Federleichtes > Teufelsblick
Crowdfunding für Bücher
Sarahleandra:
--- Zitat von: zag am 07 January 2014, 11:41:30 ---
--- Zitat von: Sarahleandra am 07 January 2014, 11:26:47 ---
--- Zitat von: zag am 07 January 2014, 11:16:29 ---Die Frage ist auch, ob noch ein richtiger Verlag zuschnappen mag.
--- Ende Zitat ---
Was meinst du jetzt mit "richtiger Verlag"? Denn soweit ich das verstanden habe, wird das Buch doch von einem Verlag veröffentlicht bzw. der Verantwortliche tritt wie ein Verlag auf?
--- Ende Zitat ---
Ein richtiger Verlag übernimmt das Marketing.
--- Ende Zitat ---
Da darf ich leider mal meine Negativ-Erfahrungen mit Kleinverlagen einbringen:
Da übernimmt keiner das Marketing.
Jedenfalls nicht so, daß ein Vertriebler dein Produkt an den Buchhändler bringen würde, es organisierte Lesungen oder gar Anzeigenschaltungen geben würde.
Ich kenne eine gute Handvoll Autoren, die in "richtigen" Verlagen untergekommen sind und das Marketing selbst machen müssen. Sie bekommen auf Anfrage Werbematerialien an die Hand, mehr aber auch nicht. :wasbesseres:
tlt:
--- Zitat von: Sarahleandra am 07 January 2014, 11:47:44 ---Ich kenne eine gute Handvoll Autoren, die in "richtigen" Verlagen untergekommen sind und das Marketing selbst machen müssen. Sie bekommen auf Anfrage Werbematerialien an die Hand, mehr aber auch nicht.
--- Ende Zitat ---
Es ist also wie immer: Alle muss man selber machen. ::)
Sarahleandra:
--- Zitat von: tlt am 07 January 2014, 12:01:59 ---
--- Zitat von: Sarahleandra am 07 January 2014, 11:47:44 ---Ich kenne eine gute Handvoll Autoren, die in "richtigen" Verlagen untergekommen sind und das Marketing selbst machen müssen. Sie bekommen auf Anfrage Werbematerialien an die Hand, mehr aber auch nicht.
--- Ende Zitat ---
Es ist also wie immer: Alle muss man selber machen. ::)
--- Ende Zitat ---
Ja, leider.
Die Zeiten, wo man einen tollen Vertrag bekam und sich dann zurücklehnen konnte, sind irgendwie vorbei :watchout:
Der gesamte Buchmarkt befindet sich in einem Wandel, den man als (angehende) Autoren nicht aus den Augen lassen sollte.
Wohin geht es? ebooks? Wenn ja, von wem? Verlag oder selfpublishing?
Viele früher namhafte Verlage publizieren heute Werke, da klappen mir die Fußnägel hoch. Von Lektorat keine Spur ...
Ein Beispiel: Ich lese gerade einen Thriller aus einem bekannten Verlag.
In diesem Thriller werden mehr als einmal Handlungen wiederholt. Was ich damit meine: Ein Mann trinkt sein Glas leer, stellt es auf der Theke ab, rutscht vom Barhocker. Unterhält sich noch kurz mit dem Barkeeper, stellt sein Glas ab und rutscht vom Barhocker ...
So etwas darf einem Lektor nicht durchrutschen.
Ergo drängt sich mir auf, daß hier lediglich ein Korrektorat stattgefunden hat, wahrscheinlich auch noch mit Hilfe einem Programms, als dem Duden Korrektor oder Papyrus.
Auf der anderen Seite sind das Selfpublisher, die zweitausend Euro in das Lektorat ihres Textes stecken, das Cover von einem Profi machen lassen, und das Buch wird auch professionell gesetzt.
Dieser Autor wird dann von der Verlagswelt und Verlagsautoren belächelt, weil er ja "keinen Verlag für seinen Text gefunden hat".
Vielleicht wollte er gar keinen? :hehe:
Gerade unter dem Aspekt "Was tut mein Verlag für mich" sagen selbst verlagsinterne Stimmen inzwischen, daß das nicht mehr besonders viel ist.
Weil halt zu viel Schnäbel aus einem Topf gefüttert werden müssen.
Und mehr als 10€ für ein Taschenbuch ist schwer zu erzielen.
Hardcover lohnt sich nur bei den Zugpferden des Verlages - die dann auch entsprechend beworben werden.
Für Neulinge bleiben da nur die Krümel vom Tisch des großen Etats übrig ;)
Falls das jetzt ganz und gar off-topic sein sollte, entschuldige ich mich.
Mods dürfen dann selbstverständlich löschen oder verschieben :daaanke:
Uli:
naja ...
Marketing ist ziemlich aufwändig, wenn man es richtig macht. Und Auflagen um die 1000 Stück geben da nicht so viel her - vor allem dann, wenn man keine Traumpreise dranschreibt.
Immerhin kostet nicht nur der Druck selber, sondern auch die Aufbereitung, das Cover und das Lektorat einiges, dazu kommen Steuern, Buchhandels- bzw Großhändlerrabatt (30 - 50%), all sowas.
Irgendwer hat mal ausgerechnet, daß ein Verlag sowas von 1000 Werken im aktuellen Angebot haben muß, um vernünftig arbeiten zu können (ich finde das nicht mehr, leider. Es ging um einen der kleineren Großverlage, der aufgeben musste und jetzt bei Randomhouse ist).
Klar, eigentlich: Wenn du Kontakte pflegst zu Buchhändlern oder auf Messen unterwegs bist, teilen sich die Kosten durch die Anzahl der Produkte, und bei jedem Produkt durch die Auflage. Und Geschäfte wie "du bekommst 500 'Biss zum Überdruss' am Erscheinungstag, wenn du auch 'Heihapopeia, schlummeldibum' auslegst - sonst nicht" funktionieren nur, wenn man eben ein (kommerzielles) Zugpferd hat.
Leider funktioniert die Sache mit der Nachfrage im Buchhandel ja auch nicht mehr: Wenn jemand über die private Schiene von deinem Werk erfährt, kauft er das bei Amazon. So erfährt der Buchhändler eben nicht, daß es das Ding überhaupt gibt, und kann demnach nicht reagieren - was wiederum bedeutet, daß das Buch niemals in der Auslage stehen wird und weiterhin nur auf der privaten Schiene (oder bei den Verkaufsrangjunkies) 'ankommt' ... und dagegen anzustinken ist Kleinverlagen schlicht nicht möglich
Sarahleandra:
--- Zitat von: Uli am 07 January 2014, 12:26:02 ---... und dagegen anzustinken ist Kleinverlagen schlicht nicht möglich
--- Ende Zitat ---
Das wollte ich im Grunde auch aussagen, bitte nicht falsch verstehen: Mein Post unterstellt bei den Verlagen keinen bösen Willen, sondern wollte nur aus meiner Sicht aufzeigen, was ein Verlag heute überhaupt noch bieten kann.
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