Anderes Beispiel
Wenn ein Autor wegen einer Serie von Bücher (Heldensatire) ein Bestsellerautot wurde und nun Liebesromane aus weiblicher Perspektive über eine junge Engländerin schreiben möchte, dann ist sein alter bekannter Name ein Verkaufshindernis, weil er einen noch nicht vorbelasteten Leser haben möchte.
Ich glaube gern, dass das in RL ein wichtiges Argument sein kann/ist. Finde allerdings, dass es sehr viel annimmt und den Lesern auch viel unterstellt. Denn erstens glaube ich kaum, dass der typische Leser unbedingt weiss, dass der Schriftsteller eine Abhandlung über schwarze Löcher geschrieben hat. Und wenn ich das doch beim Googlen herausfinde? Warum um Himmels Willen sollte mich das stören? So hat er halt auch was anderes zu bieten, ist doch okay. Je nachdem ist es sogar eine Stütze und können ihm mehr Glaubwürdigkeit verleihen. Ist es ein SciFi-Autor, umso besser. Ist es ein Liebesroman - he, der Autor hat sogar was auf dem Kasten. Da muss ich mich nicht einmal schämen von dem was zu lesen. Forensische Krimis von einem ehemaligen Pathologen verkaufen sich sicher besser als von einer ehemaligen Sekretärin.
Wenn überhaupt könnte es ihm in der wissenschaftlichen Welt schaden, aber das ist eine andere Frage, die der Autor sich selbst beantworten muss.
Und auch das mit den Genres. Wenn ich hauptsächlich Liebesromane lese, ist es mir doch egal, was die, die mir gefallen, in anderen Genres schreiben. Im Gegenteil. Wenn überhaupt, ist es eine Chance, Leser aus dem einen Genre für ein anderes zu gewinnen. Viele Nora Roberts-Fans kaufen auch ihre Krimis, die sie als JD Robb schreibt, nur, weil es eben sie ist und umgekehrt. Wenn sie denn mal herausfinden, dass es die ein und derselbe Person ist, die die Bücher schreiben. Denn wenn mir ein Schriftsteller gefällt, will ich alles lesen, was er zu bieten hat. Oder wenigstens die Chance dazu zu haben.
Vielleicht bin ich ja naiv, aber ich finde es eine Schande, dass mir als Leser nicht zugetraut wird, dass es mich nicht stört, was ein Autor, der mir gefällt, sonst noch alles treibt. Und es anstatt eine Gefahr als Chance angesehen wird,
unter dem gleichen Namen - egal ob eigener oder Pseudonym - in verschiedenen Genres Dinge zu veröffentlichen.