Teufelsrost > Höllenfenster
Eine Handvoll braune Erde_3
tlt:
Hallo Paul,
begeistert bin ich von gar keinen Anmerkungen. Wie kommen irgendwelche Dilettanten dazu, meinen Text zu kritisieren? :biggrin:
Nein, im Ernst. Jede Anmerkung hilft und logischerweise sieht das jeder ein wenig anders. Das Dilemma mit Chris hatte ich ja schon beschrieben. Er hat eine kleine Nebenrolle, die wird auch noch erklärt und die "Gewalt" nehme ich da wahrscheinlich raus.
Im "Grab" selbst will ich aber eigentlich keine Panik aufkommen lassen. Auch, weil ich weiß, dass gerade Jugendliche durchaus unterschiedlich reagieren. Für mich ist es eher Hilf- und Ratlosigkeit, und ein wenig Resignation, die hier die Oberhand haben werden. Dass das noch nicht perfekt beschrieben ist, hast u.a. Du ja aufgezeigt.
Soweit alles gut und hilfreich.
Viele Grüße
tlt
Paul:
Ja, das kenne ich auch von mir. Wer mag schon Kritik? Vor allem, wenn man selbst einen Text in eine andere Richtung hin bewegen will, als die Kritiker den Text lesen.
Dir weiter alles Gute beim Schreiben.
Paul 8)
merin:
Ich bin sehr gespannt, wo dieser Text hingeht. Dass die Reaktion der Jugendlichen im Grab und Chris' Aktion ohne Reaktion schwierig sind, war, glaube ich, für alle so. Aber es kann natürlich mehr Wut oder Erstaunen als Angst geben. Noch kann das alles ein cooles, absurdes Abenteuer sein. Es könnte sogar so eins bleiben. :hehe:
Und danke Cimglett für die Blumen. :biggrin:
Cimglett:
:devgrin:
Cecilie H:
Hallo tlt (wie sprichst Du dich aus, genauso? te-el-te?)
Wunderschöne Vergleiche, Assoziationen, Bilder, klug durchdacht und gewählt.
Sehr viele Personen werden vorgestellt – bitte ordne sie zu, es ist verwirrend. Also Verwandtschaftsverhältnisse, Liebespaare, Mitschüler, Kumpels, Ex-Paare, Nachbarn, Erzfeinde usw. Das würde helfen ;-)
Ich kenne Teil I und II nicht, da fehlt mir sicherlich etwas. Dieser III. Teil könnte als Geschichte auch für sich stehen. Bitte, bitte schreibe weiter, ich MUSS WISSEN, wie es weitergeht
Ein paar Logiksprünge, die mir als Leser aufgefallen sind, habe ich markiert.
Meine Anmerkungen im Text bzw. in der DATEI, das liest sich besser
LG Cecilie
3. Höllenhimmel
Nicks Laune fiel mit jeder Rakete, die in den Himmel stieg und mit jedem Böller, der durch die Nacht dröhnte. Das neue Jahr kroch auf ihn zu und Elli entfernte sich immer weiter von ihm. Nick kämpfte mit der Entscheidung, einfach zu gehen, sich nur zu betrinken und zu bleiben oder sich zu betrinken und es bei einem anderen Mädchen zu versuchen. Die waren ausnahmsweise einmal in der Überzahl.
(WO spielt das Ganze? Ist er auf einer Fete, in einer Gaststätte? Das würde ich dezent einbauen.)
So recht erwärmen konnte er sich für keine der Möglichkeiten. Er entschied sich für Plan Alkohol, gab den aber dann doch schnell wieder auf. Zwei Bier, mehr ging nicht, dann stieg er um auf Cola
(doch Gaststätte?)
und aß dafür umso mehr Chips und Minisalamis, die in rauen Mengen in der Küche lagen. Zwischendrin schlich er von Zimmer zu Zimmer
(Das eigene Haus? Hat er Gäste?)
, unruhig wie eine Stubenfliege, und stellte fest, dass André der letzte war, mit dem er in diesem Jahr ein Wort gewechselt hatte.
(Wer ist André? Weiß man das durch Teil I und II? Ansonsten wäre ne kurze Info gut. Sohn? Nachbar?)
Gegen Mitternacht schwoll der Kampflärm der Pyrosoldaten
(also draußen auf der Straße? Im Dorf?)
zu einem infernalischen Krachen an. Die Lichter im Haus waren ausgeschaltet und die meisten Gäste standen draußen und stießen mit Bier und Sekt auf das neue Jahr an. Über eine halbe Stunde lang hatten die Raketen den Himmel tätowiert. Schließlich trieb die Kälte auch die letzten Feuerwerksfans wieder ins Haus.
(Herrliche Bilder!)
„Alles Gute!“, rief Elli
(wer ist Elli, seine Frau? Die scharfe Nachbarin? Selbsterklärend durch Teil I und II?)
zu Nick herüber, prostete ihm erst aus der Ferne zu und kam dann doch auf schnellen Schritten in seine Ecke, drückte einen kurzen, nassen Kuss auf seine Backe und knuffte ihn in die Schulter. Sie flüsterte fast: „Ein unheimlich schönes Neues!“ Bevor er etwas erwidern konnte, war sie auch schon wieder weg. „Dir auch ein schönes Unheimliches“, stammelte er ihr hinterher.
Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, um zu gehen.
(Also doch nicht sein Haus)
Das Blöde war nur: Irgendwie wollte er nun doch nicht. Irgendwas hielt ihn fest, und so suchte er für sich selbst nach einer Ausrede, um zu bleiben. Er wollte schauen, ob das mit Alex und Leon wirklich was Ernstes war. Er wollte noch ein Bier trinken oder wenigstens was essen. Er wollte beim Aufräumen helfen. Alles keine wirklichen Gründe. Das hier vielleicht: Er wollte schon immer mal mit der ersten Straßenbahn am Morgen fahren. Ja, das war gut. Die fuhr um 5 Uhr 18, passte also perfekt, um dann ins Bett zu fallen.
Gegen ein Uhr drehte Alexandra
(wer ist Alexandra?)
die Musik leiser, um halb zwei war das Bier alle und die meisten gingen. Fuhren mit dem Rad durch Nacht oder ließen sich von ihren Eltern
(also eher Kids? Bei Nick dachte ich an einen älteren Mann, das wäre gut, wenn Du das gleich klarstellst, dass er eine Teeny (?) ist)
abholen, die gerade auf dem Nachhauseweg waren von irgendeiner Senioren-Party. Um zwei gab’s auch keine Cola mehr. Nick zweifelte, ob sich sein Plan mit der ersten Straßenbahn umsetzen ließ. Um halb drei waren außer ihm nur noch fünf Leute da. Die beiden Liebespaare Alexandra und Leon und Elli und André. Und dann noch Christian, der größte Kiffer der Scene. Chris war ein paar Jahre älter, irgendwann mal von der Schule geflogen und hing seit dem überall dort herum, wo es dunkel und warm war. Wenn man was brauchte, so hieß es, dann fragt man Chris. Ich könnte viel brauchen, dachte Nick. Aber nichts von dem kann der mir besorgen.
(Schönes Bild)
Für die meisten war Chris einer von den Verrückten in der Stadt. Aber, in dieser Stadt waren die Verrückten schon immer glücklicher als die Normalen. Auf jeden Fall sah Chris aus wie einer, der gerade aus dem Kuckucksnest entsprungen war. Die schwarzen Haare hingen ihm glatt und strähnig ins Gesicht, hinten hatte er sie zu einem Zopf geflochten. Seine letzte Rasur war Monate her, auch wenn das keinen wirklichen Bart hinterlassen hatte und in seinem Gesicht passierte dauernd etwas. Er zuckte mit den Wangenmuskeln und quetschte die Lippen von links nach rechts, er zwinkerte permanent oder leckte sich mit der Zunge über den Mund. Sie saßen zu sechst auf dem Fußboden in der Küche, vertilgten die letzten Chips und warteten, was das neue Jahr wohl bringen würde.
„Ich hab ne Idee“, quietschte Alexandra, nicht mehr ganz nüchtern und, weil Leon da wohl einen gewissen Entdeckerdrang an den Tag gelegt hatte, auch nicht mehr komplett angezogen.
(Herrlich!)
Leon hatte dafür im Gegenzug reichlich von Alex‘ Lippenstift abbekommen. „Ich hab einen tollen Schokoladenkuchen gerettet. Den spendier ich, wenn ihr alle ein wenig beim Aufräumen helft.“
Die Begeisterung war nicht riesig.
„Ich hab ne bessere Idee“, verlautete Chris mit seiner tiefen, dröhnenden Stimme. „Ich mach für euch den Fremdenführer ins neue Jahr. Ich zeig euch was, was ihr noch nie gesehen habt. Ich zeig euch einen Blick in die Zukunft und Vergangenheit zugleich.“
André presst die Luft mit einem Plopp aus seinen Lungen. „Was hast du dann Feines dabei, das wir uns reinpfeifen sollen?“
Chris lachte laut und schlug ihm auf den Schenkel. „No Drugs, no Sex, no Rock’n Roll. Das ist nur was für echte Kerle und Heldinnen. Ein Abenteuer für den Beginn eines fantastischen Jahres. Ihr müsst nur eure Jacken anziehen und mitkommen.“
(Das sind vier Sätze hintereinander für den wohl nicht mehr ganz so nüchternen Chris. Er spricht es flüssig. Was hältst du davon, wenn er, auch wegen seiner orofacialen Tics (also die Zuckungen usw im Gesicht), nicht ganz flüssig und durchdacht spricht, auch, wenn er wohl noch alle seine Sinne beisammen hat und ein brillianter Kopf zu sein scheint, z.B. eine Pause hinter Kerle:
„... was für echte Kerle ... und Heldinnen“, mit Blick auf Alexandra. „Ein Abenteuer ....“
Oder:
„... was für echte Kerle“, und mit Blick auf Alexandra, „und Heldinnen. Ein Abenteuer ....“ )
„Wie? Raus?“ Leon hatte anscheinend keine Lust auf die kalte Nachtluft.
„Bingo, wir machen einen Ausflug auf den Friedhof.“
Warum sie dann aufgestanden (das ge fehlt)
sind und sich Jacken und Stiefel anzogen, wusste Nick nicht. Auf einmal hielten es alle für eine gute Idee, um drei Uhr morgens am Neujahrstag mit einem Verrückten über den Friedhof zu ziehen. Allerdings: Warum nicht? Es gab auf jeden Fall eine Menge schlechterer Vorschläge, was man um diese Zeit anstellen könnte.
„Sag mal, machst du das professionell?“, erstaunte sich Elli. Sie waren zusammen aus dem Haus über die Straße gelaufen
(wohin, liegt gegenüber der Friedhof?),
Chris hatte einen Schlüssel aus der (Jacken?)Tasche (oder hat er einen Beutel dabei?)
geholt und das Tor zum Friedhof aufgeschlossen, sie zu einer der größeren Privatgruften geführt, auch diese aufgeschlossen.
(Woher und warum hat er einen Schlüssel dazu? Ist das die Familiengruft seiner Familie?)
Nun zog er aus einer Plastiktüte, die er wohl hier selbst platziert (irgendwann ?)
hatte, für jeden ein Grablicht.
(M.E. könnte die Plastiktüte auch weggelassen werden und die Grablichter ständen am Boden oder so. Nur so eine Idee)
„Jawohl“, lachte Chris mit seinem Bass, zündete die Kerzen an und verteile sie.
„Also, dann runter mit euch“, befahl er und schob mit einer Leichtigkeit, als wäre es ein Sperrholzbrett, einen Grabstein in der Wand zur Seite. Eine große Öffnung tat sich auf und es schien Nick, als entströme ihr Dunkelheit. So, wie eine Lampe das Licht um sich verbreitete, so verbreitete dieser Eingang Finsternis. Die sechs kleinen Kerzen, welche die Grabkammer bisher erhellten, duckten sich und wurden zu kaum wahrnehmbaren Funken, bereit, sich jederzeit der Dunkelheit zu unterwerfen.
(Tolle Darstellung, gut vorstellbar)
„Du glaubst aber nicht im Ernst, dass ich da runtergehe.“ Alexandra, die die Friedhofstour bisher voll abgefahren fand, machte zwei Schritte rückwärts an den Ausgang der Gruft und Leon kam, nachdem er einen kurzen interessierten Blick in die Tiefe geworfen hat, hinterher.
(Langer Satz, würde ich teilen hinter Gruft für eine bessere Flüssigkeit beim Lesen. Auch bezieht sich dann der Folgesatz noch besser auf Leon)
Ist doch was Ernstes mit den beiden, dachte Nick. Den kann ich in der nächsten Zeit also vergessen.
André hatte sich ebenfalls Richtung Ausgang orientiert, aber er zögerte, denn Elli leuchtete (das e fehlt)
mit ihrer Kerze in dieses absonderliche Portal, das sich hier plötzlich aufgetan hatte. Auf einmal wuchs die kleine Flamme auf
(eventuell das auf streichen? Liest sich m.E. besser)
ihrer Kerze wieder und verbreitet mehr Licht, als man ihr zugetraut hätte. Der Gang war erstaunlich groß und führte wie eine langgezogene Treppe sanft abwärts. Sie schien aus dem Fels gehauen, aber sauber gearbeitet, ganz glatt an den Wänden, trocken und leicht zu begehen.
„Also, ich geh da auch nicht runter“, sage André leise und Nick merkte, wie seine Stimme vor Angst zitterte. Hier wieder das Problem der vielen Personen.
(Da ich Teil I und II nicht kenne, fehlt mir vermutlich etwas. Wer nur Teil III liest, kommt hier durcheinander, also ich. Dieser 3. Teil könnte ja auch für sich stehen, so, wie ich ihn jetzt lese. Dann wäre es gut, wenn Du die Personen noch stärker markierst: Schulfreunde, Kumpel, Schachfreunde, im selben Sportclub, Nachbarjunge, ... vielleicht würden auch ein paar dezente Eigenschaften/Merkmale helfen: Alexandra mit ihrer kurzen Stupsnase/ Elli mit ihren krausen Haaren, André der Lackaffe ... Du verstehst, was ich meine. Der Leser hätte da schneller eine Re-Identifikation, das Bild wäre noch runder)
Sehr schön, dachte Nick, der taffe André hat Schiss. Dann zeigen wir ihm mal, wo’s langgeht.
„Hast Recht, das ist nichts für Feiglinge. Du räumst solange die Küche auf und wir schauen uns das hier mal an.“ Er grinste André zu und ging ein paar Schritte in den Gang hinein. Elli kam ohne zu zögern hinterher. André schaute zu den anderen, streckte die Hand dann nach Elli aus und es war nicht sicher, ob er sie da rausziehen wollte oder ihre Hand nehmen, damit er sich sicherer fühlte. Alex und Leon standen immer noch wie angewurzelt außerhalb der Gruft.
„Du kennst den Weg, Chris, also los!“ Nick wollte Bewegung in die Sache bringen. Und er war neugierig. Auf den Mut der anderen und auf seinen eigenen. André nicht. Er riss Elli am Arm nach oben, wollte raus aus dem Gang, raus aus der Gruft und weg von diesem Friedhof. Aber Elli sperrte sich dagegen, um ihr Abenteuer betrogen zu werden. Und oben stand Chris in seinem speckigen schwarzen Ledermantel
(He, toll, der Ledermantel, vielleicht kannst Du, als er seinen Schlüssel aus der Tasche holt, ihn VORHER schon mal einbauen, damit er hier nicht so hervorgezaubert wird: Eventuell holt ja Chris den Schlüssel aus der Jackentasche seines speckigen ... )
, verstellte ihm den Weg und stieß ihn schließlich mit einem Fußtritt gegen das Knie zu Boden.
(Warum ist Chris so brutal, wird das noch geklärt?)
André fiel, riss erst Elli und dann auch noch Nick mit.
Einen kurzen Moment lang war da gar nichts. Kein Licht, kein Laut, keine Bewegung. Alle drei Kerzen waren ausgegangen und es war stockdunkel.
(Den Satz würde ich eher einbauen, da ich mich genau das gefragt habe, ob die Kerzen ausgegangen waren. Vielleicht schon hinter dem Sturz von André, Elli und Nick?: Alle drei Kerzen waren beim Sturz ausgegangen und es war stockdunkel. Einen Moment ... )
Nick sog die kalte Luft durch die Zähne ein und versuchte, so den Schmerz zu verarbeiten. Im Fallen hatte sich das flüssige Wachs der Kerze über seine Hand ergossen.
(Den Satz würde ich voranstellen, dann, dass Nick die kalte Luft einsog. So ist gleich Ursache-Wirkung klar )
Ein paar lange Haare hatten den Weg in seinen Mund gefunden,
(Klingt komisch, in Hinblick Gruft lässt das andere Gedanken zu (Mumie??), ich würde den Satz unten, dass Ellis Kopf auf seiner Schulter lag, hier einbauen: Ellis Kopf lag auf seiner Schulter, ein paar lange Haare hatten den Weg in seinen Mund gefunden).
und der faszinierende Duft von Ellis Parfüm war so nahe bei ihm wie nie vorher. Für einen kurzen Moment vergaß er, warum sie hier auf dem Boden lagen, durcheinander gewürfelt wie Kasperlesfiguren (ggf das s streichen)
in einer Spielzeugkiste. Seinetwegen hätten sie sogar noch eine Weile so liegenbleiben können. Ellis Kopf lag auf seiner Schulter (den weiter nach oben), ihre Hand spürte er auf seiner Stirn. An das Gewicht von André, der auf seinem Knie lag, würde er sich gewöhnen können.
„Alles in Ordnung?“
„Nichts ist in Ordnung!“ André wälzte sich von seinem Knie herunter und fluchte ununterbrochen. „Verdammt nochmal, Laus,
(wieso Laus? Ist das der Spitzname für Chris? Dann müsste er auch schon mal vorher auftauchen)
was hast du uns da für eine Scheiße eingebrockt?“
Nick sagte nichts, entschied sich, das Meer der Wohlgerüche zu verlassen und stand vorsichtig auf.
(Nur das Meer der Wohlgeruche oder auch die warme, holde Weiblichkeit von Ellis lieblichen Körper, den er spürte? Würde ich dezent irgendwie einbauen. Er scheint sie sehr zu mögen, also verknallt zu sein)
„Hallo!“ Elli rief in die Dunkelheit. Keine Antwort. Dann riefen alle drei: „Chris, du Arsch! Wo bist du?“ „Alex!“ „Leon!“
(Hier ist für mich etwas unklar. Klar, es ist dunkel, aber ist denn die Tür zu? Die Dunkelheit würde ich noch mehr kombinieren mit: Kein Laut von draußen.)
Nichts. Nicht einmal ein Echo, wie man es eigentlich in so einem Gang erwarten würde.
„Ich ruf die Bullen an“, André holte sein iPhone aus der Tasche und fluchte gleich wieder. „Kein Netz! Los, probiert ihr mal.“
„Nichts“, sagte Elli.
„Auch nichts“, sagte Nick. „Hat niemand ein Feuerzeug?“
André unterbrach seinen Fluchmonolog. „Doch, wenn ich’s nicht verloren hab.“
Endlich, ein Funke flammte auf, aber André zitterte so stark, dass er die Flamme nicht anbekam.
(Wollen sie zur Treppe? Das wäre für mich verständlich. Die Treppe ertasten und nach oben in die rettende Freiheit. Vielleicht ist der Gang länger? Ich habe da irgendwie ein falsches Bild oder es nicht ganz begriffen. Befinden sie sich so weit weg von der Treppe?)#
Und als er es noch einmal versuchte, bewegte sich plötzlich der Boden unter ihnen. Nick kam sich vor wie auf seinem Skateboard, Elli stieß einen spitzen Schrei aus, und André ließ das Feuerzeug fallen.
„Ein Erdbeben?“, Elli formulierte die Frage vorsichtig. Zu erschreckend wäre der Gedanke, bei einem Erdbeben in dieser verdammten Höhle zu sein. Sie würden lebendig begraben werden. Wenigstens sind wir schon auf dem Friedhof, dachte Nick.
Der Boden bewegte sich weiter auf und ab, hin und her. Aber nicht nur der Boden, rings um sie herum schien alles in Bewegung zu sein und das leichte Grollen, das sie zunächst umgeben hatte, war angewachsen zu einer infernalischen Lärmkulisse. Es knirschte und donnerte, es knallte und schrillte. Als würden riesige Bäume am Stück ausgerissen, als würden Felsen gegeneinander geschleudert und Berge über das Land gezogen. Dann ebbte der Lärm so schnell ab wie er gekommen war. Nur etwas heulte wie eine Sirene. Nicht von fern, ganz nah bei ihnen. André lag auf dem Boden
(auf dem Bauch? Sucht er etwas – das Feuerzeug? Oder auf dem Rücken? Hat er sich in die Embryonalstellung gekauert vor Angst?)
und Nick stieß ihn mit dem Fuß an – die Sirene verstummte.
(Eine mächtige Beschreibung. Was mir auffällt und m.E. fehlt: sind die Reaktionen der drei. Ich würde schreien, heulen usw., die drei wirken so gelassen, da Du sie während des Lärms nicht beschreibst. Klammert sich Elli vielleicht an Nick, dröhnt Andrés gellende Schreie in seinen Ohren, wird Nick schwindelig und haben sie nicht einfach nur Angst-Angst-Angst? Das kommt mir zu wenig vor bei dieser merkwürdigen und sehr extremen Situation mit dem Lärm.)
„Das Feuerzeug“, stammelte er. „Es ist weg.“
Alle drei krochen über den Boden, tasteten in der Dunkelheit, panisch wie Ertrinkende, die im Meer nach einem Stück Holz suchten. Als die Hände längst gefühllos
(auch kalt?, es ist ja Winter und vermutlich ziemlich kalt, auch wenn vielleicht keine Minustemperaturen herrschten – Schnee hattest Du nicht beschrieben)
waren, dreckig und aufgerissen von der blinden Suche auf dem Erdboden, stellten sie fest, dass nicht nur das Feuerzeug weg war, sondern auch keiner mehr seine Kerze hatte
(Oder waren sie eher nicht zu finden? Sie werden sie ja nicht die ganze Zeit in der Hand gehalten haben - während des Sturzes und bei der Suche).
Sie setzten sich auf den Boden, Rücken an Rücken, ein Dreigestirn aus Angst, Verzweiflung und Ratlosigkeit, den Kopf auf den Knien und das Herz auch irgendwo in dieser Region. (Schönes Bild)
„Vielleicht kommt der Mond ja noch, dann sehen wir ein wenig was“, Elli hatte auf jeden Fall ihren Mut noch nicht verloren.
„Der Mond. Wie sollen wir hier den Mond zu sehen bekommen? Wir sind in einer Gruft.“ Andrés zog die Nase hoch und Nick vermutete, dass er geheult hatte. Bloß nicht daran denken, sonst fang ich auch an. Resignation macht kein Licht, philosophierte Nick für sich selbst.
„So, wie wir die Sterne sehen können“, erwiderte Elli trotzig und reckte den Kopf weit in den Nacken. „Ich seh jedenfalls welche.“
André blickte nicht nach oben. „Wir sind hier in der Hölle, die hat keinen Himmel. Was immer das ist, Sterne sind es nicht.“
1. Bitte nicht mehr über den Titel und die braune Erde nachdenken. (Oh, okay, das lese ich natürlich erst jetzt, sorry)
2. Für die, die den ersten, zweiten oder beide Teile kennen: Ist das für schlüssig im Übergang oder zu heftiger Bruch von der „realen Welt“.
3. Könnt ihr Euch in die Friedhofsgruft hineinversetzen?
(Ja, aber den Gang würde ich noch länger beschreiben. So verloren in der Dunkelheit würden die Drei doch auf allen Vieren den Gang entlang die Treppenstufen suchen, oder?)
4. Und in die Gefühlswelt vor allem der drei verbliebenen? Ja
5. Lesefluss insgesamt? Erbsen gerne. (Nimmst Du auch Korinthen? Ich bin ein Korinthenkacker ;-) Ganz pingelig)
Und alles andere.#
Danke schon mal.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Bitte, bitte tlt, schreibe weiter!!!!!! Ich muss wissen, wie es weitergeht!
LG Cecilie
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