Hallo Oldlady,
Ich musste eine Zeit lang über diesen kurzen Abschnitt nachdenken bis mir eingefallen ist, was man verbessern könnte. Es kann gut sein, dass ich andere wiederhole, ich habe die vielen Kommentare nicht gelesen.
In erster Linie ist der Abschnitt einfach zu kurz. Es wir klar gesagt, dass er zornig ist, aber wirklich gefühlt habe ich es erst ganz am Ende ein bisschen. Ich versuche immer nach dem Grundsatz zu schreiben: wenn man es benennen muss, ist es nicht richtig dargestellt.
Zorn an sich ist wie jedes Gefühl allein nur von kurzer Dauer (vom wissenschaftlichen Standpunkt), dass Gefühle als dauerhaft wahrgenommen werden, liegt daran, dass sie immer wieder aufgerufen werden und der Auslöser in Endlosschleife im Kopf läuft.
Ich würde mit dem zweiten Absatz beginnen. Er stampft auf und ab, versucht sich zu beruhigen, aber dann denkt er daran: er wurde von einer Frau gefesselt und geknebelt! Von. Einer. FRAU!
Er wischt die Papiere vom Tisch und tritt gegen den Stuhl, der nicht weit fliegt. Und so, gefesselt und geknebelt wurde er von seinen Leibwächtern gefunden! Was für eine Schmach! Daraufhin wirft er den Stuhl durch den Raum. Seine Muskeln beben, weil das alles noch nicht ausreicht, weil die Bilder wieder kommen, wie er hilflos und ausgeliefert war, wie man ihm helfen musste, wo er doch alle Macht hat! Wo er doch der Herrscher ist!
Aber er reist sich zusammen. Knirscht mit den Zähnen, entkrampft seine Fäuste. Er will nicht das andere mit bekommen wie aufgewühlt er ist.
Er muss sich beruhigen, aufräumen. Hebt die Blätter wieder auf, aber da ist wieder diese Frau! Also zerknüllt er die Papiere und wirft sie in eine Schublade. Hebt den Stuhl auf und rammt ihn auf den Boden hinter dem Schreibtisch. Schafft es weder sich zu kontrollieren noch zu toben.
Das sind nur Vorschläge von meiner Seite. Er könnte auch andere Sachen machen, wie in ein Kissen schreien, aber er wirkt auf mich nicht wie jemand, der das tun würde, vielleicht eher einen Diener drangsalieren, um die Hilflosigkeit durch Machtmissbrauch auszugleichen oder so.
Er könnte auch versuchen sich in Arbeit zu flüchten nur um dann keinen vernünftigen Satz zustande zu bringen. Wichtige Papiere zu zerreißen und sich dann auch darüber aufzuregen, usw.
Ich hoffe das hilft dir weiter
irrende Grüße,
dein Licht