Federleichtes > Teufelsblick
Corona-Kurzgeschichte
merin:
Hier hat eine Frau eine Kurzgeschichte über ihr Leben als Alleinerziehende mit zwei Kindern geschrieben. Ich finde die literarisch ziemlich gut, muss ich sagen. https://taz.de/Alleinerziehende-Frauen-zu-Coronazeiten/!5684499/
Und bin ganz froh, dass ich nicht so tun muss, als hätte ich alles im Griff.
LaHallia:
Ich fand die Geschichte echt anstrengend zu lesen. Gerade vom Stil her. Umständliche Sätze, die irgendwie unrythmisch sind und bei denen ich ständig den Faden verloren habe.
Inhaltlich verstehe ich die Obsession gegenüber dem Staubsauger nicht. Staubsaugen wird sie auch vor und nach Corona müssen, mit der Ausnahme dass sie jetzt mal mehr Zeit hat.
Ich verstehe aber grundsätzlich das Gejammer vieler Eltern nicht - bezogen auf solche, die wie die Frau in der Geschichte Homeoffice machen können oder sowieso ganz freigestellt sind.
Müsste das nicht super sein jetzt? Die Kinder endlich mal den ganzen Tag sehen, und ein richtiges Familienleben haben?
Dafür, dass man sein Kind von 18-20 Uhr nach der Arbeit schnell sieht, braucht man sich kein Kind anschaffen. Meine Meinung. Daher habe ich auch keine. :diablo:
merin:
Ich mochte den Stil gern. Die Rhythmik. Den Fluss der Worte.
Und sie war nicht mit dem Staubsaugen beschäftigt, sondern mit dem Raum für sich selbst und ihre Gefühle, den die Geräuschkulisse beim Saugen ihr bietet.
--- Zitat ---Ich verstehe aber grundsätzlich das Gejammer vieler Eltern nicht - bezogen auf solche, die wie die Frau in der Geschichte Homeoffice machen können oder sowieso ganz freigestellt sind.
--- Ende Zitat ---
Echt nicht? Dass es weder der Arbeit noch einem selbst, noch dem Kind gerecht wird, wenn man gleichzeitig arbeiten und für das Kind da sein soll, ist doch unmittelbar einleuchtend. Zumal man in der Zeit der starken Beschränkungen all das nicht tun durfte, was man sonst so mit Kind macht: Spielplatz? Geschlossen. Sport? Geschlossen? Schwimmbad? Geschlossen. Bibliothek? Geschlossen. Museen? Geschlossen. Wie man da eine tolle Zeit miteinander gestalten soll, zumal man ja keine Zeit hat, weil man ja arbeiten soll, ist mir schleierhaft.
LaHallia:
Aber wenn man im Büro arbeitet wird man ja auch nicht ständig in Museen oder auf den Sportplatz gehen, weil man da ebenfalls keine Zeit hat.
Wenn die Kinder sehr klein sind und ständig in Meetings reinlabern ok, ist wohl ziemlich nervig. Aber wenn sie etwas größer sind? Und Geschwister haben? Man war/ist ja nicht in der Wohnung eingesperrt und durfte immer raus, mit Maske und Abstand auch jeden treffen den man wollte. (Kann nur von Österreich sprechen, ob das bei euch strenger war weiß ich nicht).
Die meisten Kollegen mit Kindern fanden die Zeit eigentlich ganz gut. Auch wenn die Kinder klein waren und Geschwister hatten haben die Kollegen gemeint würde es ganz gut funktionieren. Bei den ganz kleinen ist die Frau im Regelfall eh noch Karenz.
Vielleicht ist Kindergarten ein blödes Alter. In der Schule können sie sich ja meist schon ganz gut selbst beschäftigen.
Ich fand es eher echt übel, dass man dem getrennt lebenden Elternteil - also dem nicht obsorgeberechtigten - das Besuchsrecht zwischenzeitlich gestrichen hat und dass Väter nicht bei den Geburten ihrer Kinder dabei sein durften. Das war ja echt das Allerletzte.
Zauberfeder:
Ich muss sagen, ich hab die Geschichte nicht bis zum Ende gelesen. Eher das Wenigste davon. Schon alleine der Anfang hat mich nicht gereizt. Die Art des Schreibens auch nicht. Dazu kann ich also nicht viel sagen, einfach weil ich sie nicht interessant genug fand. Selbst beim Scrollen und dann kurz Sätze mittendrin lesen, hat es nicht wirklich besser gemacht.
--- Zitat von: LaHallia am 24 May 2020, 21:18:01 ---Müsste das nicht super sein jetzt? Die Kinder endlich mal den ganzen Tag sehen, und ein richtiges Familienleben haben?
--- Ende Zitat ---
Ich möchte ehrlich gesagt auch kein HomeOffice machen, wenn Kinder dabei sind. Also klar, ältere spielen besser, noch größere gehen raus. Aber wenn die im Haus sind, hat man, selbst bei Grundschulkindern wohl nicht die Ruhe, um sich wirklich drauf konzentrieren zu können. Bei Kindergartenkindern noch ein völlig anderes Thema. Das halte ich nahezu für unmöglich.
Zu der Frage aber. Leider, leider sehen das viele Eltern nicht so. Es gibt Eltern, die machen ihren Urlaub ohne Kinder. Meine eine Kollegin erzählte mir auch, dass ein Elternteil sagte, dass es doch kein Urlaub wäre, wenn der Kleine dabei wäre, als sie halt gesagt hatten, sie hätten Urlaub und sie sich nach dem Kleinen erkundigt hat. Andere kommen nach einer bis 1 1/2 Wochen Schließzeit zwischen Weihnachten und Neujahr (und wir haben nur die eine, wir haben keine Schließzeit im Sommer) zu uns und sagen Dinge wie 'Schön, dass ihr wieder auf habt'.
Ich will damit nicht alle über einen Kamm scheren. Es gibt natürlich auch Eltern, die genießen das Zusammensein mit ihren Kindern, die lassen das Kind auch zu Hause, wenn sie frei haben und natürlich machen sie auch Urlaub mit ihrem Kind, aber es gibt eben leider, leider auch die Fälle, wo ich mich oft genug frage, wieso zum Henker hast du dir dann bitte ein Kind angeschafft, wenn es a) im Urlaub nervt, b) durchweg von früh bis spät nachmittags im Kindergarten ist, wenn du mit dem zweiten Kind den ganzen Tag, das ganze Jahr über zu Hause bist. Die tun mir einfach immer nur leid.
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