24 November 2024, 06:11:48

Autor Thema: Pseudonym? Ja oder nein? Und warum?  (Gelesen 33446 mal)

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Trippelschritt

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Re: Pseudonym? Ja oder nein? Und warum?
« Antwort #30 am: 06 January 2014, 19:54:52 »
Deshalb ist das hier für mich auch nur ein Thread zum Meinungen sammeln, nicht zum Recht haben.

Sarahleandra
Du hast Unverständnis geäußert und ich habe zwei Beispiele genannt, wo ich von bekannten Autoren wusste, warum sie sich so entschieden haben.
In dieser frage gibt es kein rechthaben.

Liebe Grüße
Trippelschritt
Wer bin ich, wer war ich, wer werde ich sein?

tlt

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Re: Pseudonym? Ja oder nein? Und warum?
« Antwort #31 am: 06 January 2014, 20:04:10 »
Zum einen: Siehst du, da hab ich anderes gehört. 

Der vermeintliche Debütroman "The Cuckoo's Calling" war von Kritikern wohlwollend besprochen worden, hatte sich aber nur mäßig verkauft -

schreiben Spiegel und andere.  :cheer:

Und:  "Ich hatte gehofft, ich könnte dieses Geheimnis noch ein bisschen länger für mich behalten", sagte Rowling der BBC zufolge. "Robert Galbraith zu sein, war für mich eine sehr befreiende Erfahrung." Es sei wundervoll gewesen, ohne Hype und ohne große Erwartungen ein Buch zu schreiben.

Aber aus so einer Position wie sie kann man das natürlich auch sagen ...

Ich bin zu alt für das alles.

Sirius

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Re: Pseudonym? Ja oder nein? Und warum?
« Antwort #32 am: 06 January 2014, 20:09:35 »
wenn jemand zu den ganz Großen der Schriftstellerei gehört, ist es verständlich, wenn er einmal ausprobieren möchte, ob Bücher eines anderen Genres nur gekauft werden, weil sie zu seinem bekannten Namen gehören und wird dann Romane unter einen Pseudonym veröffentlichen.
Ich stelle mir vor, dass es ein Austesten der eigenen Fähigkeiten ist, ob man auch auf anderen Gebieten etwas lesenswertes schreiben kann.
Beispiel: Agatha Christie war weltberühmt und meiner Meinung nach bis heute unerreicht als Krimi-Autorin.
Sie hat auch unter dem Pseudonym Mary Westmacott romantische Romane geschrieben.
Diese Bücher wurden wegen ihres Inhalts (eine außergewöhnliche Tiefe und Aussagekraft steckt in ihnen) gekauft und nicht aus Neugierde, was denn Agatha Christie da an ungewohnten Gedanken "produziert hat".

Galax

  • Gast
Re: Pseudonym? Ja oder nein? Und warum?
« Antwort #33 am: 06 January 2014, 20:27:39 »
Pseudonym?
Ja!

 ;)


Lupa

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Re: Pseudonym? Ja oder nein? Und warum?
« Antwort #34 am: 06 January 2014, 20:58:11 »
Ich versuche mal, zusammen zu fassen.

Was spricht FÜR ein Pseudonym?

Marketinggründe
  > Ein stimmiges Gesamtbild. Vielleicht passt ein englischer Name einfach besser zu einem SiFi-Roman (?)
  > Mit dem Realnamen des Autors sind bereits andere Erwartungen verknüpft (z.B. Agatha Christie mit Krimi).
  > Der Name soll eine bestimmte Zielgruppe ansprechen (z.B. J.K. anstatt Joanne Rowling weil Jungs angeblich keine Bücher von einer Frau lesen).

Persönliche Gründe
  > Der Autor will die Schreiberei gezielt von seinem restlichen Leben trennen, weil es z.B. einem Lehrer nicht so gut zu Gesicht steht, wenn er Erotik oder Splattergeschichten schreibt.
  > Sie/er möchte ganz unbefangen mal was Neues ausprobieren, vielleicht auch einfach mal in eine andere Rolle schlüpfen.


Was spricht GEGEN ein Pseudonym?
  > Der Vorwurf, man würde sich für seinen Text schämen/sich verstecken wollen.
  > Wenn der Name eine Marke ist, kann er auch die Verkaufszahlen der "abgefahrenen" Werke mitziehen.
  > Man möchte über SEINEM Text auch SEINEN Namen stehen haben. Das Schreiben/Werk ist ein wichtiger Identifikationsfaktor.


Ich persönlich habe meine Fantasy Texte (bisher ausschließlich KGs) unter meinem Realnamen veröffentlicht. Fantasy ist mein Heimatgenre und ich schreibe absolut ungefährliche Dinge. Außerdem gibt es auch sonst kein Kollisionspotential mit meinem Privat- oder Berufsleben. Drittens bin ich viel zu unbekannt und viertens habe ich einen Allerweltsnamen.

Es gibt allerdings ein Werk von mir unter Pseudonym. Es ist bei Personal Novel erschienen und daher keine "richtige" Veröffentlichung. Man hat mir damals gesagt: "Das machen bei uns alle so." Also habe ich mich angeschlossen.

Was das Thema an sich betrifft bin ich eigentlich recht leidenschaftslos. Sollte ein Verlag (so ich jemals an einen kommen ;) ) von mir ein Pseudonym wollen, hab ich damit kein Problem. Ansonsten gibt mein Realname mir die Anonymität der Masse.
Umgekehrt ist es mir auch relativ schnuppe, welcher Name auf dem Cover steht. Es ist schon so, dass ich an bestimmte Autoren auch gewisse Erwartungen habe. Wenn also jemand etwas ganz anderes schreibt als sonst, anderes Thema, anderer Stil, wieso dann nicht auch ein Pseudonym? Wenn er andererseits darauf verzichtet, auch recht. Dann werde ich ja vielleicht überrascht.

Pandora

  • Gast
Re: Pseudonym? Ja oder nein? Und warum?
« Antwort #35 am: 06 January 2014, 21:13:31 »
.
« Letzte Änderung: 11 November 2014, 10:37:57 von Pandora »

Naudiz

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Re: Pseudonym? Ja oder nein? Und warum?
« Antwort #36 am: 06 January 2014, 22:17:58 »
Für mich gehen Pseudonyme vollkommen in Ordnung, weil ich verstehen kann, dass man Privat- und "Berufs"-Leben trennen möchte. Das muss nicht zwangsläufig etwas mit Scham zu tun haben. Wenn ich z.B. ein Kind hätte, würde ich nicht unbedingt unter meinem Realnamen veröffentlichen, um mögliches Mobbing zu verhindern - bei Krimi sagen viele Mitschüler vielleicht "boah, cool", aber bei Erotik kann ich mir schon vorstellen, dass das bösartig werden könnte.

Das ist jetzt nur ein Beispiel dafür, weswegen man ein Pseudonym nimmt. Es gibt auch profanere Gründe - dass der eigene Name zu gewöhnlich ist oder vielleicht sogar schon von einem anderen Autoren / Künstlern belegt. Ich z.B. könnte meinen Realnamen nicht nehmen, weil es eine Fantasy-Illustratorin gibt, die genauso heißt - und da ich Fantasy schreibe, könnte es möglicherweise zu Verwechslungen kommen. Sollte ich mal veröffentlichen, werde ich aber auf jeden Fall meinen realen Vornamen beibehalten und nur einen anderen Nachnamen hintendran pappen. So kann ich mich wenigstens noch mit dem Namen identifizieren. Mehrere Pseudonyme für andere Genres würde ich aber eher nicht erfinden, außer, ich schreibe wider Erwarten mal Erotik oder so etwas.

Lupa

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Re: Pseudonym? Ja oder nein? Und warum?
« Antwort #37 am: 06 January 2014, 22:18:57 »
Ich würde nicht sagen, dass ein Name grundsätzlich zu einem Genre passt oder "besser klingt", sondern dass ein Pseudonym dem Autor einfach gefällt und aus seiner Sicht zu seiner Person und seinem Schreiben passt. Leser und Buchkäufer sind da gar nicht so (auch wenn Marketing-Menschen das manchmal behaupten).

Sorry Pandora, falls dich das jetzt irgendwie geärgert haben sollte.

Ich habe einfach nur mal ein dummes Beispiel aus dem Ärmel geschüttelt. Ich hätte auch schreiben können, dass ein asiatischer Name vielleicht besser zu einem Thriller passt. Dass war vollkommen willkürlich.

Lupa

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Re: Pseudonym? Ja oder nein? Und warum?
« Antwort #38 am: 06 January 2014, 22:21:47 »
Ich z.B. könnte meinen Realnamen nicht nehmen, weil es eine Fantasy-Illustratorin gibt, die genauso heißt - und da ich Fantasy schreibe, könnte es möglicherweise zu Verwechslungen kommen.
Du könntest deinen Realnamen dennoch verwenden. Namen fallen schließlich nicht unter den Markenschutz. :klug:
Ob du das möchtest ist aber natürlich immernoch deine Entscheidung.

 :biggrin:

Naudiz

  • Gast
Re: Pseudonym? Ja oder nein? Und warum?
« Antwort #39 am: 06 January 2014, 22:42:47 »
Du könntest deinen Realnamen dennoch verwenden. Namen fallen schließlich nicht unter den Markenschutz. :klug:
Ob du das möchtest ist aber natürlich immernoch deine Entscheidung.

Haha. Das "könnte" war eher so gemeint, dass ich mich damit nicht wohlfühlen würde. Neben der Illustratorin gibt es übrigens auch eine Musikerin, die fast denselben Namen hat, nur, dass ihr Vorname die Kurzform von meinem ist.

Pandora

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Re: Pseudonym? Ja oder nein? Und warum?
« Antwort #40 am: 07 January 2014, 07:58:51 »
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« Letzte Änderung: 11 November 2014, 10:26:02 von Pandora »

tlt

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Re: Pseudonym? Ja oder nein? Und warum?
« Antwort #41 am: 07 January 2014, 09:46:14 »
Wenn mich etwas ärgert, dann höchstens, dass hinter jedem Beitrag mit weniger als 10 Grinse-Smileys gleich eine beleidigte Leberwurst vermutet wird.

:applaus:
Ich bin zu alt für das alles.

Sarahleandra

  • Gast
Re: Pseudonym? Ja oder nein? Und warum?
« Antwort #42 am: 07 January 2014, 09:47:25 »
Ich möchte mich an dieser Stelle einmal für die angeregte und sehr interessante Diskussion samt aller hier aufgetauchten Facetten bedanken.
 :daaanke:

szazira

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Re: Pseudonym? Ja oder nein? Und warum?
« Antwort #43 am: 07 January 2014, 20:50:39 »
Ich schwanke noch ob unter Pseudonym oder Realname. Generell eher Realname. Einfach weil es mein Name ist, der dann auf dem Cover steht.

Es gibt allerdings ein Buch, dass ich definitiv unter Pseudonym veröffentliche, sollte es soweit sein. Schlicht weil es um eine Geschichte geht, die unschöne Einblicke in eine bestimmte Art von legaler Arbeit gewährt (und ich rede nicht von Rotlicht.)

Man sollte bedenken, dass man ein Pseudonym auch wählt um sich selbst zu schützen. Zwar ändere ich die Namen ab, aber die Branche ist relativ empfindlich. Ich sichere mich zwar ab, habe aber keine Lust meinen Brötchenjob deswegen zu verlieren.


Zitat
wenn jemand zu den ganz Großen der Schriftstellerei gehört, ist es verständlich, wenn er einmal ausprobieren möchte, ob Bücher eines anderen Genres nur gekauft werden, weil sie zu seinem bekannten Namen gehören und wird dann Romane unter einen Pseudonym veröffentlichen.
siehe Stephen King und Bachmann. Bachmann wurde als nächster Stephen King gefeiert und endlich mal jemand der diesem Konkurrenz machen konnte - dann kommt raus, dass es ein- und derselbe Mensch war.
« Letzte Änderung: 07 January 2014, 21:06:09 von szazira »

Lupa

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Re: Pseudonym? Ja oder nein? Und warum?
« Antwort #44 am: 07 January 2014, 22:41:55 »
@ Lupa:

Wenn mich etwas ärgert, dann höchstens, dass hinter jedem Beitrag mit weniger als 10 Grinse-Smileys gleich eine beleidigte Leberwurst vermutet wird. :) :) :) :) :) :) :) :) :) :)
:aetsch:

Zitat
Die These eines "passenden" Autorennamens wird immer wieder aufgestellt - lässt sich aber wie gesagt nicht halten.

Das ist (wie ebenfalls bereits gesagt) ein Irrglaube - der insofern praktisch ist, als dass er das Gefühl vermittelt, man wüsste, was man tut.
Das ist wahrscheinlich, wie mit den meisten Marketing"strategien". ;)