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Wissensvermittlung im Roman

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felis:
Salve,  ;)

Ich weiß, der gute alte Bildungsroman ist tot. Trotzdem ist ein Problem, was mich gerade umtreibt, das im Titel zitierte, eben "Wissensvermittlung im Roman".
(Konkret bei "Dunkelwelt" geht es über Theorien zur Entstehung von Leben, aber das soll hier nur am Rande interessieren.)

Und da ja in Science Fiction auch Science steckt, halte ich das grundsätzlich für zulässig, frage mich nur: wie mach ichs am Besten?

Für den Anfang habe ich versucht, gute Beispiele zu finden.

Gelungen fand ich die Einführung in die Nanotechnologie bei Andreas Eschbachs "Herr aller Dinge", Ziemlich missglückt dagegen Schätzings "Limit", was ich als infodumplastig empfungen habe.
Das Dumme ist nur - ich kann den Finger nicht darauf legen, woran es liegt?

Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen mit guten und schlechten Besipielen (es muss nicht zwangsläufig SciFi sein) oder habt selber Ideen für Regeln zur unlangweiligen Wissensvermittlung?
Ratlose Grüße    :dontknow:
felis

Haramis:
Ich fand es bisher immer ganz gut, wenn Wissensvermittlung in Dialoge eingebunden war.
Der Protagonist reist zum Beispiel in ein Land mit einer völlig anderen Kultur und lässt sich gewisse Dinge von einem Einheimischen erklären. Oder er erlebt bestimmte Sachen, die er dann beschreibt.
Im besten Falle hat es etwas mit der aktuellen Handlung zu tun.

Uli:
eigentlich einfach:
Niemals 'belehren wollen' - sondern die für den Plot notwendigen Dinge so behandeln, wie beispielsweise ein Setting. Einstreuen, zeigen, jemanden drüber nachdenken lassen.
Es ist zugegeben schwieriger, als 'das Rückgrad der Welt' einzuführen, aber die Techniken sind die gleichen. Und: Ich weiß schließlich, daß du das kannst. Also, keine Angst vor dem Objekt!

Joleen:
Ich würde sagen, auch bei der Wissensvermittlung geht es um Show, don't tell. Und wenn man eben eine 'Wissensvermittlung' hat, dann eben, Dialoge oder Handlungen. Ich setze meine -sehr kurzen- Wissensvermittlungen immer in Handlungen rein. Finde ich persönlich einfacher. Ausserdem setze ich dem ganzen eine gewisse Gefühlslage und irgendwelche dumme Gedanken meines Protagonisten hinzu, dann geht es zwar nicht mehr wirklich in eine Wissensvermittlung, aber es bleibt im Lesefluss  :dops:

Fox:
Ich versuche eigentlich, jede Belehrung oder Informierung des Lesers über Technik oder Ähnliches zu vermeiden, außer eben es lässt sich eben nicht vermeiden oder gehört in den Fluss der Geschichte mit hinein. Ich erzähle dem Leser z.B. nicht, dass sich aus Naniten irgendwelches Zeug zusammensetzen lassen kann oder dass die gesamte Stadt totalüberwacht ist, sondern lass einfach meine Charaktere so agieren, wie es für sie normal ist. Ich weiß nicht, ob es bei mir gut klappt, aber wenn ich z.B. Idoru lese, bekomme ich das gesamte Wissen über die Charaktere und ihre Handlungen und Empfindungen mitgeteilt. Gefällt mir auf diese Weise am besten.

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