Was sind das denn für potentiell relevante Gedanken, wenn du es schon erwähnst?
(Ich bin neugierig, aber kann mir momentan nichts anhören. )
Na sowas.
Ich versuchs mal - trotz der späten Stunde - aus dem Gedächtnis heraus (und nach ein paar Stichworten, die ich mir notiert habe):
Wagner sieht ein Paradox: Lyrikübersetzung erfordert es, selber zum Dichter zu werden, gerade, wenn es um die Übersetzung von Wortspielen oder um formale Konstrukte geht - sich vom Original zu entfernen, ihm 'untreu' zu werden, um ihm im Wesen treu bleiben zu können.
Lyrikübersetzer stehen dabei oft in der Gefahr, dann gleich eigene Variationen auf das Thema zu schaffen, wenn sie denn schon das Original seinem Wesen nach mehr oder weniger verfehlen müssen.
In einem sehr weit gefassten übertragenen Sinne versuchen wir ja auch, Texte von einer Vollendungsstufe in eine nächste zu 'übersetzen'.
Soweit mein unvollkommener Versuch, etwas, das mir eher spontan durch den Kopf ging, hier einigermaßen reflektiert und nachvollziehbar zusammen zu fassen.
Mir schien es interessant, zwei in unterschiedlichen Kontexten entstandene Sichtweisen auf Textarbeit und ihre Probleme zusammen denken zu können.
Aber abgesehen von diesen recht abstrakten Gedankengängen - es war mal wieder einfach ein angenehmes anregendes Gespräch im Rahmen der Sendung "Zwischentöne" im deutschlandradio; gut anzuhören bei einer schönen Tasse Tee in der Mittagspause.