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No 42 antwortet nicht

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Maks Morgenstern:
So, heute kommt der berühmte erste Satz, für den ich mich bei die Stipendiaten entschieden habe.
Meine Fragen findet ihr am Schluss:

Jeder Mensch hat ein Recht darauf beschützt zu werden vor Gefahren, von innen und außen. Sternklar, wie immer, erstreckte sich die unendliche Tiefe des Nachthimmels. Hier draußen herrschte eine wundersame Stille, wie sie nur wenige Menschen erfahren. Es war bitterkalt, aber das Aggregat funktionierte einwandfrei. Kälte gab es in der orbitalen Nacht nicht, es herrschte Abwesenheit von Wärme. Das Thermometer zeigte 2,7 Kelvin, kurz vor dem absoluten Gefrierpunkt, was -270 Grad Celsius entspricht. Auf der Sonnenseite wurde die Hitze tödlich, über 100 Grad Celsius, wenn die Sonne über dem Horizont auftauchte. Schwerelos zog CubeX No. 42 mit 12.000 km/h seine elliptische Bahn um die Erde. Luft im Inneren fehlte nicht, zumal im hiesigen Vakuum kein Sauerstoff verfügbar war. Obwohl sie nur 25 Kilometer entfernt an Bord der Raumstation Tiangong denselben Planeten umkreisten, bemerkten die Taikonauten nicht, dass sie No. 42 im Orbit passierten. 

In Shenzen, nördlich von Hongkong verließen Feng Wong und ihr Mann, Shi Peng, nach der Schicht die Fabrik, um den Feierabend anzutreten. Kollegen waren in den riesigen Foxconn Fertigungshallen, um während der Nachtschicht die Roboter zu beaufsichtigen, die ununterbrochen Playstations, Smartphones und Laptops für zahlungskräftige Kunden zusammenfügten. Foxconn City bot den Beschäftigen neben Wohnungen auch Sportplätze, Restaurants, Casinos, ebenso wie Banken und Geschäfte.

Wie alles im Leben, wandeln sich auch Gefahren und es gilt die Wahrnehmungssinne der schlaflosen Gardisten ständig zu schärfen und anzupassen, um möglichen Bedrohungen den entscheidenden Schritt voraus zu sein. Mit dem von Dan Lehmann entworfen Sentinel-System war der digitale Schutzschild globale Realität geworden, für die Wenigen, die davon wussten. Der nachtschwarze Nanosatellit, der sich vor 18 Monaten wie ein Origami-Vogel in seiner Umlaufbahn entfaltet hatte, arbeitete zuverlässig und sendete regelmäßig Signale an das NetSpace Mission Control Center. Dafür erzeugten große mit Vantafolie beschichtete Sonnensegel mehr Energie als der Regelbetrieb des lautlosen Spähers forderte. Die unscheinbare 15 x 15 cm große Pappkiste, Papier ist leichter als Kunststoff, war ein Veteran aus der ersten Charge künstlicher Trabanten, die um den Heimatplaneten kreisten. Jede Einheit, vollgestopft mit hochempfindlicher Elektronik, kostete 1,5 Mio. Dollar, Transport inklusive. Mit dem Start der Falcon Trägerrakete von Cape Canaveral im November würden 16 weitere Satelliten das mächtige Wächternetz vollenden. Winzige LED-Kontrollleuchten zeigten grün an, wenn No. 42 auf Sendung ging und rot bei Empfang, was selten vorkam. Eine redundante Funktion, zumal nie ein Mensch diese Leuchten sehen würde. Satellas bedeutet Leibwächter, Begleiter, die schon zur Römerzeit Menschen beschützten, ohne fliegen zu können. Dank der Präzisionskameras, ausgestattet mit ultraleichten Hochleistungsobjektiven, konnten die digitalen Wächteraugen Gegenstände von der Größe einer Streichholzschachtel auf der Erdoberfläche digital erfassen.

350 km darunter lag Washington, Hauptstadt der Vereinigten Staaten. Auf der Ostseite des Kapitols stand die überlange Cadillac-Limousine, die ‚Beast‘ genannt wurde. Das Beast gilt als das am besten gesicherte Fahrzeug der Welt und verfügt über eine schwer gepanzerte Karosserie, die Insassen dieses rollenden Tresors vor Bomben und Granaten schützen würde, und über ein digital verschlüsseltes Funksystem, dessen Code ausschließlich autorisierten Personen bekannt war. Vor und hinter dem Beast standen die nachtschwarzen Begleitfahrzeuge, vier mächtige SUV mit getönten Scheiben und durchtrainierte Agenten des Secret Service in dunklen Anzügen von der Stange, mit stereotypen Sonnenbrillen. Silvers Funkgerät knackte, noch fünf Minuten, dann würden er FLOTUS nach dem Lunch mit dem Ältestenrat des Senats, anlässlich des 64. Geburtstages ihres Gatten, sicher zurückbringen, in die Pennsylvania Avenue 1600.

Die wirksamste Art Drachen zu bekämpfen ist ihr Gelege zu beobachten, wobei das seltene Talent Nester aufzuspüren, unabhängig davon ist, ob man an Drachen glaubt. Die vier Antennen, die sich wie überlange Insektenfühler von dem kleinen Körper ausstreckten, erlauschten im Footprint auf dem Planeten Signale über sämtlichen bekannten Frequenzen. Dazu waren diese LEOs in ihre erdnahe Umlaufbahn gebracht worden. Mit über 300 Megabits pro Sekunde und einer Latenzzeit von 20 Millisekunden, übertraf CubeX jeden terrestrischen Internetprovider. Die Daten, die ununterbrochen verschlüsselt an die Bodenstation in Kalifornien übermittelt wurden begründete den unschätzbaren Wert für ihre Betreiber. Eine der LED-Leuchten wechselte auf Rot. Weniger als zwei Sekunden dauerte es, bevor der CubeX-Satellit mit der Seriennummer 42 die Anzeige wieder auf grün schaltete und weiter Datenschätze zur Erde senden konnte. Eine unscheinbare Veränderung der Kopfzeile in der Kommunikationsroutine, die Charly König quantenverschlüsselt gesichert hatte, bewirkte, dass sich die zuständige Bodenstation nicht länger in Kalifornien befand, wo erst mit Verspätung bemerkt wurde, dass No. 42 nicht antwortete. Baumstumm, wie alle Kommilitonen, die mit ihm lauschend durchs All jagten. 
Agent Silver sah, dass Liberty, so lautete der Codename für die First Lady, sich seinem Fahrzeug näherte und startet vorschriftsgemäß den Motor. Eleonore Roosevelt war die erste Präsidentengattin, die von einer gepanzerten Sonderanfertigung beschützt wurde. Amerika befand sich im Krieg, damals, und seither andauernd. Die Kolonne hatte strikte Anweisung fünf Sekunden nach dem Schließen der Türen im Fonds in Bewegung zu sein. Die massiv gepanzerte Türe mit der schusssicheren Scheibe wurde mit einem sonoren Pfffftt-Laut hydraulisch ins Schloss gezogen, aber das tonnenschwere Beast rührte sich nicht von der Stelle, obwohl der Achtzylinder gewaltig röhrte. Silver reagierte gelassen, schließlich gehörte er seit Amtsantritt zum persönlichen Sicherheitsstab der First Lady. Irgendetwas hinderte die elektronische Kupplung daran die Kraft des Vortex-Motors mit dem stufenlosen Automatikgetriebe aus Detroit zu verbinden, obwohl das Display eindeutig ‚D‘ anzeigte.

In seinem Inneren schaltete der erfahrene Agent auf höchste Alarmbereitschaft und sendete den entsprechenden Notruf an die Zentrale, während er routiniert den Small Talk mit seiner sympathischen Passagierin fortsetzte. Energisch ruckelte John an dem Schalthebel und wiederholte seine Programmwahl. Ungläubig starrte er auf das 20 Zoll Display, das in der Mitte des Armaturenbretts leuchtete. Unübersehbar blinkte dort der Schriftzug: ‚You are Speeding – slow down please!‘. Silver verfluchte diese jüngste Version der Präsidenten Limousine, die offensichtlich nicht hinreichend getestet worden war. Er verabscheute dieses Computerspielzeug, das Fahrer zu Marionetten degradierte und kramte in der Hosentasche nach seinem Handy, um die ominöse Botschaft festzuhalten. Privat bevorzugte John Fahrzeuge, die er mit Werkzeug und Schweißgerät selbst in Schuss halten konnte. In letzter Sekunde schaffte er es auf den virtuellen Auslöser zu drücken, unmittelbar bevor die Textzeile ‚Never forget who makes the rules!‘ auf dem Bildschirm erschien.
„Madame President, es gibt eine leichte Verzögerung“ versuchte Silver die aufmerksam gewordene Dame im Fonds zu beruhigen, die sich wieder ihrem Telefonat widmete.

Hier folgen Kapi 2 (Flug 420 nach SF) und 3 (Fata Morgana)

Disruption
Scott Kelly und Michail Borissowitsch, die Diensthabenden der sechs Astronauten an Bord der ISS würden später im Protokoll der Messungen vom 22. August feststellen, dass um 22.15 Uhr, im Weltraum gilt Greenwich Mean Time als Universalzeit, eine Impulsübertragung in ihrer Nähe stattgefunden hatte. Ursprung und Zielkoordinaten unbekannt. Auch die Sensoren der Tiangong hatte den Impuls registriert und weitergeleitet. Die hochkomprimierte Befehlsdatei arbeitete sich langsam durch die Datensysteme von CubeX 42 und befolgte die Routinen im bordeigenen Kommunikationsprogramm.

300 Meter unter der tosenden Gischtoberfläche des Persischen Golfs bewegte sich die Weiße Stadt in Richtung Westen. Wie ein Schwarzes Loch, in Schleichfahrt für empfindlich Sonargeräte nahezu unaufspürbar, war die hochautomatisierte Belgorod mit 184 Metern Länge und einer Wasserverdrängung von 30.000 Tonnen das größte russische U-Boot, Das erste, das seit dem Untergang der Kursk in Dienst gestellt wurde. Der atomgetriebene Unterwasserkoloss war für den Transport der thermonuklearen Poseidon Torpedos gebaut worden, die von der NATO unter dem Codenamen Kanyon geführt wurden. Putins Wunderwaffe besaß eine Reichweite von 10.000 km und von diesen 20 Meter langen Zylindern befanden sich sechs an Bord der Belgorod. Gleichzeitig diente sie als unsichtbares Mutterschiff für kleine Rettungs-U-Boote und tiefesstaugliche Drohnen, die die nahen Ölfelder beobachteten. Dem jungen Sonaroffizier, der auf dieser monotonen Übungsfahrt mit einem kasachischen Matrosen auf einem anderen Schiff Schach spielte, entging, dass ein lautloses Signal zur Aktivierung einer nuklearen Poseidon Torpedorakete eingegangen war und automatisch an den Ordonanzoffizier weitergeleitet wurde. Die frisch programmierten Zielkoordinaten würden die Ölproduktion der arabischen Anrainerstaaten für Jahre um die Hälfte reduzieren, sobald die tödliche Fracht aus dem Rumpf losgeschickt würde.   

Bevor es dem Quick Response Team des Secret Service gelang die Quelle dieser Störung an First Vehicle ausfindig zu machen, verschwand der Text und die, aus unerfindlichen Gründen blockierte, Fahrzeugelektronik wurde freigegeben. Silver Erleichtert schaltete Silver in Drive Modus und benötigte keine 8 Minuten für die kurze Passage entlang der Constitution Avenue, die für Cadillacs One wie üblich gesperrt war. Die zuständigen Mitarbeiter der Homeland Security, der CIA und der NSA fanden diesen einmaligen Vorgang alles andere als üblich und setzten sämtliche Hebel in Bewegung, um die Ursachen ausfindig zu machen. Drei Stunden später, als John Silver seine Schicht beendete und sich ins Wochenende verabschiedete, wurde vom FBI festgestellte, dass es sich nicht um technisches Versagen handeln konnte.

Niemand brauchte das Firmengelände in Shenzen zu verlassen, für Ausflüge war die täglich zu erfüllende Leistungsnorm zu hoch. Tausende Mitarbeiter waren überrascht, als sie feststellten, dass ihr Social Score um 3.600 Bonuspunkte erhöht worden war, was zwei kompletten Freischichten entsprach. Shi Peng Wong schaute ungläubig auf seiner PinLin-App und zeigte das Display Feng, seiner ebenso überraschten Gattin. Zum ersten Mal seit fünf Jahren hatten die Wongs zwei Tage am Stück frei, ihre nächste Schicht bei Foxconn würde erst am Montags beginnen, so hatte es das System bestätigt, wie für ihre Kollegen. Das System hatten immer Recht. Als die Arbeitskräfte sich endlos in den Freizeiteinrichtungen vergnügten und am Samstagmorgen keiner zumr Schichtbeginn erschienen war, wurde die Firmenleitung misstrauisch und wenige Stunden später aufmerksam auf die geringfügige Manipulation der PinLin Sozialkreditkonten, die unmittelbar mit den Zeiterfassungssystemen der Foxconn Fabriken verknüpft waren und informierte umgehend das regionale Parteibüro. Die Partei hatte das letzte Wort.

In Darmstadt würde die Europäische Raumfahragentur, ESA, an diesem Tag feststellten, dass sie den Kontakt zu dem strategische bedeutenden IntCen21-Satelliten verloren hatte, mit dem elektronische Signale terrorverdächtiger Gefährder und ihre Konten weltweit überwacht wurden.

Die Rückmeldungen, die in den folgenden 24 Stunden von US-Diensten in Peking, Moskau und Brüssel in Fort Meade eintrafen, und von einer Serie digitaler Schreckensereignisse berichteten, die zu gravierenden Systemstörungen bis hin zu Beinahe-Katastrophen geführt hatte, trugen nicht zur Beruhigung von Colonel Halverson bei. Aufgrund der kryptischen Textbotschaften, die als Warnung verstanden werden mussten, und damit eine direkte Bedrohung der Nationalen Sicherheit darstellten, wurden der Präsident und seine Familie in Sicherheit gebracht und die Anti-Terror Routinen aktiviert.

Regierungen weltweit waren von Übergriffen auf Sicherheitssysteme betroffen und keine Nation hatte eine passende Erklärung. Foxconn bezifferte den Verlust zweier Tagesproduktionen mit 10 Mio. Dollar, was für 50.000 Smartphones übertrieben schien, aber angesichts der globalen Bedrohung vernachlässigbar. Am Sonntag berichteten NSA-Agent Goodyear und der verantwortliche CIA Offizier dem Nationalen Sicherheitsberater im Weißen Haus, dass sich die unbekannte Gefahrenquelle zweifelsfrei in einer erdnahen Umlaufbahn befand. Spezialisten der beteiligten Bundesbehörden und Vertreter von acht betroffenen Nationen hofften, dass sie von einem künstlichen Erdtrabanten ausgelöst worden war, dessen Betreiber sie mit vereinten Ressourcen aufspüren wollten, um die extrem angespannte Sicherheitslage zu entschärfen. Dan Lehmann befand sich privat in Dresden und schlief als sich der fatale Zwischenfall ereignete, von dem der CubeX Erfinder erst mit Verzögerung erfuhr.

....

Wünsche Euch viel Freude beim Lesen. Hier meine Fragen:
1. Gelingt es eine dichte Thrilleratmosphäre zu schaffen, die den Leser in die Story mitnimmt oder ist dieses Satelliten Netzwerk zu abstrakt (Star Link existiert). Der Roman ist KEIN SciFi! 

2. Der leise angedeuteten Hack der Satelitten (grün/rot/grün) bedeutet eine globale Bedrohung, aber behält der Leser den Überblick über die Schauplätze (Space, Washington, Shenzen und Persischen Golf) und Personen oder ist es zuviel des Guten.

3. Findet ihr die Wortspiele Satellit - Wächter, Sicherheit - Überwachung - Manipulation - Disruption gelungen oder überfrachtet?  (Dieser Grundkonflikt geht durchs ganzen Roman, DDR, Nazizeit, Saudi-Arabien, USA nach 9/11)

4. Wird hier deutlich, dass Dan Lehmann  das Genie hinter dem Sentinell-Netzwerk von NetSpace ist? Er soll hier als Hauptperson aufgebaut werden?

Bester Federgüße
MM


Paul:
Lieber Maks

Bevor ich mich ans Rösten mache, habe ich ein paar Fragen an dich. Du stellst innerhalb von kurzer Zeit viele Ausschnitte aus deinem Roman in den Rost. Diese Passagen sind alle mit verschiedenen Fragen verbunden - und diese Fragen sind auch spannend und gut - trotzdem fällt es mir schwer, mich auf sie zu konzentrieren, weil mir beim Lesen deiner Texte ganz andere Dinge ins Auge fallen, die für mich viel wesentlicher sind. Und das sind vor allem sprachliche Eigenheiten, die dazu führen, dass der Text selbst nicht lebendig wird, das sind mangelnde Handlungen, das sind ...

Die Frage für mich ist nun die:

Auf welche Weise willst du eine Rückmeldung erhalten?

Soll ich nur auf deine Fragen Antwort geben - und dir für den Rest eine kurze Notiz anfügen? (auch wenn das für mich hieße, bei einem Elefanten mitten im Porzellladen von den verschiedenen Kaffeetassen in den Regalen zu sprechen und das Offensichtliche - den Elefanten - zu verschweigen) Oder hast du Interesse daran, auch an die Struktur deines Schreibens heranzugehen und dir ganz andere Dinge näher anzusehen? Das ginge für mich aber nur, wenn du mir dann auch eine Rückmeldung auf einzelne Anmerkungen gibst, so dass es darüber einen Austausch gibt?

Über eine kurze Tendenz in die eine oder andere Richtung wäre ich dir dankbar.

 ;) Paul

Maks Morgenstern:
Lieber Paul,
mutig am Sonntag Morgen konkret nachzuhaken, das ist ja der Sinn dieses Forums.


--- Zitat ---Auf welche Weise willst du eine Rückmeldung erhalten?
--- Ende Zitat ---
1. Ich nehme alles, was ich krigen kann!
Sprachlich kann ich immer dazulernen. Mein Stil ist Cross-Over und assoziativ, das finde ich gerade gut. Kann aber zu sprunghaft, unpräzise oder einfah zu viel "Rauschen" sein. Hier schätze ich Hinweise, welche Darlings ich killen kann. Natürlich habe ich mir bei allem etwas gedacht, aber der Text soll ja ankommen!!

2. JA, es sind Ausschnitte aus einem Gesamtwerk, für mich kein Monolith, sondern ein Mosaik aus verschiedenen intensiven Abschniiten aus Sicht der verschiedenen Figuren. Hierzu sind meine Fragen gedacht, ob dis Spannung trägt etc. Es geht um 30 bzw. mit von Brauns Story um 70 Jahre Technikgeschichte, die spannend und erzählerisch hinterfragt werden.

Zur Orientierung füre ich die aktuelle Zusammenfassung bei, vielleicht hilft das, die Gesehnisse im Text einzuordnen.. Achtung Spoiler....

Beste Federgrüße
MM

Paul:
Lieber Maks

Dann versuche ich mein Glück. Dabei fände ich es schön, mit dir über deine Gedanken ins Gespräch zu kommen. Ich konzentriere mich auf das Eingansstück:


--- Zitat ---Jeder Mensch hat ein Recht darauf beschützt zu werden
--- Ende Zitat ---


Dein erster Satz ist ein starker Einstieg. Er nimmt mich sofort mit hinein in deine Geschichte. Doch schon die Erweiterung (vor Gefahren, von innen und außen) nimmt dem Satz m.E. den Schwung. Lieber kurz und knackig.

Was dann kommt, ist für mich erst einmal komplett unverständlich:


--- Zitat ---Sternklar, wie immer, erstreckte sich die unendliche Tiefe des Nachthimmels.
--- Ende Zitat ---

Was hat das mit den Gefahren zu tun? Wo befinde ich mich? Wer bin ich? Wann bin ich? Alles das bleibt ein Rätsel. Soll es eine Schilderung sein, eine Momentaufnahme, dann könnte ich es lesen. Aber dann bitte ohne den ersten Satz, denn der verwirrt mich in dem Fall nur.


--- Zitat ---Hier draußen herrschte eine wundersame Stille, wie sie nur wenige Menschen erfahren
--- Ende Zitat ---
.

Du machst rätselhaft weiter. Wer sind die wenigen Menschen? Wo sind wir hier draußen?


--- Zitat ---Es war bitterkalt, aber das Aggregat funktionierte einwandfrei.
--- Ende Zitat ---

Welches Aggregat? Spätestens bei dieser Frage hast du mich als Leser endgültig verloren. Zu viele offene Fragen funktionieren nicht, wenn sie nicht durch eine Person oder ein Bild, das im Kopf entsteht, getragen werden.


--- Zitat ---Kälte gab es in der orbitalen Nacht nicht, es herrschte Abwesenheit von Wärme. Das Thermometer zeigte 2,7 Kelvin, kurz vor dem absoluten Gefrierpunkt, was -270 Grad Celsius entspricht. Auf der Sonnenseite wurde die Hitze tödlich, über 100 Grad Celsius, wenn die Sonne über dem Horizont auftauchte.
--- Ende Zitat ---

Jetzt wird es auch noch technisch, was bei mir die Langeweile eher erhöht, weil es bei mir keine Assoziationen auslöst - und ich bin SF-Fan.

Und jetzt erst kommt "die Hauptperson", um die es geht:


--- Zitat ---Schwerelos zog CubeX No. 42 mit 12.000 km/h seine elliptische Bahn um die Erde.
--- Ende Zitat ---

Der Satz hätte m.E. ganz nach vorne gehört. Dann wäre klar, was hier los ist.

Es folgt eine weitere Ausgestaltung, die nur wenig zum Inhalt beiträgt


--- Zitat ---Luft im Inneren fehlte nicht, zumal im hiesigen Vakuum kein Sauerstoff verfügbar war. Obwohl sie nur 25 Kilometer entfernt an Bord der Raumstation Tiangong denselben Planeten umkreisten, bemerkten die Taikonauten nicht, dass sie No. 42 im Orbit passierten. 
--- Ende Zitat ---

Und die Frage aller Fragen bleibt: Wo bleibt die Gefahr, vor der jeder Mensch das Recht hat, beschützt zu werden?

M.E. muss sich jeder Text selbst erklären. Er sollte auch so geschrieben sein, dass er gelesen wird. An beidem mangelt es mir bei dir - und das schon in den ersten Zeilen. Ein Roman, der so beginnt, würde ich nie lesen, sondern spätestens an dieser Stelle im Buchladen wieder weg legen.

Darum nun meine Fragen dazu:

Warum hast du den Anfang so gewählt? Findest du selbst deine Art zu Schreiben nachvollziehbar? Was hindert dich daran, direkt mit einer Beschreibung zu beginnen (Schwerelos zog CubeX No. 42 mit 12.000 km/h seine elliptische Bahn um die Erde), um dann, am Ende des kleinen Abschnitts, auf den Sinn des Ganzen zu kommen, nämlich, dass jeder Mensch ein Recht hat, vor Gefahren beschützt zu werden, nur dass man manchmal nicht weiß, von wem die Gefahr ausgeht?

Ich fände es spannend, nur an diesem kleinen Abschnitt zu verweilen und mögliche Alternativen zu besprechen.

Paul  8)


Maks Morgenstern:
Lieber Paul,


--- Zitat ---Warum hast du den Anfang so gewählt? Findest du selbst deine Art zu Schreiben nachvollziehbar?
--- Ende Zitat ---
Natürlich finde ich meine Art zu Schreiben spannungsgeladen und nachvollziehbar. Ich finde einige meiner Bilder sogar recht stark. Gleichzeitig ahne ich, dass  ich den Leser gelegentlich überfrachte oder überfordere, was zu Leserfrust und Verlust führt.... Es soll sich unterscheiden, muss aber auch nicht jedem schmecken. Dich als SF-Fan sollte die Geschichte aber doch hineinziehen und mitreißen...

Als Leser schätze ich es, wenn nicht mit der klassischen Beschreibung der Protagonisten begonnen wird, sondern ich mich orientieren muss und rätsle worum es geht. Dann kommt Schritt für Schritt die Auflösung. Der ganze Roman ist ein Mehrgenerationenrätsel, Überraschungen, Betrug, Hoffnung und Abgründe. .

Aber, ich habe deinen Vorschlag mal durchgespielt und dazu folgene Überlegung, in der das wichtige Sentinel-Netzwekr frühjer benannt wird.
Jeder Mensch hat ein Recht darauf beschützt zu werden. Schwerelos zog CubeX No. 42 mit 12.000 km/h seine elliptische Bahn um die Erde. Die Mission von No 42 und seinen Sentinel-Kollegen im Orbit war es Gefahren, von innen wie von außen, rechtzeitig zu erkennen. Sternklar, wie immer, erstreckte sich die unendliche Tiefe des Nachthimmels. Hier draußen herrschte eine wundersame Stille, wie sie nur wenige Menschen erfahren. Es war bitterkalt, aber das Aggregat funktionierte einwandfrei. Kälte gab es in der orbitalen Nacht nicht, es herrschte Abwesenheit von Wärme. Das Thermometer zeigte 2,7 Kelvin, kurz vor dem absoluten Gefrierpunkt, was -270 Grad Celsius entspricht. Auf der Sonnenseite wurde die Hitze tödlich, über 100 Grad Celsius, wenn die Sonne über dem Horizont auftauchte. Es war alles andere als trivial zu erkennen, woher Gefahr drohte, aber die Sentinel-Konstellation war in der Lage Gefahren aufzuspüren und abzuwehren. Obwohl sie nur 25 Kilometer entfernt an Bord der Raumstation Tiangong denselben Planeten umkreisten, bemerkten die Taikonauten nicht, dass No. 42 sie unsichtbar passiert hatte. 

Muss mich noch daran gewühnen, aber lasse es mal wirken...


Dankbare Federgrüße
MM

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