Um mich nicht zu überwerfen, eine recht kurze Geschichte, so 5 Seiten ca.
Mir liegt es danach, erst das Handwerk zu erlernen, bevor ich längere Geschichten schreibe.
OK. Jetzt war ich kurz sprachlos. 5 Seiten, also wirklich nur FÜNF? Fehlt da nicht noch wenigstens eine Null?
Weil: Du hast da viel zu viel Stoff, um das in nur 5 Seiten aufarbeiten zu können. Selbst bei 50 würde ich noch anzweifeln, dass das geht.
Wenn du wirklich Handwerk lernen willst, fang mit kleinen Brötchen an.
Jetzt hast du ...
... einen Protagonisten Klaus (hieß der nicht Gerd?)
... einen Sidekick Esmeralda
... ein Zukunfts-Berlin mit Multi-Kulti-Bevölkerung
... einen massiv großen Krieg (USA und China, das
kann nicht klein sein) in der Vergangenheit
... genveränderte Reptilien - "Drachen"
Es kann unter Umständen schon 5 Seiten brauchen, um eine Figur vorzustellen und einzuführen. Ist natürlich ein Unterschied, ob du einen Roman oder eine Kurzgeschichte oder Kürzestgeschichte schreibst.
Aber Berlin, so wie du es dir vorstellst, braucht viel Platz, viele Wörter, viel Beschreibung, viel Erklärung.
Und auch der Krieg braucht viel Platz, damit deine Leser das wirklich aufnehmen können. Die "Drachen" kannst du schon elegant mit diesem Krieg verweben, aber auch dafür brauchst du Platz.
Wenn du Handwerk üben willst, dann nimm dir mal einen der Aspekte, die dir jetzt vorschweben, und schreib nur den.
Schreib uns eine schöne, ausführliche Szene, wie Klaus, oder Esmeralda, oder Willi oder Schäferhund Wuffel durch dieses zukünftige Berlin gehen. Wie sie von einer Kultur in die nächste stolpern, nur weil sie einmal ums Eck gehen, oder die Straßenseite wechseln. Links ist Balkan, rechts Böhmischer Wald. Ums Eck herum ist Italien, und zwei Straßen weiter gibt's asiatische Suppenküchen und Dönerstände.
Oder schreib eine Szene, wo Esmeralda, als Mensch getarnt, jemandem einen Streich spielt. Auch hier macht es wieder einen Unterschied, ob du einen Roman oder eine Kurzgeschichte schreibst. In der Kurzgeschichte kann man schon mal "Abkürzungen" nehmen, und einfach sagen: Esmeralda ist
eigentlich eine Echse, aber sie kann sich als Mensch tarnen. Wenn es ein Roman ist, erwarte ich als Leser irgendwann eine Erklärung, wie das funktioniert.
So wie verschiedene Zielgruppen unterschiedliche Anforderungen an einen Text stellen, stellen auch verschiedene Textformen und -längen unterschiedliche Anforderungen.
LG
Viskey