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Was dürfen Autoren?

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Mero:

--- Zitat von: Sirius am 15 January 2014, 14:55:45 ---Warum werden nicht - oder nur sehr selten - Bücher geschrieben, in denen Brisantes zwar nicht schön geredet wird, aber dennoch den Lesern ein positive Ausweg aus dem Bösen und Hässlichen gezeigt wird?
Oder sind die Menschen schon so abgestumpft, dass sie diese sanften Hinweise nicht mehr bemerken und die Autoren mit der "Keule" arbeiten müssen, um Aufmerksamkeit zu bekommen?

--- Ende Zitat ---

Ich halte mal dagegen, dass es dem Leser dadurch sehr einfach gemacht hat, sich 'dem Guten' zu identifizieren. Vieles, was heute als normal angesehen wurde, war früher tabu oder verboten. Erst wenn man mal gezwungfen ist, die Perspektive wirklich zu wechseln oder echte oder vermeintliche dunkle Seiten an sich, am Menschen allgemein wirklich wahrzunehmen, erreicht man eine neue Stufe. Das bedeutet ja nicht, dass alles 'Dunkle' sichschließlich als in Ordnung entpuppen muss. Aber solange man als Leser Distanz aus der Sicht dessen, der gut ist, oder der schließlich geheilt, rehabilitiert wird, einzunehmen - ich finde einfach, da fehlt eine Dimension, die das Schreiben bietet.

Und in meiner Wahrnehmung werden viel zu viele Bücher geschrieben, die an der Oberfläche bleiben, illusorisch einfache Auswege anbieten ect. Nicht böse gemeint.  :kaffee2:

Fabian:

--- Zitat von: felis am 15 January 2014, 14:40:06 ---
--- Zitat von: Sirius am 15 January 2014, 14:29:30 ---wo sind diese Grenzen?
Werden sie auch außer durch gesetzliche Verbote durch irgendwelche allgemeinen Regeln festgesetzt?
Oder werden sie durch jeden einzelnen Autor individuell festgelegt - er bewegt sich dann innerhalb dieser Grenzen oder auch nicht?

--- Ende Zitat ---
Hier werden Sie geholfen: Tante Google WIKIPEDIA zu Meinungsfreiheit

--- Ende Zitat ---

felis, du verzeihst, aber wenn schon Schleichwerbung, dann für die Richtigen...

Ansonsten haben wir ja glücklicherweise auch noch die Garantie der Kunstfreiheit im Geltungsbereich des Grundgesetzes.

In dem Artikel werden drei wichtige Entscheidungen erwähnt: die "Mephisto-Entscheidung" (Kunstfreiheit vs Persönlichkeitsrecht),  die Entscheidung zum "Anachronistischen Zug der Freiheit" (allein schon wegen des Brecht-Zitats lohnt sich ein kurzer Blick auf diesen Text, finde ich...) und das "Mutzenbacher-Urteil" (auch Pornografie kann Kunst sein).

Viskey:
Ich komme dann mal ganz an den Anfang zurück. - Weil ich die entstandene Diskussion zum größten Teil verwirrend finde, und nicht sicher bin, wo und wie die eigentlich mit dem Thema zu tun hat. :dontknow:



--- Zitat ---Wie sollen oder müssen Autoren mit ihren Wortwaffen umgehen?
--- Ende Zitat ---

Umsichtig. Überlegt. Reflektiert.

Wenn wir davon ausgehen, dass die Autoren, von denen wir hier sprechen, ihre Worte tatsächlich beherrschen, dann ist das für sie kein Problem, dann können sie das.

Worte haben Wirkungen. Welche, ist aber oft unabsehbar.

Autoren müssen sich bewusst sein, dass ihre Worte etwas bewirken können. Sie müssen sich auch bewusst sein, dass das nicht unbedingt die Wirkungen sein werden, die sie gerne hätten. Und dass nicht unbedingt die Worte etwas im Leser auslösen, die die Autoren selbst für besonders wirkungsvoll halten. Oft bringen nebensächlich, als "Füllmaterial" geschriebene Dinge bei einem Leser eine Saite zum schwingen.




--- Zitat ---Wie weit dürfen sie damit gehen?
--- Ende Zitat ---

So weit sie es für richtig halten und verantworten können. Niemand kann es allen Recht machen. Irgendwer wird immer meckern, irgendwer wird immer etwas verstehen, das so nie gemeint war. Davon darf man sich nicht abhalten lassen. Ich bin mir nicht sicher, ob das die "Grenzen" sind, von denen hier so viel gesprochen wurde. (?)




--- Zitat ---Was sollten sie vermeiden?
--- Ende Zitat ---

Das Gegenteil von allem, was ich oben geschrieben habe. :devgrin:


Viskey

Sirius:
@ Viskey,

prima, dass du wieder an den Anfang zu den Fragestellungen zurück gekehrt bist.
Irgendwie ist das Thema während der Diskussion aus dem Ruder gelaufen.
Mit deinen Kommentaren hast du es auf den Punkt gebracht.
Genauso sollte ein Autor mit seinen beherrschten Wortwaffen umgehen - umsichtig und behutsam.

Tschüss
Sirius

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