Lasst mich die Schlagworte aus dem Betreff etwas ausformulieren.
Wenn man eine Geschichte schreibt, braucht man dafür einige Elemente. Wenn ich eine Geschichte über ein Krankenhaus schreiben möchte, brauche ich Ärzte und Krankenpfleger. Ohne wird's kaum gehen. Wenn ich eine Geschichte über einen Krieg schreiben will, werde ich Soldaten brauchen.
Wenn ich eine Geschichte über Zauberer schreibe, wird es nicht ohne Magie gehen. Wenn ich eine (realistische) Geschichte übers Mittelalter schreiben möchte, werde ich auch über die Kirche schreiben müssen.
Ich glaube, soweit sind wir uns noch einig.
Aber nehmen wir an, ich hab eine Geschichte, in der ein Arzt, ein Soldat und ein Zauberer vorkommen. Der Soldat kämpft dafür, dass das Trio frei und unbehelligt bleibt. Der Arzt behandelt alle Verletzungen, zu denen es trotzdem kommt, und der Zauberer kümmert sich in der Zwischenzeit darum,
die ProphezeihungTM zu erfüllen.
Ist es jetzt Faulheit, als Protagonisten diese drei Leute mit diesen Berufen zu wählen, oder würde es mit einem Bäcker, einem Lehrer und einem Programmierer auch funktionieren, nur eben nicht so leicht? Wäre das dann nicht eine ganz andere Geschichte (möglicherweise auch erzählenswert, aber eben nicht die, die mir im Kopf herumgeht)?
Wieviele Elemente (Figuren, Landschaften, Berufe, Weltenbau ...) darf ich so aussuchen, dass sie möglichst wenig (zusätzliche) Schwierigkeiten machen, damit ich mich auf das konzentrieren kann, was ich eigentlich erzählen will?
Ab wann mach ich's mir einfach zu leicht? Ab wann ist der Punkt erreicht, wo jeder sagt: "Ach komm, so viele praktische Zufälle, wie du hier zusammenwürfelst, gibt's doch gar nicht!"
Viskey