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Ein-Satz-Röstungen: ein Haufen Wiederholungen und ein zu legerer Satz

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LaHallia:
Hallo ihr Lieben,

nachdem ich mich mit meinem historischen Fantasyepos in jeder Hinsicht enttäuscht habe, brauche ich eine Pause davon und bin ein Viertel tief in einem neuen Projekt. Ganz nett bisher. Aber der erste Absatz... ist halt, wie ein klassischer erster Absatz so ist. Schrecklich  :hehe:

Ich habe drei Probleme damit:
Er ist der Wolf und ich der Rabe. Am Tag seiner Geburt jagten schwarze Wölfe vom Rand der Welt durch die ewige Dämmerung, bis an seine Wiege. Am Tag meiner Geburt flogen Raben vom Rand der Welt über den schwarzen Himmel bis an meine. Wir sollten uns ein Herz teilen, ein Verlangen, eine Dunkelheit. Taten wir aber nicht.

Satz zwei und drei sind eigentlich eine komplette Wiederholung voneinander und ich habe ZERO Ideen, wie ich das ohne Wiederholungen hinkriege und gleichzeitig die Stimme/Stimmung beibehalte.

Und weil es mir viel um den Tonfall/die Stimme geht: der letzte Satz ist viel zu flapsig. Das passt nicht. Habe gedacht ich könnte es irgendwie so schreiben: "Doch wir teilten uns nichts als..." aber sie haben halt echt genau gar nichts gemeinsam, außer ihrem Wohnort  :gruebel: und ich will ja keinen kompletten Infodump machen.

Liebe Grüße

Cimglett:
Hallo LaHallia,

mal eine ganz andere Sicht dazu: Ich finde den letzten Satz super. Der Absatz zieht mich erst in diese mystische, schwafelnde Stimmung, symbolschwanger und eben voller Stimmung. Ich baue eine Erwartung auf - und die wird dann mit dem letzten Satz kontrastiert. Eben nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich.

Insgesamt habe ich nicht viel Ahnung von deinem Schreibstil. Ich würde wahrscheinlich den kompletten Absatz anders schreiben, aber dann würde es halt zu mir passen und nicht zu dir.
Mein Gefühl ist nur, dass nach dem Absatz kein Infodump kommen sollte. Also keine Erklärung, warum sie so unterschiedlich sind. Das würde mich als Leser langweilen, nachdem "taten wir aber nicht" eine Art von Spannung aufgebaut hat.

LG Cimglett :)

jcl:
Ich weiß zwar nicht, worauf die Geschichte hinaus läuft. Aber die Wiederholung ist kein Problem, sondern verstärkt im Gegenteil die Stimmung.

Wenn aber der Erzähler, das ist ja der Rabe, in diesem Stil beginnt, wird es schwierig, den Stil dann zu wechseln. Vielleicht kommen die Sätze besser als Zitat, etwa: Es hieß, dass schwarze Wölfe... etc.

LaHallia:
Hallo ihr beiden,

ok. Interessant. Wenn der Anfang nicht so schrecklich ist, wie gedacht, dann lasse ich ihn mal so.


--- Zitat ---Mein Gefühl ist nur, dass nach dem Absatz kein Infodump kommen sollte.
--- Ende Zitat ---
Tut es nicht. Danach ist es sehr aktiv. Sie kämpfen gegeneinander.  :biggrin:


--- Zitat ---Wenn aber der Erzähler, das ist ja der Rabe, in diesem Stil beginnt, wird es schwierig, den Stil dann zu wechseln.
--- Ende Zitat ---
Ds ist jetzt für mich natürlich eher schwierig zu beurteilen, aber ich denke, den Stil ziehe ich ganz gut durch. Habe aber davor noch nie in der ersten Person geschrieben. Recht spannend, man schreibt doch auf einer anderen Ebene, als in der dritten Person.

Danke euch beiden  :daaanke:

eska:
Hallo, LaHallia.

Mich stören zwei Punkte an deinen ersten Sätzen, aber andere als dich offenbar:
1.
--- Zitat ---Er ist der Wolf und ich der Rabe.
--- Ende Zitat ---
Das Verb stimmt nur für eine Person. Entweder braucht der Satz ein zusätzliches 'bin', dann würde ich das 'und' streichen, was den Gegensatz von Anfang an etabliert, oder du änderst ihn im Ganzen. Zum Beispiel: Er und ich. Wolf und Rabe. Am Tage seiner Geburt...

2. Was heißt 'sollten'? Wer hat das bestimmt? Wem gehorchen sie nicht bzw. was kam zwischen die zwei und ihr eigentliches Schicksal?
Davon hängt für mich ab, ob der letzte Satz flapsig ist - bei Ungehorsam eher nicht, bei Schicksalswendung eher doch. Dann könnte es vielleicht heißen: Doch der Plan misslang. oder: Doch die Würfel der Götter fielen anders.


Und dann stimmt es mich traurig, dass dein Karier-Roman dich enttäuscht. Ich habe den ersten Band gerne gelesen.  :schnief:

Lieben Gruß,
eska

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