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Die Bienenkönigin (Storyanfang)

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Golem:

--- Zitat von: Paradieseule am 26 February 2021, 21:42:09 ---Ich möchte meine Gedanken, die mir beim 1. Mal durchlesen durch den Kopf schossen, anmerken.
... denn es geht doch darum, was der LESER folgert.
--- Ende Zitat ---

Das finde ich sehr gut. Es war für mich überraschend wie der Text spontan wirkt, belustigend und lehrreich. Ich möchte mich gleich für die vielen Erbsen entschuldigen, Grammatik ist nicht meine Stärke und der Text ist noch in der kreativen Phase, da versuche ich konkret den inneren Lektor abzuschalten.


--- Zitat von: Paradieseule am 26 February 2021, 21:42:09 ---Ich habe das Gefühl innerlich zu kochen und langsam Beulen zu werfen.(ungewohnter Ausdruck für mich)
--- Ende Zitat ---

Ich bin mir selber unklar. ... und langsam Blasen zu werfen. Beulen, Dieses Wort mag ich, erinnert mich an meine Kindheit. Aber Blasen passt besser.


--- Zitat von: Paradieseule am 26 February 2021, 21:42:09 ---(Ah, die Bienen nehmen mich/sie mit. So richtig, weiß ich mit dem Text noch nichts anzufangen ...)

--- Ende Zitat ---

Es ist einTraum. Aber es ist mehr als das. Es wird immer wieder um Bienen gehen, denn die Protagonistin möchte Bienen züchten. Die Bienen "retten" quasi ihr Leben, dafür steht der Traum metaphorisch. Die Geschichte soll auch wieder mit Bienen enden. Wie Du merkst, habe ich die Unterlagen gefunden.


--- Zitat von: Paradieseule am 26 February 2021, 21:42:09 ---(Scheibenkleister! Alexa ist keine Frau, sondern Alexa ist Alexa!)
(Ha! Richtig getippt!)
--- Ende Zitat ---

RRichtig, Alexa ist Alexa. Richtig getippt, es ist ihr neues Zuhause. Stört es dich das ich nicht explizit sage, dass die Protagonistin eine Frau ist? Auf mich wirkt es oft unnötig, das zu erwähnen, im Begleittext eines Buches stehen meistens solche Infos. Hier natürlich nicht, ich möchte gerne rohe Reaktionen sehen, sagt es mir doch eher aus wie der Text wirkt. Was  klar ist und was unklar.


--- Zitat von: Paradieseule am 26 February 2021, 21:42:09 ---Dass Frau WLAN montiert und Frühstück macht, ist für mich noch kein Indiz für Selbstständigkeit. Da müssten Gedanken rein, dass sie z.B. die Wände streichen will, träumt wie sie die Wohnung verschönert. Dass sie endlich, das tut, was sie will. Aber stattdessen lässt sie sich von Alexa wecken.

Würde ich den Text gerne weiterlesen? Irgendwie ist nichts passiert. Da gibt es zwar eine Familiengeschichte mit dem Verweis: Zerstöre nicht die Träume anderer.
--- Ende Zitat ---

Tag 2 ist sehr unausgegoren, ich wusste ungefähr was ich wollte, aber das ist alles in der Entwicklungsphase. Genau was Du erwähnt hast, soll auch passieren (Haus renovieren). So wie er jetzt ist, würde ich den Text nicht weiterlesen.

Idee zu der Story: Frau erwacht in ihrem neuen Zuhause, geschieden, hat lebende Kinder, zwei Söhne, 19 und 20 Jahre alt. Sie ist früh Mutter geworden und erst 42 Jahre jung. Ihr Ex ist wohlhabend und sehr klar in seinen Vorstellungen: stets vorzeigbar sein, Mutter und Hausfrau. Klischeehaft der Mann, allerdings selber so erlebt, nur fehlte das Geld. Er ist aber nur das Vehikel, 3D braucht er nicht zu sein. Sie selber bekommt Depressionen in ihrem Gefängnis (Ehe), sie hat nichts anderes als ihre Kinder und kann sich nicht selbst entwickeln. Er lässt es nicht zu, es kommt zum Zusammenbruch und sie landet in der Klinik. Sie beobachtet im Klinikpark ein Bienenvolk und kommt mit dem Imker ins Gespräch. Der erzählt ihr das Bienenköniginen sich mit Teilen des Volkes ein neues Zuhause suchen und schwärmen. Der Ex hat ihr inzwischen alles genommen, nur Geld bleibt ihr. Die Söhne sind gespalten in ihrer Haltung, der Vater nicht  wirklich mehr da, die gefuhlskalte Mutter (ist eigentlich nur nach außen so) ist Tot. Sie entschließt sich endlich auch zu schwärmen, kauft sich auf dem Land einen Resthof um dort nicht nur Bienen zu züchten. Sie will das Verhältnis zu ihren Vater kitten und zu ihren Kindern. Selbstständigkeit ist ihr am wichtigsten, bzw. zu erlangen. Wie ich da einen Konflikt etabliere? Da denke ich jetzt verstärkt drüber nach. Ich hatte überlegt das das Dorf gespalten ist und sie diesen Spalt gegen Widerstand überwindet. Einfacher wird es für sie nicht, als sich der junge Landwirt sich in sie verliebt und sie ständig über ihre sprunghaftigkeit stolpert. Und irgendwie müssen die Bienen damit rein ...

Danke für die Röstung  :)

Paradieseule:
Hallo Golem,

die Idee zur Story hört sich gut an. Sie gefällt mir.

Ich dachte von Anfang an, dass ich es mit einer Frau zu tun habe. Deshalb ist es auch unnötig, dies zu erwähnen. Jedoch dass Alexa sie weckte. Ich dachte: Alexa ist eine Frau und daher handelt es sich bei den Ich-Protagonisten um einen Mann.
LG
 Paradieseule

eska:
Hallo Golem.

Deinen ersten eingestellten Text habe ich noch nicht gelesen, deshalb ist das mein erster Eindruck. Die Erbsen lasse ich mal beiseite, denn du wirst ja noch einiges am Text ändern, da du nur im Ansatz zufrieden bist.

1. Dass da eine erwachsene Frau etwas Neues beginnt - und dafür etwas Altes abgeschlossen haben muss, wird deutlich. Hat zwei Kinder, will vom dem Mann nichts mehr sehen, lebt ganz frisch allein (wahrscheinlich sind die Kinder dann selbständig, oder beim Vater, aber dafür fällt ihr das Wegsortieren der Fotos meiner Meinung nach zu leicht). Sie hatte kurz vorher einen Nervenzusammenbruch mit Krankenhausaufenthalt (schön das Detail mit den Butter- und Marmelade-Portiönchen).
2. Ihr Bedürfnis nach Eigenständigkeit wird auch deutlich: durch die gehäufte Verwendung von 'mein', einmal korrigiert sie sich sogar zu 'meiner Landluft' erkenne ich darin eine Art Therapie, eine Bestätigung, dass sie es glauben darf. Sehr anrührend fand ich die Staubflocken:


--- Zitat ---Und wenn schon, das sind meine Staubpartikel, sie gehören nur mir.
--- Ende Zitat ---

In Verbindung mit der 'Versuchung', das Fenster zum Lüften zu öffnen, sehe ich da jemanden, der sich gegen das erlernte Pflichtpensum wehrt. Sie darf sogar die Staubpartikel mögen, wenn sie das will.
Sie traut sich auch neue Dinge zu, auf die sie stolz ist, wie den Zusammenbau des neuen Bettes. Könnte heißen, vorher wurde ihr viel ausgeredet, Fähigkeiten abgesprochen, wenig Gelegenheit zum Stolz gelassen. Das wäre ein guter Grund, Exmann und Familie zu verlassen, wenn frau nur kleingeredet wird.
Da kommt mein erster Wunsch: Wenn das der so gedachte Hintergrund ist, hätte ich gerne einen Hinweis, was ihr den Anstoß und vor allem den Mut zum Aufbruch gegeben hat. Die Behandlung im Krankenhaus? Dann dürfte sie da positiver dran denken.

3. Mich persönlich irritiert bei einer Frau mittleren Alters die Verwendung von Alexa, erst recht, wenn sonst noch kaum etwas eingeräumt und fertig ist. Ich kenne niemanden außer jungen Leuten, der es wirklich nutzt. Und sagt man 'sie', weil das Teil eine weibliche Stimme hat? Ich habe zuerst an eine Person im Zimmer gedacht. Jaja, old-fashioned.;)

4. Tag 2 fällt nach meinem Geschmack ziemlich ab. Du skizzierst die wesentlichen Beziehungen zu Mann, Vater, Mutter, lässt aber kein Gefühl, keinen Gedanken an die Kinder übrig. Mindestens die Mutter, gerade wenn es eine negative Beziehung war, kommt zu kurz vor, denn dann gibt es innere Auseinandersetzungen en masse. Der Vater kommt nur in Verbindung mit dem Auto vor (echt 'golden'?, da liegt der Gedanke an Obsession nicht fern), wenn die Mutter darauf eifersüchtig war, warum hat sie ihn dann damit fotografiert und nie anders? Und warum hat er sie böse fotografiert? Als bereiteten sie gegenseitig eine Anklageschrift mit Beweisen vor.
Vorschlag: Lass sie unter vielen Fotos ihre Lieblings- oder Hassbilder anschauen, vielleicht eines so zerreißen, dass die gemochte Hälfte übrig bleibt, die andere zerfetzen. Und ich fände es gut, wenn es eines gäbe, dass sie selbst zeigt, wie sie (wieder) sein will. Das könnte sie sich als Ansporn ud Ermutigung hinhängen.

--- Zitat ---Danach verlor sich unsere Beziehung in small-talk. Der Entschluss ihn zu besuchen, war einfach da.
--- Ende Zitat ---

Beides kommt etwas unvermittelt. Ich interpretiere, der Vater nahm ihr übel, dass sie die Mutter nicht vermisst oder seine Trauer nicht teilt. Sonst hätten doch beide eher Grund gehabt, einander näher zu rücken. Und ihr Entschluss entsteht doch im Jetzt, oder? War dann ihr Mann doch ein trennender Faktor, der eben jetzt weggefallen ist? Und hat der Vater kein Interesse an seinen Enkeln gezeigt? Zei mir doch, wie sie plötzlich liebevoll oder sehnsüchtig an ihren Vater denkt, an das, was sie verpasst hat, und dann lass sie sich entschließen, sie greift zum Telefon...

5. Der Anfangstraum:
Ich finde es schwierig, den Leser zuerst in einen Traum zu entführen, und ihn dann, wenn er sich gerade orientiert hat, wieder heraus zu katapultieren. Mir haben das schon Leser übelgenommen (ich fand es da auch reizvoll).
Und der Titel Bienenkönigin legt nahe, dass sie sich als Bienenkönigin träumt. Falls ja, gebe ich zu bedenken, dass die Königin eines Bienenvolkes überhaupt keine Individualität hat, sondern nur zur ununterbrochenen Reproduktion da ist. Eine andere Auffassung müsstest du für mich erst herausarbeiten, dazu ist der Traum zu kurz. Also im Fazit würde ich den Traum, wenn er so bleibt, weiter nach hinten stellen, wo man die Protagonistin schon kennt und ihre Träume auf ihr Leben beziehen kann.

Ich denke, das reicht, um dir zu zeigen, wie ich den Text aufgefasst habe und was ich mir dazu wünschen würde. Wenn gewünscht, gucke ich auch noch mal aufs Detail. Oder bei der nächsten Version?

Gruß,
eska

merin:
Ich bin total erstaunt, was ihr alles in dem Text lest. Da fühle ich mich etwas auf der Leitung stehend.  :deveek: Ich muss echt nochmal lesen, was mir da alles entgangen ist. Bei den Krankenhausportionen hab ich mich beispielsweise gefragt, wieso sie die wohl hat, ob sie so jemanden in der Umgebung hat, wie meine Mutter, die die mitnimmt und weiterverschenkt. Aber dass es auf einen eigenen Krankenhausaufenthalt hinweist, darauf bin ich nicht gekommen (ich nehme die Dinger nämlich nie mit).
Ja, auch gibt es Hinweise auf einen Umzug, aber ich habe das alles als traumhaft gelesen, nicht als real. Daher habe ich es nicht zusammengepuzzelt. Ob die Prota nun männlich, weiblich oder ein anderes Gender hat, ist mir dagegen völlig egal. Wenn es irgendwann wichtig wird, werde ich das schon wissen.

Golem:
Jeder bekommt seine Antwort, es dauert bei mir noch etwas länger.

Nur in aller Kürze: es tut schon mal gut zu lesen, das manche  meiner Ideen angekommen sind und manche halt nicht. Tatsächlich glaube ich inzwischen das der Traum am Anfang irreführend ist und besser woanders eingebaut werden sollte. Ihr habt mir jetzt schon viele gute Tipps gegeben.

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