Teufelsrost > Höllenfenster
Kurzröstung nonbinäre Sprache 3
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merin:
Huhu,
die Infos zum Welthintergrund gibt es in der Kurzröstung 2. Hier nun noch ein Experiment mit dier als Artikel und sier als Pronom. Ich habe auch inhaltlich was verändert, einige Fehler rausgemacht (manche Pronomen beziehen sich auf Lea oder auf Person) und den Assistenten eingreifen lassen. Zu dem Zeitpunkt hat man als Lesende:r schon bemerkt, dass die kursiven Einschübe immer Hinweise ihres Assistenten sind, die nur für Lea hörbar sind. Macht es das besser?
--- Zitat ---Sie fasste eine Person ins Auge, die einen Seidenoverall trug, wie sie selbst, und hinter einem Schild stand, auf dem “Familienleben jetzt!” stand. Faren des Balvan, Pronom sier. Vielleicht hatte der Nachrichtenkanal recht und es waren wirklich Verrückte. Aber das war jetzt egal.
“Guten Tag, Faren des Balvan”, grüßte Lea lächelnd.
Faren sah Lea erschrocken an.
“G-guten Tag”, stotterte sier und hielt Lea ein kleines Kärtchen entgegen. “Hier, nehmen Sie. Sie sind herzlich zu unseren Treffen eingeladen!”
Lea ergriff die Karte, glatt war sie, aus einem merkwürdigen Material. Ihr Herz schlug heftig, der Kartenrand piekste in ihre Handfläche wie in Fremdkörper.
--- Ende Zitat ---
Hier habe ich mich entschieden, das Pronom zu verwenden und kein neutrales Substantiv:
--- Zitat ---“Bis morgen!”, rief Suki fröhlich und glättete eine unsichtbare Falte in sies Bluse.
Lea lächelte sien an. “Bis morgen. Ich mach das hier noch fertig.”
Suki schürzte die Lippen. “Kein Wunder, so kurz wie du letzten Donnerstag hier warst.”
Lea beugte sich schweigend über ihren Eingabeschirm. Sollte sier doch reden.
“Viel Spaß!” zwitscherte Suki endlich und verschwand.
--- Ende Zitat ---
Das gefällt mir ehrlich gesagt ziemlich gut.
Mit Substantiv wäre eine Variante diese hier:
--- Zitat ---“Bis morgen!”, rief Suki fröhlich und glättete eine unsichtbare Falte in sies Bluse.
Lea lächelte ihre Kollegon an. “Bis morgen. Ich mach das hier noch fertig.”
Suki schürzte die Lippen. “Kein Wunder, so kurz wie du letzten Donnerstag hier warst.”
Lea beugte sich schweigend über ihren Eingabeschirm. Sollte sier doch reden.
“Viel Spaß!” zwitscherte Suki endlich und verschwand.
--- Ende Zitat ---
Das mit den Substantivenden finde ich schwierig, merke ich. Nichts davon fühlt sich für mich befriedigend an. "Kolleg", "Kollegnin", "Kollegis", "Kolleglon", "Kollegx". Am ehesten noch Kollegnin oder -lon. Was meint ihr?
Liebe Grüße
merin
Paul:
Liebe Merin
Diese Variante läuft bei mir beim Lesen schon wesentlich flüssiger durch, als die bisherigen. Sie ist fremd genug um Neugierde zu wecken, aber noch nah genug, dass ich der Geschichte folgen kann. Bei den Substantiven würde ich eher "Kollegion" wählen - wegen der nähe zum lateinischen - und der romanischen Sprachfamilie.
Wennn du Ann Leckie noch nicht kennst, ist das in dem Bereich des kreativen Umgangs mit der Sprache eine echte Lücke. Sie schafft es ihre Geschichte zu erzählen - und zugleich ihre Sprache durchgehend auf ihre Weise zu gestalten und mit in den Roman einzubauen. Also ganz ähnlich, wie das, was du planst. Dabei gibt es immer wieder schöne Verbindungen zwischen der Sprache und der Handlung. Ich bin gespannt, wie dir ihre Romane gefallen.
Paul
Viskey:
Ja, das wird. ;)
Das mit den Substantiven nicht so, aber Artikel und Pronomen finde ich so lesbar. Wobei ich schon sagen muss, din gefällt mir immer noch besser.
merin:
Hach, schön. Ja, ich könnte auch din und sier kombinieren. Das wird dann wohl Variante 4. :biggrin:
Viskey:
Wär für mich persönlich der Favorit. :cheer:
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