Mir gefällt an dem Begriff Novelle gerade der Verweis auf die "hohe Literatur".
Wenn ich was darüber lernen will, finde ich trotz meiner recht ausgiebigen Netzrecherchen dazu Wikipedia immer noch die beste Quelle. Dort steht:
Novelle
- mittlere Länge (ließe sich noch am Stück lesen)
- zentral ist ein unerhörtes Ereignis, oft mit großer Zufallskomponente oder es gibt ein Grundmotiv, auf das sich die Handlung konzentriert
- oft großer Fokus auf innerer Entwicklung des Protagonisten
- straffe, lineare Handlungsführung, wobei geraffte und ausgeführte Abschnitte abwechseln
- das Ende (die Zukunft der Figuren) wird oft nur angedeutet
- oft gibt es ein Ding-Symbol, also ein symbolisches Objekt, das für den Wendepunkt steht
Nicht bei Wikipedia, sondern auf anderen Seiten, wird ein überschaubares Figurenensemble erwähnt.
Erzählung
- ist laut Wikipedia der Oberbegriff über alle epischen Gattungen und gleichzeitig ein eigenes literarisches Genre
- Eine Handlung wird aus einer Perspektive und großenteils chronologisch erzählt
Roman
- der Wikipedia-Artikel dazu ist so lang, dass eine Zusammenfassung hier kaum möglich ist, zumal er keine Definition enthält. Offenbar hat sich, was ein Roman ist, im Laufe der Zeit stark verändert
- andere Seiten sagen, ein Roman erzählt die Veränderung einer Person oder Gruppe und hat meist verschiedene Stränge, ist also komplex
Joa. Mein Text ist eindeutig eine Novelle: er ist linear erzählt, es gibt Raffungen und Ausführungen, die sich abwechseln, das Grundereignis ist arg zufällig und das Ende relativ offen.
Er ist auch eine Erzählung. Aber er ist kein Roman. Wieder was gelernt.
Ob es allerdings schlau ist, das als Novelle oder Erzählung zu vermarkten, ist nochmal eine andere Frage. Wahrscheinlich hängt das auch davon ab, was bei der Überarbeitung dabei rauskommt. Aktuell ist das nicht gerade ein hochsprachlicher Text, sondern einer, der von einer sehr flapsigen Erzählstimme lebt.