10 November 2024, 22:43:39

Autor Thema: Das Knirschen des Eises  (Gelesen 2763 mal)

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Wildfee

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Das Knirschen des Eises
« am: 05 June 2023, 17:25:30 »
Ok, ich probiere es mal....

Die Story ist unveröffentlicht und soll den Anfang eines rudimentär geplanten Kinderromanes werden bzw. einer Sammlung von zusammenhängenden Kurzgeschichten. Die Fortsetzung ist bereits erschienen (zusätzlich mit neuen Protaginisten) und an der dritten Story arbeite ich derzeit.

Ich würde mich freuen, wenn ihr Verbesserungsvorschläge hättet :-)

(ich hoffe, ich habe keine Zeichenbegrenzung überschritten, oder? Habe dazu nix gefunden)

Das Knirschen des Eises

»Oh, verflucht ist das kalt!« Maximiliane von Eichenlohe, genannt Maxi, hauchte in ihre Hände. Sie fröstelte, obwohl sie so nahe wie möglich am Feuer hockte und unter ihrer dicken Daunenjacke zwei Pullover trug. Zusätzlich zu einem langen Schal, den sie sich mehrfach um den Hals geschlungen hatte. Eine Mütze mit grellpinkfarbener Bommel vervollständigte ihr Outfit. »Meinst du, es wird noch kälter?«
»Die Nacht ist jung, die richtige Kälte kommt erst in den frühen Morgenstunden, be-sonders dann, wenn der Himmel weiter so sternenklar bleibt.«
Maxi verzog das Gesicht und seufzte kaum wahrnehmbar.
Opa Jo zeigte nach oben. »Der Mond hat keinen Hof, da gibt es keinen Wetterwech-sel.«
»Häh? Wieso Hof?« Maxi schaute ihren Großvater Josef, den alle Welt nur als »Opa Jo« kannte, irritiert und neugierig an, während sie weiter ihre Hände am Feuer wärmte.
»Ach ihr jungen Leute, ihr wisst ja gar nichts mehr über die Zeichen der Natur. Schau dir den Mond an, er steht klar und deutlich am Himmel. Das ist ein Zeichen da-für, dass die Luft kalt und trocken ist. Und wenn die Luft kalt und trocken ist und es so windstill wie jetzt ist, was meinst du, heißt das wohl?«
Maxi zuckte mit der Schulter. »Ich weis es nicht, ich kenne mich mit diesen Wetter-sachen nicht aus.«
»Das bedeutet, dass sich das Wetter in den nächsten Stunden wahrscheinlich nicht ändern wird. Wenn mehr Luftfeuchtigkeit in der Luft ist, bricht sich das Licht des Mon-des und er sieht am Rand etwas verschwommen aus und das nennt man Hof.«
Opa Jo schürte das Feuer und fuhr fort. »Hier nahe am See wird es schneller kälter werden, im Wald hinter uns wird es am Ende der Nacht etwas wärmer sein.«
Maxi kramte in ihrem Rucksack nach einer Packung Beef Jerky und riss sie kra-chend auf. »Ich glaube dir ja, aber es klingt trotzdem komisch. Hof, das hört sich so altmodisch an. Und was bedeutet es, wenn da so ein Hof ist?«
»Dann wird sich das Wetter ändern, weil ein Tiefdruckgebiet herankommt.«
»Ach Opa, wenn ich dich nicht hätte, würde ich diese Sachen nicht lernen.« Maxi grinste und reichte ihrem Großvater die Tüte mit dem Trockenfleisch.
Opa Jo nahm sich etwas Fleisch aus der Tüte und betrachtete es skeptisch. »Früher haben wir das selbst gemacht und jetzt gibt es das zu kaufen?«
»Ja, warum auch nicht?«
Opa Jo schüttelte den Kopf. »Ich werde dir beibringen, wie man das mit eigenen Händen herstellt. Ein weiterer Punkt auf der Liste der Dinge, die du noch zu lernen hast.«
Maxi verdrehte die Augen. »Als ob da nicht schon genug draufsteht.«
Opa Jo kicherte. »Die nächsten Monate werden dir bestimmt Spaß machen, keine Sorge. Aber für heute Nacht haben wir etwas anderes vor. Es wird langsam Zeit. Hast du alles beisammen?«
Maxi nickte und kramte in ihrem Rucksack. Sie zog eine kleine Metallschüssel, eine Zitrone und eine kleine Glasflasche heraus. Fasziniert betrachtete sie ihr eigenes Blut, das im Licht der Flammen dunkelrot schimmerte.
»Schütte das Blut in die Schüssel, schneide die Zitrone auf und tropfe etwas Zitro-nensaft in das Blut. Der wird das Blut am Gerinnen hindern. Und wenn du fertig bist, stell die Schüssel dort drüben auf den Baumstumpf.«
Maxi folgte den Anweisungen.
»Und was machen wir nun?«
»Warten.«
»Opa!«
»Was denn?«
»Geht es nicht genauer? Was passiert denn jetzt?«
Opa Jo schürte gelassen das Feuer und schmunzelte.
»Opa!!«
»Wir unterhalten uns weiter. Nicht zu laut und nicht zu leise. Und wir achten auf die Geräusche der Nacht. Das leise Rascheln der Mäuse im Laub, das Rufen der Eulen und vielleicht hören wir auch einen Fuchs oder einen Waschbären oder Wildschwei-ne. Aber auf eines achten wir ganz besonders: auf das Knirschen und Knacken des Eises.«
»Warum müssen wir denn darauf hören? Willst du jetzt auf das Eis? Das ist doch viel zu dünn und trägt uns noch gar nicht.«
»Es ist aber schon dick genug für sie.«
Maxi schaute ihren Großvater erstaunt an.
»Du meinst die Waldschrate ? Die Schrate laufen auf dem Eis?«
»Ja, das tun sie. Die Waldschrate bohren in solchen Nächten wie heute Löcher in die Eisdecke, um kleine Fische zu fangen. Sie lieben frischen Fisch und rohes Fleisch und sie sind ständig auf der Jagd nach kleinen Nagern und Eidechsen und Fröschen. Diese Gier machen wir uns zunutze. Sie riechen sehr gut und dein Blut hier ist eine Delikatesse, der sie nicht widerstehen werden.«
»Wird das Feuer sie nicht abschrecken? Das verstehe ich nicht. Feuer vertreibt wilde Tiere doch.«
»Schrate sind keine Tiere. Sie sind zwar nicht so intelligent wie Menschen, aber man darf sie auch nicht unterschätzen.«
Maxi kaute grübelnd an ihrem Trockenfleisch herum.
»Wie alt warst du, als du Egon bekommen hast?«
»Ein klein wenig jünger als du, glaube ich. So genau weiß ich das gar nicht mehr, ich kann mich aber daran erinnern, dass mein Vater mit dabei war.«
»Das ist wirklich lange her.«
»Ja, und seitdem waren wir keinen Tag getrennt.« Opa Jo zog den Reißverschluss seiner Jacke auf und sah sanft lächelnd auf seinen Schrat hinunter, der friedlich schnarchend in einer kleinen Umhängetasche lag. »Ich mag ihn nicht mehr missen und das Wissen, dass er bis zu meinem Tod bei mir bleiben wird, ist sehr tröstlich.«
»Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich überhaupt einen Schrat will. Ich meine, was soll ich denn mit ihm anfangen? Und Mama und Papa hatten auch keinen.«
»Wer hat dir denn diesen Unsinn erzählt? Natürlich hatte auch dein Vater einen Waldschrat als Familiar!« Opa Jo hatte den Reißverschluss wieder geschlossen und eine gestopfte Pfeife aus einer der unzähligen Jackentaschen gefischt. Er zündete sie an und paffte Rauchkringel in die kalte Luft. Der süßliche und gleichzeitig würzige Geruch stieg Maxi in die Nase und sie nieste.
»Papa hatte auch einen? Das hat er mir nie erzählt.«
»Ja, er hatte auch einen. Klaus hieß er und dein Vater hat ihm die Freiheit wieder-gegeben, bevor von hier fortgegangen ist. Das war für beide nicht leicht, aber Klaus hätte in Frankfurt zu sehr gelitten. Und für deinen Vater war es schon schwer genug, unter normalen Menschen nicht zu sehr aufzufallen. Da konnte er sich nicht noch um einen Waldschrat kümmern.«
»Aber was ist denn dann mit Klaus passiert? War er nicht einsam?«
Opa Jo zuckte mit den Schultern. »Ich kann dir dazu gar nichts sagen. Ich weis nur, dass die Schrate sehr viel länger als wir Hexen leben. Mein Egon ist für einen Wald-schrat noch jung und im besten Alter, ganz im Gegensatz zu mir. Ich vermute, dass Klaus zu seiner Familie zurückgekehrt ist, so wie es auch Egon tun wird, wenn meine Zeit gekommen ist.«
Maxi schwieg. Ihr behagte es nicht, ein Wesen einzufangen und seiner Freiheit zu berauben. Aber sie wusste auch nicht, wie sie das ihrem Großvater begreiflich machen konnte. Er pochte auf den überlieferten Traditionen ihres Hexenclans und lebte nach den alten Regeln. Kaum zu glauben, dass sie sich im Jahr 2017 mitten in Deutschland befanden und Frankfurt in wenig mehr als zwei Stunden zu erreichen war.
Ihr Großvater hatte kein Handy, keinen Internetanschluss und sein Fernseher war reine Deko, seitdem der Empfang auf DVB-T2 umgestellt worden war.
Radio genügt mir, pflegte er zu sagen. Er hatte dafür ein umfassendes Wissen über die Natur, die Pflanzen und Tiere. Und sein Geschick, alle möglichen Haushaltsgerä-te, Spielsachen und Geschirr in seiner Werkstatt zu reparieren, war in seinem Dorf und darüber hinaus bekannt und legendär.
Sie fasste sich ein Herz.
»Opa, muss ich denn unbedingt einen Schrat fangen? Ich meine, Papa hatte seinen nicht so lange und Mama hatte gar keinen. Ich fühle mich nicht gut dabei.«
Sie sah ihren Großvater bittend an.
Opa Jo schaute sie prüfend an und paffte nachdenklich seine Pfeife. Die Rauch-kringel schwebten in der Luft und Maxi fühlte sich ein wenig an Gandalf erinnert.
»Ich mache dir einen Vorschlag. Wir warten diese Nacht ab. Wenn es dein Schicksal ist, einen Schrat zu bekommen, wird er dich finden. Und wenn keiner auftaucht, bleibst du allein. Bist du damit einverstanden?«
Maxi überlegte nicht lange.
»Das Angebot ist fair. Also warten wir. Aber wenn der Morgen graut, gehen wir zum Auto zurück, ja?«
Opa Jo nickte.
Sie saßen schweigend am Feuer, nur das Knistern und Knacken der Holzscheite und das gelegentliche Rufen eines Uhus unterbrach die einträchtige Stille.
Die Nacht schritt voran und es wurde kälter und kälter. Maxi wickelte sich so in eine Decke ein, dass nur noch ihre Augen zu sehen waren. Opa Jo hatte einen Hut aufge-setzt und trotzte der Kälte in seinem altgedienten Lodenmantel. Er hatte schon ganz andere Winter erlebt und war abgehärteter als seine Enkelin.
Maxi wachte auf, als sie hörte, wie Eis unter kleinen Füßen knirschte und knackte. Das Feuer war mittlerweile heruntergebrannt, und es hatte begonnen zu dämmern. Sie schlug die Augen auf und sah im Zwielicht Opa Jo zwinkern und grinsen.
Maxi war augenblicklich hellwach. Ihr Herz klopfte und sie wagte sich kaum zu be-wegen. Immer noch bis über die Nase in ihre Decke eingemummelt, drehte sie sich ganz vorsichtig so, dass sie den Baumstumpf und die Schüssel mit ihrem Blut im Blick hatte. In der Zwischenzeit war das Blut an der Oberfläche gefroren und nun sah sie staunend zu, wie ein kleiner Kerl selig lächelnd in die Schüssel griff und eisige Blut-brocken herausfischte.
Der Schrat war ein wenig größer als ihre Hand, Kopf und Gesicht waren von dich-tem, zotteligen dunklem Haar bedeckt und er war in Fell gehüllt. Maxi traute ihren Au-gen nicht. Sie hatte sich keine Gedanken darüber gemacht, ob wilde Schrate nackt umherliefen oder nicht. Jetzt sah sie, wie sie ihre Blöße bedeckten.
Ganz langsam und vorsichtig wickelte sie sich aus der Decke. Der Schrat zuckte zu-sammen und blickte mit großen, dunklen Augen zu ihnen hinüber. Sein Blick wander-te zwischen der Schüssel mit Blut und den beiden Menschen hin und her.
»Was soll ich denn jetzt tun?« flüsterte Maxi.
»Was dir dein Herz sagt«, erwiderte Jo ruhig.
Maxi überlegte. Wenn sie den Schrat jetzt ansprechen würde, würde er vielleicht er-schrecken und davonlaufen. Dann hätte sie ihre Abmachung mit Opa Jo nicht gebro-chen aber auch keinen Schrat. Genau das, was sie wollte. Oder?
Sie stand langsam auf und der Schrat flitzte so schnell es seine Beinchen erlaub-ten, ins nahe Unterholz.
Erleichtert drehte sich Maxi zu Jo um.
»Siehst du, es funktioniert nicht, ich habe ihn verscheucht.«
Opa Jo schaute sie gelassen an. »Bist du dir sicher? Dreh dich mal um.«
Maxi sah zu der Stelle, an der der Schrat verschwunden war und schüttelte ungläu-big den Kopf. Ein halbes Dutzend von ihnen stand dort und blickte sie direkt an.
»Geh zur Schüssel und nimm ein Stückchen Blut in die Hand.« forderte Jo sie auf.
»Wenn dann keiner der Schrate zu dir kommt, werden wir wieder gehen.«
»Na gut.« murmelte Maxi und ging die paar Schritte zum Baumstumpf. Die Schrate blickten sie unverwandt an, rührten sich aber nicht.
Maxi bückte sich zur Schüssel hinunter und brach ein Stück gefrorenes Blut ab. Sie hockte sich hin und hielt das Stückchen in Richtung der kleinen Wesen.
»Na, wer will? Kommt her, ich tu euch nichts.«
Ihnen etwas Blut zu geben, konnte nicht schaden, sie musste ja keinen von ihnen fangen.
Zu Maxis Verwunderung kamen gleich mehrere Schrate vorsichtig näher. Jeder von ihnen sah ein wenig anders aus, der eine hatte die Haare lockig, ein anderer war blond und alle waren in Felle gehüllt. Ihre Blicke huschten zwischen ihr, dem Blutbro-cken und Opa Jo argwöhnisch hin- und her.
Das Blut schmolz in ihrer Hand und tropfte langsam auf den Boden.
Endlich war einer der Schrate nahe genug und riss ihr das Stück Eis aus der Hand. Erschrocken zuckte Maxi zurück und verlor das Gleichgewicht. Sie wollte sich grade wieder aufrappeln, als sie etwas Feuchtes und Warmes an ihren Fingern spürte.
Einer der Schrate leckte ihr tatsächlich das Blut von den Fingern!
Fasziniert betrachtete Maxi das kleine Wesen, dessen rosa Zunge immer wieder hervorschnellte und das Blut gewissenhaft aufschleckte. Dunkle Augen blickten sie an. Maxi fühlte plötzlich einen Kloß im Hals. Sie wagte es nicht, sich zu rühren. Als sämtliches Blut aufgeschleckt war, schnatterte der Schrat plötzlich etwas, das sich nach Sprache anhörte. Die anderen Schrate keckerten zurück und verschwanden so unvermittelt im Unterholz, wie sie aufgetaucht waren. Zurück blieb ein Schrat, der be-gann, Maxis Ärmel hochzuklettern.
»Opa, was macht er da!« rief Maxi verdutzt. So einfach runterschütteln wollte sie ihn nicht, womöglich würde er sich dabei verletzen.
Der Schrat erreichte Maxis Schal, wühlte sich zwischen die wollenen Schlaufen und rührte sich mit einem Mal nicht mehr.
Panisch schaute Maxi ihren Großvater an.
»Opa, was soll ich denn jetzt tun?«
Opa Jo begann herzhaft zu lachen und wischte sich schließlich die Lachtränen aus den Augen.
»Hast du wirklich geglaubt, das wir heute ohne Schrat nach Hause fahren?«
Maxi war empört. »Du hast gewusst, was passiert, oder?«
»Natürlich, aber wenn ich dir das gesagt hätte, wärst du sofort zurück zum Auto ge-stürmt. Schrate wählen sich ihre Hexe immer freiwillig. Wir fangen sie nicht, sie erwäh-len uns.«
Maxi stand langsam vom Boden auf und nestelte an ihrem Schal. Der Schrat lag eingerollt inmitten der dicken Wolle und schnarchte leise.
»Eigentlich ist er ja ganz süß.«
Opa Jo trat näher und betrachtete den Schrat. »Das ist eine Sie.« bemerkte er tro-cken.
Schockiert sah Maxi auf und schluckte.
»Das ist eine, wie nennt man sie eigentlich, Schrätin? Echt?«
»Jupp.«
»Und sie bleibt jetzt für immer bei mir?«
»Wenn du sie nicht vorher wieder zu ihrem Clan zurückschickst. Deinem Vater hat es fast das Herz gebrochen, seinen kleinen Seelengefährten zu verlassen und Klaus wird auch gelitten haben. Denn das sind die Schrate: Unsere Seelengefährten, die auch dann für uns da sind, wenn es sonst niemand ist.«
Maxi betrachtete die kleine Schrätin erneut. Sie hatte sich bereits in ihr Herz geschli-chen und würde dort bis an ihr Lebensende bleiben.

merin

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Re: Das Knirschen des Eises
« Antwort #1 am: 05 June 2023, 21:07:42 »
Liebe Wildfee,

sorry, das muss ich gleich wieder schließen. Laut Regeln musst du 7 Beiträge sammeln, bevor du dich selbst auf den Rost trauen darfst. Das hat gute Gründe, wir hatten einfach zu oft Leute, die sich nach der ersten Röstung nie wieder gemeldet hatten und/oder nicht wussten, was sie erwartet. Darum: Erst andere rösten oder mitdiskutieren, dann selbst anstellen. Ich oder eine andere Modperson öffnet den Thread wieder, wenn du 8 (da minus diesen Beitrag hier) Beiträge hast.

LG
merin
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

merin

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Re: Das Knirschen des Eises
« Antwort #2 am: 17 June 2023, 11:03:37 »
Hi Wildfee,

du hast die Beiträge beisammen, ich mache also mal auf und nehme gleich die Gabel in die Hand. Ui, die ist aber spitz, heute.  :diablo:

Deine Voreinführung verstehe ich nicht - das ist gleichzeitig veröffentlicht und unveröffentlicht und sowohl ein Roman als auch eine KG-Sammlung? Irgendwo stehe ich da auf dem Schlauch. Aber das ist vielleicht auch egal.

Zitat
»Oh, verflucht ist das kalt!« Maximiliane von Eichenlohe, genannt Maxi, hauchte in ihre Hände. Sie fröstelte, obwohl sie so nahe wie möglich am Feuer hockte und unter ihrer dicken Daunenjacke zwei Pullover trug. Zusätzlich zu einem langen Schal, den sie sich mehrfach um den Hals geschlungen hatte. Eine Mütze mit grellpinkfarbener Bommel vervollständigte ihr Outfit. »Meinst du, es wird noch kälter?«

Den Einstieg finde ich gelungen. Da ist sofort ein Bild da. Allerdings fange ich schon ab Satz drei an zu stolpern und falle dann schon wieder raus. Wenn ich analysiere, warum, fallen mir folgende Sachen auf:
"so nahe wie möglich" ist unbestimmt. Warum nicht "obwohl sie nahe am Feuer hockte"? Das wäre auch knackiger.
"Zusätzlich zu" finde ich auch ungewöhnlich. Besser wäre für mich "Dazu einen langen Schal, ..."

Die Trennungen sind wahrscheinlich beim Reinkopieren hier entstanden, die moniere ich mal nicht an. Der Text geht für mich flüssig weiter, bis zu

Zitat
Maxi zuckte mit der Schulter. »Ich weis es nicht, ich kenne mich mit diesen Wetter-sachen nicht aus.«

Sie muss natürlich mit den Schultern zucken - wenn sie nur mit einer zuckt, will ich wissen, warum sie das so ungewöhnlich tut. Und weiß hat ein ß. Ich finde auch, sie könnte noch etwas schnoddriger sprechen: "Weiß ich doch nicht" und dann ohne Erklärung, denn das ahnt man schon. Das ist jetzt natürlich nur geraten. Aber mein Gefühl ist, du willst sie eigentlich schnoddrig haben.

Zitat
»Das bedeutet, dass sich das Wetter in den nächsten Stunden wahrscheinlich nicht ändern wird. Wenn mehr Luftfeuchtigkeit in der Luft ist, bricht sich das Licht des Mon-des und er sieht am Rand etwas verschwommen aus und das nennt man Hof.«

Ich würde einen Punkt nach aus machen und neu ansetzen. "Das nennt man dann Hof."

Insgesamt fällt mir auf, dass deine Dialoganteile undialogig  ;) klingen. Gesprochene Sprache hat oft kürzere Sätze. Opa Jo macht offenbar gern den Erklärbar, aber auch da kannst du ihn vielleicht knackisieren:

Zitat
Opa Jo schürte das Feuer und fuhr fort. »Hier nahe am See wird es schneller kälter werden, im Wald hinter uns wird es am Ende der Nacht etwas wärmer sein.«

Vorschlag:

Zitat
Opa Jo schürte das Feuer und fuhr fort. »Hier nahe am See wird es schneller kälte, im Wald hinter uns wird bleibt es wohl etwas wärmer.«

Zitat
Opa Jo nahm sich etwas Fleisch aus der Tüte und betrachtete es skeptisch. »Früher haben wir das selbst gemacht und jetzt gibt es das zu kaufen?«

Da erklärst du uns, was du uns im Satz davor bereits erklärt hast. Und warum nicht "Gibt es sowas jetzt auch schon zu kaufen?"

Zitat
Maxi nickte und kramte in ihrem Rucksack. Sie zog eine kleine Metallschüssel, eine Zitrone und eine kleine Glasflasche heraus. Fasziniert betrachtete sie ihr eigenes Blut, das im Licht der Flammen dunkelrot schimmerte.

Die Doppelung von "kleine" kannst du vermeiden, indem du ein "Glasfläschchen" draus machst.

Zitat
»Schütte das Blut in die Schüssel, schneide die Zitrone auf und tropfe etwas Zitro-nensaft in das Blut. Der wird das Blut am Gerinnen hindern. Und wenn du fertig bist, stell die Schüssel dort drüben auf den Baumstumpf.«

Das mittlere "Blut" kannst du einfach durch "hinein" ersetzen. Leider hast du aber auch ein inhaltliches Problem: Das Blut kann in dem Fläschchen nur rot schimmern, wenn bereits ein Gerinnungshemmer zugesetzt ist. Und natürlich würde ich jetzt das verrührte Blut gern sehen. Wo es steht, wie es aussieht.

Insgesamt ist der Text mir in der Tendenz zu lang. Du hast anfangs eine schöne Atmosphäre gezaubert, die geht mir jetzt verloren. Ich würde die Dialoge kürzen und etwas näher an Maxi heranrücken, zeigen, was sie fühlt. Gruselt sie sich? Wie sieht das Blut aus? Lass sie doch die Geräusche hören:

Zitat
»Wir unterhalten uns weiter. Nicht zu laut und nicht zu leise. Und wir achten auf die Geräusche der Nacht. Das leise Rascheln der Mäuse im Laub, das Rufen der Eulen und vielleicht hören wir auch einen Fuchs oder einen Waschbären oder Wildschwei-ne. Aber auf eines achten wir ganz besonders: auf das Knirschen und Knacken des Eises.«

Dann kannst du den Dialog kürzen. Und nun lauscht sie. Und wir mit ihr. Ich finde, dass du viel verschenkst, wenn du sie nun etwas unintelligent weiterfragen lässt. Sie wirkt dadurch auch wenig sympathisch, als ließe sie sich nicht wirklich ein. Die Frage ist auch: Was weiß sie denn über die Unternehmung? Lass sie etwas innehalten und denken. Ich würde das Gestrichene alles weglassen oder nach innen oder in die Beobachtung verlegen. Zumal die Info zu den Schraten ein Infodump ist, den wir hier nicht brauchen.

Zitat
»Warum müssen wir denn darauf hören? Willst du jetzt auf das Eis? Das ist doch viel zu dünn und trägt uns noch gar nicht.«
»Es ist aber schon dick genug für sie.«
Maxi schaute ihren Großvater erstaunt an.
»Du meinst die Waldschrate ? Die Schrate laufen auf dem Eis?«
»Ja, das tun sie. Die Waldschrate bohren in solchen Nächten wie heute Löcher in die Eisdecke, um kleine Fische zu fangen. Sie lieben frischen Fisch und rohes Fleisch und sie sind ständig auf der Jagd nach kleinen Nagern und Eidechsen und Fröschen.
Diese Gier machen wir uns zunutze. Sie riechen sehr gut und dein Blut hier ist eine Delikatesse, der sie nicht widerstehen werden.«

Zitat
»Wird das Feuer sie nicht abschrecken? Das verstehe ich nicht. Feuer vertreibt wilde Tiere doch.«
»Schrate sind keine Tiere. Sie sind zwar nicht so intelligent wie Menschen, aber man darf sie auch nicht unterschätzen.«
Maxi kaute grübelnd an ihrem Trockenfleisch herum.
»Wie alt warst du, als du Egon bekommen hast?«
»Ein klein wenig jünger als du, glaube ich. So genau weiß ich das gar nicht mehr, ich kann mich aber daran erinnern, dass mein Vater mit dabei war.«
»Das ist wirklich lange her.«
»Ja, und seitdem waren wir keinen Tag getrennt.« Opa Jo zog den Reißverschluss seiner Jacke auf und sah sanft lächelnd auf seinen Schrat hinunter, der friedlich schnarchend in einer kleinen Umhängetasche lag. »Ich mag ihn nicht mehr missen und das Wissen, dass er bis zu meinem Tod bei mir bleiben wird, ist sehr tröstlich.«

Okay. Sie weiß das alles also schon. Die beiden sind losgezogen, um einen Schrat zu fangen. Dann finde ich es unelegant, das alles in den Dialog zu packen und uns erst so spät zu servieren. Warum nicht diesen kleinen Hook ganz zu Beginn platzieren? Dann wissen wir auch, dass sie ambivalent ist, du hast gleich den inneren Konflikt mit angelegt, der jetzt zu spät kommt. Vorschlag:

Zitat
»Oh, verflucht ist das kalt!« Maximiliane von Eichenlohe, genannt Maxi, hauchte in ihre Hände. Sie fröstelte, obwohl sie nah am Feuer hockte und unter ihrer dicken Daunenjacke zwei Pullover trug. Dazu den langen Schal und eine Mütze mit grellpinkfarbener Bommel. »Meinst du, es wird noch kälter?«
Sie sah der Wolke ihres Atems zu. Wollte sie eigentlich wirklich ihren Schrat fangen? »Die Nacht ist jung, die richtige Kälte kommt erst in den frühen Morgenstunden, be-sonders dann, wenn der Himmel weiter so sternenklar bleibt.«
Maxi verzog das Gesicht und seufzte kaum wahrnehmbar. Vielleicht hockte sie ganz umsonst hier in der Kälte. Und dann war sie nicht nur halb erfroren, sondern hatte auch noch einen Schrat an der Backe.

Das sollst du nicht übernehmen, es soll nur illustrieren, was ich meine. So wie Jo nun die Jacke aufzieht und den Schrat zeigt, wirkt das doch sehr gewollt. Er hat ja keinen Grund, Maxi etwas zu zeigen, was sie schon lange kennt. Er zeigt es uns und das ist dann meist unelegant.

Schön finde ich die Erzählung über den Schrat des Vaters. Allerdings passt sie nicht ganz an die Stelle, denn die beiden hatten ja befunden, dass sie lauschen. Aber Maxi lauscht nicht.

Zitat
Ihr Großvater hatte kein Handy, keinen Internetanschluss und sein Fernseher war reine Deko, seitdem der Empfang auf DVB-T2 umgestellt worden war.
Radio genügt mir, pflegte er zu sagen. Er hatte dafür ein umfassendes Wissen über die Natur, die Pflanzen und Tiere. Und sein Geschick, alle möglichen Haushaltsgerä-te, Spielsachen und Geschirr in seiner Werkstatt zu reparieren, war in seinem Dorf und darüber hinaus bekannt und legendär.
Sie fasste sich ein Herz.

Auch hier finde ich das etwas viel Infodump. Dass er viel über die Natur weiß, hast du uns bereits gezeigt. Und dass er Dinge repariert, kannst du vielleicht konkreter zeigen. Der letzte Satz ist eine Phrase. Ich würde dazu raten, lieber zu zeigen, was sie fühlt. An der Stelle frage ich mich auch nach der Perspektive, in der du das erzählst. Bislang ist sie weder klar personal noch klar auktorial. Ich würde wohl näher an Maxi rangehen - denkt sie dann wirklich über Radios nach?

Zitat
»Opa, muss ich denn unbedingt einen Schrat fangen? Ich meine, Papa hatte seinen nicht so lange und Mama hatte gar keinen. Ich fühle mich nicht gut dabei.«
Sie sah ihren Großvater bittend an.
Opa Jo schaute sie prüfend an und paffte nachdenklich seine Pfeife. Die Rauch-kringel schwebten in der Luft und Maxi fühlte sich ein wenig an Gandalf erinnert.

Da hast du im Beisatz, was man bereits durch den Inhalt versteht. Wenn du das streichst, fällt die Doppelung der Partizipien weg. Und den Vergleich würde ich streichen, einfach weil ich ihr den nicht glaube: Sie bangt ja gerade. Wieso sollte sie da an einen Filmzauberer denken? Ich gehe auch davon aus, dass dein angesprochener Leser*innenkreis Gandalf nicht kennt. Mein Kind jedenfalls würde da nur mit den Schultern zucken.

Ich schick das mal ab, und mach etwas später weiter.
« Letzte Änderung: 17 June 2023, 11:46:00 von merin »
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

merin

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Re: Das Knirschen des Eises
« Antwort #3 am: 17 June 2023, 12:12:02 »
So, da bin ich wieder. Im Nachdenken über den Text fällt mir noch auf, dass der Beginn mich auf die falsche Fährte gesetzt hat. Bei den eingeführten Namen denke ich an Adlige auf der Jagd. Ich erwarte die Zurschaustellung von Reichtum. Aber das erfolgt nicht. Ich frage mich also, warum mir die Namen überhaupt so zu Beginn mitgeteilt werden.

Nun steige ich wieder in den Text ein:

Zitat
»Ich mache dir einen Vorschlag. Wir warten diese Nacht ab. Wenn es dein Schicksal ist, einen Schrat zu bekommen, wird er dich finden. Und wenn keiner auftaucht, bleibst du allein. Bist du damit einverstanden?«
Maxi überlegte nicht lange.
»Das Angebot ist fair. Also warten wir. Aber wenn der Morgen graut, gehen wir zum Auto zurück, ja?«

Das findet sie fair? Es ist doch die totale Unterordnung unter das, was er will?

Was ich übrigens mag, ist dieses Pendeln zwischen unserer Jetztzeit und der fiktiven Welt. Das sorgt immer wieder für Irritation, aber das mag ich gern.

Zitat
Sie saßen schweigend am Feuer, nur das Knistern und Knacken der Holzscheite und das gelegentliche Rufen eines Uhus unterbrach die einträchtige Stille.

Ich glaube nicht an Eintracht. Denn sie ist ja da, obwohl sie es nicht will. Ohne das Adjektiv ist das Bild auch stärker. Nun erwarte ich, dass sie auf das Eis lauscht. Stattdessen gehst du perspektivisch von beiden weg, zoomst raus:

Zitat
Die Nacht schritt voran und es wurde kälter und kälter. Maxi wickelte sich so in eine Decke ein, dass nur noch ihre Augen zu sehen waren. Opa Jo hatte einen Hut aufge-setzt und trotzte der Kälte in seinem altgedienten Lodenmantel. Er hatte schon ganz andere Winter erlebt und war abgehärteter als seine Enkelin.

Warum? Müsste sie nicht nachdenken? Sich fragen, ob ein Schrat kommt, ob sie den dann will usw?

Zitat
Maxi wachte auf, als sie hörte, wie Eis unter kleinen Füßen knirschte und knackte. Das Feuer war mittlerweile heruntergebrannt, und es hatte begonnen zu dämmern. Sie schlug die Augen auf und sah im Zwielicht Opa Jo zwinkern und grinsen.

Wie hört es sich denn an, wenn Eis unter kleinen Füßen knirscht? Und: Du beschreibst, was sie sieht, bevor sie die Augen aufschlägt. "zwinkern und grinsen" finde ich auch etwas viel - und: Sie will den Schrat ja vielleicht gar nicht. Ich möchte hier also ihre Reaktion haben. Aber sie enthältst du uns vor. Es scheint fast, als seist du unsicher, ob sie wirklich die Hauptfigur des Textes ist.

Zitat
Maxi war augenblicklich hellwach. Ihr Herz klopfte und sie wagte sich kaum zu be-wegen. Immer noch bis über die Nase in ihre Decke eingemummelt, drehte sie sich ganz vorsichtig so, dass sie den Baumstumpf und die Schüssel mit ihrem Blut im Blick hatte. In der Zwischenzeit war das Blut an der Oberfläche gefroren und nun sah sie staunend zu, wie ein kleiner Kerl selig lächelnd in die Schüssel griff und eisige Blut-brocken herausfischte.

Moment. Wir hatten da eine kleine Flasche. Mein innerer Film macht da also so 20ml Blut draus. So phiolenmäßig. Und das Blut steht am Feuer.
Nun aber teilst du mir mit: die Flasche ist eher so 500ml groß und das Ganze steht etwas weiter weg. Du musst also vorher das Bild aufbauen. Seelig schreibt sich mit zwei e.

Zitat
Der Schrat war ein wenig größer als ihre Hand, Kopf und Gesicht waren von dich-tem, zotteligen dunklem Haar bedeckt und er war in Fell gehüllt. Maxi traute ihren Au-gen nicht. Sie hatte sich keine Gedanken darüber gemacht, ob wilde Schrate nackt umherliefen oder nicht. Jetzt sah sie, wie sie ihre Blöße bedeckten.

Hmm. Das weiß sie aber auch schon, oder? Denn er ist halt schratgroß. Auch hast du wieder eine Phrase drin "traute ihren Augen nicht". Eher erwarte ich, dass sie irgendwas denkt. Darüber, ob sie mit diesem Wesen da ihr Leben verbringen mag oder nicht. Das kommt dann, sehr reduziert, hier:

Zitat
Maxi überlegte. Wenn sie den Schrat jetzt ansprechen würde, würde er vielleicht er-schrecken und davonlaufen. Dann hätte sie ihre Abmachung mit Opa Jo nicht gebro-chen aber auch keinen Schrat. Genau das, was sie wollte. Oder?

Korrekt und schöner wäre: "Wenn sie den Schrat jetzt ansprach, erschrak er vielleicht und lief davon."

Zitat
Maxi bückte sich zur Schüssel hinunter und brach ein Stück gefrorenes Blut ab. Sie hockte sich hin und hielt das Stückchen in Richtung der kleinen Wesen.

Hmm. Das geht für mich nicht. Ich habe eine Flüssigkeit in einer Schüssel. Eine dickflüssige Flüssigkeit. Damit darauf eine Eisschicht entsteht, muss es viel Flüssigkeit sein. Mindestens ein halber Liter, denke ich (und sich den abzuzapfen, ist halt wie ne Blutspende). Aber du sagst uns, Schrate können auf dem Eis laufen. Dann können sie es aber nicht einfach so mit der Hand brechen. Auch sie muss sich dann schon ein bissel Mühe geben, denke ich.

Zitat
Zu Maxis Verwunderung kamen gleich mehrere Schrate vorsichtig näher. Jeder von ihnen sah ein wenig anders aus, der eine hatte die Haare lockig, ein anderer war blond und alle waren in Felle gehüllt. Ihre Blicke huschten zwischen ihr, dem Blutbro-cken und Opa Jo argwöhnisch hin- und her.

Das kenn ich von mir: Erstmal erklären, was ich gleich beschreibe. Kannst du streichen.  :cheer: Und ich würde auch das "argwöhnisch" streichen.

Hier hast du wieder eine Häufung von "Blut":

Zitat
Das Blut schmolz in ihrer Hand und tropfte langsam auf den Boden.
Endlich war einer der Schrate nahe genug und riss ihr das Stück Eis aus der Hand. Erschrocken zuckte Maxi zurück und verlor das Gleichgewicht. Sie wollte sich grade wieder aufrappeln, als sie etwas Feuchtes und Warmes an ihren Fingern spürte.
Einer der Schrate leckte ihr tatsächlich das Blut von den Fingern!
Fasziniert betrachtete Maxi das kleine Wesen, dessen rosa Zunge immer wieder hervorschnellte und das Blut gewissenhaft aufschleckte. Dunkle Augen blickten sie an. Maxi fühlte plötzlich einen Kloß im Hals. Sie wagte es nicht, sich zu rühren. Als sämtliches Blut aufgeschleckt war, schnatterte der Schrat plötzlich etwas, das sich nach Sprache anhörte. Die anderen Schrate keckerten zurück und verschwanden so unvermittelt im Unterholz, wie sie aufgetaucht waren. Zurück blieb ein Schrat, der be-gann, Maxis Ärmel hochzuklettern.

Das ist ja eigentlich ein magischer Moment: Sie begegnet ihrem Schrat zum ersten Mal. Dafür ist mir das hier zu vage. Wie sieht er denn aus, ihr Schrat? Was fühlt sie, als sie sich ansehen? Ist es der Gleiche, der zuerst kam?

Zitat
»Opa, was macht er da!« rief Maxi verdutzt. So einfach runterschütteln wollte sie ihn nicht, womöglich würde er sich dabei verletzen.
Der Schrat erreichte Maxis Schal, wühlte sich zwischen die wollenen Schlaufen und rührte sich mit einem Mal nicht mehr.
Panisch schaute Maxi ihren Großvater an.

Hier beschreibst du ihre Emotionen, aber auf mich wirkt das etwas ungeschickt. Erst ist sie verdutzt, dann panisch und das scheinbar ohne Übergang und ohne für mich erkennbaren Grund. Das ist jetzt eine großartige Chance zu zeigen, wer Maxi ist. Ich denke, du solltest genauer überlegen, wie sie nun fühlt und reagiert. Wie alt ist sie eigentlich? Bislang hatte ich eine 14jährige vor Augen.

Zitat
Maxi stand langsam vom Boden auf und nestelte an ihrem Schal. Der Schrat lag eingerollt inmitten der dicken Wolle und schnarchte leise.

Das ist ein Perspektivfehler, denke ich. Sie kann das nicht sehen.

Außerdem: Ihr Opa hat sie reingelegt und sie ist nicht sauer?

Zitat
»Eigentlich ist er ja ganz süß.«
Opa Jo trat näher und betrachtete den Schrat. »Das ist eine Sie.« bemerkte er tro-cken.

Diese Reaktion kaufe ich nicht. Und: Woher weiß er das Geschlecht?

Zitat
Maxi betrachtete die kleine Schrätin erneut. Sie hatte sich bereits in ihr Herz geschli-chen und würde dort bis an ihr Lebensende bleiben.

Das würde ich gern erleben. Diesen magischen Moment. Wie tief ihre Augen sind. Wie sympathisch das kleine Gesicht. Wie warm der kleine Körper an ihrem Hals. Irgendwie sowas.

Insgesamt finde ich den Text von der Anlage her gelungen. Du beschreibst eine Begegnung mit Gehalt und auch die Welt ist spannend. Ich würde die Szene etwas anders aufbauen, wie beschrieben, und näher an Maxi rangehen. Du kannst auch noch überlegen, wie du dir das sprachlich wünschst. Momentan schwankt es ein wenig zwischen altertümlich-märchenhaft und modern-flapsig. Das wirkt gewollt, aber es könnte noch etwas gekonnter eingesetzt werden, denke ich.

Ich hoffe, du kannst etwas mit meiner Röstung anfangen. Ansonsten: Pick dir das raus, was dir hilft, und schieb den Rest zum Tellerrand. Das ist dann für die Höllenhunde.  ;)

LG
merin
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

Wildfee

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Re: Das Knirschen des Eises
« Antwort #4 am: 17 June 2023, 15:24:14 »
Aaahh...ich liebe diese Röstung  :devgrin:

Ich werde mir deine Vorschläge mal in Ruhe angucken und sacken lassen, vor allem bei den formalen Anmerkungen (Perspektive usw.) finde ich sie sehr hilfreich :-)
Ich habe den Text bewusst etwas einfacher und mit Infodump geschrieben, weil meine Zielgruppe 8 bis 12jährige sind.
Zu veröffentlicht/unveröffentlicht:
Die Story "Knirschen des Eises" ist als erstes Kapitel eines geplanten Romanes gedacht und bislang unveröffentlicht. Maxi und Lily tauchen dann in einer weiteren Geschichte auf, in der noch weitere Figuren eingeführt werden: in "Luce" lernt man dann Idris und seinen kleinen Drachen Luce kennen. "Luce" ist bereits veröffentlicht und gedruckt.
Ich schreibe/plotte grade an den weiteren Kapiteln bzw. Kurzgeschichten mit allen Figuren.


 

merin

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Re: Das Knirschen des Eises
« Antwort #5 am: 17 June 2023, 16:32:02 »
Na, das freut mich. Ich bin auch gespannt, was die anderen meinen.

8 bis 12 Jahre. Hmm. Dann würde ich sagen, solltest du deine Prota jünger machen. Kindlicher. Verspielter. Das sind wahrscheinlich nur so kleine Dinge, die es braucht, aber momentan ist sie erwachsener als meine 15jährige Tochter, so rein von dem wie sie rüberkommt.
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Wildfee

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Re: Das Knirschen des Eises
« Antwort #6 am: 18 June 2023, 11:23:21 »
Na, das freut mich. Ich bin auch gespannt, was die anderen meinen.

8 bis 12 Jahre. Hmm. Dann würde ich sagen, solltest du deine Prota jünger machen. Kindlicher. Verspielter. Das sind wahrscheinlich nur so kleine Dinge, die es braucht, aber momentan ist sie erwachsener als meine 15jährige Tochter, so rein von dem wie sie rüberkommt.

Jepp. Die Story ist nicht mehr ganz taufrisch und von 2020 und ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Kinder im passenden Alter um mich herum, um deren Tonfall kopieren zu können. Maxi (und Idris, ihr Cousin) sind/sollen 11 bis 12 Jahre alt sein.

Als ich die Story Kindern zwischen 8 und 11 vorgelesen habe, gab es gar keine spontanen Anmerkungen dazu, die Kids fanden die Story sehr gut ;-) Ich hatte da wohl sehr anspruchsloses Publikum  :devgrin: Dennoch werde ich Maxi hier noch etwas kindlicher machen, das passt vom zeitlichen Ablauf her gut ins Bild, die Fortsetzung spielt ca. 8 Monate später.

merin

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Re: Das Knirschen des Eises
« Antwort #7 am: 18 June 2023, 12:28:44 »
Naja, in dem Alter lesen Kinder selbst, aber es wird auch vorgelesen. Und als jahrelange Vorleserx lese ich natürlich am liebsten Texte vor, die auch mich ansprechen. Das macht mE die richtig guten Kindertexte aus. Aber das ist eine enorm hohe Messlatte, ich weiß.

PS: Mein inzwischen 15jähriger Teenager liebt es immer noch, wenn ich vorlese. Wir lesen uns inzwischen immer stückweise gegenseitig vor und ich mag es sehr.
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Paul

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Re: Das Knirschen des Eises
« Antwort #8 am: 18 June 2023, 19:08:26 »
Hallo Wildfee

Ich röste immer, ohne die anderen Röstungen gelesen zu haben, wenn sich also etwas doppelt, nimm es nicht krumm. Dazu ist es meine Röstung, d.h. es ist mein Eindruck deiner Geschichte. D.h. nimm dir das, was du brauchen kannst und lass den Rest liegen.

Erstleseeindruck:

Es ist eine Geschichte, die flüssig erzählt ist, so dass ich an keiner Stelle aus der Geschichte herausfliege oder an einer Stelle hängenbleibe. Man merkt, dass du dein Handwerkzeug schon länger benutzt und weißt, was du tust. Die Geschichte ist schön erzählt und macht beim Lesen Spaß. Im Eingangsteil ist sie mir etwas zu langsam erzählt. Da passiert zu wenig, da wird ein Nebenthema aufgemacht, das hinterher keine Rolle mehr spielt (ich denke, es ist als Spannungsverzögerung gedacht - aber noch ist ja keine Spannung da, sondern man will den Figuren nahe kommen) - auch holpert - vgl. weiter unten - für mich deine Sprache an der einen oder anderen Stelle noch ein wenig. Im hinteren Teil der Geschichte nimmt die Geschichte mehr Tempo auf, ohne hektisch zu werden. Am Ende hast du mich als Leser so weit gefangen, dass ich neugierig bin, weiter zu lesen.

Sprache:

Du machst etwas, das ich auch gerne mache - mir aber abzugewöhnen versuche: du doppelst. Ich weiß es als Stilmittel zu schätzen, doch in der gehäuften Form wirkt es auf mich eher störend.

Zitat
Das ist ein Zeichen dafür, dass die Luft kalt und trocken ist

Zitat
Der süßliche und gleichzeitig würzige Geruch

Es gibt noch Unmengen ähnlicher Stellen. Für mich sind das zu viele.

Insgesamt hast du eine eher blumige Sprache. Sie passt zu der Geschichte - und ich wäre froh, wenn ich selbst so blumig schreiben könnte - doch auch hier ist mir die Sprache eine Spur zu blumig.

Zitat
Sie fröstelte, obwohl sie so nahe wie möglich am Feuer hockte und unter ihrer dicken Daunenjacke zwei Pullover trug. Zusätzlich zu einem langen Schal, den sie sich mehrfach um den Hals geschlungen hatte. Eine Mütze mit grellpinkfarbener Bommel vervollständigte ihr Outfit.

Eine andere Möglichkeit wäre:

Sie fröstelte, obwohl sie nahe am Feuer saß.  Unter ihrer dicken Daunenjacke trug sie zwei Pullover, zusätzlich zu einem langen Schal, den sie sich mehrfach um den Hals geschlungen hatte. Eine Mütze mit grellpinkfarbener Bommel vervollständigte ihr Outfit.

Das "hockte" stört mich als Begriff, der Rest ist leicht verschlankt. Wie gesagt, es geht eher um Nuancen.

An dieser Stelle muss ich leider - das Abendessen ruft - Schluss machen. Ich melde mich aber demnächst noch mit einem zweiten Teil.

Paul  ;)
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Paul

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Re: Das Knirschen des Eises
« Antwort #9 am: 18 June 2023, 20:35:49 »
Hallo Wildfee

Hier kommt - wie versprochen - der zweite Teil:

Ausführliche und blumige Sprache:

Zitat
Opa Jo schürte das Feuer und fuhr fort. »Hier nahe am See wird es schneller kälter werden, im Wald hinter uns wird es am Ende der Nacht etwas wärmer sein.«

Ich weiß nicht, ob das noch unter blumig fällt, oder ob es nicht einfach etwas zu ausführlich erzählt ist. So würde ich das "und fuhr fort" streichen. Es ergibt sich aus dem vorherigen Satz, dass nun Opa Jo spricht. Sein nachfolgender Satz hat nach meinem Gefühl eine deutliche Überlänge. Eine Idee wäre  "Hier am See wird es schnell kalt. Im Wald dagegen ..." Manche Sätze muss man nicht bis zum Ende ausformulieren.

Kleinigkeiten:

Zitat
Opa Jo schaute sie prüfend an und paffte nachdenklich seine Pfeife

Hier ist die Sprache ungenau. Man kann nachdenklich sein, aber nicht nachdenklich eine Pfeife paffen. Du benutzt eine Beschreibung eines Bewusstseinszustands und vermischt sie mit der Beschreibung einer Handlung.

Das ganze taucht auch hier wieder auf:

Zitat
Opa Jo schürte gelassen das Feuer und schmunzelte.

Wo die Geschichte für mich zu langatmig wird:

Zitat
»Ach ihr jungen Leute, ihr wisst ja gar nichts mehr über die Zeichen der Natur. Schau dir den Mond an, er steht klar und deutlich am Himmel. Das ist ein Zeichen da-für, dass die Luft kalt und trocken ist. Und wenn die Luft kalt und trocken ist und es so windstill wie jetzt ist, was meinst du, heißt das wohl?«
Maxi zuckte mit der Schulter. »Ich weis es nicht, ich kenne mich mit diesen Wetter-sachen nicht aus.«
»Das bedeutet, dass sich das Wetter in den nächsten Stunden wahrscheinlich nicht ändern wird. Wenn mehr Luftfeuchtigkeit in der Luft ist, bricht sich das Licht des Mon-des und er sieht am Rand etwas verschwommen aus und das nennt man Hof.«

Für mich ist das ein Nebenthema, das nichts zur Geschichte beiträgt. Vom Inhalt her ist es eher ein Info-Dump über Wetter, sagt mir aber zu wenig über den Großvater als Person aus.

Die Namen:

Maximiliane von Eichenlohe finde ich als Name noch witzig, vor allem in der Kurzform Maxi weckt sie gleich positive Assoziationen, auch Opa Jo klingt gut, den Waldschraten dagegen die gleichen deutschen Vornamen zu geben, kommt mir komisch vor. Du vergibst m.E. damit die Chance, die Welt der Waldschrate durch ihre Namen näher zu berschreiben. Sind es eher fröhliche, freundliche Wesen, dann könnten sie "Purzelchen von der Aue" heißen, sind es gefährliche Kämpfer, dann "Haudrauf, der Starke". Namen sind für Kinder spannend. Deine Namen sind es leider nicht.

Die Hexen-Geschichte:

Ich fände es schön, wenn du im Eingangsteil, in dem du den Großvater als naturwissenschaftlichen Lehrer auftreten lässt, auch den einen oder anderen Hinweis verstecken würdest, dass der Großvater irgendwie "besonders" ist. Das Ganze, ohne gleich das Hexenthema damit zu eröffnen, aber doch so, dass klar ist, dass Opa immer für eine Überraschung gut ist, wie z.B. einfach mal so eine Nacht mit seiner Enkeltochter draußen im Wald zu verbringen.

An einer Stelle bezeichnet sich der Großvater übrigens selbst als Hexe.

Zitat
Opa Jo zuckte mit den Schultern. »Ich kann dir dazu gar nichts sagen. Ich weis nur, dass die Schrate sehr viel länger als wir Hexen leben.

Hier würde ich eher etwas in der Art schreiben: ... dass Schrate sehr viel länger leben als jede Hexe oder jeder Hexer.

Fazit:

Insgesamt finde ich die Geschichte sehr schön erzählt. Ich würde den Eingangsteil etwas kürzen, viele Dopplungen streichen und insgesamt nicht alles immer bis zum Ende auserzählen, sondern der Geschichte etwas mehr Tempo erlauben. Die Namen der Waldschrate würde ich auf jeden Fall ändern, so dass sie in ihrer ganz eigenen Persönlichkeit besser sichtbar werden, wie auch die Fremdheit ihrer Welt.

Paul  ;)
« Letzte Änderung: 18 June 2023, 20:47:03 von Paul »
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Wildfee

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Re: Das Knirschen des Eises
« Antwort #10 am: 18 June 2023, 22:46:16 »
Auch dir vielen Dank für die Röstung :-)
Genau wie die andere werde ich sie sacken lassen und dann in den nächsten Tagen daran arbeiten :-)

Qwertner

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Re: Das Knirschen des Eises
« Antwort #11 am: 28 August 2023, 20:22:24 »
Moin Wildfee,

noch am Ball?

LG Qwertner

Wildfee

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Re: Das Knirschen des Eises
« Antwort #12 am: 05 September 2023, 23:19:02 »
Ich nehm mir die Story mal die Tage vor ;-)

Qwertner

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Re: Das Knirschen des Eises
« Antwort #13 am: 06 September 2023, 20:03:48 »
Hallo Wildfee,

dann bin ich mal gespannt auf die neuste Fassung.

LG Qwertner

Paul

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Re: Das Knirschen des Eises
« Antwort #14 am: 12 September 2023, 17:41:54 »
Hallo Wildfee

Ich fände es schön, nach deiner Phase des Sackenlassens von dir eine kurze Rückmeldung zu meiner Röstung zu bekommen. Was davon konntest du gebrauchen? Was nicht? Wo hast du Fragen, an denen du weiterdenkst? Ich lerne durch das Rösten viel über das Schreiben. Doch ohne Rückmeldung ist es immer nur eine halbe Sache.

Paul  ;)
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Wildfee

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Re: Das Knirschen des Eises
« Antwort #15 am: 13 September 2023, 08:02:40 »
Ich setze mich heute dran, versprochen ;-)

@Paul: ich werde mir den einen oder anderen Tipp rausziehen und vor allem formale Fehlerchen ausmerzen wie Doppelungen und Ungenauigkeiten :-)
@merin: deine intensive Röstung hilft mir sehr, auch von deiner Röstung werde ich einiges umsetzen :-)

Bei den Namen der Schrate bleibe ich jedoch unnachgiebig. Das sind ganz bewusst altmodische deutsche Namen.
Ich lege hier den Grundstein für eine ganze Welt, in der europäische Hexenfamilien ihre lokalen Begleiter haben und an bestimmten Orten finden.
Es wird einen italienischen Zweig der Familien geben, der Minidrachen hat, der irische Zweig hat Leprechauns und es wird mir bestimmt noch mehr einfallen. Schrate sind eine Variante der Wichtel/kleinen Volkes (am ehesten erinnern sie an die Wawuschels). Abgesehen davon kann ich die Namen auch nicht mehr ändern, da die Fortsetzung dieser Geschichte hier ja bereits gedruckt und veröffentlicht ist ;-)

« Letzte Änderung: 13 September 2023, 08:04:44 von Wildfee »

Paul

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Re: Das Knirschen des Eises
« Antwort #16 am: 13 September 2023, 08:17:13 »
Hallo Wildfee

Das hilft mir als Rückmeldung. Es macht mehr Spaß zu Rösten, wenn die eigenen Rückmeldungen nicht in einer "Leere" verschwinden, sondern einen Widerhall bekommen. Und - wie gesagt - ich lerne nicht nur durchs Rösten sondern auch durch die Rückmeldungen. So fände ich es spannend zu wissen, wie du die Dopplungen siehst?

Paul  :)
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Re: Das Knirschen des Eises
« Antwort #17 am: 14 September 2023, 12:51:05 »
Ja, das geht mir genauso wie dir, Paul. Wenn ich mich da eine Stunde oder zwei hinsetze und einen Text sorgfältig analysiere und das aufschreibe, und dann kommt ein pauschales "danke, sehr hilfreich", dann ist das irgendwie unbefriedigend. Wenn mir dagegen jemand sagt, was hilfreich war und was vielleicht verletzend oder am Punkt vorbei, dann kann ich meine Rückmeldungen verbessern und mich noch gewertschätzt fühlen.
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

Wildfee

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Re: Das Knirschen des Eises
« Antwort #18 am: 19 September 2023, 08:36:50 »
So, ich habe einige Anregungen übernommen und ich denke, ich bin jetzt näher an Maxi dran. Sie soll wie eine 11, 12jährige wirken, schon etwas altklug (so ein wenig wie Hermine aus Harry Potter)
Einige Fragen, die sich beim Lesen ergeben, lasse ich bewusst offen. Ich erkläre (noch) nicht, was der Vater von Beruf ist und warum Maxi eine "von" ist.

Jetzt erneut auf den Rost :-)


Lily

»Oh, verflucht ist das kalt!« Maximiliane von Eichenlohe, genannt Maxi, hauchte in ihre Hände. Sie fröstelte, obwohl sie ganz nah am Feuer hockte und unter ihrer dicken Daunenjacke zwei Pullover trug. Dazu ein langer Schal, den sie sich mehrfach um den Hals geschlungen hatte. Eine Mütze mit grellpinkfarbener Bommel vervollständigte ihr Outfit.
»Meinst du, es wird noch kälter?«
»Die Nacht ist jung, die richtige Kälte kommt erst in den frühen Morgenstunden, besonders dann, wenn der Himmel weiter so sternenklar bleibt.« Sie schaute nach oben in den Sternenhimmel, an dem der Vollmond zu sehen war und zum nahen Teich, der bereits eine dünne Eisschicht hatte. Maxi verzog das Gesicht und seufzte kaum wahrnehmbar.
Opa Jo zeigte nach oben. »Der Mond hat keinen Hof, da gibt es keinen Wetterwechsel.«
»Häh? Wieso Hof?« Maxi schaute ihren Großvater Josef, den alle Welt nur als »Opa Jo« kannte, neugierig an, während sie weiter ihre Hände am Feuer wärmte.
»Ach Kinners, ihr wisst ja gar nichts mehr über die Zeichen der Natur. Schau dir den Mond an, er steht klar und deutlich am Himmel. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Luft kalt und trocken ist. Und wenn die Luft kalt und trocken ist und es so windstill wie jetzt ist, was meinst du, heißt das wohl?«
 »Weiß nicht. In der Schule hatten wir das nicht.«
»Das bedeutet, dass sich das Wetter in den nächsten Stunden wahrscheinlich nicht ändern wird. Wenn mehr Luftfeuchtigkeit in der Luft ist, bricht sich das Licht des Mondes und er sieht am Rand etwas verschwommen aus. Das nennt man Hof.«
Opa Jo schürte das Feuer und fuhr fort. »Hier nahe am See wird es schneller kalt. Im Wald bleibt es ein klein bisschen wärmer.«
Maxi kramte in ihrem Rucksack nach einer Packung Beef Jerky und riss sie krachend auf. »Hof, das hört sich komisch an. Und was bedeutet das dann, wenn da so ein Hof ist?«
»Dann wird sich das Wetter ändern, weil ein Tiefdruckgebiet herankommt.«
»Ach Opa, du bist ganz schön klug.« Maxi grinste und reichte ihrem Großvater die Tüte mit dem Trockenfleisch. Sie mochte es, bei Opa Jo zu sein. Er wusste so viel über die Natur und all das.
Opa Jo nahm sich etwas Fleisch und betrachtete es skeptisch. »Sowas gibt es zu kaufen?«
»Ja, warum nicht?«
Opa Jo schüttelte den Kopf. »Ich bring dir noch bei, wie man das selbst macht. Ein weiterer Punkt auf der Liste der Dinge, die du noch lernen musst.«
Maxi verdrehte die Augen. »Als ob da nicht schon genug draufsteht.«
Opa Jo kicherte. »Die nächsten Monate werden dir bestimmt Spaß machen, keine Sorge.«
Maxi seufzte.
»Opa, ist es wirklich so wichtig, dass ich einen Schrat bekomme? Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich überhaupt einen Schrat will. Ich meine, was soll ich denn mit ihm anfangen? Und Mama und Papa hatten auch keinen.«
»Wer hat dir denn diesen Unsinn erzählt? Natürlich hatte auch dein Vater einen Waldschrat als Familiar!«
»Echt jetzt? Papa hatte auch einen? Das hat er mir nie erzählt!« Maxi schaute ihren Großvater erstaunt an.
»Ja, er hatte auch einen. Klaus hieß er und dein Vater hat ihn wieder hierher gebracht, bevor er weggezogen ist. Das war für beide nicht leicht. Für deinen Vater war es schon schwer, unter normalen Menschen nicht aufzufallen. Und bei der vielen Hin- und Herfliegerei konnte er sich nicht um einen Waldschrat kümmern.«
»Aber was ist denn dann mit Klaus passiert? War er nicht einsam?«
Opa Jo zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass die Schrate sehr viel länger als wir Hexen leben. Mein Egon ist für einen Waldschrat noch jung und im besten Alter, ganz im Gegensatz zu mir. Ich vermute, dass Klaus zu seiner Familie zurückgekehrt ist, so wie es auch Egon tun wird, wenn meine Zeit gekommen ist.«
Opa Jo zog den Reißverschluss seiner Jacke auf und sah sanft lächelnd auf seinen Schrat hinunter, der friedlich schnarchend in einer kleinen Umhängetasche lag. »Ich mag ihn nicht mehr missen und das Wissen, dass er bis zu meinem Tod bei mir bleiben wird, ist sehr tröstlich.«
Opa Jo zog eine gestopfte Pfeife aus einer der unzähligen Jackentaschen. Er zündete sie an und paffte Rauchkringel in die kalte Luft. Der süßliche und gleichzeitig würzige Geruch stieg Maxi in die Nase und sie nieste.
»Wie alt warst du, als du Egon bekommen hast?«
»Ein klein wenig jünger als du, glaube ich. So genau weiß ich das gar nicht mehr, ich kann mich aber daran erinnern, dass mein Vater mit dabei war.«
»Das ist wirklich lange her.«
»Ja, und seitdem waren wir keinen Tag getrennt.«
Maxi dachte nach. Ihr behagte es nicht, ein Wesen einzufangen und seiner Freiheit zu berauben. Aber sie wusste auch nicht, wie sie das Opa Jo erklären sollte. Er lebte nach den alten Regeln ihres Hexenclans. Ihr Opa hatte kein Handy, kein Internet und sein Fernseher funktionierte auch nicht. Nur sein Radio lief den ganzen Tag auf der Anrichte in der Küche. Kaum zu glauben, dass sie mitten in Deutschland waren und Frankfurt keine zwei Autostunden entfernt.
»Opa, muss ich denn wirklich einen Schrat fangen? Ich meine, Papa hatte seinen nicht so lange und Mama hatte gar keinen. Ich find das nicht toll.«

Opa Jo schaute sie prüfend an und paffte seine Pfeife.
»Ich mache dir einen Vorschlag. Wir warten diese Nacht ab. Wenn es dein Schicksal ist, einen Schrat zu bekommen, wird er dich finden. Und wenn keiner auftaucht und keiner bei dir bleibt, ist das auch in Ordnung. Bist du damit einverstanden?«
Maxi überlegte nicht lange.
»Das Angebot ist ok. Also warten wir. Aber nur bis Mitternacht, ja?«
Opa Jo nickte.
»Das Blutbrot machst du aber allein fertig.«
Maxi kramte in seinem Rucksack und zog eine kleine verschlossene Metallschüssel und ein Glasfläschchen heraus. Fasziniert betrachtete sie ihr eigenes Blut, das im Licht der Flammen dunkelrot schimmerte.
»Und jetzt?«
»Schütte das Blut zum Brot und der Milch in die Schüssel, rühr alles gründlich um und stell es dann dort drüben auf den Baumstumpf.«
Vorsichtig drehte sie das Fläschchen auf. Das Blut war ihr am Nachmittag beim Kinderarzt abgezapft worden. Beim Gedanken daran schüttelte sie sich ein wenig. Der Pieks hatte nicht weh getan, aber als sie gesehen hatte, wie das Blut in die Spritze geflossen war, hatte sie schon schlucken müssen.
Sie ließ es in das Brotmilchgemisch tropfen und rührte die Masse mit einem Stöckchen um.
»Das ist eklig. Das ist ein rosa Pampe. Das schmeckt doch nicht.« Maxi stapfte über den gefrorenen Boden zu dem Baumstumpf, der zwischen dem kleinen Wäldchen und dem Teich lag und stellte die Schüssel vorsichtig ab.
Opa Jo zwinkerte sie vergnügt an, als sie sich wieder hingesetzt hatte.
»Waldscharte riechen sehr gut und Blutbrot ist eine Delikatesse, der sie nicht widerstehen werden. Was glaubst du wohl, warum wir hier an einem Teich sitzen?«
Maxi stocherte ein wenig im Feuer und sah ihren Großvater über die Flammen hinweg an.
»Waldschrate bohren in solchen Nächten wie heute Löcher in die Eisdecke, um kleine Fische zu fangen. Sie lieben frischen Fisch und rohes Fleisch und sie sind ständig auf der Jagd nach kleinen Nagern und Eidechsen und Fröschen. Diese Gier machen wir uns zunutze.«
»Wird das Feuer sie nicht abschrecken? Das verstehe ich nicht. Feuer vertreibt wilde Tiere doch.«
»Schrate sind keine Tiere. Sie sind zwar nicht so intelligent wie Menschen, aber man darf sie auch nicht unterschätzen.«
Die Nacht schritt voran. Sie saßen schweigend am Feuer, das Knistern und Knacken der Holzscheite unterbrach die Stille. In der Ferne hörten sie einen Uhu und im Laub und den trockenen Grasbüscheln raschelte es ab und zu kaum vernehmbar.
Es wurde kälter und kälter. Maxi mummelte sich bis zu den Augen in die Decke ein. Opa Jo hatte einen Hut aufgesetzt und trotzte der Kälte in seinem altgedienten Lodenmantel. Er hatte schon ganz andere Winter erlebt, ihm machte das Wetter nichts aus.
Maxi wachte auf, als Opa sie rüttelte und ihr ins Ohr flüsterte.
»Maxi, wach auf, sie sind da.« Sie schlug die Augen auf und sah im Feuerschein Opa Jo den Finger an die Lippen legen. Er deutete zum Baumstumpf.

Maxi war augenblicklich hellwach. Ihr Herz klopfte und sie wagte sich kaum zu bewegen. Das Brotgemisch war in der Zwischenzeit angefroren und sie sah verblüfft zu, wie ein kleiner Kerl selig lächelnd in die Schüssel griff und eisige Brotbrocken herausfischte.
Der Schrat war ein wenig größer als ihre Hand, Kopf und Gesicht waren von dichtem, zotteligen dunklem Haar bedeckt und er war in Fell gehüllt. Er war so niedlich!
Ganz langsam und vorsichtig wickelte sie sich aus der Decke. Der Schrat zuckte zusammen und blickte mit großen, dunklen Augen zu ihnen hinüber. Sein Blick wanderte zwischen der Schüssel und den beiden Menschen hin und her.
»Und jetzt?«, flüsterte Maxi.
»Was denkst du denn?«, fragte Jo ruhig.
Maxi überlegte. Wenn sie den kleinen Kerl jetzt ansprechen würde, würde er vielleicht erschrecken und davonlaufen. Dann hätte sie ihre Abmachung mit Opa Jo nicht gebrochen, aber auch keinen Schrat. Genau das, was sie wollte. Oder?
Sie stand langsam auf und der Schrat flitzte so schnell es seine Beinchen erlaubten, ins nahe Unterholz.
Erleichtert drehte sich Maxi zu Jo um.
»Siehst du, es funktioniert nicht, ich habe ihn verscheucht.«
Opa Jo schaute sie gelassen an. »Bist du dir sicher? Schau mal genau hin.«
Maxi sah zu der Stelle, an der der Schrat verschwunden war und schüttelte ungläubig den Kopf. Ein halbes Dutzend von ihnen stand dort und blickte sie direkt an.
»Geh zur Schüssel und nimm ein Stückchen Brot in die Hand. Wenn dann keiner der Schrate zu dir kommt, werden wir wieder gehen.«
»Na gut. Aber nur den einen Versuch, ja?« Maxi ging die paar Schritte zum Baumstumpf. Sie hatte einen Kloß im Hals und schluckte. Es war schon aufregend und die Schrate waren viel niedlicher, als sie gedacht hatte! Die Schrate blickten sie unverwandt an, rührten sich aber nicht.
Maxi bückte sich zur Schüssel hinunter und nahm etwas von dem rosa Matsch heraus. Sie hockte sich hin und streckte ihre flache Hand in Richtung der kleinen Wesen.
»Ich finde das ja richtig eklig, aber euch schmeckt es, oder? Na, wer will? Kommt her, ich tu euch nichts.«
Ihnen etwas zu geben, würde nicht schaden, sie musste ja keinen von ihnen fangen, oder?
Maxi lächelte. Sie kamen näher! Einer hatte die Haare lockig, ein anderer war blond und alle waren in Felle gehüllt. Sie waren so süß! Ihre Blicke huschten zwischen ihr, dem Brot und Opa Jo aufmerksam hin- und her.
Die rosa Pampe tropfte langsam auf den Boden.
Endlich war einer der Schrate nahe genug und hielt sich an ihrer Hand fest. Erschrocken zuckte Maxi zurück und verlor das Gleichgewicht. Sie wollte sich grade wieder aufrappeln, als sie etwas Feuchtes und Warmes an ihren Fingern spürte.
Einer der Schrate leckte ihr tatsächlich die Pampe von den Fingern!
Fasziniert betrachtete Maxi das kleine Wesen. Die kleine rosa Zunge schleckte auf ihrer Handfläche das Brotgemisch auf und das kitzelte so! Dunkle Augen blickten sie an. Maxi fühlte wieder einen Kloß im Hals. Sie wagte es nicht, sich zu rühren. Als alles abgeleckt war, schnatterte der Schrat plötzlich los. Es hörte sich wie eine Sprache an. Die anderen Schrate keckerten zurück und verschwanden so unvermittelt im Unterholz, wie sie aufgetaucht waren. Zurück blieb der Schrat, der einfach Maxis Ärmel hochkletterte. Sie schaute Jo erschrocken an.
»Opa, was macht der denn?«
Sie saß auf ihrem Hintern und war völlig überrumpelt.
»Opa, was soll ich denn jetzt tun?« So einfach vom Ärmel runterschütteln ging ja nicht, oder? Der Schrat erreichte Maxis Schal und wühlte sich zwischen die wollenen Schlaufen.
"Opa?"
Vorsichtig linste sie nach unten und sah einen kleinen dunklen Haarschopf hervorlugen, der sich nicht mehr bewegte.

Opa Jo begann herzhaft zu lachen und wischte sich Lachtränen aus den Augen.
»Hast du wirklich geglaubt, dass wir heute ohne Schrat nach Hause fahren?«
Maxi war empört. »Das hast du gewusst, oder?«
»Natürlich, aber wenn ich dir das gesagt hätte, wärst du sofort zurück zum Auto gestürmt. Schrate wählen sich ihre Hexe oder Hexer immer freiwillig. Wir fangen sie nicht, sie erwählen uns.«
Maxi stand langsam vom Boden auf und hielt die Hand an ihren Schal. Durch die Wolle spürte sie ein kleines warmes Bündel und sie hörte ein leises Schnarchen.
»Eigentlich ist er ja ganz süß.«
Opa Jo trat näher und betrachtete den Schrat. »Das ist eine Sie.«, bemerkte er trocken.
 

merin

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Re: Das Knirschen des Eises
« Antwort #19 am: 20 September 2023, 20:27:53 »
Sorry, das mach ich zu. Laut Regeln muss jede Neuüberarbeitung einen neuen Thread bekommen, einfach weil man sonst nicht mehr durchsieht, auf welchen Text sich Rückmeldungen beziehen. Aber das hier ist ja lange genug abgehangen, da kannst du ihm einfach einen neuen Thread gönnen.

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Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.