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Die häufigsten Anfängerfehler

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Federhexe:
Was auch häufige Anfängerfehler sind:

* Extravagante Titel
* Man orientiert sich an seinen Lieblingsbüchern
* Man verbessert sich nicht
* Zu viele Stilmittel

Naleesha:
hmmm. den zweiten Punkt kann ich nicht nachvollziehen.
Wenn man sich an seinen Lieblingsbüchern orientiert (in wiefern eigentlich?) dann übernimmt man gewisse Elemente und macht was eigenes draus.
z.B. die Art, wie Dialoge geschrieben sind, oder vielleicht die Region, in der das Buch angesiedelt ist (solange es kein High Fantasy mit eigens dafür ausgedachtem Planeten ist) etc.

viele bekannte Autoren haben das schon getan. 50 Shades of Grey ist nur entstanden weil die Autorin sich an den Twilight-Büchern orientiert hat.
Eragon, von Christopher Paolini wird als gutes Buch bezeichnet, obwohl inzwischen fast jeder weiß, dass es nahezu eine 1:1 Kopie von Herr der Ringe ist...

--- Zitat ---Dass Christopher Paolini Tolkien-Fan ist, ließ sich schon in seinem Buch nicht verbergen. Und auch der Film bedient sich schamlos bei "Herr der Ringe": Die opulenten Landschaftsaufnahmen aus der Vogelperspektive, garniert mit über Bergkämme galoppierenden Helden, wirken hinlänglich bekannt, ebenso die martialischen Posen der Uruk-Hai-Kopien, die bei "Eragon" Urgal heißen.
--- Ende Zitat ---

Von Krabat behauptet man, dass er Elemente aus Harry Potter geklaut hat (oder vielleicht war es auch umgekehrt). Aber trotzdem hat jeder dieser Autoren etwas eigenes hinzugefügt, was neues daraus gemacht.

Sich also an seinen Lieblingsbüchern zu orientieren ist also gar nicht so verkehrt...

Bei meinen Wölfen war das ähnlich. Ich hab mal ein Buch gelesen, das nannte sich "Die Chroniken von Amarid".
Darin ging es um Magier, die sich entweder an Falken oder an Eulen binden (kommt dir das bekannt vor?) und ein ganz besonders gefährlicher Magier hatte sich an einen Wolf gebunden (ok, jetzt muss es aber deutlich werden). Die Art der Verbindung allerdings wurde nicht näher beleuchtet und gerade der Aspekt, wegen dem ich das Buch zuende gelesen habe um eventuell doch noch das Eine oder das Andere darüber zu erfahren, wurde einfach nicht weiter beachtet. als wäre das am Anfang mit einer prächtigen Idee ins Buch eingebaut worden, dann aber später unterm Tisch fallen gelassen worden. Schade. Und als ich dann in der 9. Klasse begann, mein eigenes, neues Buch zu schreiben und mir Gedanken um die ganzen Werwolflegenden machte, kam mir dieser Aspekt wieder in den Sinn und ich dachte: das kann ich besser machen.

Also hab ich den Aspekt genommen, was ganz eigenes draus gemacht und ... voila. Keiner würde behauptten, dass die Orientierung an diesem Buch etwas falsches, oder gar ein Anfängerfehler sei.

LG, Nalee

Federhexe:
Das Problem ist, dass es 1:1-Inspiriert ist. Oft.

Viskey:
Also, eine 1:1-Inspiration kommt zwar schon vor, aber oft? Da wäre ich vorsichtig.

Problematischer finde ich diesen Punkt:


--- Zitat ---Man verbessert sich nicht
--- Ende Zitat ---

Das ist kein Anfängerfehler. Wenn sich jemand nicht verbessert, dann liegt das nicht daran, wie lange er schon schreibt. Wer sich nicht verbessert, hat ganz andere Probleme. Die meisten Anfänger machen sehr viele Fehler, aber sie verbessern sich. Nur ganz wenige bleiben auf dem Punkt stehen, wo sie glauben, ihr Geschreibsel wäre Gottes Geschenk an die Welt, und wem's nicht gefällt ist ja nur neidisch und gehässig. Dieser Makel bleibt aber auch nach Jahren bestehen und ist deshalb kein Anfängerfehler.

Momo:
Ich möchte noch hinzufügen:

-   Zu viel “Tell“,  zu wenig “Show“
-   Fehlender Spannungsbogen
-   Fehlende Konflikte
-   Info-Dump (vor allem am Anfang)
-   Der Kern der Geschichte ist nicht herausgearbeitet
-   Der Held wird durch andere oder Glück/Zufall gerettet, anstatt selbst zu retten
-   Der Held hat kein klares Ziel


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