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  • #1 von Trallala am 14 Jan 2021
  • Liebe Teufel,

    diesen Anfang habe ich jetzt so oft umgeschrieben, dass ich keine Distanz mehr dazu aufbauen kann. Ich bin aber absolut nicht zufrieden.

    "Liliane Hartmann blickte in das mürrische Gesicht ihres Vaters und begann zu ahnen, dass diese Kreuzfahrt nicht nur Spaß machen würde. Hätte sie gewusst, auf welch grausame Weise diese Ahnung schon Tage später in Erfüllung gehen würde, wäre sie wohl auf der Stelle wieder von Bord gegangen."

    Das Ziel soll sein, dass in den ersten Sätzen klar wird, dass man es nicht mit einem lustigen Roman über eine Kreuzfahrt zu tun hat, sondern um einen Krimi. Den ersten Satz kann ich so stehen lassen, aber der zweite geht für mich irgendwie nicht. Vielleicht hat jemand von Euch eine Idee?

    T!
    • Trallala
  • #2 von merin am 14 Jan 2021
  • Ich versuch's mal.

    "Liliane Hartmann blickte in das mürrische Gesicht ihres Vaters und begann zu ahnen, dass diese Kreuzfahrt nicht nur Spaß machen würde. Diese Ahnung ging auf grausame Weise schon Tage später in Erfüllung. Hätte sie das gewusst, wäre sie wohl auf der Stelle wieder von Bord gegangen."

    "Liliane Hartmann blickte in das mürrische Gesicht ihres Vaters und begann zu ahnen, dass diese Kreuzfahrt nicht nur Spaß machen würde. Auf grausame Weise ging diese Ahnung schon Tage später in Erfüllung. Aber sie wusste nichts davon und verpasste die Chance, auf der Stelle wieder von Bord zu gehen."

    "Liliane Hartmann blickte in das mürrische Gesicht ihres Vaters und begann zu ahnen, dass diese Kreuzfahrt nicht nur Spaß machen würde. Sie hatte Recht. Mehr als sie jemals gefürchtet hatte. Hätte sie gewusst, was sie erwartete, wäre sie wohl auf der Stelle wieder von Bord gegangen."

    Ist halt unterschiedlich nah dran an deiner Aussage. Aber vielleicht passt was davon?

    LG
    merin
  • #3 von Trallala am 14 Jan 2021
  • Danke, merin.

    Ich schlafe mal eine Nacht drüber und lasse es auf mich wirken.

    Es ist das erste Mal, dass ich so lange an zwei dämlichen Sätzen rumbastel. Ich bin sowas von Betriebsblind.  :deveek:

    Vielleicht mag ja jemand sagen, welche der Anfänge er oder sie am Besten findet?

    T!
    • Trallala
  • #4 von merin am 14 Jan 2021
  • Na dafür hast du ja uns.  :cheese:

    Mein Favorit ist 3. Meine Tochter sagt: 1.

    Siehste, zwei Leute, drei Antworten.
  • #5 von Paradieseule am 14 Jan 2021
  • die zwei ist es.  (von merin Borschlag)

    LG Paradieseule
  • #6 von Paul am 16 Jan 2021
  • Liebe Tallala

    Ich kenne dein Problem. Ich bin beim Überarbeiten meiner Texte oft auch an einem Punkt, an dem ich gar kein Gefühl mehr für das habe, was ich schreibe. Ich wende alles hin und her, aber alles kommt mir gleich dämlich vor. Es fehlt einfach der "Flow". Mit ein paar Wochen Abstand geht es dann meist wieder. Aber bis dahin alles liegen zu lassen, fällt mir oft schwer.

    Von daher - um die Auswahl zu erweitern - auch von mir noch zwei Vorschläge:

    "Liliane Hartmann blickte in das Gesicht ihres Vaters. Es sah mürrisch aus und so gar nicht danach, als könnte diese Kreuzfahrt Spaß machen. Hätte sie gewusst, dass ihre Ahnung nur wenige Tage später auf grausame Weise in Erfüllung gehen würde, wäre sie wohl auf der Stelle wieder von Bord gegangen."

    oder - um im Eingangsteil mit mehr Bildern zu arbeiten - mit einer ergänzenden Beschreibung des mürrischen Gesichts des Vaters:

    "Liliane Hartmann blickte in das Gesicht ihres Vaters. Seine Mundwinkel hingen schräg nach unten und seine Stirn lag in Falten. Mürrisch sah er aus und so gar nicht, als könnte diese Kreuzfahrt Spaß machen. Hätte sie gewusst, dass ihre Ahnung nur wenige Tage später auf so grausame Weise in Erfüllung gehen würde, wäre sie wohl auf der Stelle wieder von Bord gegangen."

    Liebe Grüße

    Paul

    PS: Bei Merins Vorschlägen wäre ich eher bei der zwei.
  • #7 von Trallala am 16 Jan 2021
  • Danke auch Dir, Paul.

    Ich muss tatsächlich etwas Zeit verstreichen lassen, bis ich weiß, welche der Varianten die für mich Stimmigste ist.

    Euch allen einen schönen Tag
    T!
    • Trallala
  • #8 von merin am 16 Jan 2021
  • Und um es noch komplizierter zu machen:

    "Liliane Hartmann blickte in das Gesicht ihres Vaters. Er sah nicht aus, als nehme er an, dass diese Kreuzfahrt Spaß machen könnte. Wie Recht er hatte! Hätte sie gewusst, dass ihre Ahnung nur wenige Tage später auf so grausame Weise in Erfüllung gehen würde, wäre sie auf der Stelle wieder von Bord gegangen."

    Ist echt tüftelig. :gruebel: Die herabhängenden Mundwinkel bei Paul sind mir zu gewollt. Aber das hängt auch vom Schreibstil ab, ob das passt oder nicht.
  • #9 von Naleesha am 16 Jan 2021
  • Mein größtes Problem liegt eher im ersten als im zweiten Satz.

    Der zweite Satz ist nur etwas zu umständlich, aber dieses "nicht nur spaß machen", stößt mir im Grunde am Meisten auf.

    beim zweiten Satz kannst du einfach durch Umstellen oder aufteilung auf zwei Sätzen für Abhilfe schaffen. Aber dieses nicht nur spaß machen, wirkt auf mich so... unausgereift.

    ich versuch mal was.

    ""Liliane Hartmann blickte in das mürrische Gesicht ihres Vaters und begann zu ahnen, dass sie auf dieser Kreuzfahrt nicht nur Spaß haben würde."

    vielleicht ist das ja eine Überlegung wert.
    LG, Nalee
  • #10 von Trallala am 16 Jan 2021
  • Mein größtes Problem liegt eher im ersten als im zweiten Satz.

    Der zweite Satz ist nur etwas zu umständlich, aber dieses "nicht nur spaß machen", stößt mir im Grunde am Meisten auf.

    beim zweiten Satz kannst du einfach durch Umstellen oder aufteilung auf zwei Sätzen für Abhilfe schaffen. Aber dieses nicht nur spaß machen, wirkt auf mich so... unausgereift.

    ich versuch mal was.

    ""Liliane Hartmann blickte in das mürrische Gesicht ihres Vaters und begann zu ahnen, dass sie auf dieser Kreuzfahrt nicht nur Spaß haben würde."

    vielleicht ist das ja eine Überlegung wert.
    LG, Nalee

    Viel besser, vielen Dank!
    • Trallala
  • #11 von merin am 16 Jan 2021
  • Ja, gefällt mir auch sehr gut. Und passt zu dem, wie ich Ts Schreibe kenne. Man könnte überlegen, das foreshadowing noch etwas mehr zuzuspitzen.

    Liliane Hartmann blickte in das mürrische Gesicht ihres Vaters und begann zu ahnen, dass sie auf dieser Kreuzfahrt nicht nur Spaß haben würde. Das, was sie erwartete, hatte nicht im mindesten mit Spaß zu tun. Ach wäre sie doch nur sofort wieder von Bord gegangen!

    Aber man kann es auch bei Nalees einem Satz belassen. Merkwürdigerweise wird es dadurch stärker, auch wenn inhaltlich weniger drin ist.
  • #12 von Trallala am 16 Jan 2021


  • Aber man kann es auch bei Nalees einem Satz belassen. Merkwürdigerweise wird es dadurch stärker, auch wenn inhaltlich weniger drin ist.

    Das finde ich nicht. Den nächsten Satz braucht es meiner Meinung schon, denn sonst könnte der Eindruck entstehen, es ginge bei dem Roman um eine Auseinandersetzung zwischen Tochter und Vater. Es geht aber um Mord und Totschlag  :devgrin:
    • Trallala
  • #13 von Trallala am 16 Jan 2021


  • Liliane Hartmann blickte in das mürrische Gesicht ihres Vaters und begann zu ahnen, dass sie auf dieser Kreuzfahrt nicht nur Spaß haben würde. Das, was sie erwartete, hatte nicht im mindesten mit Spaß zu tun. Ach wäre sie doch nur sofort wieder von Bord gegangen!


    Das Problem ist ja, dass man korrekterweise das Konjunktiv II wählen müsste.  :devgrin: Und das macht es unschön.

    Liliane Hartmann blickte in das mürrische Gesicht ihres Vaters und begann zu ahnen, dass sie auf dieser Kreuzfahrt nicht nur Spaß haben würde. Das, was sie erwarten würde, hätte nicht im mindesten mit Spaß zu tun.

    • Trallala
  • #14 von merin am 16 Jan 2021
  • Liliane Hartmann blickte in das mürrische Gesicht ihres Vaters und begann zu ahnen, dass sie auf dieser Kreuzfahrt nicht nur Spaß haben würde. Das, was sie erwartete, war so grausam, dass es nicht im mindesten mit Spaß zu tun hatte.

    Tuts auch. Und man kann sogar "grausam" unterbringen.
  • #15 von Paul am 16 Jan 2021
  • Liebe Trallala

    Anbei eine weitere Fassung zum Weiterknobeln. Mittlerweile ist mir auch eine Idee für den zweiten Satz eingefallen:

    "Liliane Hartmann blickte in das Gesicht ihres Vaters, dessen Mundwinkel schräg nach unten hingen. Mürrisch sah er aus und gar nicht so, als könnte diese Kreuzfahrt Spaß machen. Trotzdem ging sie mit ihm an Bord, schließlich hatte sie ihm hoch und heilig versprochen, ihn (nach N.N. / auf seiner Rundreise durch das Mittelmeer / ... ) zu begleiten. Auch wusste sie noch nicht, dass sich ihre Ahnung in nur wenigen Tagen auf eine Weise erfüllen sollte, die auch ihr Gesicht zum entgleisen bringen würde."

    Zwar auch voller Konjunktive, aber ganz ohne kommt man vermutlich an dieser Stelle nicht aus.

    Paul

  • #16 von Trallala am 18 Jan 2021
  • Hallo,

    noch einmal danke an alle, die sich Gedanken gemacht haben. Ich habe jetzt entschieden, dass ich den zweiten Satz weglasse. Es gibt ja nicht nur die Anfangssätze, sondern auch einen Klappentext und Cover, die klar machen sollten, dass es kein "Ausflugsroman" wird.

    T!
    • Trallala
  • #17 von merin am 18 Jan 2021
  • Dann kann hier geschlossen werden?
  • #18 von Trallala am 18 Jan 2021
  • Dann kann hier geschlossen werden?

    Ja, ganz herzlichen Dank für das Mitdenken.
    • Trallala
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