Teufelszeug > Theorie
Pseudonym? Ja oder nein? Und warum?
Trippelschritt:
--- Zitat von: Sarahleandra am 06 January 2014, 17:56:23 ---Deshalb ist das hier für mich auch nur ein Thread zum Meinungen sammeln, nicht zum Recht haben.
--- Ende Zitat ---
Sarahleandra
Du hast Unverständnis geäußert und ich habe zwei Beispiele genannt, wo ich von bekannten Autoren wusste, warum sie sich so entschieden haben.
In dieser frage gibt es kein rechthaben.
Liebe Grüße
Trippelschritt
tlt:
--- Zitat von: Sarahleandra am 06 January 2014, 18:27:05 ---Zum einen: Siehst du, da hab ich anderes gehört.
--- Ende Zitat ---
Der vermeintliche Debütroman "The Cuckoo's Calling" war von Kritikern wohlwollend besprochen worden, hatte sich aber nur mäßig verkauft -
schreiben Spiegel und andere. :cheer:
Und: "Ich hatte gehofft, ich könnte dieses Geheimnis noch ein bisschen länger für mich behalten", sagte Rowling der BBC zufolge. "Robert Galbraith zu sein, war für mich eine sehr befreiende Erfahrung." Es sei wundervoll gewesen, ohne Hype und ohne große Erwartungen ein Buch zu schreiben.
Aber aus so einer Position wie sie kann man das natürlich auch sagen ...
Sirius:
wenn jemand zu den ganz Großen der Schriftstellerei gehört, ist es verständlich, wenn er einmal ausprobieren möchte, ob Bücher eines anderen Genres nur gekauft werden, weil sie zu seinem bekannten Namen gehören und wird dann Romane unter einen Pseudonym veröffentlichen.
Ich stelle mir vor, dass es ein Austesten der eigenen Fähigkeiten ist, ob man auch auf anderen Gebieten etwas lesenswertes schreiben kann.
Beispiel: Agatha Christie war weltberühmt und meiner Meinung nach bis heute unerreicht als Krimi-Autorin.
Sie hat auch unter dem Pseudonym Mary Westmacott romantische Romane geschrieben.
Diese Bücher wurden wegen ihres Inhalts (eine außergewöhnliche Tiefe und Aussagekraft steckt in ihnen) gekauft und nicht aus Neugierde, was denn Agatha Christie da an ungewohnten Gedanken "produziert hat".
Galax:
Pseudonym?
Ja!
;)
Lupa:
Ich versuche mal, zusammen zu fassen.
Was spricht FÜR ein Pseudonym?
Marketinggründe
> Ein stimmiges Gesamtbild. Vielleicht passt ein englischer Name einfach besser zu einem SiFi-Roman (?)
> Mit dem Realnamen des Autors sind bereits andere Erwartungen verknüpft (z.B. Agatha Christie mit Krimi).
> Der Name soll eine bestimmte Zielgruppe ansprechen (z.B. J.K. anstatt Joanne Rowling weil Jungs angeblich keine Bücher von einer Frau lesen).
Persönliche Gründe
> Der Autor will die Schreiberei gezielt von seinem restlichen Leben trennen, weil es z.B. einem Lehrer nicht so gut zu Gesicht steht, wenn er Erotik oder Splattergeschichten schreibt.
> Sie/er möchte ganz unbefangen mal was Neues ausprobieren, vielleicht auch einfach mal in eine andere Rolle schlüpfen.
Was spricht GEGEN ein Pseudonym?
> Der Vorwurf, man würde sich für seinen Text schämen/sich verstecken wollen.
> Wenn der Name eine Marke ist, kann er auch die Verkaufszahlen der "abgefahrenen" Werke mitziehen.
> Man möchte über SEINEM Text auch SEINEN Namen stehen haben. Das Schreiben/Werk ist ein wichtiger Identifikationsfaktor.
Ich persönlich habe meine Fantasy Texte (bisher ausschließlich KGs) unter meinem Realnamen veröffentlicht. Fantasy ist mein Heimatgenre und ich schreibe absolut ungefährliche Dinge. Außerdem gibt es auch sonst kein Kollisionspotential mit meinem Privat- oder Berufsleben. Drittens bin ich viel zu unbekannt und viertens habe ich einen Allerweltsnamen.
Es gibt allerdings ein Werk von mir unter Pseudonym. Es ist bei Personal Novel erschienen und daher keine "richtige" Veröffentlichung. Man hat mir damals gesagt: "Das machen bei uns alle so." Also habe ich mich angeschlossen.
Was das Thema an sich betrifft bin ich eigentlich recht leidenschaftslos. Sollte ein Verlag (so ich jemals an einen kommen ;) ) von mir ein Pseudonym wollen, hab ich damit kein Problem. Ansonsten gibt mein Realname mir die Anonymität der Masse.
Umgekehrt ist es mir auch relativ schnuppe, welcher Name auf dem Cover steht. Es ist schon so, dass ich an bestimmte Autoren auch gewisse Erwartungen habe. Wenn also jemand etwas ganz anderes schreibt als sonst, anderes Thema, anderer Stil, wieso dann nicht auch ein Pseudonym? Wenn er andererseits darauf verzichtet, auch recht. Dann werde ich ja vielleicht überrascht.
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