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Lyrik: Übergang

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merin:
Ich habe mal wieder einen Text geschrieben, der vielleicht ein Lied werden soll. Und irgendwie mag ich ihn, aber er scheint mir noch etwas unrund. Vielleicht habt ihr ja Ideen dazu? Und natürlich würde mich interessieren, ob der Text auch für euch holpert und wenn ja wo.

Übergang

Schwester ich hab dich schon atmen gesehen
bevor noch die Sonne zerschmolz
ein Windhauch nur
weiß aus deinem Mund
und so viel Nähe, die ich hinter mir ließ.
Nun bist du verschollen hinter dem Horizont
und ich gehe ins Weite.

Bruder ich hab deine Tränen geschmeckt
als der Mond schon wieder versank.
Ein Schatten bist du
ein leeres Versprechen
ein Mund voll Sehnsuchtsblüte.
Nun bist du verschollen hinter dem Horizont
und ich gehe ins Weite.

Tochter ich weiß nicht
was ich dir geben soll
aber ich geb es mit reinem Gesicht.
Ich halt deine Hand, so lange du willst
so lange ich mitgehen kann.
Und ich weiß, der Wald wächst
und das Grün frisst uns auf
und es wächst immer wieder nach
bis die Weite dich aufnimmt und mich zurücklässt.
Dann gehst du lächelnd ins Weite.

Oldlady:
Von mir nur eine ganz schnelle, spontane Rückmeldung: Schön!  :cheer:
Aber eher ein Gedicht als ein Lied.

Morgen schaue ich mir das noch genauer an.

Salamander:
Ich finde es auch schön, und macht nachdenklich - Übergang. Passt zur Jahreszeit, obwohl hier nicht viel Weiß ist. :devgrin:
Was meinst Du mit unrund, den Rhythmus? Kommt drauf an, wie man es liest/singt.

merin:
Ja, es gibt für mich rhythmisch eine Zeile, die holpert oder rausssticht. Aber ich bin eben nicht sicher, ob das an mir liegt oder ob es nicht auch gut ist, weil die Zeile zumindest für mich eine Art Knackpunkt des Textes ist. Da kann sie schon auch rausstechen.

Salamander:
So, wie ich das lese, höre ich Rhythmusänderung nur in den letzten zwei Zeilen, und da passt es ja inhaltlich zum Thema Aufbruch, Weggang ins Weite.
Beim Lesen würde ich "hinter dem Horizont" zusammenziehen zu "hinterm Ho." = für mich flüssiger.
Ratlos lässt mich das "reine Gesicht":
Ich könnte was anfangen mit "reinem Sinn" oder "reinem Blick", aber nicht Gesicht?

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