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Schreibratgeber/Erzähltechniken

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Wildfee:
Das klingt für mich recht interessant, eben weil die KI hier quasi als Sparringspartner genutzt wird. Ich frage mich nur, wie lange das Buch ausreichend aktuell bleiben wird bei der Geschwindigkeit, mit der sich ChatGTP weiterentwickelt.

diffusSchall:
Ich denke, noch recht lange.
Denn es zeigt in erster Linie Ideen, Ansätze und Verfahren auf und liefert weniger eine fixe Step-By-Step-Anleitung.

diffusSchall:
Das ist vielleicht der beste Schreibratgeber, den ich jemals lesen werde. Punkt.

Ray Bradbury
Zen in der Kunst des Schreibens
Taschenbuch, 172 Seiten
Autorenhaus Verlag

Bradbury ist vielen wohl als Science Fiction Autor bekannt. Mit seinen frühen Romanen Fahrenheit 451 und Die Mars-Chroniken hat er Klassiker des Genres geschaffen.
Aber er hat auch zeitgenössische Werke verfasst und Theaterstücke geschrieben. Das Drehbuch zur 1956er Moby Dick Verfilmung stammt ihm. Für das Drehbuch zu seiner Kurzgeschichte Icarus Montgolfier Wright wurde er für einen OSCAR nominiert. Und es gehen unzählige Essays zum Thema Schreiben auf seine Kappe.
In dem Buch Zen in der Kunst des Schreibens fasste er die wichtigsten zusammen.

Ray Bradbury war ein leidenschaftlicher Poet. Allein die kunstvollen Kapitelüberschriften, wie Betrunken am Steuer eines Fahrrads und Haufenweise Haikus filmen zeugen davon und dem feinen Humor und der Leichtigkeit, die sich durch seine Sachtexte ziehen. Das zu lesen, ist, wie in einer auf dem Dachboden gefundenen Holzkiste voller fremder Erinnerungen zu wühlen: erfrischend, erstaunend, nachdenklich machend.
Bradbury hat einen Ratgeber für Autoren zusammengestellt, der einzig aus dem Herzen spricht und einzig das Herz anspricht. Die Leidenschaft, bedingungslose Liebe zur Arbeit Schreiben, liest man nicht nur aus den Texten, man kann sie direkt mitfühlen, in der Art, wie er selbst diese Essays verfasst hat.
Er schreibt, warum er schreibt, was die Quelle seiner Kreativität ist. Wie er sich diese erarbeiten musste, zeigt auf, wie man selbst seinem Weg folgen kann, das Unterbewusstsein für sein Schreiben öffnen kann.
Er erklärt, was in seinen Augen das wahre Ziel eines Autors sein muss, um gut zu sein und selbst das Glück in dieser Passion zu finden. Kein Geheimnis: Geld, Ruhm und Zielpublikum haben NICHTS damit zu tun.
Er zeigt, warum Schreibarbeit keine Mühe sein sollte, sondern Liebe. Er zeigt auch, wie man an diesen Punkt kommen kann.

Zen in der Kunst des Schreibens ist von jemandem geschrieben, der überzeugt ist von dem, was er tut. Für den Schreiben die Erfüllung seines Lebens geworden ist. Und das macht das schmale Buch zur Pflichtlektüre für jeden, der sich selbst zum Geschichtenerzählen berufen fühlt.

Wenn ich ein Buch haben wollte, das ich mindestens einmal im Jahr aufs Neue lesen wollte: das wäre es. Das ist (!) es.

Danke, Mr Bradbury!

- diffusSchall

merin:
Oh, das klingt sehr begeistert. Da muss ich doch gleich mal schauen, ob das was für mich sein könnte.

June:
Hab das Buch sogar irgendwo in einer Kiste. Weil ich ja Bradbury-Fan bin. Es ist gut, aber nicht für Anfängery geeignet. Finde ich :)

[Also du bist ja kein Anfängery, merin, aber falls das noch jemand hier liest, der:die gerade anfängt.]

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