Teufelswerk > Ausschreibungen und Wettbewerbe
Kurzprosa 2019
Oflinitrium:
... ich verstehe, dass es sinnvoll ist bei solchen Wettbewerben mitzumachen um irgendwas für seine Vita zu haben. Aber mich hat es noch nie gereizt. Das Bewertungsverfahren erscheint mir so vage und willkürlich, dass ich selbst bei einem ersten Platz keine Ahnung hätte ob mein Schreibstil in Ordnung ist oder nicht.
Salamander:
Es hat wirklich viele Aspekte, die Teilnahme an Wettbewerben.
Der Bereicherung der Vita, der Adrenalinkick, wenn man drin ist, aber auch das Fremdschämen, wenn man die Anthologie nicht gut findet, oder die völlige Intransparenz oder Nichtnachvollziehbarkeit der Auswahl.
Aber ein positiver Aspekt ist das Disziplinierende, auf Termin nach bestimmten Vorgaben etwas fertig zu schreiben. Das mag ich.
Und es ist interessant, einen Verlag/Verleger und Mitautoren kennenzulernen.
Über die Qualität sagt es tatsächlich nichts aus, nach meiner Erfahrung. Aber Geschmack spielt ja immer auch eine große Rolle.
Dazu eine Anekdote aus eigener Erfahrung:
Ich habe für einen Thüringer Wettbewerb einen Beitrag geschrieben - nicht angenommen. Einige Monate später, nach einigen Änderungen bezüglich der Regionalität den selben Text bei einem Bayerischen Wettbewerb eingereicht: drin. Bei einer Schreibfreundin war es genau umgekehrt. :)
merin:
Ich hab mal einen anderen Text in einzelne Worte zerschnitten und daraus einen anderen Text gepuzzelt. Nur noch Klang und Assoziation. Dann die übrigen Wörter weggeworfen und einige Artikel dazugewürfelt. Der daraus entstehende Text hat dann in einem Lyrikwettbewerb gewonnen.
Das war wirklich absurd.
Paradieseule:
Das eine ist eben Kunst und andere Wunst.
Kunst kommt von Können. Wunst von Willkür bzw. Wollen. :devevil:
Fabian:
Auf der Basis dieses geistlosen Stammtisch-Gebrabbels, das sich als Bonmot geriert, haben in München zu unseligen Zeiten die Schenkelklopfer eine ganze Ausstellung goutiert und es genossen, am Nasenring ihrer Vorurteile in den Wald geführt zu werden.
Ehe versucht wird, solchen Dummschnack durch :devevil zum Witz zu adeln sollte man sich lieber mal die Ethymologie des Wortes Kunst klar machen und bereit sein, auch die geschichtlichen und ideologischen Zusammenhänge wahrzunehmen, in denen mit Hilfe des "gesunden" Volksempfindens Politik gemacht wurde.
Oh Herr, lass Verstand vom Himmel regnen, auf das hier gute Witze wachsen.
ps
Wem der Schuh passt, der zieht ihn sich an – der Rest lässt ihn halt stehen.
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