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Der grüne Drache (mit tiefgründigen Charakteren)

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Cecilie H:
Oder ich versuche es hier mal, ich kopiere ihn einfach, mal sehen, ob das funktioniert  :biggrin:

Lieber Reptilian,
Danke für Deine Geschichte.
Entschuldige bitte, ich bin ein Krümelkacker ;-) und hab Dir einige Empfehlungen und Empfindungen beim Lesen aufgezeichnet.
Die genmanipulierten Echsen sollen die Überzahl der Moskitos mildern, ja? Das würde ich anfänglich stärker ausbauen, darüber bin ich gestolpert. Im „Weltenbau“ hast du gute Ideen komprimiert zusammengefasst, vielleicht kannst du einige noch in die Geschichte einbauen:
Die Geschichte spielt im Jahr 2050, der Klimawandel ist fortgeschritten und die Natur in Europa macht einen großen Wandel durch. Tierarten sterben, andere wandern ein. In den Abruzzen, wo an den Gipfeln der Berge die Wolken abregnen, liegt ein einsamer Hof im Wald. Dort lebt Esmeralda, die sich als Forscherin bezeichnet und den Menschen vorgibt, dass sie schäferhundsgroße Echsen „erschaffen“ hat, an das neue Klima angepasst, um eine umweltfreundliche Alternative zu chemischen Insektenvernichtungsmitteln anzubieten. Die Anwohner sind zwiegespalten und fürchten um die Sicherheit, weil diese freilaufenden Reptilien wie kleine Raubsaurier aussehen und damit Touristen verschrecken könnten, sehen aber auch den Sinn der Reptilien als Schädlingsbekämpfer. Esmeralda hofft, dass die Akzeptanz weiter steigt, um weitere Echsen in der Region anzusiedeln.

Der grüne Drache
(ich würde den Titel ändern, er verrät zuviel. Vielleicht eher auf Echsen beziehen?)
Wir schreiben -r- fehlt das Jahr 2050, in Norditalien herrscht ein Klima wie auf den   
Kanaren. Georg aus Berlin folgt dem Rat seines Onkels und trampt zu Gemeinschaft zum angeleiteten Meditieren in (oder besser: nach?) Süditalien, um sich vom Stress der Schule, der Stadt und
Alle drei Artikel sind gleich, da weiblich. Wenn Du die Artikel weglässt, liest es sich flüssiger, finde ich:  ... vom Stress der Schule, Stadt und Arbeitswelt
der Arbeitswelt zu erholen. Er ist unter Zeitdruck und froh, dass nach langem Warten an einem Spot (ich persönlich habe Probleme mit „Spot“. Was meinst du damit? Ein Ort, ein Verweilen?) freundliche Menschen wie Jäger Giovanni (da wir den Jäger Giovanni nicht kennen, ist es vielleicht gut, erst die Person zu nennen und dann sein Beruf/Tätigkeit. Oder Du legst Wert auf die Tätigkeit und gibst ihm dann einen Namen:
also:
... freundliche Menschen wie Giovanni, welcher als Jäger ihn ein großes Stück
Oder:
... freundlichen Menschen wie der Jäger Giovanni, der ihn ein ...)

 ihn ein großes Stück weitergebracht hatten (weitergebracht? Was  meinst Du:
weitergebracht im Sinne: seinem Ziel nähergebracht
oder
weitergebracht im Sinne: mitgenommen mit dem Auto? Ich würde es klarer definieren). Giovanni setzt den Tramper an einem kleinen Bahnhof mitten im Wald ab, wo er zur Not weiterkommen würde, wenn ihn keiner mitnimmt (es klingt etwas unlogisch: der Bahnhof liegt im Wald. Autos fahren wohl eher wenige herum. Zur Not könnte er mit dem Zug fahren? Ich würde hinter Bahnhof einen Nebensatz einschieben: ... an einem kleinen Bahnhof, der mitten im Wald liegt. Dann würde ich darauf eingehen, dass er, wenn er nicht weiter als Tramper mitgenommen wird, notfalls mit dem Zug fahren kann:
Wenn ihn kein Auto mitnimmt, kann er mit dem Zug fahren ...)
Der Jäger gibt Georg einen Olivenstock in die Hand und sagt, er soll damit die Riesenechsen in der Größe eines Schäferhundes vertreiben, bis der Zug kommt.
(Was hältst Du davon, das dramatischer zu gestalten? Der Leser ist ja überrascht – huch, da sind Echsen und die sind so groß wie Hunde. Diesen Moment würde ich auf- und ausbauen. Ich weiß, Dir sitzt die Wortanzahl im Nacken. Damit könntest Du allerdings Spannung aufbauen, z.B.:
Giovanni gibt (drückt?) Georg (wann, beim Abschied?) einen Olivenstock in die Hand. Damit kannst Du hier die Riesenechsen vertreiben. Sie haben die Größe eines Schäferhundes. Und (was macht Giovanni, lächelt er, ist er zynisch oder boshaft oder mitfühlend?), sie essen nur kleine Wirbeltiere und Insekten, insbesondere Moskitos (die Moskitos würde ich hier erstmalig einbauen, weil – sie sind ja wichtig).
Georg soll sich keine Sorgen machen – sie essen nur kleine Wirbeltiere und Insekten. Als Giovanni weg ist, fällt Georg auf, dass der Bahnhof vor kurzem aufgegeben wurde. Es ist keine Menschenseele da und Georg versucht wieder zu trampen.
(Diese Info kommt zu spät, ich finde, dass könntest Du schon vorher einbauen, z.B., als sie am Bahnhof ankommen: Keine Menschenseele ist da.)
 Die wenigen Autos aber, die vorbeikommen, nehmen ihn nicht mit.
Hier ist ein Sprung. Wo ist er, noch am Bahnhof? Hat er abgepackten Salat und eine Gabel / einen Löffel mit? Vielleicht wäre etwas Unkomplizierteres besser wie einen Apfel, eine Stulle, Kekse oder so.
Als Georg seinen Salat isst, luken hinter dem abendlichen Dickicht (Inkonkruenz: das Dickickt hat nix mit dem Abend zu tun. Vielleicht: Es wird Abend und aus dem Dickicht luken....) die Köpfe der  Echsen (Köpfe würde ich wegnehmen, da, wenn sie hervorluken, ein Kopf da sein muss) hervor, die ihn an fleischfressende (ich würde es wegnehmen. In der Regel denken wir bei Dino doch an den T-Rex. Und da Giovanni von kleinen Wirbeltieren und Insekten als Nahrung erzählte, ist klar, dass sie keine Vegetarier sind). Dinosaurier erinnern. Er kann nicht glauben, dass sie nur kleine Wirbeltiere und Insekten fressen sollen. (Seine Angst würde ich dramatischer gestalten) Sie laufen auf zwei Beinen (auf 2 Beinen, also Mini-T-Rex? Wahrscheinlich ist es dem Leser egal, ob eine Echse in Größe eines Hundes auf 2 oder 4 Beinen läuft – ICH HÄTTE AUF JEDEN FALL ANGST!! Es ist SF, beginnt aber irgendwie nicht gleich so. Daher: ist es notwendig, dass sie auf 2 Beinen laufen? Ich fände es „normaler“, aber genauso furchteinflößend, wenn sie auf 4 Beinen ihm entgegenkommen würden. ) ihm entgegen, fliehen aber, sobald er den Stock erhebt. Auf seinen weiteren Weg (also läuft er nun die Straße entlang?) hört er es in den Büschen rascheln, was auf einen Angriff (Als Angriff verstehe ich das nicht. Sie „begleiten“ ihn, beobachten ihn, verfolgen ihn). hindeuten könnte, aber es kommt ihm eine junge Frau entgegen, die Esmeralda heißt. (Den Satz würde ich teilen. Esmeralda kommt so plötzlich. Auch passt das „aber“ m.E. nicht. Den Zusammenhang von Echsen und Esmeralda kennt der Leser ja noch nicht.) Sie befragt ihn, ob er eine Autopanne (Autopanne ist m.E. überflüssig) hat. Er erzählt, dass er zu einem Treffen trampt, um sich zu heilen (das weiß ja der Leser, daher eventuell überflüssig), wo (dass) er übermorgen in ... ankommen muss. Er (versuche mal, ab und zu seinen Namen einzubauen, sonst hast Du ziemlich oft: Er) dreht sich dauernd (wie und warum? Seine Gefühle fehlen hier: z.B. panisch, ängstlich, unsicher, angstvoll, ...)  um und sie fragt, ob er Angst vor den Echsen hat, was er bejaht (m.E. zu langer Satz. Zu viele Infos, die Spannung geht verloren. Kürzere Sätze). Sie sagt, wenn die genmanipulierten Kanarienechsen sich ihm nähern, sind sie nur jung und neugierig, sonst sind sie, wie alle Raubtiere, scheu und verkriechen sich ins Gebüsch (Satz teilen). Auch müsse er sich weiter keine Sorgen machen, sie habe diese Echsen erschaffen und weiß, wie sie ticken (den Satz würde ich eher einbauen). Dies beruhigt Georg. Als sie ihn über einen Trampelpfad durch den dämmrigen Wald führen möchte (führt oder führen möchte? Beim letzteren kommen sie nicht vom Fleck), hat er aber Angst vor der Dunkelheit. Sie fragt (beim Weg zu ihrem Zuhause?), woher diese Angst kommt. Er findet diese Frage gut, weil sie ihm bislang nie gestellt wurde. Er sagt, dass er in der Schule jahrelang von Kameraden im Halbdunklen gemobbt wurde und deswegen sei er immer unsicher, ist kaum belastbar und will deswegen zum Meditationszentrum. Er muss leider wieder in fünf Tagen in Berlin sein, um bei einem Vorstellungsgespräch zu erscheinen, was ihn stresst. Sie sagt, dass sie auch gemobbt wurde und sie hat eine Meinung über die meisten Menschen, welche sie besser verschweigen möchte. Aber sie ist freundlich und kann ihm anbieten, in ihrem Haus sich auf die Couch zu legen (Ist „Couch“ wirklich notwendig? Was hältst Du von: zu nächtigen? Zu schlafen?). Eine Leidensgenossin, Georg fühlt sich viel sicherer und kommt mit. Er soll sich beeilen, sonst fressen die Echsen den Salat auf dem (oder: vom Felde? Sie fressen ihn ja weg) Feld. Ja, sie fressen Insekten und Salat. (m.E. unnötig)
Sie sagt, wenn er auf ihrem Feld die Kanarienechsen verscheucht, welche die Salatblätter fressen, (unnötig, da bekannt, kann m.E. gestrichen werden). kann sie ihrem Gast noch eine Gemüsesuppe kochen. Die Echsen sollen lieber Moskitos fressen. Als Georg das überschaubare Feld erblickt, sagt er zu und (er hat doch Hunger, oder? Ich würde es rausnehmen) macht er sich an die Arbeit. Weil die Echsen aber immer wieder kommen, um Salat zu stibitzen und Georg mit ihren scharfen hinteren (unnötig, bei Genmutation ist doch alles möglich, oder? ;-) Zahnreihen (oder lieber: Zähnen?) bedrohen, ist Georg genervt (das klingt zu einfach. „Genervt“, weil der Bus nicht pünktlich kommt oder so. Er hat Angst, da fühlt er sich doch bestimmt bedroht, gepeinigt, ... Bei ÜBERPRÜFEN gibt es bei Thesaurus viele Beispiele für „bedrohen“ ;-) . Er will nicht zu spät schlafen gehen, weil das Treffen in zwei Tagen beginnt. In Frustration (weil er nicht zu spät schlafen gehen will oder weil er schlicht und einfach Angst hat?) wirft er Steine auf die Echsen, (alle? Einige? Einige werden verletzt? Bluten sie? Was machen die Echsen?) was sie verletzt. Sie laufen Esmeralda entgegen (ich denke, Esmeralda ist in der Küche und kocht Suppe – hier ist eine Unlogik drin. Vielleicht: Sie laufen weg. Esmeralda rennt ...)
Esmeralda rennt daraufhin (unnötig) zischelnd („Zischelnd“ passt nicht zu „Rennen“.) Georg entgegen und schlägt ihn überraschend hart zu Boden. Sie sagt (vielleicht hier: „zischelnd“? Hat sie vorher auch schon mal gezischt? Es kommt ziemlich plötzlich. Ich würde eventuell vorher schon mal, im Gespräch mit Georg, ein Zischen einbauen), dass die Echsen derart verletzt sind (alle Echsen sind plötzlich verletzt? Das klingt nicht glaubwürdig. Vielleicht betont sie einfach, dass die Echsen Moskitos fressen müssen, sie wurden deswegen gezüchtet. Oder so.) Er hält sie für verrückt geworden und will zur Straße fliehen, doch Esmeralda hält ihn auf. Sie ist ihm körperlich überlegen, was man ihr gar nicht ansieht (auch hier fände ich es wichtig, dies vorher schon mal anzudeuten, sonst kommt das so plötzlich. Im Gespräch zum Haus könntest du z.B. schon mal auf ihre Statur eingehen. Oder dass sie Kraft hat – vielleicht , weil ein Ast im Weg war oder so) . Aus Angst vor weiterer körperlicher Gewalt nimmt er die angebotene Fliegenklatsche (hat Esmeralda ihm die Fliegenklatsche angeboten? WARUM?) und tötet über dem Feld viele der Insekten, bis sie in der Kühle der Nacht nicht mehr auftauchen.
Esmeralda wirft ihn daraufhin in ihren (den? Es ist doch ihr Haus) Keller, damit er ihr nicht abhaut. Sie sagt, er müsse nun die Tage über Moskitos jagen, bis ihre Echsen es wieder können – um den Ausbruch der Malaria zu verhindern (das ist ein wichtiger Satz. Dieses Verständnis würde ich eher einbauen: Als Esmeralda und Georg sich im Wald treffen. Sie teilt ihm den Grund für die Züchtung mit: um einen Ausbruch der Malaria zu verhindern wurden die Echsen gezüchtet. Sie vertilgen die Moskitos. Oder so ähnlich). Georg sagt besser nichts, um Esmeralda nicht weiter zu reizen. Was ihre (körperliche?) Stärke, (also ihre Kraft, ihre [/b]Muskeln?, das war irritierend) betrifft, hält er sie für nicht genmanipuliert „erschaffen“, weil die erfolgreichen Manipulationen an Embryonen erst vor zehn Jahren einsetzten (m.E. unnötig. Hier erhält der Leser Wissen, dass er zum Schluss einen Sinn ergibt. Ich würde das auf die Feldarbeit schieben), also muss ihre Stärke von ihrer harten Feldarbeit kommen. Aber, was Georg gar nicht nachvollziehen kann ist, wieso eine Echse ihr so wichtig ist (Vielleicht als Frage formulieren, um die Spannung aufzubauen? ). Man kann ja auch Insektenspray gegen Moskitos nehmen, wie es jeder in Deutschland macht. Er will die Polizei rufen, blöderweise kann er über sein Gerät (hat er denn ein Handy? Davon war nie die Rede. Sonst hätte er ja vielleicht die Region orten können, ersehen, dass der Zug nicht fährt usw. Ich würde es weglassen. Vielleicht hat er es verloren. Vielleicht muss es auch gar nicht erwähnt werden). keine Kommunikationsverbindung aufbauen, weshalb er muss das Problem diplomatisch lösen muss. Eine Stunde später kommt Esmeralda wieder, um ihm das Essen zu geben, da sagt er ihr, dass sie überreagiert hat und ihn gehen lassen soll. Es waren ja nur Echsen. Er will ihr Anti-Moskito-Spray kaufen. Sie zischt wütend und offenbart sich selber als große genmanipulierte Kanarienechse, die ihre speichelbehaftete Zunge leckt (hier stimmt etwas nicht: sie leckt mit ihrer Zunge – was ab? Ihr Maul? Oder reißt sie ihr Maul auf und Georg sieht ihre Zunge?). Wie kann die Erschafferin der Echsen selber eine Echse sein? Wo kommt sie her? Ist sie eine Außerirdische? Ist sie die Mutter der kleinen Echsen? Sie läuft auf Georg zu. Er sagt, er würdigt Echsen von nun an. (Hier fehlt mir die Dramatik. Die Situation ist sicherlich hochdramatisch. Vielleicht ein paar Eigenschaften/Adjektive?)
Ehe aber Esmeralda reagieren kann, wird durch das Fenster hinter Georg eine Eisenstange in das linke Auge der Riesenechse gerammt.(Ist Esmeralda nun eine Frau oder eine Echse – also von der Gestalt her? Und: muss sie gleich so verletzt werden, ist das nötig? Eine Eisenstange ins Auge – ziemlich dicht beim Gehirn, das klingt tödlich).  Sie flieht aus dem Haus. Anschließend wird sie von jemand verfolgt, doch sie verkriecht sich schnell in den Büschen. Georgs Retter ist Jäger Giovanni. Giovanni fragt, wer sonst noch im Haus ist. Als Georg sagt, dass Giovanni gerade eine Echse angegriffen hatte, die sich als Mensch tarnen kann und ihr das Haus gehört, antwortet der Jäger, dass Georg bestimmt noch unter Schock stehe – so etwas gibt es nicht. Giovanni will die Polizei rufen – dafür muss er in die nächste Stadt, weil dort das Netz funktioniert. Georg wird von Giovanni eingeladen, in ein Hotel, wo er sich erholen kann. (m.E. unnötig) Wie hat Giovanni ihn gefunden? Er sagt, er erinnerte sich im Nachhinein, dass der Bahnhof aufgegeben wurde und kam aus Sorge zurück, um Georg zu suchen. Er fand dann das Licht im dunklen Wald.
Georg fragt, ob es einen Vorteil hat, Echsen statt Insektenspray gegen Malaria-Moskitos zu verwenden. Giovanni preist die kleinen genmanipulierten Kanarienechsen als Segen für die ganze Region, weil sie ohne dauerndes teures Sprühen den Leuten die Malaria vom Hals halten. Er jagt sie deswegen auch nicht. Giovanni würde gerne Gentechnikerin Esmeralda kennenlernen, die irgendwo tief im Wald leben soll und salopp "Mutter der Echsen" genannt wird. Sie könne sicher mehr darüber erzählen. Georg hat ein schlechtes Gefühl, er hat die Intelligenz der Echsen unterschätzt. Wenn jemand was falsch gemacht hatte, dann war es Georg, der unüberlegt und aus Frustration heraus gewalttätig wurde

Lionel Eschenbach:
Ich werde mich nur auf den Text beziehen. Generell stören mich die Rechtschreibfehler, die zahlreich sind. Das sollte vermieden werden.



Der grüne Drache

Wir scheiben das Jahr 2050, in Norditalien herrscht ein Klima wie auf den Kanaren.

Hier stockte schon mein Gedanke im ersten Satz. Warum vergleichst du Norditalien mit den Kanaren? Da dachte ich mir, auf den Kanaren muss ja ein viel heißeres Wetter herrschen. Witzigerweise sind die Höchsttemperaturen heute nicht viel höher als z.B. in Venedig.  Ja, die Mindestemperaturen weichen deutlich ab, was aber mit der Insellage zu tun hat. Habe ich aber beim Lesen das Gefühl, dass es dort so viel  heißer und ungemütlicher ist. Nein. Erst  beim Recherchieren konnte ich dann sagen, ok, ist wohl etwas  heißer.  Hier wirkte der Vergleich auf mich wenig überzeugend und wenig drastisch. Du musst doch eine Vorstellung haben, wie du dir die Verhältnisse vorstellst, die würde ich dem Leser zeigen. Evt. kein Schnee mehr im Winter, oder der Garda-See ist geschrumpft, oder oder oder. 

Georg aus Berlin folgt dem Rat seines Onkels und trampt zu Gemeinschaft zum angeleiteten meditieren in Süditalien, um sich vom Stress der Schule, der Stadt und der Arbeitswelt zu erholen. Er ist unter Zeitdruck und froh, dass nach langen warten an einem Spot freundliche Menschen wie Jäger Giovanni ihn ein großes Stück weitergebracht hatten. Giovanni setzt den Tramper an einem kleinen Bahnhof mitten im Wald ab, wo er zur Not weiterkommen würde, wenn ihn keiner mitnimmt.



Ich verstehe nicht, was mit Gemeinschaft gemeint ist. Seminar? "trampt zu Gemeinschaft" ergibt für mich auch nach mehrmaligen Lesen keinen Sinn. Warum ist er unter Zeitdruck, sind die Ferien zu kurz, hat er nur zwei Wochen und da er ja trampen muss, verliert er viel Zeit auf der Straße? Aber warum er unter Zeitdruck ist, sagst du nicht. Von daher wirkt der Satz schemenhaft für mich. Auch - und gerade das nervt mich - was ist die Verbindung von Schule und Arbeitswelt. Arbeitet er, oder geht er zur Schule oder beides? Wieder hing mein Gedanke. Als ich früher getrampt bin, habe ich nicht an einem Spot gewartet, sondern an einer Autobahnauffahrt, an einer Tankstelle oder an einer Ausfallstraße. Spot irritiert mich, wie auch schon ein Vorredner schrieb. Generell finde ich, hetzt du mit den Gedanken durch diese Passage. Ein Satz, eine Information, neuer Satz neue  Information. So kann ich mich weniger auf die Stimmung eines Text einlassen. Du gibtst mMn keinen Raum ein Gefühl zu entwickeln. Ich will doch förmlich spüren, wie er an der Autobahnauffahrt steht, Auto um Auto fährt an ihm vorbei und fast schon gibt er die Hoffnung auf, als ein alter grauer Mercedes anhält.  Hier mag er dann erfahren, dass es  Giovanni ist. Aber nur zu Schreiben. Trampen, Giovanni, angekommen. Das ist mir gerade für Prosa zu kurz. Und wo ist der kleine Wald mit dem Bahnhof, schon in  Italien oder noch in Mecklemburg Vorpommern? Eine Geschichte lebt auch von einer Stimmung, die ich einatme. Hier sind es für mich hintereinander geklatschte nicht duftende Informationen.


Der Jäger gibt Georg einen Olivenstock in die Hand und sagt, er soll damit die Riesenechsen in der Größe eines Schäferhundes vertreiben, bis der Zug kommt. Georg soll sich keine Sorgen machen – sie essen nur kleine Wirbeltiere und Insekten. Als Giovanni weg ist, fällt Georg auf, dass der Bahnhof vor kurzem aufgegeben wurde. Es ist keine Menschenseele da und Georg versucht wieder zu trampen. Die wenigen Autos aber, die vorbeikommen, nehmen ihn nicht mit.

Nie hätte ich mich in einem Wald oder an einem einsamen Bahnhof absetzen lassen. Hier wirkt es so, als ob du wolltest, dass er dort hinkommt. Aber dein Prota wäre sehr blöd, wenn er da aussteigen wollte. Erneut, würde mich ein Autofahrer dort absetzen, wo dann auch noch große Echsen sein könnten, ich würde nicht aussteigen. Ernsthaft, wenn ich keine Erfahrung mit  solchen Viechern hätte, würde ich mich schon ängstigen. Es muss einen logischeren Grund geben, warum gerade dort Giovanni anhält.



Als Georg seinen Salat isst, luken hinter dem abendlichen Dickicht die Köpfe der Echsen hervor, die ihn an fleischfressende Dinosaurier erinnern. Er kann nicht glauben, dass sie nur kleine Wirbeltiere und Insekten fressen sollen. Sie laufen auf zwei Beinen ihm entgegen, fliehen aber, sobald er den Stock erhebt.

Oh, jetzt sind sie schon große wie Dinosaurier. Jetzt hätte ich Panik. Stelle mir gerade Jurassic Park vor und ein tyrannosaurus rex will mich fressen. Hilfe. Ernsthaft und ein Jäger spricht nur von Schäferhundgröße. Denn mit dem Bild Dinosaurier triggerst du ein Bild im Leser. Ist das Viech nun ein Schäferhund oder ein Dinosaurier? Und ernsthaft, gäbe es solch große Viecher, dein Prota hätte davon aus Medien erfahren. Denn wenn in 27 Jahren solche riesigen Expemplare herumlaufen, könnte es wohl nicht geheim bleiben. Oder sollen wir annehmen, Esmerald hat  sie vor den Augen der Öffentlichkeit versteckt. Und jetzt kommt reinzufällig der Georg und sieht sie? Du siehst, ich frage ständig nach der Logik, warum dein Prota in diese Situation kommt.




Auf seinen weiteren Weg hört er es in den Büschen rascheln, was auf einen Angriff hindeuten könnte, aber es kommt ihm eine junge Frau entgegen, die Esmeralda heißt.


Klar alles ist Stil. Aber Dialoge lockern Geschichten auf. Hier wäre ein Dialog doch ideal. Auch würde mich interessieren, ob sie Angst hat, weil da ja die Viecher sind. Und selbst wenn sie ganz ruhig ist,  könnte er Prota überlegen, warum ist sie nur so gelassen. Und wenn ich in dieser Situation wäre, ich würde wohl zittern wie Espenlaub. Die ganze Situation wirkt nicht bedrohlich auf  mich. Was ist aber dein Ziel? Fürchtet er sich, ist er cool, ist er abgeklärt. Zeige es an seinem Verhalten. Wieder ist mir dieser Abschnitt zu knapp mit zu vielen Informationen.

Sie fragt ihn, ob er eine Autopanne hat. Er erzählt, dass er zu einem Treffen trampt, um sich zu heilen, wo er übermorgen ankommen muss. Er dreht sich dauernd um und sie fragt, ob er Angst vor den Echsen hat, was er bejaht. Sie sagt, wenn die genmanipulierten Kanarienechsen sich ihm nähern sind sie nur jung und neugierig, sonst sind sie, wie alle Raubtiere, scheu und verkriechen sich ins Gebüsch. Auch müsse er sich weiter keine Sorgen machen, sie habe diese Echsen erschaffen und weiß, wie sie ticken. Dies beruhigt Georg.

Again. Hier wäre ein Dialog ideal und würde der Szene Leben einhauchen.  Ideal. Zumal jetzt ja auch klar wird, sie   muss ganz gelassen sein. Hat sie die Viecher ja selbst geschaffen. Hier wird oft über folgenden Grundsatz geschrieben. Show, dont tell. Wenn du nur schreibst, er hat Angst, dann spürt der Leser es nicht immer. Wie verhält sich jemand, wenn er Angst hat. Du schriebst, er drehte sich andauernd um. Ja, das ist etwas Show, aber für meinen Geschmack zu wenig, um  in die Angst deiner Figur einzutauchen. Auch hetzt du wieder mit Informationen durch den Abschnitt. Da kommt eine Frau, und nach zwei Sätzen schon erfährt der Leser, die Viecher sind genmanipuliert, er müsse keine Angst haben usw. Eben weil du so hetzt, stellt sich bei mir als Leser keine Stimmung ein. Hier bräuchte es weit mehr Zeit, um den Leser an die Hand zu nehmen, damit sich die Szene entwickelt. Angst ist irrational. Nur weil jemand sagt, du musst keine mehr Angst haben, verschwindet sie nicht. Auch wirkt die Erklärung, Raubtiere sind scheu, wenig glaubwürdig auf mich. Also: Entweder hat dein Prota Angst oder nicht. Hier würde eine Erklärung von Esmeralda nicht helfen. Wieder bräuchte es Zeit, sie nimmt ihn an die Hand, sie nähern sich gemeinsam den Tieren, er findet heraus, doch alles nicht so schlimm und er entspannt. Aber nur zusagen, habe keine Angst, ne das funktioniert für mich nicht.

Als sie ihn über einen Trampelpfad durch den dämmrigen Wald führen möchte, hat er aber Angst vor der Dunkelheit. Sie fragt, woher diese Angst kommt. Er findet diese Frage gut, weil sie ihm bislang nie gestellt wurde. Er sagt, dass er in der Schule jahrelang von Kameraden im Halbdunklen gemobbt wurde und deswegen sei er immer unsicher, ist kaum belastbar und will deswegen zum Meditationszentrum.

Es tut mir leid, die Informationsgeschwindigkeit steigt rasant an. Warum gehen sie jetzt einen Pfad entlang, was ist die Motivation dafür. Sofort kommt die Frage nach der Angst. Ernsthaft, er hat Angst im Dunkeln, weil er im Dunkeln gemobbt wurde. Sorry, da gehe ich nicht mit. Das ist mir als Begründung zu billig. Und nur weil es wieder nur in einem Satz geschrieben wurde, wirkt es statisch. Nur Erklärungen, keine Atmosphäre in den Beschreibungen. Lustiger Funfact. Du schriebst: .... inder Schule jahrelang von Kameraden.... Du schriebst doch nur Kameraden, weil du das Wort Schüler vermeiden wolltest, weil schon Schule erwähnt :) However, Kameraden mobben nicht im klassischen Sinne. Das Wort assoziert für mich stärker Freunde. Schüler würde weit besser passen. Again, again, again, nur weil du in einem Satz schriebst, deshalb fürchtet er sich im Dunkeln. Viel zu kurz und eben viel zu geschmacklos für eine Geschichte, ich kann da nicht mitfühlen.


Er muss leider wieder in fünf Tagen in Berlin sein, um bei einem Vorstellungsgespräch zu erscheinen, was ihn stresst. Sie sagt, dass sie auch gemobbt wurde und sie hat eine Meinung über die meisten Menschen, welche sie besser verschweigen möchte. Aber sie ist freundlich und kann ihm anbieten, in ihrem Haus sich auf die Couch zu legen. Eine Leidensgenossin, Georg fühlt sich viel sicherer und kommt mit. Er soll sich beeilen, sonst fressen die Echsen den Salat auf dem Feld. Ja, sie fressen Insekten und Salat.

Spätestens hier wäre aus der Geschichte raus und würde nicht weiterlesen. Ernsthaft, er will nach Norditalien trampen, ERNSTHAFT von BERLIN. Ok, sagen wir es könnte an einem Tag möglich sein. Dann ein Tag zurück, dann hätte er drei Tage. Aber er ist ja nicht dort angekommen, sondern im Wald. Also hätte er maximal 2 Tage zum Meditieren. ERNSTHAFT. Das ist für mich -sorry to say- schlecht geplottet. Als ich damals getrampt bin, MUSSTE ich Puffer einbauen, wenn ich eine zeitlich Vorgabe gehabt hätte. Also von Berlin nach Norditalien in fünf Tagen, um pünktlich zu einem Vorstellungsgespräch zu kommen. Nope!!!!!!! Sie nimmt ihn auch noch mit nach Hause, warum? Klar, wer träumt nicht davon ein fesches Mädel nimmt einen mit. Aber warum wollte sie es tun?


So aber mein leider nicht wohlwollende Röstung soll doch postiv enden.

- Gibt der Geschichte mehr Ruhe, lasse sie langsamer entwickeln.
- Zeige mehr und erkläre weniger
- Füge Dialoge ein
- Gebe dem Moment Raum.


Wir scheiben das Jahr 2050, in Norditalien herrscht ein Klima wie auf den Kanaren.
Georg aus Berlin folgt dem Rat seines Onkels und trampt zu Gemeinschaft zum angeleiteten meditieren in Süditalien, um sich vom Stress der Schule, der Stadt und der Arbeitswelt zu erholen. Er ist unter Zeitdruck und froh, dass nach langen warten an einem Spot freundliche Menschen wie Jäger Giovanni ihn ein großes Stück weitergebracht hatten. Giovanni setzt den Tramper an einem kleinen Bahnhof mitten im Wald ab, wo er zur Not weiterkommen würde, wenn ihn keiner mitnimmt.


Was hätte ich daraus gemacht?

Georg schaute dem Opel nach.  Verdammt, dachte er, ich komme hier nie weg. Schon seit Stunden stand er an der Autobahnauffahrt. Dabei hatte er doch nur fünf Tage Zeit. Fünf kurze Tag.  Wieder streckte er seine Hand raus, als er ein Auto hörte, aber der Fahrer zeigte ihm nur einen Vogel. "Fick dich," rief Georg ihm nach und trat gegen einen Stein, der fast den Kotflügel schrammte. Er brauchte Ruhe und keine Scheißer, die ihn nicht mitnahmen. Er presste die Zähne zusammen, nie würde er pünktlich zum Mediationsseminar kommen. Noch  1300 Kilometer und er stand immer noch an der A xyz in Berlin.

Ein alte Bildzeitung wehte über den Asphalt, er trat mit dem Fuß darauf. Die Schlagzeile war: In Norditalien herrscht Dürre und Wasserknappheit. Eine andere lautete: Genmanipulierte Eschen gefährden die Einwohner.
Er hob sie auf und las beide Artikel. Die Ausgabe war vom 3.4.2050. Also von gestern.

"Wo willst du hin", hörte eine Stimme und blickte zum Auto. Seine Stimmung hellte sich auf. "Nach Norditalien", er grinste.
"So weit fahre ich nicht, aber ich kann dich gerne ein Stück mitnehmen, wenn du magst."
"Gerne", sagte Georg und stieg ein. Die Zeitung warf er weg.



Wie gesagt, muss nicht dein Stil sein, aber überlege, was die Unterschiede sind. Ok, und die Sprache ist wohl auch nicht für ein junges Publikum. Lächel.

However, ich beziehe mich nur auf den Stil, ein Text muss leben und keine reine und vorallem gehetzte Beschreibung sein.

Auch im Plot finde ich eher Schwächen. Warum in fünf Tagen nach Norditalien, wenn Esmeralda doch auch irgendwo im Schwarzwald leben kann.

15.000 Tausend Worte sind nicht viel und doch eine Menge. Du hast einfach versucht, zuviel unterzubringen, wo durch dein Text sehr, sehr unruhig wirkt.

Weniger ist manchmal mehr, reduziere  die Informationsdichte auf das Wesentliche.

Das von meiner Seite.

Gebe nicht auf und ja die Kritik hier kann hart sein.






Cimglett:
Hi Reptilian! Jetzt komme ich endlich dazu, dir zu antworten. Und übrigens: Meine Kommentare sind alle wohlwollend gemeint, auch wenn sich das nicht rausliest (habs nochmal durchgelesen und habe gedacht: auweia, das klingt manchmal echt fieser, als es klingen sollte  :deveek:). Ich hoffe, du kannst trotzdem etwas damit anfangen  :)


--- Zitat ---Also meinst du, dass ich erst einen Text schreibe und dann entscheide, für welche Zielgruppe er sein soll?

--- Ende Zitat ---
Das ist so ziemlich das, was du getan hast. Aber du kannst nicht einfach behaupten, für welche Zielgruppe er ist, mit der Begründung, dass du gerne hättest, dass diese Zielgruppe das liest. Sorry für den verschachtelten Satz :D


--- Zitat ---So weit ich weiß braucht es für den roten Faden immer eine Hauptfigur, die ein Ziel erreichen möchte und Georg möchte ja zum Meditationszentrum weiterkommen und muss dafür (unter Zeitdruck) die Begegnung mit Esmeralda durchlaufen. Vielleicht aber lenken zu viele andere Sachen in meiner Geschichte vom roten Faden ab.
--- Ende Zitat ---
Das Meditationszentrum ist hier aber nicht der Kern der Geschichte. Der Kern der Geschichte ist die Sache mit den Echsen und Esmeralda. Georg braucht eine Motivation, das ist klar, aber der Grund für seinen Zeitdruck ist dir doch völlig unwichtig. Es geht dir darum, dass er auf Esmeralda trifft.


--- Zitat ---Wieso? Die Vergangenheit hat doch die Persönlichkeit geprägt und dafür gesorgt, dass er Angst hat.
--- Ende Zitat ---
Okay, hier kommen wir meiner Ansicht nach zu einem zentralen Missverständnis. Du glaubst, dass die Mobbingerfahrung Georgs Persönlichkeit ist. Nun gut, ich frage: Reicht die Mobbingerfahrung als "Persönlichkeit" von Georg für eine Kurzgeschichte? Nach meinem Geschmack nicht. Aber meinetwegen. Macht sie aus Georg einen tiefgründigen Charakter? - NEIN, nein, nein.
Warum nicht, fragst du? Sie hat doch seine Persönlichkeit geprägt. Da frage ich dich: Okay, wie denn? Was ist Georg denn für ein Mensch? Was macht ihn als Charakter einzigartig?
Was du beschreibst, ist ein simples Reiz-Reaktions-Schema: Er wurde gemobbt, also hat er Angst. Er ist genervt, also verletzt er die Tiere. Er war böse, also wird ihm die Geschichte eine Lehre sein.
Das ist das Gegenteil eines tiefgründigen Charakters: Er ist vollkommen charakterlos.
Ein tiefgründiger Charakter ist interessant, warum? Weil er sich nicht so verhält wie nach Schema F. Menschen unterscheiden sich in so vielen Aspekten. Georg muss kein Superheld sein, um ein komplexer Charakter zu werden - er muss nur IRGENDWAS sein.
Verstehst du, zeige mir, wie Georg sich anders verhält als der Durchschnittsmensch. Denn in der Realität verhält sich jeder Mensch anders als der Durchschnittsmensch. Jeder Mensch hat seine Eigenarten, seine speziellen Persönlichkeitsmerkmale, seine Gewohnheiten, seine bestimmte Art, auf die Umwelt zu reagieren.
Ich hoffe, das hilft dir. :)


--- Zitat ---Meinst du jetzt die vorherigen Versionen des grünen Drachens vor zwei Jahren?
--- Ende Zitat ---
Nein, ich meine die aktuelle Version. Aber eben die lange, die keine Inhaltsangabe ist. Bei der Inhaltsangabe kann ich wenig zum Stil sagen, dh. Spannung, Dialoge etc. fallen hintenüber.


--- Zitat ---Georg ist unter Zeitdruck (er will zum Meditationszentrum) und will nicht zu lange auf dem Feld bleiben. Georg bewirft die Echsen mit Steinen, was sie verletzt. Die Echsen sind die Kinder der Esmeralda und als Mutter reagiert sie emotional, weil Georg ihre Kind verletzt. Georg macht in der Geschichte die Entwicklung von einem frustrierten Ignoranten (aber dennoch etwas liebenswürdigen) zu jemanden durch, der den Naturkreislauf respektiert.
--- Ende Zitat ---
Ich gehe da inhaltlich nicht mit. Klar ist Georg unter Zeitdruck, aber inwieweit beschleunigt das Verletzen der Echsen sein Vorankommen? Hat Esmeralda ihm nicht ohnehin Essen und einen Schlafplatz angeboten? Und wenn er wirklich gar keine Lust mehr hat, könnte er doch einfach gehen. Er wird schließlich nicht auf dem Feld festgehalten.
Wenn er die Tiere wirklich für so wertlos hält, dann MUSST du seine Einstellung diesbezüglich vorher im Text andeuten. Es kommt für mich völlig überraschend, dass er plötzlich mit Steinen wirft. Das wirkt auf mich total überzogen. Und wenn es das nicht sein soll, wenn er so frustriert ist - was ja sein kann, Frustration kann Aggression hervorrufen - dann musst du das definitiv besser erklären! UND. Wenn wir davon ausgehen, dass Georg die Tiere für wertlos hält, dann wird er seine Meinung auf keinen Fall ändern, nachdem ihn eine Riesenechse angegriffen hat und dann ein Jäger etwas von ihrem Nutzen faselt. Das ist schlichtweg unlogisch.
Übrigens finde ich Georg dann auch nicht liebenswürdig. Ab dem Punkt kann ich mich gar nicht mehr mit ihm identifizieren (was vorher schon schwierig war). Er macht so zackige Charakterwandlungen durch, da komme ich nicht mit.


--- Zitat ---Die (außerirdischen) Echsen besetzen in Folge des Klimawandels eine Nische. Das steht auch so im Text. Die Außerirdischen handeln somit nicht unüberlegt.
--- Ende Zitat ---
Widerspruch: Naturkreislauf vs. das überlegte Handeln der Außerirdischen.
Es gibt übrigens auch andere insektenfressende Arten. Es ließe sich argumentieren, dass die Echsen diesen natürlichen Kreislauf zerstören und diese Lebewesen verdrängen.


--- Zitat ---Vielleicht hat Esmeralda zu harsch reagiert, dass das Gefühl, das Töten von Tieren falsch ist, verpufft. Moment, du würdest es völlig anders angehen, ja, wie soll ich das denn machen? Etwa, dass Georg  der komplette Unsympathling ist, der schlimmer als Esmeralda ist, wie in meiner Geschichte vor zwei Jahren? Oder eine andere Geschichte schreiben?
--- Ende Zitat ---
Okay, ich gebe es zu: Ich war etwas hart (okay, nicht etwas ... sehr). Das tut mir leid. Ich wollte dich nicht demotivieren oder so.
Ich finde nur, dass es so, wie es da gerade steht, Moral mit der Brechstange ist. Der böse Georg verletzt (immer noch ziemlich grundlos) mehrere Echsen und wird dafür bestraft. Lehre: Man soll Tiere nicht verletzen. Habt ihr das alle verstanden?

Dabei finde ich die Idee mit den Echsen und Esmeralda cool! Wie wäre es mit einem moralischen Dilemma? Georg ist ja so unsympathisch, weil er grundlos etwas offensichtlich Falsches tut. Und dadurch wirkt die Geschichte so platt auf mich.
Aber stelle dir Georg vor, mit all seinen Erlebnissen und Erfahrungen, seinen Eigenschaften und Eigenarten, wie er auf eine außerirdische Art trifft, die die erhitzte Erde infiltriert hat und er sich fragt: Handeln sie richtig? Ist das natürlich? Sollte ich mich gegen sie wenden oder mit ihnen kämpfen? Sollten wir der Welt ihren Lauf lassen oder eingreifen?
Whatever. Das ist jetzt aus derr Luft gegriffen und hat nicht wirklich was mit deiner Geschichte zu tun. Nur als Veranschaulichung. Der Leser ist tendenziell zufriedener, wenn er zum Nachdenken gebracht wird und wenn es keine eindeutig richtige Antwort gibt.

Liebe Grüße, Cimglett

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