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Autor Thema: Dorothy Hearst - Das Versprechen der Wölfe - Fantasy  (Gelesen 6950 mal)

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Naleesha

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Dorothy Hearst - Das Versprechen der Wölfe - Fantasy
« am: 01 December 2019, 14:17:01 »
Hinweis: Dieses Buch ist als Trilogie ausgelegt unter dem Namen (Die Wolfschroniken). hier beziehe ich mich nur auf den ersten Band.

Dorothy Hearst - Das Versprechen der Wölfe
Genre: Im Internet wird es in der Rubrik Fantasy geführt, obwohl ich da nicht so viel Phantastik erkennen kann. vom Ausmaß der Phantastik her vergleichbar mit der ersten Staffel Warrior Cats von Erin Hunter.

Inhaltliche Zusammenfassung:

Vor vielen Generationen haben Wölfe und Menschen gemeinsam gejagt. Sie haben sich gegenseitig verstanden und waren wie ein Rudel. Ein Rudel zu dem die junge Wölfin Lydda gehörte. Doch dann wurden die Menschen hochmütig. Sie fingen an, die gesamte Jagdbeute für sich zu beanspruchen und die Wölfe als ihnen sich Untertan zu betrachten. Es kam zum Krieg und das Bündnis mit den Menschen zerbrach.

Unter den Wölfen wird die Legende verbreitet, dass es ein Versprechen vor den Ahnen gab: Niemals einen Menschen zu töten, ihnen niemals näher zu kommen und keine Zeit mit ihnen zu verbringen. Man darf aber - wenn es der Leitwolf erlaubt - gegen sie kämpfen um seine Beute zu verteidigen und Essen von ihnen stehlen. Zu diesem Versprechen gehört auch, dass kein Wolf sich mit einem Wolf von außerhalb des großen Tales paart. Mischlingswölfe seien sofort zu töten.

Wenn das Versprechen gebrochen wird, so heißt es, werden die Ahnen alle Menschen und Wölfe auf der Welt töten.
Um sicher zu gehen, dass das Versprechen nicht in Vergessenheit gerät, Erschienen die höchsten Wölfe, die über allen Rudeln stehen und über das Tal wachen.


Kaala ist eines von diesen verbotenen Mischlingswölfen, die mit einem silbernen Halbmond-Zeichen auf ihrer Brust geboren wurde. Als bei der Namensgebungszeremonie der Jungwölfe ihre fremde Herkunft bemerkt wird, soll sie zusammen mit ihren Wurfgefährten von Leitwolf Ruuqo getötet werden, obwohl sie als Winzwolf gar nicht verstehen kann, warum sie anscheinend anders sein soll. Doch Kaala will leben. als sie sieht, wie ihre Brüder einen nach den anderen getötet werden, wächst in ihr der Überlebenswille und sie wehrt sich. Gerade als der Kampf verloren schien, tauchen Frandra und Jandru auf, zwei dieser höchsten Wölfe. Trotz Kaalas verbotener Herkunft befehlen sie, dass ihr Leben verschont werden soll. Ihr wird aufgetragen, alles dafür zu tun, um im Rudel vom schnellen Fluss aufgenommen zu werden.

Von nun an begleiten wir Kaala auf ihrem Weg, ein erwachsener Wolf zu werden. Ihr werden die Lebensweisen und Legenden von Ruuqo, seiner Gefährtin Rissa, einem Altwolf namens Trevegg und einer hochmütigen Wölfin namens Werrna beigebracht. Während Ruuqo und Werrna dies jedoch eher widerwillig tun, ist Trevegg ein gutmütiger, weiser Lehrer, und Rissa zumindest nicht unfreundlich.
An einem Punkt in der Ausbildung, lernen die Jungwölfe, was Menschen sind. Sie schleichen sich zu einem Beobachtungshügel, von wo aus sie die Menschen unbemerkt beobachten können. Ihnen wird beigebracht, was die Legenden befehlen - sich niemals den Menschen zu nähern, außer um Beute zu stehlen.
Kaala bemerkt, dass sie eine seltsame Anziehungskraft zu den Menschen verspürt. Als sie näher heranschleichen will um besser sehen zu können, wird sie barsch aufgehalten. Danach erfährt sie, warum so viele im Rudel gegen sie sind. Warum Mischlingswölfe verboten sind. Weil sie sich stärker zu den Menschen hingezogen fühlen als alle anderen Wölfe. Die Beobachtung wird abgebrochen, Rissa führt alle - außer Kaala, der man befiehlt am Fuß des Hügels zu warten - den Hügel hinunter in das Lager der Menschen, um Beute zu stehlen.

Die Darstellung der Menschen ist noch relativ früh angesiedelt. es wird von primitiven Werkzeugen geredet. spitzen Stecken, Stecken mit spitzen Steinen, die sie an den Enden festbinden. und von langen stecken, die sie benutzen können, um kleinere dieser spitzen Stecken ganz weit zu werfen.

Eines Tages sind Kaala und Ázzuen - ihr Freund und auch ein Jungwolf, von Ruuqo und Rissa - in der Nähe des Flusses unterwegs, der die Grenze zwischen Wolfland und Menschengebiet zieht. Sie hören Hilfeschreie - seltsamerweise klingen sie so sehr, wie wenn ein Wolfsjunges in Not ist. Sie laufen hin und entdecken ein Mädchen, das in den Fluss gefallen ist. Während Ázzuen wieder zurückgehen und das Mädchen sichselbst überlassen will, entscheidet Kaala sich, das Mädchen zu retten. Sie zieht es aus dem Fluss und bringt es ungesehen zurück zu ihrem Lager.
Ab jetzt gehen die größten Probleme los.
Kaala kommt der größten Lüge der Wölfe auf der Spur. ein weiterer Krieg zwischen Menschen und Wölfen droht. Kann Kaala ihn verhindern und so ihrem Rudel, dem Mädchen und allen Anderen im Tal das Leben retten?


Die Charaktere:

Kaala: Ich-Perspektive, Protagonistin
Ázzuen und Marra: Kinder von Ruuqo und Rissa, beste Freunde von Kaala
Ruuqo: Leitwolf des Rudels vom schnellen Fluss
Rissa: Leitwolf des Rudels vom schnellen Fluss, Gefährtin von Ruuqo
Trevegg: Altwolf, Mentor und Lehrer von Kaala und den anderen Jungwölfen
Borrla und Unnan: Würfgefährten von Ázzuen, Rivalen bzw auch Feinde von Kaala
Werrna: "Gamma-Wolf" bzw Anführerin nach Ruuqo und Rissa, übernimmt meist die Führung bei der Jagd

Minn, Yllin, Reel: Wölfe vom Rudel vom schnellen Fluss
Frandra, Jandru, Zorindru: höchste Wölfe

Lydda: Eine Wölfin, die aus der Traumwelt kommt. vor vielen Generationen war sie in der Position/Situation, in der Kaala jetzt ist. Sie erscheint Kaala in brenzligen oder unbeobachteten Situationen und hilft ihr oder gibt ihr Tipps. Außer Kaala sieht sie aber niemand.
Tlitoo: ein Rabe, der schlauer ist als er tut. Steht Kaala bei ihren Abenteuern bei und gibt wichtige Hinweise.

TaLi: Das Mädchen, das Kaala aus dem Fluss rettet
BreLan und MikLan: Menschen, die sich mit Ázzuen und Marra anfreunden
NiaLi: TaLis Großmutter und geistige Führerin der Menschensippe von TaLi.


warum bin ich so begeistert von diesem Buch?

Ich schreibe ja selbst einen Roman über die Verbindung zwischen Wolf und Mensch. In weiten Teilen liest sich dieses Buch, als hätte ich meine Geschichte nicht aus der Sicht eines Menschen, sondern komplett aus der Sicht der Wölfe geschrieben. Zumindest was die Anziehungskraft zwischen Wölfen und Menschen angeht. Dorothy Hearst hat mit vielen vielen Experten der Wolfsforschung gesprochen und das merkt man dem Buch auch an. Die Darstellung der Wölfe ist so realitätsnah und Authentisch, dass ich einiges mitnehmen konnte - wie Rudelverhalten, Gestik und Mimik, Jagdverhalten etc. nicht zuletzt für meine eigenen Wölfe. Dabei bleibt sie sprachlich einfach und stilistisch doch sehr schön. Die Geschichte wirft ein besonderes Licht auf das Verhältnis von Mensch und Wolf und regt an vielen Stellen wirklich zum Nachdenken an.
Dabei endet Das Buch auf einer positiven Note der Hoffnung. Tatsächlich ist der kurze Epilog so schön, dass ich ihn hier einmal zitieren möchte:

Zitat
Lydda stand an der Baumgrenze, die den Übergang zwischen der Traumwelt und der Welt des Lebens bildete. Sie beobachtete den jungen, mit einem silbernen Mond gezeichneten Wolf, der gerade eben erst halb erwachsen war und der jetzt zu den Menschen und Wölfen hinüberging, die dort zusammenstanden. Es gibt noch so vieles zu tun, dachte Lydda bei sich. Sie warf einen Blick über ihre Schulter, zurück in die Traumwelt. Es blieben ihr nur noch wenige Augenblicke, bevor sie vermisst werden würde, und sie würde höchstwahrscheinlich Ärger bekommen. Dennoch betrachtete sie das Leben auf der Wiese ein weilchen länger. Und als die Sonne am Himmel aufging und die Geschöpfe im großen Tal wieder zueinander fanden, da fühlte sie, wie eine schwere Bürde von ihrem Herzen fiel. Und ganz langsam, nur ein klein wenig, begann ihr Schwanz zu wedeln.

besonders der letzte Satz gefällt mir gut, da er das Gefühl der Hoffnung so schön transportiert.
von mir eine ganz klare Lese-Empfehlung!

In diesem Sinne:
Wuff

Liebe Grüße,
Naleesha
"was du mit deinem Körper verstanden hast, wirst du im Leben nie wieder vergessen." (Gichin Funakoshi)
„Ein Hacker ist jemand, der versucht einen Weg zu finden, wie man mit einer Kaffeemaschine Toast zubereiten kann“ (Wau Holland)

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