Teufelsrost > Höllenfenster
Das Land der Ahnungslosen
The_Reptilian:
Hallo Leute,
auch ich habe wieder etwas Neues für den Rost. Es ist zwar nur ein Exposé / Outline, aber je eher man Fehler im logischen Aufbau der Geschichte erkennt, desto eher ist man für zukünftige Fehler gefeit.
Die Überschrift ist noch ein reiner Arbeitstitel.
Im Gegensatz zu meinen bisherigen Geschichten habe ich mehr am Spannungsaufbau und Charakterdesign gefeilt.
Vorab die Fragen:
Gibt es Fehler im logischen Aufbau?
Könnt ihr euch mit Georg identifizieren?
Was hält ihr von Esmeralda?
Wirkt das Berlin der Zukunft authentisch auf euch?
Fällt euch sonst etwas auf?
Ein - Satz - Beschreibung:
Weil die Politiker die Probleme der Heimatstadt des Protagonisten nicht lösen, beschließt er, sie selbst zu lösen.
Klappentext:
Während in nahezu ganz Berlin eine Rattenplage herrscht und die Stadtregierung damit beginnt, giftige Rattenköder auszulegen, fordert Pflegehelfer Georg, dass chemiefreie Rattenfallen ausgelegt werden.
Georg verschafft sich auf einer Demo Gehör, der Protest wird aber niedergeschlagen, weil die (korrupte) Regierung auf die Belange der Bürger nicht hört und von der Chemie-Lobby gekauft wurde – und Georg wird langsam klar, mit wem er sich da eigentlich angelegt hat . .
Charaktere
Georg (Protagonist):
Der groß gewachsene und kräftige Mittzwanziger ist Punk und Pflegehelfer, ein Rebell mit Herz, könnte man sagen. Seine Kleidung wirkt nicht nachlässig, sie trägt aufgedruckte Sprüche seiner politischen Meinung. Er ernährt sich gesund. Er ist ein einfacher Mensch und lässt keine Ungerechtigkeit zu. Er legt sich zur Not mit Gegnern an, die mächtiger sind als er – Hierarchien sollen eh überwunden werden. In seiner Jugend lebte er auf der Straße und er weiß, welche Gefahren dort lauern, was er der Nachwelt ersparen will. Wird er mit seiner Gutmenschentum-Lebenseinstellung Erfolg haben?
Esmeralda (Zweitprotagonist):
Die durchschnittlich große Esmeralda trägt ein großes Geheimnis in sich. Sie ist eine genmanipulierte Riesenechse, welche sich als junge Marketingfachfrau tarnen kann. Ihr selbstbewusstes Auftreten unterstreicht sie mit einem guten Modegeschmack, um möglichst problemlos in der Menschenwelt zu leben. Ihre Art hat keinen Zusammenhalt, weswegen sie Menschen als Verbündete sucht, um ihre Interessen durch zu setzen, ohne sich als Echse zu verraten. Wird sie Erfolg haben?
Der CEO von SoyVerde, Osorio (Bösewicht):
Der betagte Osorio ist CEO des Chemie-Weltkonzerns SoyVerde, welcher das Unternehmen von Produktqualität weg hin zu Tiefpreis und Expansion ausgerichtet hat.
Sein Leben ist in professionelle Distanz am Arbeitsplatz und persönliches Familienleben geteilt. Dass an Giften in Rattenködern eine signifikante Anzahl an Kollateralschäden (Nutztier- und Menschenschäden) entstehen könnten, ist für den Anzugträger „Arbeitssache“ und berührt ihn nicht (er kennt das Leid einfach nicht). Für Osorio zählt, dass die unterwürfigen Regierungen des jeweiligen Landes, in welchem seine Firma investiert –die einfache Bevölkerung zu Gunsten des Profistrebens der Herrschenden in Schach gehalten wird. Wie weit wird Osorio pokern können?
Weltenbau:
Zum Deutschland / Berlin des Jahres 2080
Die Amerikaner haben mit Elon Musk bereits den Jupiter erreicht, die afrikanische Union hat große Städte in der Erdumlaufbahn aufgebaut und sonst ist die Welt von umweltfreundlichen Elektroautos, extrem schnellen Züge in Vakuumröhren und Hyperschallflugzeugen geprägt.
Deutsche Unternehmen jedoch sind keine Konkurrenz mehr auf dem Weltmarkt. Die Infrastruktur ist kurz vor dem Zusammenbruch, die Regierung ist korrupt und eine Permanent-Grenzabschottung soll das Land vor genmanipulierten Reptilien schützen, welche nach dem ersten Sinokrieg im Jahre 2035 "zurück zur Natur" gingen.
Die Berliner der Zukunft kennen aus ihrem gefilterten Netz nur einen Bruchteil der Innovationen aus den USA, oder dem mächtigen Staatenbund Afrikanische Union.
Die Gefahr durch die Reptilien ist auch nicht "up to date".
Exposé
Die Sonne scheint auf den Scrap-Berliner Alexanderplatz an einem Sonntag des Jahres 2080, es herrscht einer außergewöhnliche Rattenplage.
Georg ist Redner auf einer Demo und kritisiert die Berliner Regierung, welche im gesamten Stadtgebiet giftige Rattenköder auslegen lässt, was er aus einem alternativen Medium weiß.
Georg fürchtet das Gift ganz besonders, weil er mit Menschen arbeitet und viel Verantwortung trägt, weshalb er chemiefreie Rattenköder an die Demonstranten verteilt, wie sie in anderen Großstädten der Welt längst eingesetzt wurden.
Die (olivgrüne) Regierung sei vom (giftgrünen) Lobbyismus des Multikonzerns SoyVerde korrumpiert, weshalb die Regierung kein Interesse am Wohl der Bürger hat, deshalb heißt der Ort Scrap, der ganze veraltete Schrott, den andere Länder nicht haben wollen, wird hier abgeladen.
Die anschließende Rednerin Esmeralda sagt, wegen einer fadenscheinigen Begründung sei das Aufstellen alternativer Rattenfallen illegal, man müsse SoyVerde und den Lobbyismus mit dem Einfluss auf die Gesetzgebung rasch zerschlagen, allein schon weil genmanipulierte (dunkelgrüne) Reptilien aus Kriegszeiten verstärkt auf Menschen losgehen, da die bevorzugten Ratten nun ungenießbar sind.
Georg sagt, jeder weiß, dass diese Reptilien Städte meiden, weil sie dort leicht erkennbar sind und dann umgebracht werden, doch Esmeralda entgegnet (vielleicht sogar etwas aus Tier-Perspektive geschrieben), sie hätten sich weiter entwickelt, wie, das beantwortet sie nur mit Gelächter.
Nachdem ein letzter Redner auftrat, der kleinwüchsige Antonio, ein Pro-Konzernvertreter, wird Georg Zeuge davon, dass Esmeralda selber eine als Mensch verkleidete Reptil ist und Antonio im geeigneten Moment in sich verschlingt, sie bemerkt Georg aber nicht.
Georg will mit diesen neuartigen Mutanten nicht kooperieren, aber sie auch nicht verraten, weil sie sonst ein Auge auf ihn werfen und vernaschen könnten, wobei er sich auch nicht auf die Polizei verlassen will, die beschlossen hat, wegen der von Georg verteilten Fallen die Demo nieder zu schlagen.
Georg entscheidet sich, in Eigeninitiative nachts seine Köder aus zu legen, er rechnete aber nicht damit, dass seine Nachbarn ihn bekämpfen, weil sie fürchten, die Polizei könnte Georg seine Aktion als Vorwand nutzen, um eine Razzia im Viertel durch zu führen.
Diese Nachbarn sind Väter mit vielen Kindern und sie leben in einer ausweglosen Armutsfalle, sind vorbestraft und Georg habe nicht mehr alle Tassen in Schrank, wenn er sich über Rattenfallen aufregt, das sei völlig unwichtig, genauso gut könne man einen Handstand machen und mit den Füßen jonglieren (Dann fängt ein Nachbar an zu jonglieren und sagt, er verdient Geld damit).
Er klärt die Nachbarn über die Gefahren durch die Chemieköder auf, die seiner Meinung nach so gefährlich sind, dass Widerstand dagegen eine Pflicht ist, es könnten Tausende Kinder sterben, doch die Nachbarn wollen ihre Kinder lieber vor Fallen abhalten, statt Stress mit der Polizei zu riskieren.
Georg sagt, man kann nicht alle von den Ködern abhalten, doch die Nachbarn verabschieden sich mit einem kühlen lasst uns machen. Klaus kann sich nicht auf diese Nachbarn verlassen, denn er kennt sie nicht, in der Großstadt ist jeder anonym.
Georg gibt auf, weil er doch eh nur ein einfacher Mensch ist und nicht eine ähnliche Wirkung entfalten kann wie die Aktivisten, welche vor 60 Jahren im Bezug auf die große Klimakatastrophe populär wurden (er hat auch kein Geld, um mal einen guten Anwalt zu bezahlen und Zeit hat er auch nicht) und es sei kein Wunder, dass Menschenfresser antanzen und diese Stadt mit einer Snackbar verwechseln. Auswahl hat Berlin reichlich. Es gibt Frankfurter, Wiener, Landjäger, hier geht es richtig um die Wurst. Diese Stadt wird verwurstet.
Am nächsten Tag begegnet Georg den Nachbarn Cihan, der sagt, dass seine Tochter von einer Ratte vergiftet wurde und wenn Georg nicht in der Nacht seinen Kollegen davon erzählt hätte, hätte er es nicht gewusst.
Cihan sagt Georg, er würde seinen ganzen riesigen Familien- und Freundeskreis anrufen und eine Spontandemo organisieren, um SoyVerde zu stürzen, weil sie viel krimineller sind als alle im Scrap, was Georg ermutigt.
Die Nachricht von Cihan verbreitet sich im Scrap wie ein Lauffeuer und am Ende sind wesentlich mehr Personen auf dem Alexanderplatz versammelt als von Cihan erwartet und Georg sagt vor zehntausenden Menschen, dass man nun zum SoyVerde – Gebäude ziehen sollte, um die Firma endlich raus zu schmeißen.
Esmeralda kapert nach Georg seiner Rede das Pult und sagt, dank ihr habe Georg das Problem gelöst, weil sie die Mutantengefahr nannte, daher auch ein Dank an sie, doch Georg findet, sie sei auf die Bühne gegangen, ohne sich vorher Gedanken zu machen.
Georg sein Antrieb sei die Rettung von Menschenleben gewesen und nicht die Angst vor irgendwelchen Mutanten, auch Cihan hätte nicht deswegen diese Spontandemo organisiert, er lässt sie stehen und zieht mit der Demo Richtung Konzernzentrale von SoyVerde.
Die Polizei, der Staat und die Medien wollen wegen dem bekannt gewordenen Vergiftungsfall nicht mehr SoyVerde verteidigen, die Demo wird aber von Schlägern angegriffen, die laut investigativen Journalisten von SoyVerde angeheuert wurden.
Esmeralda kommt hinterher gelaufen und sagt, dass sie nur Gutes will und prügelt die Schläger nieder, wobei sie aber stirbt und selbst Mainstreammedien, welche bei diesem Großereignis zur Stelle sind, bringen das Ereignis bundesweit auf Sendung, was SoyVerde erledigt – Georg hat sein Ziel erreicht und Esmeralda hofft, bald wieder Ratten essen zu dürfen.
Liebe Grüße, REPTO
Viskey:
Hey,
Wenn es ein Exposé ist, interessiert mich an der Stelle unter andem auch, für welche Zielgruppe du die Geschichte angedacht hast. Je nachdem hätte ich dieses oder jenes zu bemängeln. Für mich passen Ein-Satz-Beschreibung und Klappentext nicht zusammen. Das eine klingt nach Politthriller, das andere ... irgendwie nach Jugendbuch. Mit Ratten als harmlosem Gruselfaktor.
--- Zitat von: The_Reptilian am 10 August 2021, 21:52:01 ---1) Gibt es Fehler im logischen Aufbau?
2) Könnt ihr euch mit Georg identifizieren?
3) Was hält ihr von Esmeralda?
4) Wirkt das Berlin der Zukunft authentisch auf euch?
5) Fällt euch sonst etwas auf?
--- Ende Zitat ---
1) Äh ... Ich blick beim ganzen nicht so recht durch, von daher ... keine Ahnung?
2) + 3) Identifizieren tu ich mich an der Stelle gar nicht. Ich halte Esmeralda aber für die wesentlich interessantere Figur, und zwar um Längen. Georg ist ... mei, so'n Typ halt. Esmeralda hingegen hat ein Geheimnis, das ihre Entscheidungen beeinflusst. Was sie tut, wird oftmals unverständlich und rätselhaft sein.
4) Jein. Dass Deutschland international auf der Strecke bleibt, da sind wir ja schon auf dem besten Weg dazu. Aber die Veränderung, die du dir vorstellst, ist dann doch extremer, als ich es den nächsten 60 Jahren zutraue.
5) Du hast eine Disonanz zwischen deinem Weltenbau und deiner Geschichte. Die Menschheit hat's zum Jupiter geschafft, es gibt alles mögliche futuristisches Zeugs ... aber nichts davon spielt in deiner Geschichte eine Rolle. In deiner Geschichte geht's um Ratten und Reptilien. Wobei ich nicht sicher bin, welche Rolle die Reptilien nun wirklich spielen, oder wie ich mir die vorstellen soll. Und wie geht genmanipuliert zusammen mit Back to Nature?
Insgesamt finde ich deinen Weltenbau interessanter als deine Geschichte. Sinokriege, Reptilien, die sich tarnen können ... Da steckt viel Potential drin. Aber du willst über Ratten schreiben. :dontknow: Halte ich schon mal für ein seltsames Motiv, und hat eben auch gar nichts mit deinem Weltenbau zu tun.
Ich fürchte, da musst du noch mal ran.
LG Viskey
tlt:
Uih, also, das ist (abgesehen davon, dass es hier in der Darstellung sprachlich noch ganz schön happert :watchout:) irgendwie ein wenig dünn. Und unlogisch.
Dünn, weil
- eine vergiftete Ratte plötzlich zu einem Aufstand führen soll, während ein jahrzehntelange Chaos nichts bewirkt bei den Menschen
- eine Firma nicht am Untergang eines Landes, indem sie selbst Geschäfte macht, interessiert sein kann
Unlogisch, weil
--- Zitat ---Esmeralda kommt hinterher gelaufen und sagt, dass sie nur Gutes will und prügelt die Schläger nieder, wobei sie aber stirbt
--- Ende Zitat ---
und wenig später
--- Zitat ---und Esmeralda hofft, bald wieder Ratten essen zu dürfen.
--- Ende Zitat ---
Insgesamt ist mir die Rattengeschichte zu mager, um eine Erzählung herzugeben, geschweige ein ganzes Buch.
Und der ganze Weltenbau, den Du drumherum gesponnen hast, der ist sozusagen eigentlich überflüssig und spielt keine Rolle in der Geschichte. Dann kann man ihn auch weglassen.
The_Reptilian:
Liebe Leute,
Ich habe meine Geschichte so angelegt, dass sich möglichst viele Menschen dafür interessieren.
Falls eine weitere Einengung der Zielgruppe nötig ist, würde ich sagen, dass die Geschichte eher für ein linkes Publikum geschrieben ist, also den Kampf gegen Kapitalismus. Berlin spielt auch eine Rolle und die ärmeren Stadtteile wie Wedding sind im übertragenen Sinne auch im Fokus, also auch für Berliner* und Berlininteressierte.
Ich beschreibe meine Heimatstadt, auch etwas überspitzt, indem ich die Handlung in die Zukunft verlege. Auch in der Zukunft werden Einwanderer aus dem nahen Osten von vielen Deutschen gehasst, der Hass wird sogar stärker, weil die Deutschen wenig machen können, da sie mittlerweile eine Minderheit im eigenen Land geworden sind. Mein Protagonist aber geht ohne Vorurteile auf seine nahöstlichen Nachbarn zu.
Weil der Weltenbau als "dissonant", oder gar abwertend als "gesponnen" und "überflüssig" bezeichnet wurde, hier ein treffender Weltenbau. Er ist wichtig, damit die Verantwortlichen des Verlags, die diese Bewerbung zu lesen bekommen, die Dynamiken von Berlin besser verstehen:
“Während im Jahr 2080 andere Länder und Staatenbünde große technische Fortschritte machen, haben deutsche Firmen längst den Anschluss verloren. Die deutsche Identität hat sich durch noch größere Masseneinwanderung integrierungsunwilliger Ausländer stark verformt. Die Hauptstadt Berlin ist ein Ort der Parallelgesellschaft geworden, ganze Stadtteile werden von in Gangs organisierten Patriarchen aus dem nahen Osten beherrscht, die staatlichen Institutionen sind auf den Rückzug.
Die deutsche Gründlichkeit ist ein erstes Opfer dieser Integrierungsunwilligekeit. Müllberge und Essensreste türmen sich in den Straßen, sie sind die ideale Brutstätte für Ratten, welche wiederum andere “Schädlinge“ anziehen, genmanipulierte Reptilien zum Beispiel, welche nach dem großen Sinokrieg aus dem Jahr 2035 nicht mehr gebraucht wurden.“
Ich weiß, dass das Thema heiß ist. Das mit den Gangs ist klischeehaft, aber ich erlebe es in meinem Bezirk als die Realität.
Ich weiß, es ist ein Thema, welches auf manche Personen und Gruppen provozierend sein kann.
Ich bin aber bemüht, so objektiv wie möglich zu sein.
@wiskey Du blickst bei dem ganzen nicht recht durch? Könnten vielleicht meine Sätze zu lang und umständlich formuliert sein? Das würde ich dann sofort korrigieren.
Was klingt nach Jugendroman? Die Ein-Satz-Beschreibung, oder der Klappentext?
@tlt
Wo soll es an der sprachlichen Darstellung hapern?
Könnten vielleicht meine Sätze zu lang und umständlich formuliert sein?
--- Zitat von: tlt am 11 August 2021, 16:45:51 ---- eine vergiftete Ratte plötzlich zu einem Aufstand führen soll, während ein jahrzehntelange Chaos nichts bewirkt bei den Menschen
--- Ende Zitat ---
Ach ja, ich hätte noch ein paar Charaktermerkmale zu den integrierungsunwilligen Ausländern nennen sollen. Sie interessieren sich am meisten für ihre eigenen Clan-Angelegenheiten und ihre eigenen Kinder. Auch dass die "Deutschen" nicht zu viel Einfluss in ihrem Bezirk bekommen ist ihnen wichtig. Die große Politik ist ihnen, so lange es sie persönlich betrifft, egal. Dass die von SoyVerde ausgelegten Fallen auch giftig für Menschen sein könnten, wissen sie einfach nicht.
Deine Wortwahl, ich hätte den Weltenbau drumherum "gesponnen", finde ich herablassend. Vielleicht ist es nicht so schlimm. Wie empfinden es andere?
Aber, Fremdwahrnehmung ist mir sehr wichtig. Es soll am Ende ja verständlich sein.
--- Zitat von: tlt am 11 August 2021, 16:45:51 ---- eine Firma nicht am Untergang eines Landes, indem sie selbst Geschäfte macht, interessiert sein kann
--- Ende Zitat ---
In der Firma wird geglaubt, dass das Auslegen der Fallen in Ordnung geht. weil sich keiner beschwert. Nirgendwo in meinem Text wird gesagt, dass die Firma am Untergang des Landes interessiert ist, indem sie Geschäfte macht.
Vergiftete Rattenköder werden gegenwärtig auch ausgelegt, doch es ist nicht das Problem, weil die Plage in Berlin beispielsweise, auf ein Haus beschränkt bleibt. In Zukunft jedoch ist die Stadt völlig überbevölkert und die Gesellschaft ist anders wie heute. Ratten werden gegessen, angefasst.
Ich könnte in der Geschichte schreiben, dass die Maßstäbe zur Rattenbekämpfung, die früher galten, 1:1 auf die veränderte Gesellschaft angewendet werden, um zu erläutern, warum SoyVerde diese Köder auslegt.
Der Redner auf der Bühne, welcher dann von Esmeralda verspeist wird, wird sagen: "Unsere Köder sind ungiftig - es ist bislang niemand dran gestorben."
Der Mann erwähnt nicht, dass die erhobenen Daten 60 Jahre alt sind.
An der Stelle würde ich Klaus erwähnen lassen, dass die genannten Daten 60 Jahre alt sind die Gesellschaft sich seitdem stark verändert hat.
Und ja, die Rattenplage ist plötzlich ausgebrochen, weil die staatlichen Kontrollfunktionen in den Bezirken, die von den Clans regiert werden, auf den Rückzug sind.
Das am Ende mit der Esmeralda war ein Flüchtigkeitsfehler. also die Mutanten, nicht sie, werden ihr dankbar sein, Ratten bald wieder essen zu dürfen.
Sonst Danke für die Mühe in den Kommentaren.
merin:
Lieber Repto,
ich gebe zu, ich verstehe den großen Bogen nicht. Ich weiß selbst, wie schwer es ist, herauszuarbeiten, was der rote Faden ist, worum es geht. Was ist der zentrale Konflikt? So habe ich immer wieder das Gefühl, es verstanden zu haben. Aber dann lese ich weiter und es ist doch alles anders.
--- Zitat ---Während in nahezu ganz Berlin eine Rattenplage herrscht und die Stadtregierung damit beginnt, giftige Rattenköder auszulegen, fordert Pflegehelfer Georg, dass chemiefreie Rattenfallen ausgelegt werden.
Georg verschafft sich auf einer Demo Gehör, der Protest wird aber niedergeschlagen, weil die (korrupte) Regierung auf die Belange der Bürger nicht hört und von der Chemie-Lobby gekauft wurde – und Georg wird langsam klar, mit wem er sich da eigentlich angelegt hat . .
--- Ende Zitat ---
Warum fordert Georg das? Ich nehme an, er findet irgendwie raus, dass die doch Folgen haben. Also schart er Gleichgesinnte um sich und organisiert eine Demo. Oder wie? Alles scheint gut zu laufen, aber dann - ja was? Kommen Wasserwerfer?
Ich würde dir raten, keinen Klappentext zu schreiben, sondern ein Pitch, der auch die Lösung schon enthält. Worum geht es zentral?
Beim Weltenbau bin ich völlig raus, denn plötzlich geht es nicht mehr um Ratten, sondern um Reptilien. Und die Inhaltsangabe ist zu kleinteilig, der kann ich nur schlecht folgen.
Außerdem fehlen Grundangaben zur geplanten Textlänge und -art.
LG
merin
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