Hallo ihr Lieben,
bastle seit Ewigkeiten an dieser Szene. Das Problem ist Infodump
Ich will die Infos hier drinnen haben (hauptsächlich erste Hälfte), krieg es aber alleine nicht mehr weniger infodump-mäßig hin.
Die zweite Hälfte habe ich dazu getan, weil man evtl was von der Lehrstunde aus Teil 1 dorthin verlagern könnte?
Ich sehe auch noch einige andere Probleme mit der Szene (sie wirkt auf mich recht gehezt und kurz angebunden), aber fordergründlich geht es mir um den Infodump.
Es ist eine Szene in der Mitte von Band zwei. Alle Personen sind bis hierher hinlänglich bekannt. Ich denke, aus dem Text sollten sich die Verhältnisse halbwegs ergeben, da er aber sehr kurz ist hier ein Überblick.
Die Jagd ist ein gesellschaftliches Spektakel, das der König (Hekatomnos), veranstaltet, um eine bösartige Rieseneidechse zu töten. Er hat kürzlich seinen ältesten Sohn (Maussollos) zum Hauptmann seiner Armee "befördert" und dieser soll die Jagd daher leiten.
Aba ist Hekatomnos´ Frau und somit Mutter von Maussollos und Artemisia. Artemisia ist Maussollos´ Frau und Lyxes ist ein Priester, den alle in der Szene anwesenden Personen überhaupt nicht leiden können. (Jeder aus einam anderen Grund).
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Maussollos strich über die polierte Oberfläche seines Helms. Er fuhr den Kamm aus Federn nach, der ihn zierte. Früher, bevor andere Völker Helme trugen, hatten die Karier Schlachten gewonnen, weil der Anblick ihrer Armee so fürchterlich war. Übermächtige Gegner trampelten sich auf der Flucht zu Tode, weil sie dachten die Schatten aus der anderen Welt marschierten in Formation am Horizont auf. Wie Totenmasken lagen die Helme vor den Gesichtern der karischen Soldaten. Die schwarzen Federn wippten im Wind. Sonnenstrahlen brachen an der Wand glänzender Schilder.
Doch dies war eine Jagd, keine Schlacht, es war nicht nötig in Rüstung aufzubrechen. Er reichte den Helm einem seiner Diener.
„Sollen wir schwere und leichte Rüstung mitnehmen?“
„Selbstverständlich. Ich kenne meine Position noch nicht.“ Seiner Einschätzung nach würde die Echse eher schwere Ausrüstung verlangen. Die, die die Speerträger in den ersten Reihen trugen. Leder und Metall. Helme und Schilder.
Maussollos bezweifelte, dass Bogenschützen und Schwertkämpfer etwas gegen das Biest anrichten konnten. Dennoch war es nicht auszuschließen und so brauchte er auch leichteren Schutz, der aus Leinen und Leder bestand und mehr Bewegungsfreiheit ermöglichte.
„Ist der Priester eingetroffen?“
„Früh am Morgen bereits“, erwiderte einer der Diener.
Ein Lächeln huschte über Maussollos´ Gesicht. Lyxes hatte keine Ahnung, was ihn erwartete.
Im vorderen Bereich des Palasts standen die Soldaten bereits bei ihren Pferden. Hekatomnos und Caiaphas waren ebenfalls unter ihnen. Auch wenn sie nicht an den Jagden teilnahmen, hatten sie einiges dazu zu sagen. Hekatomnos winkte Maussollos heran. „Bist du bereit?“
Maussollos war bereit. Als erstes würden sie nach Alinda aufbrechen, wo sie morgen am Abend bei Antarios eintreffen sollten. Dort würde auch Pisindelis zu ihnen stoßen. Es war über ein Jahr her, dass Maussollos ihn gesehen hatte.
„Was will Lyxes hier?“, fragte Hekatomnos, als der Priester, Artemisia und Aba zu ihnen traten.
Maussollos ignorierte seine Worte. Er küsste seiner Mutter auf beide Wangen und wandte sich dann an Artemisia. „Bete“, sagte er leise. „Die Götter hören auf dich.“
„Das werde ich.“ In ihren Augen lagen Worte, die sie nicht aussprach. Ihre Hände zuckten unter dem dünnen Stoff ihres Himation.
„Sorge dich nicht.“ Er öffnete seine Arme und legte sie um Artemisia. Wie ein kleines Herbstkätzchen drückte sie ihren Körper an seinen. Lyxes starrte ihn über Artemisias Schulter hinweg an. Maussollos wusste, was er dachte, und er würde dafür büßen. Er ließ Artemisia los und trat zurück. „Steig auf dein Pferd“, forderte er Lyxes auf.
„Wozu?“
„Du wirst uns begleiten.“
„Was? Ich kann meine Pflichten im Tempel nicht -“
„Es gibt genug Priester. Steig auf.“
„Ich bin kein Teil der Armee.“
„Jetzt schon.“
Lyxes starrte ihn an. Maussollos beugte sich an sein Ohr und senkte seine Stimme. „Keine Sorge. Niemand wird von dir verlangen zu kämpfen. Aber ich will, dass du zusiehst, wenn meine Männer sterben. Und wenn du sie sterben siehst will ich, dass du weißt, dass es deine Schuld ist.“
Lyxes schluckte schwer in Maussollos´ Worten, sein Blick huschte hilfesuchend zu Hekatomnos.
„Tu was er sagt“, meinte dieser.
Mit einem Lächeln sah Maussollos zu, wie Lyxes sich mit blassem Gesicht auf den Rücken des Hengsts schwang.
Wie zuvor seiner Mutter, küsste Maussollos auch Artemisia auf beide Wangen. Dann schwang er sich auf Alectas Rücken. Ihr kurzes, dickes Fell kitzelte an seinen Beinen. Es war das Gefühl von Freiheit und Abenteuer.