24 November 2024, 05:18:41

Autor Thema: Wie weit geht ihr für eine gute Story?  (Gelesen 20826 mal)

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Mondstern

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Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« am: 08 March 2014, 00:28:44 »
Mal vom persönlichen Geschmack abgesehen, bedarf es einigen Zutaten um eine gute Geschichte zu schreiben.

Charaktere, Dialoge, Struktur und vor allem eine Kernidee.
Ohne diese Idee wird kaum jemand eine Geschichte gut finden, oder zu Ende lesen. (manchmal kann sie banal sein und überdurchschnittliche Dialoge und Prosts machen sie dennoch interessant)

Für unsere Geschichten reicht oft ein kleiner Impuls. Etwas das wir aufschnappen, sehen, erzählt bekommen. Aber wie soll daraus eine halbwegs spannende/interessante Geschichte werden?

Das A und O ist m. M. die Recherche. Im Zeitalter von Suchmaschinen und dem Internet sehr viel leichter, als noch vor Jahren. Je tiefer man geht, je eher wird einem aber die Schwäche des WWW bewusst.

Ich würde mal gern über das Thema plaudern.
Was tut ihr für die Recherche? Wie weit geht ihr?

LG Mondstern  :lava:

Dani

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #1 am: 08 March 2014, 08:32:41 »
Hallo!

Zitat
Wie weit geht ihr?

Tief in den Wald, dort hin wo Fuchs und Has sich gute Nacht sagen.
Dort hin, wo das Sonnenlicht mit den Farben des Waldes spielt, und die Pilze in Hexenkreisen wachsen, denn nur dort können Gedanken fantastisch werden.

Nö im ernst, ich gehe gerne in die Natur, meine Fantasie wird tatsächlich stark von Wald und Wiesen aber auch von wilden Tieren beflügelt.

Ich lebe eben in der Pampa, Im Wald kenne ich mich gut aus das nutze ich für meine Fntasy Storys.
« Letzte Änderung: 08 March 2014, 08:51:13 von Dani »

tlt

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #2 am: 08 March 2014, 08:51:16 »
Ich verbbinde die Recherche gerne mit anderen angenehmen Dingen. Vor Jahren hatte ich mal eine Idee für eine Geschichte, die in Venedig spielt. Also hab ich meine Liebste eingepackt und bin nach Venedig gefahren. (Die Geschichte hab ich bis heute nicht geschrieben ...).
Ich bin zu alt für das alles.

Dani

  • Gast
Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #3 am: 08 March 2014, 09:05:42 »
Hallo tlt!

Ja Venedig finde ich auch spitze, eine Reise dort hin lohnt sich immer wieder.
Wenn ich nur ein wenig Italienisch könnte.  :cheese:

Ryek Darkener

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #4 am: 08 March 2014, 10:32:27 »
Interessante Frage.

Ich würde sie so beantworten: Mindestens so weit wie nötig, um die Geschichte plausibel schreiben zu können.

Wenn es um Themen wie zum Beispiel Physik oder Politk geht, dann ist es unabdingbar, seine Recherche wasserfest zu haben. Weil die Geschichte sonst entweder unglaubwürdig oder platt wird. Bei vielen der gut recherchierten Romane sind die Quellen sogar angegeben, und da fragt sich mancher Leser nach Durchsicht derselben, in welchem gesellschaftlichen System wir eigentlich tatsächlich leben. Als Beispiel.
Zumeist stützt eine gute Recherche eine packende Story oder einen Twist, der erst als Ergebnis der Recherche glaubhaft darstellbar wird.

Bei Dingen, die sehr stark interpretierbar sind, ist die Story logischerweise entweder meine Sicht der Dinge oder die des Protagonisten, dem ich eine Sicht zu-schreibe. Diese Sicht muss ich aber ebenfalls irgendwo verortbar machen. Was heißt, ich muss Elemente einbauen, an denen sich der Leser orientieren kann. Diese Elemente sollten sachlich richtig sein, oder absichtlich und nachvollziehbar entstellt. Das geht nur, wenn ich Informationen darüber habe. Ergo Recherche.


Die Bandbreite ist sicherlich sehr groß und abhängig vom Thema, vom Anspruch des Autors, wie dieses umgesetzt werden soll, und natürlich auch von dem, was man glaubt, von wem es gelesen wird.
DSvU-4(5) "Wurzeln und Flügel (AT)": Plotten, Schreiben (demnächst;))

Trippelschritt

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #5 am: 08 March 2014, 11:19:35 »
Ich recherchiere wenig, aber das liegt daran, dass ich nicht mehr ganz so jung bin, und daher über genügend Dinge schreiben kann, bei denen ich mich auskenne. Selten recherchiere ich im Netz. Meist frage ich Bekannte, z.B. wenn es um anwaltliche Praxis oder Polizeiarbeit geht. Oft erinnere ich aber auch, in welchem Buch ich was gelesen habe und da bin ich auch recht gut ausgestattet.

Aber eines ist klar. Irgendwo ein dicker Sachfehler und die Geschichte ist beschädigt. Kommt noch ein zweiter hinzu, ist sie tot.
Das fiel mir besonders einmal bei einem recht gut geschriebenen historischen Roman auf. Erstling von einem späteren Erfolgsautor (komme nicht auf den Namen). Falsches Verhalten eines Pferdes und eine blödsinnige Kampfszene haben den Rest für mich geschmissen. Da hilft dann auch das Detailwissen an anderer Stelle nicht mehr.

Liebe Grüße
Trippelschritt
Wer bin ich, wer war ich, wer werde ich sein?

Parzifal

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #6 am: 08 March 2014, 11:58:48 »
Hm - also wenn man über einen Mörder schreibt, sollte man schon mal jemanden umgebracht haben. Sonst kann man das ja nicht wirklich nachvollziehen: Wie es geht, was dabei passiert, wie man sich fühlt, wie man danach damit leben kann etc. Das meinst du doch mit: Wie weit würdet ihr gehen - oder?  :diablo:

Edit: Eigene Erfahrung ist die halbe Miete beim Schreiben, stimmt´s?
Trippelschritt z.b. braucht deswegen so wenig Recherche, weil er den Keller voller Leichen hat.  :grill:
« Letzte Änderung: 08 March 2014, 13:40:32 von Parzifal »

Ginger

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #7 am: 08 March 2014, 14:27:36 »
Für eines meiner Projekte hab ich mal meine Freunde überredet bekommen mit mir an der Isar zu übernachten. Ohne Handy, ohne Strom ohne alles...war arsch kalt in der Nacht aber es hat sich gelohnt :D

Ich find so Selbstversuche, wenn sie nicht gerade seeeehr schädlich sind (z.B "Wie ist es ein Alki zu sein") ziemlich interessant und ich würde es sicherlich wieder tun wenn ich irgendeine gewisse Situation in meinem Roman habe, die ich nur dann so beschreiben kann, wie ich sie gerne hätte, wenn ich sie selbst erlebt habe


Für die generelle Recherche ist mir eigentlich alles Recht. Sowohl Bücher, als auch Internet oder auch direkt an der Quelle.

Allerdings will ich auch gezielt bei manchen Dingen "ISSO" hinschreiben weil ich einfach denke. Nicht alles muss hyper begründet sein. Da reicht dann schon eine oberflächliche Recherche, damit ich wenigstens weiß wovon ich eigentlich rede, aber der Rest...muss so hingenommen werden ;)



tlt

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #8 am: 08 March 2014, 15:09:07 »
Irgendeiner hat mal gesagt: Um über ein Schnitzel zu schreiben, muss man nicht in der Pfanne gelegen haben. Aber man sollte schon mal ein Schnitzel gegessen haben. Sonst wird das nichts. Das merkt man am besten bei Büchern, die von unterschiedlichen Menschentypen handeln. Da springt oft genug nicht der Funke über, weil sie Schreiberlinge sich zu wenig in der von ihnen beschriebenen Welt auskennen (oder dafür recherchieren wollen).

Ja Venedig finde ich auch spitze, eine Reise dort hin lohnt sich immer wieder.
Wenn ich nur ein wenig Italienisch könnte.  :cheese:
Erst mal müssen wir nach Karlsruhe.  ::) Wie weit bist Du mit Deiner Geschichte? Ich hab ne Idee, aber ich weiß noch nicht, ob ich das in der kurzen Zeit noch gebacken kriege.
Ich bin zu alt für das alles.

Dani

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #9 am: 09 March 2014, 07:54:39 »
Hallo tlt!

Ja stimmt, aber Karlsruhe ist echt weit weg, nö so weit würde ich jetzt doch nicht gehen.
Außer Karlsruhe liegt am Meer, dann überleg ich es mir noch mal.  ;)
Denn ich brauche fast genausolange nach Venedig wie nach Karlsruhe!
Hab mit meiner Geschichte über Mord in K... noch gar nicht begonnen, hab noch drei andere Geschichten die auf mich warten.
« Letzte Änderung: 09 March 2014, 07:57:54 von Dani »

merin

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #10 am: 09 March 2014, 18:19:01 »
Ich habe schon Ideen wieder verworfen, weil mir die Recherche zu anstrengend war. Ansonsten recherchiere ich entweder, in dem ich Freunde Frage, oder über Bücher. Ich würde wohl mehr Zeit in Recherche investieren, wenn ich mehr Vertrauen darin hätte, dass das Buch später auch mal Leser findet. Aber so lange, wie ich das nicht habe, schreibe ich über Themen in Reichweite.
Für meine Artikel, die mit der Zeitschrift abgesprochen sind und dann auch fast immer gedruckt werden, recherchiere ich wesentlich mehr.
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

Uli

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #11 am: 09 March 2014, 18:47:43 »
naja ... eigentlich recherchiere ich so gut wie nie fur eine Geschichte - sondern interessiere mich für irgendwelche Dinge. Wobei das Ergebnis oft in eine Geschichte einfließt, früher oder später.
Richtige (zweckgebundene) Recherche mache ich dann, wenn ich irgendetwas benötige und mich noch nicht dafür interessiert habe - oder wenn etwas vertieft werden muß.
Allerdings habe ich auch die Neigung, manche Sachen einfach 'wegzuschreiben' - entweder, das fragliche Element aus dem text ganz rauszulassen, oder es durch die Perspektive eines in dieser Sache Unwissenden zu erzählen.
Pferde, zum Beispiel:
Ich weiß genug über diese Tiere um zu wissen, daß ich besser nicht von einem guten Reiter schreibe. Die Alternative, mich auf so ein Tier draufzusetzen und das zu lernen besteht zwar, aber es ist schlicht einfacher, aus dem Helden einen miesen Reiter zu machen ... viel einfacher. Auch, weil meine Ambitionen, Reiten zu lernen, gegen Null gehen.

Vieles kann man erfragen, das internet ist voll von Infos - aber für verschiedene Dinge muß es dann eben doch 'selbst erleben' sein. Und da ist eben immer die Entscheidung: Mach ich das jetzt, oder lass ich das weg?
Aus irgendwelchen Gründen ist es mir noch nie passiert, daß ich ein Element unbedingt 'haben' wollte, aber keine Lust hatte, das selber auszutesten. Glück, wahrscheinlich - oder die Motivationskoordinierungsknoten im Hirn machen ihren Job richtig gut ...

Sirius

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #12 am: 09 March 2014, 19:10:23 »
Zitat
Für meine Artikel, die mit der Zeitschrift abgesprochen sind und dann auch fast immer gedruckt werden, recherchiere ich wesentlich mehr.
und genau so ist es richtig. Denn Artikel haben ja einen sachlichen Inhalt, der muss stimmen und jeder  Prüfung standhalten können. Man kann alle diese sachlichen Informationen zwar in erzählerischer Form schreiben, aber die Phantasie hat dabei nichts zu suchen. Die kann bei Erzählungen ausgelebt werden. Doch auch da muss eine Kombination von fundiertem Wissen und Phantasie vorhanden sein.

Mooncat

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #13 am: 10 March 2014, 00:56:50 »
Ich finde, es kommt auf die Geschichte darauf an. Ich habe zum Beispiel Bücher gelesen und Filme/Serien gesehen, die ich toll fand - trotz einiger Fehler oder teils sogar unglaubwürdigen Sachen drin. Mir ist das Schnuppe, solange die Geschichte gut ist - und die Autoren mir nicht erzählen wollen, sie sind Experten in Gebieten, wo die Fehler drin sind.

Trotzdem finde ich, dass Recherche wichtig ist. Das was recherchierbar ist, und stimmen sollte, sollte schon auch recherchiert werden. Vor allem wenn es eine wichtige Rolle in deiner Handlung hat.

Aber muss ich Drogen nehmen um einen Trip und den Crash beschreiben zu können? Sicher nicht.
Das Leben ist kurz - der Tod ist ewig.
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Viskey

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #14 am: 10 March 2014, 11:10:32 »
Ich gebe zu, ich bin ein Freund des ISSO.

Ich will nicht alles bis ins kleinste Detail recherchieren. Und gerade bei mythologischen Angelegenheiten ist es sowieso oft so, dass es viele verschiedene Varianten gibt, und man sich dann für eine entscheiden muss.

Bei Orten bin ich auch relativ pragmatisch. In einer fiktiven Geschichte mit fiktiven Personen können in realen Orten gern auch ein paar fiktive Straßen und Gebäude vorkommen.

Ich sage mir: Wenn einer Fiktion liest, muss er bereit sein, gewisse Dinge als gegeben hinzunehmen und nicht ad nauseatum zu hinterfragen.



Andere Dinge müssen allerdings schon stimmen. Wenn ich einen Violinisten gefühlvoll über die fünfte Saite streichen lasse, hab ich mir die Prügel mehr als verdient, die ich dafür zweifellos einstecke.


Für mich ist es eine Frage von "Wie weit von der Realität entfernt wird es einfach unrealistisch?" In Wien könnte es zB locker ein kleines Hotel geben mit Namen Donauwalzer. Aber einen "Donauring" gibt es nicht. Der Ring ist einfach zu bekannt, um da was neu zu erfinden.
"There is no such thing as bad work, just unfinished work." - Eric Idle

Uli

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #15 am: 10 March 2014, 11:44:13 »
genau: Es gibt da sowas wie eine 'Fluchtdistanz' - wobei mir ein Donauring in Wien nicht aufgefallen wäre - und wenn die unterschritten wird, flieht das Lesevergnügen. Es gibt da schon recht krasse Beispiele ...

Ich denke mal, bei Umständen, die individuel erlebt werden (z.B. die Wirkung von Substanzen auf das Bewustsein) ist die Spanne deutlich weiter, wie auch bei Tatsachen, die sich ändern können (ein Hotel umbenennen ist schnell gemacht), als bei Geografie. Oder Physik.

Und es gibt die andere Seite:
Manchmal gibt es Kritik, die nur sagt: Das kann ich mir nicht vorstellen (gelesen: Das will ich nicht wahrhaben) und deshalb ist es falsch. Gerne mit 'keine Frau/ kein Araber/ kein Schriftsteller würde so handeln/ denken / reden'. Oder 'ein Italiener wird immer' oder 'alle Schwulen sind'.
Mal abgesehen davon, daß es sich dabei zum Teil um dumme Vorurteile handelt: Bei oberflächlicher Recherche, womöglich aus 'passenden' Quellen, findet man sogar Belege dafür. Und hier wird es gelegentlich eng:
Wenn in einem Buch etwas korrekt recherchiertes auftaucht, das halt nicht dem gängigen Vorurteil entspricht, kann der Effekt derselbe sein, wie schlecht recherchierte Ahnungslosigkeit. Zum Beispiel schwule Fußballer: Noch vor ein paar Monaten 'wussten alle', daß es sowas nicht gibt, nicht geben kann (und darf), weil, Schwule machen keinen Sport ...
Und wenn, dann rhythmische Tanzgymnastik.

Es ist halt so: Alles ist erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist.
Wenn etwas nach den Naturgesetzen möglich ist, wird es stattfinden - früher oder später. Die Frage ist dann immer, wie weit man den Unwahrscheinlichkeitsfktor akzeptiert - oder gar sucht. Und wie man das dann verwendet.

Mystik (auch Magie und artverwandtes) hat natürlich auch seine Regeln und Grenzen - die halt jeder selbst bestimmen kann, glücklicherweise. Und das ist dabei auch notwendig, nur eben nicht 'Recherche' sondern 'Konstruktion'.
Und ab und zu vermischt sich das eben: Bei persönlichem Erleben gibt es eine Mischung aus Recherchierbarem und (Figuren)konstruktion.

Chibou

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #16 am: 08 April 2014, 18:26:13 »
Oft recherchiere ich viel mehr, als ich schreibe ^^
Lese dazu, schaue mir stundenlange Docus an ... und wenn ich dann schreiben will - hups, hab ich die Hälfte wieder vergessen! und überfliege die Sachen noch mal (mache mir teils auch Notizen) ^^ und dann ist die Zeit fürs Schreiben aber schon wieder weg  :grumpy:

Für meine jetzige Geschichte, die in Irkutsk (Russland) spielt, habe ich unzählige Reiseberichte gelesen und sogar einige Einwohner, die ich bei Youtube ausfindig machte, angeschrieben XD und ganz viele Eindrücke gesammelt, auf die ich so nie gekommen wäre. Ist kalt kein 'Russland' wie ich es aus Moskau kenne ^^
Nur das Geld um hinzufliegen hab ich noch nicht zusammen  :flenn:

Und nach einer intensiver Recherche für einen meiner Charaktere hab nun sogar noch ein Wirtschaftrechtstudium begonnen  ::) wer hätte gedacht, das Wirtschaft so interessant sein kann ^^

So gesehen: Ich werde mit meinem Buch noch in zehn Jahren nicht fertig werden, wenn das so weiter geht  :stirn:

tine-schreibt

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #17 am: 08 April 2014, 22:24:46 »
Ich recherchier alles, was nicht niet- und nagelfest ist.
Gesetze und Traditionen zur Vor- und Nachnamensgebung in Portugal und Kenia, speziell unter den Kikuyu, indische Musik (hindustani und karnatische, und ich weiß jetzt, was ein Raga ist) und Zirkuskultur, die globale Verbreitung von gewissen Kaugummimarken in den 70ern, die durchschnittliche Körperschweißproduktion von verschiedenen Bevölkerungsgruppen (in Südkorea kostet Deo quasi sein Gewicht in Gold, weil niemand welches braucht)... und der Großteil davon war für Sachen, die nur am Rande erwähnt oder sogar nur impliziert sind.
Ich bin ziemlich perfektionistisch, was Recherche angeht.


EDIT:
Andere Dinge müssen allerdings schon stimmen. Wenn ich einen Violinisten gefühlvoll über die fünfte Saite streichen lasse, hab ich mir die Prügel mehr als verdient, die ich dafür zweifellos einstecke.
Da fällt mir noch was ein!
Meine peinlichste Recherchepleite bisher war, dass ich mir selbst zusammengereimt habe, wie das mit dem Reiten so geht. Weißt du, so mit Schnalzen und mit den Fersen, wie mans im Fernsehen immer sieht...
Meine kleine Schwester hat mich dann korrigiert :))))))
« Letzte Änderung: 08 April 2014, 22:29:27 von tine-schreibt »

Viskey

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #18 am: 08 April 2014, 22:32:08 »
 :gruebel:

Wie zum Geier findet man heraus, welche Kaugummis in den 70ern wo gekaut wurde? :wiejetzt:

Echt ... Ich krieg schon panische Schweißausbrüche, wenn ich Grundlegendes zu Atlantis rausfinden muss. Und dazu gibt's tonnenweise Material ... :versteck:
"There is no such thing as bad work, just unfinished work." - Eric Idle

Bateman

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #19 am: 08 April 2014, 22:48:00 »
 :biggrin: Wo wir dabei sind, peinlichste Recherchepleite: Das gesamte erste Kapitel (immerhin 6000 Wörter) einer meiner Geschichten spielt in einem spanischen Gericht im 16. Jahrhundert. Ich habe zwar schön den Advokat und den Prokurator eingeführt, aber leider aus Unkenntnis deren Rollen gegenüber dem Mandanten, und damit auch die Rollen meiner Protagonisten, vertauscht. Fazit: Ich darf alles umbauen. Seitdem liegt das Ding erstmal auf Eis.   :'(

tine-schreibt

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #20 am: 08 April 2014, 23:00:34 »
Wie zum Geier findet man heraus, welche Kaugummis in den 70ern wo gekaut wurde? :wiejetzt:
Ich habs leider auch nicht direkt rausgefunden! Dabei bilden sich Konzerne sonst immer so viel auf ihre Globalization und ihren globalen Marktanteil ein. Aber Kaugummis? Nix! Keine Info.
Allerdings ist gesichert, dass in dem Kulturraum, der mich interessiert, schon sehr lange 'natürliches' Kaugummi verzehrt wurde (bedeutet, das Kauen war schon gesellschaftlich etabliert), und dass schon einige Zeit vor den 70ern - nach einer langen Zeit der Kolonialisierung durch westliche Nationen - Horden von westlichen Hippies die Region gestürmt und ihre eigenen Kaugummis mitgebracht haben. Da westliche Kultur unheilbare Metastasen zu bilden pflegt, konnte ich dann relativ sicher sein, dass es zumindest heimische Varianten westlicher Kaugummisorten gab.
Das hat dann gereicht, damit ich guten Gewissens jemanden in einem Nebensatz ein Kaugummi ausspucken lassen konnte...

Zitat
Echt ... Ich krieg schon panische Schweißausbrüche, wenn ich Grundlegendes zu Atlantis rausfinden muss. Und dazu gibt's tonnenweise Material ... :versteck:
Alles eine Frage der Gewöhnung :)

Spétses

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #21 am: 08 April 2014, 23:10:16 »
Das A und O ist m. M. die Recherche. Im Zeitalter von Suchmaschinen und dem Internet sehr viel leichter, als noch vor Jahren. Je tiefer man geht, je eher wird einem aber die Schwäche des WWW bewusst.

Das stimmt, heutzutage ist der Zugang zu Wissen unglaublich gut. Andererseits ist das eine Informationsflut im Internet, die man ohne ein bereits vorhandenes Hintergrundwissen nicht so einfach sinnvoll sortieren kann.

Zitat
Ich würde mal gern über das Thema plaudern.
Was tut ihr für die Recherche? Wie weit geht ihr?


Recherche nimmt mir von der wenigen Zeit, die ich zum Schreiben habe. Man hört, sie kann auch ganz viel Freude unabhängig vom Schreiben bereiten.

Ich mag sie nicht und auch nicht, mich in die speziellsten Details zu einem Thema vertiefen, da das eine Knechtschaft hervorruft, die meine Kreativität gefährdet.

Dass es nicht ohne Recherche geht, merke ich seit ich eine Geschichte schreibe, die im Paris der Belle Epoque angesiedelt ist. Aber auch da mache ich es so, dass ich die Geschichte schreibe und die Details recherchiere, wenn ich sie brauche.

LG,
Spétses

tine-schreibt

  • Gast
Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #22 am: 08 April 2014, 23:33:14 »
Dass es nicht ohne Recherche geht, merke ich seit ich eine Geschichte schreibe, die im Paris der Belle Epoque angesiedelt ist. Aber auch da mache ich es so, dass ich die Geschichte schreibe und die Details recherchiere, wenn ich sie brauche.
Oh! OH! Es gibt da ein ganz ganz großartiges Buch zum Thema, das das Lebensgefühl, die hippen Örtlichkeiten, die Kultur und die Persönlichkeiten der Belle Epoque darstellt.

Gebraucht wirds einem auch nachgeschmissen. Hermann Schreiber - Die Belle Epoque
http://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Angebote/autor=hermann+schreiber&titel=belle+epoque?lid=3
Kann ich wirklich nur empfehlen. Ich war echt noch nie so glücklich über einen Recherchefund wie über dieses Buch.

EDIT: Oh, und ich hab einen Stadtplan von Paris von 1880. Kann ich einscannen, falls du Interesse hast :)

Spétses

  • Gast
Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #23 am: 11 April 2014, 17:40:53 »
Hallo Tine,

meine Geschichte ist im Paris von 1913 angesiedelt ;) ... Eeeigentlich stehen umfangreiche Recherchearbeiten an, da ich kein history nerd bin. Doch die Geschichte will nicht auf die Recherche warten. Eine langlebige Figur in dieser Story "kenne" ich bereits aus einem anderen Roman und mein Versuch eines Plots in Aeon Timeline und neuerdings Scrivener treibt mich plötzlich an.

Danke für den Tipp mit Hermann Schreiber; sein Buch über das Paris der Jahre 1871 - 1900 klingt auf jeden Fall sehr interessant :)! Das mit dem Scan ist total lieb, vielen Dank für das Angebot! Ich will dir da aber keine Mühen machen, zumal es nicht das Paris der Zeit ist, in der meine Story spielt.

LG,
Spétses

tine-schreibt

  • Gast
Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #24 am: 11 April 2014, 23:57:37 »
meine Geschichte ist im Paris von 1913 angesiedelt ;)
Ich wusste gar nicht, dass es Definitionen der BE gibt, die so weit in die 1900er gehen.

Naja, dann schreib mal kräftig. Gibt nichts besseres als wenn einen eine Geschichte mitreißt :)

Corexx

  • Gast
Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #25 am: 12 April 2014, 01:07:20 »
Aber auch da mache ich es so, dass ich die Geschichte schreibe und die Details recherchiere, wenn ich sie brauche.

Das ist auch mein ungefährer Mittelweg.
Bei penibler Recherche muss mich die Thematik schon sehr ansprechen, damit ich entsprechend tätig werde. Allein für eine Kurzgeschichte oder einen Roman arbeite ich mich jedenfalls nicht in ein fremdes Gebiet ein. Für den Genuss einer Handlung reicht es m.E. ohnehin den Geist der entsprechende Tätigkeit einzufangen. Hochdetailliert vom Hochsee-Segeln zu erzählen bringt ja nichts, wenn der Leser damit nichts anfangen kann und bald das Gefühl bekommt mehr ein Fachbuch als eine unterhaltsame Geschichte in den Händen zu halten. Eine modellhafte Reduktion auf die wesentlichsten Aspekte und eine anschauliche Darstellung derer reicht mir zumindest völlig aus. :)

merin

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #26 am: 12 April 2014, 14:57:40 »
Die Frage ist aber, ob Du diese Stimmung rüberbringen kannst, wenn Du noch nie gesegelt bist. Ich bin ja auch eher recherchefaul, aber ich glaube, wenn ich einen Hochseeseglerroman schreiben wollen würde, würde ich schon mal segeln gehen...
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

Sirius

  • Gast
Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #27 am: 12 April 2014, 15:08:45 »
Zitat
Die Frage ist aber, ob Du diese Stimmung rüberbringen kannst, wenn Du noch nie gesegelt bist. Ich bin ja auch eher recherchefaul, aber ich glaube, wenn ich einen Hochseeseglerroman schreiben wollen würde, würde ich schon mal segeln gehen...

wenn du ein absoluter Laie bist gibt es Probleme.
Vielleicht hast du so viel mit deiner Seekrankheit zu kämpfen, dass du nicht mehr an die Recherche denkst, sondern an deinen Zustand.
Andererseits musst du Glück haben, damit dich - wenn Laie -jemand mitnimmt, weil jedes Mitglied bei den Segelmanövern gebraucht wird.
In bestimmten Büchern kann man sich eine Menge Wissen anlesen. Jedenfalls so viel, dass eine Erzählung Stimmung bekommt.

Corexx

  • Gast
Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #28 am: 12 April 2014, 15:23:29 »
Die Frage ist aber, ob Du diese Stimmung rüberbringen kannst, wenn Du noch nie gesegelt bist. Ich bin ja auch eher recherchefaul, aber ich glaube, wenn ich einen Hochseeseglerroman schreiben wollen würde, würde ich schon mal segeln gehen...

Wozu? Dafür hat man Phantasie und Kreativität: Um sich an Situationen hineinzudenken, die man selbst nicht kennt. Klar, ein waschechter Segler wird sich bei der Lektüre möglicherweise auf dem Boden kullern, weil er aus dem Lachen gar nicht mehr herauskommt, aber die allermeisten Leser werden auch keine Ahnung von Hochseeseglerei haben: Da muss entsprechende Textsequenz "nur" überzeugend genug sein, liegt auf beiden Seiten Unwissen vor. :)

Der Großteil der Autoren, die bspw. Schwertkämpfe belangen, werden auch keinen Schimmer davon haben. Tolkien oder Pratchett inklusive. Trotzdem rennen denen die Fechtschulen, Schaukämpfer oder Vollkontakt'ler nicht andauernd die Bude ein, sobald einer der Prota- oder Antagonisten in Mittelerde oder auf der Scheibenwelt zu entsprechenden Waffen greift. Ähnlich sehe ich es beim Segeln oder anderen, weniger alltäglichen Tätigkeiten. Eine grobe Ahnung, der ein oder andere (richtig verwendete) Spezialbegriff: Das reicht.

Parzifal

  • Gast
Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #29 am: 12 April 2014, 16:32:49 »
Die Frage ist aber, ob Du diese Stimmung rüberbringen kannst, wenn Du noch nie gesegelt bist. Ich bin ja auch eher recherchefaul, aber ich glaube, wenn ich einen Hochseeseglerroman schreiben wollen würde, würde ich schon mal segeln gehen...

Wozu? Dafür hat man Phantasie und Kreativität: Um sich an Situationen hineinzudenken, die man selbst nicht kennt. Klar, ein waschechter Segler wird sich bei der Lektüre möglicherweise auf dem Boden kullern, weil er aus dem Lachen gar nicht mehr herauskommt, aber die allermeisten Leser werden auch keine Ahnung von Hochseeseglerei haben: Da muss entsprechende Textsequenz "nur" überzeugend genug sein, liegt auf beiden Seiten Unwissen vor. :)

Der Großteil der Autoren, die bspw. Schwertkämpfe belangen, werden auch keinen Schimmer davon haben. Tolkien oder Pratchett inklusive. Trotzdem rennen denen die Fechtschulen, Schaukämpfer oder Vollkontakt'ler nicht andauernd die Bude ein, sobald einer der Prota- oder Antagonisten in Mittelerde oder auf der Scheibenwelt zu entsprechenden Waffen greift. Ähnlich sehe ich es beim Segeln oder anderen, weniger alltäglichen Tätigkeiten. Eine grobe Ahnung, der ein oder andere (richtig verwendete) Spezialbegriff: Das reicht.

Schön, dass das mal jemand so gut erklärt: Es sollte auf dem Papier überzeugen, die Wirklichkeit kennen sowieso nur die Wenigsten (ist übrigends auch die Ansicht von Stephen King in "Das Leben und das Schreiben") Ist wie mit Erotikfilmen - der Akt muss gut aussehen, hat aber mit richtigem Sex nicht viel gemein. Oder Musik im Film - hört sich gut an, wenn einer seine Klampfe in die Hand nimmt und ein bisschen vor sich hin klimpert. Wer hört schon, dass da in Wirklichkeit eine vollproduzierte Studioaufnahme als Ton mitläuft.  :biggrin:
« Letzte Änderung: 12 April 2014, 16:35:08 von Parzifal »

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #30 am: 12 April 2014, 16:34:05 »
Das kommt auch aufs Aumaß an. Wenn es eine Szene mit Hochseefischerei gibt ... Dann reicht es, ein paar Begriffe einzuwerfen. Wenn das ganze Buch auf einem Hochseefischereischiff spielen soll. Dann sind ein paar Begriffe definitiv zu wenig.


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merin

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #31 am: 12 April 2014, 16:42:27 »
Genau so meinte ich das, Viskey.
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

Corexx

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #32 am: 12 April 2014, 16:48:53 »
Wenn das ganze Buch auf einem Hochseefischereischiff spielen soll. Dann sind ein paar Begriffe definitiv zu wenig.

Bei einem hohen Anspruch auf Authentizität stimme ich dir zu. Wenn das Setting aber nur einen groben Rahmen für die Charakterentwicklung und/oder Handlung darstellt, praktsich nur eine Bühne für Figuren und Konflikte ohne ausgeprägten Eigenwert ist, wozu dann die umfangreiche, zeitfressende Recherche? Viele stimmige Details und Rückgriffe auf die reale Welt sehe ich da eher als Bonus (einen sehr großen Bonus, keine Frage), nicht aber als Notwendigkeit.

Trippelschritt

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Re: Wie weit geht ihr für eine gute Story?
« Antwort #33 am: 15 April 2014, 11:21:45 »
Wenn die Leser es nicht merken, ist alles möglich.
Aber wenn ich einen Aktionroman lese, und muss feststellen, dass der Autor nicht weiß, wie man kämpft, es aber trotzdem beschreibt, dann klappe ich das Buch zu.
Und darum geht es.

Romane, die auf einem Schiff spielen, werden mehr Leser mit Segelkenntnissen anziehen als andere Romane.
Ähnliches gilt für die Reiterwelt.
Nein, man muss nicht selbst geritten haben, aber man muss wissen, was beim Reiten passiert.

Liebe Grüße
Trippelschritt
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