Das ist eine Frage, mit der ich etwas anfangen kann. Wie eine Serie funktioniert? Die Antwort lautet: Das kommt darauf an.
Es gibt mehrere Typen von Serien. Am bekanntensten ist die Episodenserie. Es gibt eine Rahmenhandlung, die aber im Verlauf der Serie mehr und mezhr zu einem festen Setting verkommt, und in jeder Folge eine Episode.
Dr. Kimble auf der Flucht war wahrscheinlich eine der frühesten bekannten Serien, in der der Fküchtige in jeder Folge seinen Häschern entkam. Gut geht das auch mit Anwaltsserien. In jeder folge ein neuer Fall vor Gericht.
Das Gegenteil ist ein breiter zäher Strom vieler kleiner und großer Handlungsfäden, die zu nichts führen. Was Leser oder Zuschauer daran lieben, sind die immer wiederkehrenden Figuren. Lindenstraße oder GZSZ gehören dazu.
Und dann gibt es die Serie, die einen festen Anfang und ein klar bestimmtes Ende hat, aber einen extrem langen Mittelteil und in dem in jeder Folge ein Thema oder ein "Monster of the Week" abgearbeitet werden Game of Thrones gehört dazu, wobei man anmerken muss, dass der Roman nicht als Serie angelegt wurde, sondern später zerschnitten.
Und selbstverständlich gibt es mittlerweile jede Menge Übergangstypen zwischen meinen drei Gruppen, weil Netflix und Co dem neuen Geschmack entgegenkommen.
Meine Serie gehört zum dritten Typ, der dem roman noch am ähnlichsten ist. Ich habe dieses Mal eine Serie geschrieben, weil ich auch mal eine neue Herausforderung im handerklichen haben wollte. Und die ist beträchtlich für einen Buchschreiber. Ich kann nicht einfach dahinströmend erzählen und entwickeln. Ich brauche für jede Folge einen Hauptthread, und einen eigenen Höhepunkt, weil sonst das Ganze langweilig wird. Das sind enge Fesseln. Es macht aber auch Spaß, und mittlerweile habe ich den Bogen raus.
"Nur ein Viertelelfenblut" behandelt den Auftrag an eine junge Frau, zeigt wie alles schief geht und wie sie sich allein durchschlägt. Und sie findet a. jemanden, der ihr helfen könnte und b. eine Möglichkeit in der Stadt, in die sie gefahren ist, zu leben und zu überleben.
"Der Drachenzahn", Folge 2, behandelt, was passiert, als die Stadt und die Mächtigen auf meine Protagonistin reagieren.
In "Elfenviertel" erreicht sie ihr erstes Teilziel, aber wie so oft bei mir, hilft ihr das nicht wirklich weiter, denn ihre Probleme sind erheblich größer, als sie bisher gedacht hat.
Im Augenblick schreibe ich an Folge 6.
Hat das geholfen?
Wenn nicht, frag weiter.
Liebe Grüße
Trippelschritt