Teufelszeug > Theorie
KG und Erzählung - was ist was?
Dani:
Hallo!
Wahnsinn!
Da habe ich, mit meiner saloppen Bemerkung "Du fängst irgendwo an, und hörst irgendwo auf" ja was losgetreten.
Ich wollte damit eigentlich nur sagen dass eine KG zwar gleich wie ein Roman aufgebaut sein soll, allerdings nur in kurz.
Sprich: Es ist nicht nötig, eine Mords Einleitung zu schreiben, die Geschichte beginnt meist mitten drin im Konflikt.
Die Personen müssen nicht furchtbar lang und breit skizziert werden, es bedarf keiner endlos langen Dialoge.
Außerdem kann eine KG auch in Erzählform sein, so verschwimmen die Grenzen, und ich muss zugeben dass ich manchmal gar nicht so genau Definieren kann, was, was ist.
Und ich werfe die Frage auf, ist das immer so wichtig? Außer für Lektoren und Verleger natürlich ;)
Trippelschritt:
@ Sirius
Nein, die klassische Novelle ist durch das Element der Außerordentlichkeit bestimmt.
Es passiert also etwas an einem Ort, über das man noch in 100 Jahren spricht.
Die Novelle ist zumindest in Deutschland durch eine besondere Form festgelegt. Dass sie auch kürzer ist, liegt wohl daran, dass sie zuende ist, wenn das Außerordentliche erzählt wurde.
Leider ist mein Deutschunterricht schon etwas her. Wird so etwas heute nicht mehr unterrichtet?
Keller oder Droste Hülshoff (Judenbuche) nicht mehr gelesen?
Das wäre nicht gut, denn damit würde dem jungen Schreiber ein nicht unwesentliches Grundwissen fehlen.
Und vor allen die Textkenntnis.
Liebe Grüße
Trippelschritt
merin:
--- Zitat von: Dani am 01 January 2014, 17:59:49 ---Ich wollte damit eigentlich nur sagen dass eine KG zwar gleich wie ein Roman aufgebaut sein soll, allerdings nur in kurz.
Sprich: Es ist nicht nötig, eine Mords Einleitung zu schreiben, die Geschichte beginnt meist mitten drin im Konflikt.
--- Ende Zitat ---
Das ist für mich persönlich falsch. Der Aufbau einer KG ist ganz anders als der eines Romans. Eine KG kann z.B. keine verschiedenen Handlungsstränge haben und sie hat auch keine Fabel im Sinne eines Romans. Wenn überhaupt, wäre für mich eine Erzählung "Roman in kurz". KGs müssen, so verstehe ich es, gar keinen Konflikt haben und somit auch nicht mitten drin beginnen.
Parzifal:
--- Zitat ---KGs müssen, so verstehe ich es, gar keinen Konflikt haben und somit auch nicht mitten drin beginnen.
--- Ende Zitat ---
Hm - ohne Konflikt wird es wohl keine Geschichte geben, egal in welcher Form. ;)
Ohne jetzt bei Wiki der Weisheit letzten Schluss aufgesogen zu haben (aus ´m Kopf):
Die Wendung sollte in der KG auch vorhanden sein. Sprich, dass plötzlich alles eine andere Bedeutung bekommt, weil dies und jenes passiert. Der Vergleich mit dem Roman ist in gewisser Weise schon gerechtfertigt. Nur, dass bei der KG natürlich alles in der Kürze auf den Punkt kommen sollte. Keine Zeit für Weitschweifigkeiten, lange Beschreibungen, lange Charakterisierungen, komplizierte Handlungsfäden und dergleichen. Man springt mitten hinein (in medias res), stellt die Protas und das Setting vor (möglichst knapp gehalten, während der Handlung), zeigt den Konflikt auf, treibt ihn voran, führt eine Wendung herbei und beendet die Sache. Wobei mMn nicht zwingend eine Pointe am Ende stehen muss. Es kann auch (wie schon von anderen gesagt) offen ausgehen oder es steht ein prägnanter Abschluss-Satz am Ende.
LG, Parzifal
Trippelschritt:
Kann, muss nicht.
Ich befürchte, die Betrachtung des Romans ist nicht besonders hilfreich im Kontext von KGs.
Aber da hat vielleicht jeder seine eigene Meinung.
LG
Trippelschritt
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