Teufelszeug > Theorie
Was macht eine richtig gute Geschichte aus?
merin:
--- Zitat ---@Merin , ich habe das gerade gestern im Geflecht gehabt, als ich eine Stelle gelesen habe, wo der Federteufel in mir wach wurde. Und ich habe exakt einen kritischen Satz im Kopf formuliert, denn du in der Rezi zu meinem Debüt geschrieben hast (ich werde PN-mäßig da noch konkreter). Ich wusste nicht, ob ich amüsierte oder sauer sein sollte.
--- Ende Zitat ---
Na, da bin ich gespannt. Aber mir geht es auch so, dass ich deutlich sehe, dass dieser Text fast sechs Jahre alt ist. Heute würde ich Vieles anders schreiben. Und dann sehe ich jetzt im Buch Dinge, wo ich die Verlegerin anrufen mag, um ihr zu sagen: "Zieh es zurück, da ist eine Wortdoppelung auf Seite 27!" :devgrin:
Terry Pratchett - Ich liebe viele Texte von ihm. Aber tiefgründig ist er nicht wirklich. Aber eben auch nicht platt. Dass die Charaktere leben, da kann ich nur zustimmen!
diffusSchall:
--- Zitat von: merin am 12 November 2022, 19:31:37 ---wo ich die Verlegerin anrufen mag, um ihr zu sagen: "Zieh es zurück, da ist eine Wortdoppelung auf Seite 27!" :devgrin:
--- Ende Zitat ---
Eine?! :devgrin:
merin:
Naja, ich ruf sie natürlich für jede extra an.
Juni:
So ein spannendes Thema, und ich gebe auch meinen Senf dazu 😊
Mein persönlicher Geschmack geht querbeet. Egal ob bei Kunst, Musik, Architektur, Literatur … es gibt dann zwar immer Aspekte, die ich bevorzuge, wie Science Fiktion, Surrealismus, Holzbau, was aber nicht bedeutet, dass mich nicht auch Expressionismus oder pures Alltagsdrama begeistern kann.
Mich begeistern Auslöser, die Motivation und Handlung schaffen, welche ich nachvollziehen kann.
Ich sehe anderen gerne dabei zu, wie sie Probleme lösen, egal ob allein oder gemeinsam mit anderen, und möchte wissen, was davor und währenddessen in diesen Personen vorgeht. Richtig gut wird es, wenn ich das Gefühl bekomme, es wirklich zu verstehen – die Gefühle wie auch die Logik hinter dem Konflikt. Dann geht es mir unter die Haut.
Und hier kommt der Wiederspruch – mich begeistern auch Surreale und abstrakte Abläufe, wo ich für den Bruchteil einer Sekunde das Gefühl habe etwas zu verstehen, und dann wieder nicht. Und dann denke ich mir, dass es im Grunde egal ist; die Farben und Formen regen mich dazu an, sie mir selbst zu erklären - und dann gibt es kein Richtig oder Falsch mehr, sondern nur noch viele verschiedene Gefühle. ‚Der Igel im Nebel‘, eine russische Kindergeschichte, hatte mich z.B. immer total im Bann, obwohl ich als Kind zu 90% nicht verstand, was dort abging.
Mit dem Schreibstil ist es für mich wie mit dem Zeichenstilen… Zwischen Fotorealismus und Expressionismus liegen handwerklich betrachtet Welten, aber am Ende ergeben sie zwei Bilder mit Aussagen. Ein fotorealistisches Bild kann handwerklich überragend sein, aber kein Gefühl vermitteln, das expressionistische wie hingeschmiert wirken, aber dennoch fesseln.
Also alles nur Geschmackssache?
Aber was ist dann mit dem Goldenen Schnitt?
Einer Proportion, welche von der Mehrheit der Menschen als angenehm und stimmig wahrgenommen wird. Das kann nicht nur Geschmackssache sein.
Also egal welche Mittel man nutzt, um etwas ‚richtig gut‘ hinzubekommen; was wirklich dahinter steckt könnte ich nicht konkret brennen. Aber es wird schon Regeln geben, wie beim Goldenen Schnitt. Es wäre endlos spannend diese irgendwann zu verstehen.
Liebe Grüße
diffusSchall:
--- Zitat von: merin am 12 November 2022, 19:55:39 ---Naja, ich ruf sie natürlich für jede extra an.
--- Ende Zitat ---
:coffee:
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