22 November 2024, 00:00:43

Autor Thema: Das Land der Ahnungslosen  (Gelesen 7810 mal)

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Manu

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Re: Das Land der Ahnungslosen
« Antwort #15 am: 19 August 2021, 16:07:39 »
Hi Reptilian,

ich habe deinen Text oben gelesen, die Diskussion und Röstungen verfolgt, hier mein Senf dazu:

Ich kenne deine Geschichte von Esmeralda, die hattest du hier letztes Jahr zum Rösten eingestellt. Und nun möchtest du mehr daraus entwickeln. Ein Buch - richtig? Find ich gut!

Aaber :diablo:
ein Exposé ist es nicht. Fass uns das Ganze als Exposé zusammen, dann können wir dir besser helfen. Wie ein E. aussieht, müssten wir hier wohl doch mal einstellen - was meinen die anderen? Ist ja wirklich etwas sehr Schweres, denn es soll ja nicht nur uns Plotlücken entdecken lassen, sondern - wenn es fertig ist - Verleger überzeugen.

  • Ich finde deinen Weltenbau interessant. Und die Idee mit mutierten Reptilien auch. (ich war begeisterte V-Guckerin - hieß das in D. auch "V - The Extraterrestrials"??)
  • Ich gehe mit den anderen, wenn ich das mit den Ratten noch nicht als gute Idee erkenne. Aber du musst hier nichts entfernen, vielleicht legst du einfach noch ein bisschen mehr drauf - oder schiebst die Idee in eine andere Richtung? Meist reichen kleine Änderungen und - zack - es läuft! (Ich spreche aus leidiger Erfahrung!)
  • Warum nicht Berlin? Ich habe da keine Probleme mit, vor allem, weil du dich ja gut in deiner Stadt auskennst! Aber wie wäre es so: Deine Story handelt in Berlin aber sie ist repräsentativ auch für andere Städte in Europa. Du könntest aus Deutschland ein Europa der Zukunft machen. Lose Staatenbünde oder so? Damit könntest du auch den anderen heißen Punkt "Nazi-Themen-Nähe" anpacken und in Nichts auflösen.
  • Für mich ist auch Esmeralda die Protagonistin. Vielleicht freundet sie sich ja mit diesem Typen an? Bzw. sie haben ein gemeinsames Ziel und bilden eine Notgemeinschaft - und daraus wird zum Schluss erst Freundschaft (oder auch nicht)??
  • Die Sache mit den "bösen Zugereisten"  :watchout: Ja, Vorsicht. Aber nein, nicht weglassen! Auch hier gilt: Gib dem Ganzen einen Schub in bessere Gewässer und schon bist du raus aus der Nazifalle.

Anregung / Buchtipp: Ich habe letztens eine Dystopie gelesen, in der eine Gruppe in Freiburg (!) in naher Zukunft von der Regierung fallengelassen wurde. Sie leben in ihren Bezirken, tauschen sich nur untereinander aus usw. Eine Parallelwelt bestehend aus Menschen muslimischen Glaubens. Die Antagonisten schieben ihnen ihre bösen Taten in die Schuhe, "das Volk" bekommt es mit der Angst zu tun und beginnt diese Gruppe als Verursacher zu meiden usw. Gleichzeitig schüren die Antagonisten unter der Parallelwelt-Gruppe Ängste. Also man hetzt die einen gegen die anderen auf, um vom eigentlichen Thema abzulenken und auch mit dem Leser wird gespielt. Letztendlich wird das als Klischee enttarnt. Die Heldin verbündet sich mit Figuren aus der Randgruppe und gemeinsam finden sie - unter Lebensgefahr - die Wahrheit heraus (könnte deine Esmeralda ja auch tun?). Das Buch heißt: Sturm über dem Rheintal, Band 2: Die verlorenen Söhne und ist von Michael Erle.
"Es ist idiotisch, sieben oder acht Monate an einem Roman zu schreiben, wenn man in jedem Buchladen für zwei Dollar einen kaufen kann." (Mark Twain)

Paul

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Re: Das Land der Ahnungslosen
« Antwort #16 am: 26 August 2021, 19:36:41 »
Hallo liebes Reptil

Irgendwie habe ich es bisher noch nicht geschafft, dir auf dein Exposé eine Rückmeldung zu geben. Auch sind mittlerweile so viele Rückmeldungen eingetrudelt, dass sich vieles doppeln würde. Darum nur in aller Kürze:

Der Plot:

Es fällt mir schwer, mich darauf einzulassen. Nicht wegen einer evtl. Fremdenfeindlichkeit oder wegen evtl. Verschwörungstheorien, sondern weil er mich innerlich nicht überzeugt. Da passt für mich einfach zu vieles noch nicht zusammen: Da ist zum einen eine Rattenplage, und zum anderen die Demos. Das bleibt auf einem relativ überschaubaren Niveau und lässt sich gut miteinander verbinden.

Aber dann kommt - mit einer ganze anderen Wucht, die Apokalyptik dahinter zum Vorschein. Und dann wirkt alles davor irgendwie auf einmal nicht mehr passend. So zerfällt mir die Geschichte unter meinen Händen - und ich stehe am Ende leer da.

Die Figuren

Ich mag Esmeralda. Sie ist cool. Sie hat eine Geschichte, die erzählenswert wäre und die mich interessiert. Sie könnte, als ehemalige Kämpferin eines längst vergangenen Krieges, an allen möglichen Orten deiner apokalyptischen Welt auftauchen und sich für die Umwelt einsetzen, zum Teil auch mit rabiateren Methoden als mit einer Demo, sie schillert, sie ist unberechenbar, sie ist auf der "guten" Seite,... kurzum: sie hat alles, was eine Hauptfigur spannend macht.

Fazit:

Ich fände einen Entwurf für einen Roman (vielleicht auch für eine Kurzgeschichtensammlung (Die Abenteuer von Esmeralda) ) spannend, in dem Esmeralda die Hauptperson ist. Und in der sie an verschiedenen Orten, mit verschiedenen Personen in Aktion tritt.

Paul
« Letzte Änderung: 26 August 2021, 19:39:13 von Paul »
"Es ist besser, einige der Fragen zu kennen, als alle Antworten." (James Thurber)

The_Reptilian

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Re: Das Land der Ahnungslosen
« Antwort #17 am: 29 August 2021, 23:25:02 »
Wow, da habt ihr sehr viel geschrieben zu meinem Exposé, dass ich erst für "verlagsfest im Sattel" gehalten hatte, bis ihr das Pferd zum Aufbäumen brachtet, was es in der Manege der guten Literatur wohl braucht. Nun liegt mein Exposé am Boden, wird aber nicht getreten, sondern beraten, was man besser machen könnte.

Ich habe mehrere neue Plotentwürfe mit der Schneeflockenmethode entwickelt, die ich später als neue Röstung in diesem Forum präsentieren werde.
Vorweg, folgendes haben sie gemeinsam:

- Esmeralda ist der Sidekick (Deuteragonist) von Klaus. Esmeralda will zurück zur Natur gehen. In ihrem Gehirn ist noch etwas Tierisches, dass sich danach sehnt. Das Genmanipulierte an sich verwendet sie nur für den Zweck, um gegen Menschen zu kämpfen, welche die Natur zerstören. Esmeralda liebt es auch - wie Diana in "V- the Visitors" - in ihrer Menschenhaut Streiche mit den Menschen zu spielen. :devgrin:

- Klaus ist weiterhin der Protagonist, der Mensch, der Esmeralda am nächsten ist. Ich finde, er sollte Protagonist bleiben, weil er ein Mensch ist. Ich bin auch ein Mensch und seine Gedanken wirken am authentischsten, wenn sie menschliche Gedanken sind.

- Und ja, die Story bleibt weiterhin in einem Berlin der Zukunft und das ist auch weiterhin sehr multikulturell. Es ist noch mehr zu einer "braunen Masse" verschwommen, die Kulturen verschmolzen, was ja bereits jetzt schon anfängt. Es gibt viele "Zuwanderer" und wo viele Menschen zusammen wohnen ist das Zusammenwohnen immer nicht einfach. Es wird auch nicht "Der Türke, der Libanese, der Migrant . ." gesagt, sondern "Der Typ da gerade eben in der blauen Jacke". Man sieht das Ausländische nicht mehr, weil es alltäglich geworden ist. Nur die Namen z.B. "Cihan" lassen auf eine migrantische Vergangenheit schließen.

- Es bleibt bei einem vergangenen Krieg, in welchem von der USA die Brutalität, Stärke und Robustheit von genmanipulierten Reptilien geschätzt wird. Es kann halt sein, dass US-Strategen sich gedacht hatten "Drachen gegen die Schlitzaugen - die werden die Waffen fallen lassen, weil sie dagegen nicht kämpfen wollen". Esmeralda aber hatte nicht mitbekommen, dass im Vielvölkerstaat China jemand die Waffen gegenüber den Reptilien niederlegte, vielleicht bei den Miao in Guizhou, aber das sei auch nur ein Gerücht. Auf jeden Fall sei der Krieg sehr zermürbend gewesen, bis er von den USA gewonnen wurde.

Meine Plotentwürfe sind noch nicht ganz gar. Aber ich arbeite dran, bis ich mir denke, dass ich sie hier rein stellen kann.
Schreibt gerne Verbesserungen und Anregungen dazu und danke, dass ihr euch so viel Zeit und Mühe mit meiner Geschichte gibt.
 
Und warum schreibe ich überhaupt eine neue Geschichte? Um mehr Action rein zu bekommen als wie im "grünen Drachen". Gleich am Anfang soll man "gepackt" werden.

@Manu Die Dystopie mit dem dystopischen Freiburg klingt interessant. Da in den folgenden Geschichten  Esmeralda die Rettung der Natur als absolut notwendig betrachtet, wird sie auf jeden Fall auch in Lebensgefahr geraten, wenn sie mächtigen, gefährlichen Gegnern gegenübersteht.

« Letzte Änderung: 29 August 2021, 23:35:32 von The_Reptilian »
- sup -

merin

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Re: Das Land der Ahnungslosen
« Antwort #18 am: 30 August 2021, 10:10:26 »
Welche Länge planst du für den fertigen Text?
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

The_Reptilian

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Re: Das Land der Ahnungslosen
« Antwort #19 am: 30 August 2021, 14:16:18 »
Um mich nicht zu überwerfen, eine recht kurze Geschichte, so 5 Seiten ca.
Mir liegt es danach, erst das Handwerk zu erlernen, bevor ich längere Geschichten schreibe.
- sup -

merin

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Re: Das Land der Ahnungslosen
« Antwort #20 am: 30 August 2021, 16:13:45 »
Dann solltest du für ein Exposé nicht mehr als eine halbe Seite veranschlagen. Allerhöchstens eine Normseite.

Ich gebe ja zu, ich sehe den roten Faden immer noch nicht.
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

tlt

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Re: Das Land der Ahnungslosen
« Antwort #21 am: 30 August 2021, 20:50:12 »
Also, ich finde, die Geschichte hat auf jeden Fall schon einen viel festeren Rahmen. Aber ob Du das in 5 Seiten hinbekommst, wage ich zu bezweifeln. Da ist doch eine ganze Menge zu beschreiben, damit der Leser mitkommt.
Ich bin zu alt für das alles.

The_Reptilian

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Re: Das Land der Ahnungslosen
« Antwort #22 am: 30 August 2021, 22:59:01 »

Ich gebe ja zu, ich sehe den roten Faden immer noch nicht.
&&
Also, ich finde, die Geschichte hat auf jeden Fall schon einen viel festeren Rahmen.

Aber, ich habe doch nur das beschrieben, was meine neuen Entwürfe (nach "Das Land der Ahnungslosen") gemeinsam haben. Ein neues Exposé ist das nicht.
- sup -

merin

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Re: Das Land der Ahnungslosen
« Antwort #23 am: 31 August 2021, 09:20:54 »
Ich steige aus. Offenbar kannst du mit meinen Rückmeldungen nichts anfangen und ich habe permanent das Gefühl, wir reden aneinander vorbei. Das macht ja keins von uns Freude.
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

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Re: Das Land der Ahnungslosen
« Antwort #24 am: 31 August 2021, 20:52:28 »
Zitat
Ein neues Exposé ist das nicht.

Nein, natürlich nicht. Wobei ich mich eh frage, wie man ein Exposé vor der Geschichte schreiben kann. Ich sehe das, was Du jetzt geschrieben hast, eher als Ansatz für einen Plot.
Ich bin zu alt für das alles.

Viskey

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Re: Das Land der Ahnungslosen
« Antwort #25 am: 31 August 2021, 21:12:14 »
Um mich nicht zu überwerfen, eine recht kurze Geschichte, so 5 Seiten ca.
Mir liegt es danach, erst das Handwerk zu erlernen, bevor ich längere Geschichten schreibe.

OK. Jetzt war ich kurz sprachlos. 5 Seiten, also wirklich nur FÜNF? Fehlt da nicht noch wenigstens eine Null?

Weil: Du hast da viel zu viel Stoff, um das in nur 5 Seiten aufarbeiten zu können. Selbst bei 50 würde ich noch anzweifeln, dass das geht.
Wenn du wirklich Handwerk lernen willst, fang mit kleinen Brötchen an.

Jetzt hast du ...
... einen Protagonisten Klaus (hieß der nicht Gerd?)
... einen Sidekick Esmeralda
... ein Zukunfts-Berlin mit Multi-Kulti-Bevölkerung
... einen massiv großen Krieg (USA und China, das kann nicht klein sein) in der Vergangenheit
... genveränderte Reptilien - "Drachen"

Es kann unter Umständen schon 5 Seiten brauchen, um eine Figur vorzustellen und einzuführen. Ist natürlich ein Unterschied, ob du einen Roman oder eine Kurzgeschichte oder Kürzestgeschichte schreibst.

Aber Berlin, so wie du es dir vorstellst, braucht viel Platz, viele Wörter, viel Beschreibung, viel Erklärung.

Und auch der Krieg braucht viel Platz, damit deine Leser das wirklich aufnehmen können. Die "Drachen" kannst du schon elegant mit diesem Krieg verweben, aber auch dafür brauchst du Platz.

Wenn du Handwerk üben willst, dann nimm dir mal einen der Aspekte, die dir jetzt vorschweben, und schreib nur den.
Schreib uns eine schöne, ausführliche Szene, wie Klaus, oder Esmeralda, oder Willi oder Schäferhund Wuffel durch dieses zukünftige Berlin gehen. Wie sie von einer Kultur in die nächste stolpern, nur weil sie einmal ums Eck gehen, oder die Straßenseite wechseln. Links ist Balkan, rechts Böhmischer Wald. Ums Eck herum ist Italien, und zwei Straßen weiter gibt's asiatische Suppenküchen und Dönerstände.

Oder schreib eine Szene, wo Esmeralda, als Mensch getarnt, jemandem einen Streich spielt. Auch hier macht es wieder einen Unterschied, ob du einen Roman oder eine Kurzgeschichte schreibst. In der Kurzgeschichte kann man schon mal "Abkürzungen" nehmen, und einfach sagen: Esmeralda ist eigentlich eine Echse, aber sie kann sich als Mensch tarnen. Wenn es ein Roman ist, erwarte ich als Leser irgendwann eine Erklärung, wie das funktioniert.

So wie verschiedene Zielgruppen unterschiedliche Anforderungen an einen Text stellen, stellen auch verschiedene Textformen und -längen unterschiedliche Anforderungen.

LG
Viskey
"There is no such thing as bad work, just unfinished work." - Eric Idle