 23 June 2014, 10:13:56 »
Dann trifft zu, was tlt schon gesagt hat: bei gegebener Schöpfungshöhe greift das Urheberrecht. Wenn Du ein Gedicht schreibst und dies bei fb postest, es Dir aber nicht einmal die Zeit wert ist, es auf deine eigene Platte zu kopieren - dann gehe ich davon aus, dass es eher selten schützenswert ist. Einfach weil es uns allen recht selten gelingt, mal so nebenbei große Kunst zu schaffen.
Wichtig ist ja auch, wie Du damit umgehst: Wenn Du es als "Flachserei" so nebenbei absonderst, wird kaum einer es für große Kunst halten...
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Re: Geistiger Diebstahl
« Antwort #14 am: 23 June 2014, 10:25:06 »
tja, das kann man so oder so sehen. Was ist denn "große Kunst"??? Wer legt da den Maßstab fest und wie, und basierend auf was?

Ich speicher mittlerweile alle Gedichte, die ich da irgendwo hinschreibe und liste die auch auf meiner Platte. Bei Zeiten werden ein paar davon auch in einem Gedichtband den Weg in den Handel finden.

Und zu sagen, mal eben so, kann man keine große Kunst schaffen. Könnte ich so gar nicht sagen. Es gibt doch so einige, die können das. Die schreiben einfach so super Geschichten, einfach so runter ohne mal zu stoppen.

Nicht immer muss man für tolle Werke, an den Geschichten feilen und feilen.