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Katzenperspektive

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Mooncat:
Katzenexpetin meldet sich zum Dienst.

Mir gefällt die Szene im Grunde. Allerdings ist sie mir etwas zu langsam - und sorry, aber nein, die Katze in ihr spüre ich nicht wirklich. Mir kommt sie eher noch immer sehr als menschlicher Spion rüber. Aber: die Fantasywelt an sich hat mich trotzdem sofort interessiert.

Was das Katzensein angeht: da denkt sie zu oft menschlich. Quasi als ob sie noch immer Mensch ist, die versucht, sich in eine Katze reinzuversetzen anstatt eine Katze zu sein.
Gut, es ist ihr erstes Mal. Kann ja gut sein, dass das zur Lernkurve gehört. Oder diese Magie schlicht und einfach nur eine simple Gestaltverwandlung zulässt versus einer echten transformativen Wesensverwandlung. Je nachdem wie du es halten willst funktionieren die Katzeneindrücke im Text besser oder nicht. Ist es ersteres sind die Gedankrn und Vergleiche vielleicht noch immer etwas zu lang, passen im Grunde aber rein. Ist es letzteres, dann ist es echt zu wenig reaktiv und zu analytisch.
Katzen, auch solche auf der Pirsch, reagieren. Tun. Sind in Bewegung, selbst wenn der Körper gerade verharrt.
Und das kommt gar nicht rüber.

Und ein paar Sachen: Katzen sehen nach meinem letzten Wissensstand gar keine Farben sondern nur in Grautönen. Sie sehen dafür vertiefter, was ihnen erlaubt, winzige Viechli und kleinste Bewegungen von irgendwas wahrzunehmen. Sie hören verdammt gut und auf Frequenzen, wo wir schon keine Chance mehr haben. Mit dem Riechen hält es sich dafür in Grenzen, zwar noch besser als der Mensch, aber weit hinter einem Hund.
Was ihre Sprünge angeht: alles bis ca. 2.5m ist für sie keine Sache. Je höher desto besser allerdings etwas, an das sie sich hochangeln können. Runterspringen funktioniert da schon problemloser, aber wenn es nicht grad sein muss nehmen Sie lieber Stufen und dann so ab 1.50-1.80 ca. springen sie dann gerne direkt - wobei auch da nehmen sie oft noch Stufen.
Höhen ab 2.5-4m ca sind allerdings problematisch. Da hat die Katze bei einem Fall (freiwillig macht sie das nicht) nicht immer genug Zeit, sich in die richtige Position zu bringen, um sicher zu landen. Tatsächlich kommen Sie unten sicherer an, wenn es etwas mehr Meter sind, da sie da dann Zeit haben, sich richtig zu drehen, um sich dann gut abzufedern. Einer unser Kater ist mal vom Balkon im sechsten Stock gefallen und das war besser für ihn als wäre es der dritte gewesen. Hat ihm jedenfalls nichts gemacht. Aber bitte: wir sprechen hier von Unfällen oder bösen Absichten - und in Panik schiesst eine Katze auch mal über das Ziel hinaus oder auch im Jagdfieber nimmt sie dann gern Abkürzungen oder vertut sich mal (was bei unserem Kater der Fall war), aber der Normalfall sollte es nicht sein.

Am wenigsten überzeugt hat mich allerdings der Kommentar zur Jagd. Das Wesen der Katze ist so von Jagd bestimmt. Etwas bewegt sich, sie zuckt ausser sie schläft gerade sehr tief. Und selbst dann zuckt es noch oft: die Schnurrhaare, die Krällchen, die Muskeln, die Öhrchen ... manchmal maunzen sie sogar im Traum und du weisst genau, jetzt haben sie gerade was gesehen im Traum oder sind schon am Jagen. Dass ihr hier die Maus nichts sagt ist wohl das, warum es für mich eben gerade nicht genügend Katze ist. Übrigens muss die Maus ihr nicht unbedingt Appetit machen. Mäuse sind oftmals eher Spielzeug als Nahrung. Das sind eher Vögel. Der Rest der Tiere wird einfach gerne gejagt.

Und ja, das ist auch so ein Punkt. So sehr ich Katzen liebe und bewundere, gerade ihre Freiheit und Eigensinn: es sind gnadenlose Jäger, das ist einfach ihre Natur. Und genau das fehlt deiner Prota hier, diese berechnende, blutrünstige Natur, die alles, was unter ihr und potentielle Beute ist genau analysiert auf ihren Aufwand und (Spass-)Ertrag hin bewertet und anschliessend entsprechend angegangen wird.

Natürlich können Katzen auch anders - aber das kommt dann eher bei ebenbürtigen Wesen oder (angeblich) stärkeren Wesen zum Zug. Oder halt wenn es ihr zugute kommt. Denn eins ist klar: Cat comes first. Always. And if not: make the other believe it’s the other way around while still ensuring that cat comes first.

Huch. Das war jetzt etwas gar ausführlich. Keine Ahnung, ob du davon was brauchst. Aber yeah. Musst halt nicht Katzensklaven nach ihrer Meinung über Katzen fragen ...

Oldlady:
Hallo Teufels,

erst mal herzlichen Dank für die hilfreichen Röstungen und Hinweise! Ich werde noch im Detail darauf eingehen.

Aber bevor noch jemand auf der falschen Fährte ist, möchte ich hier klarstellen, dass es sich um einen Gestaltwandel handelt, bei dem der Mensch  und sein Denken voll erhalten bleiben. Jandra  hat also beispielsweise nicht den Jagdinstinkt einer Katze. Nur ihre Sinne und körperlichen Fähigkeiten sind verändert. 

Ob sie den neuen Körper vorher noch ausprobieren muss, überlege ich mir noch. Vielleicht wäre das hier angemessen. Und auch ganz lustig.

Oldlady:
Hallo Fabian,
vielen Dank!
In Deiner Röstung stecken einige spannende Ideen.


--- Zitat ---Auf jeden Fall packt dich der Hang zur Rückblende viel zu häufig, das entwertet das szenische Erzählen.
--- Ende Zitat ---
Guter Hinweis. Ich werde darauf achten.


--- Zitat ---
--- Zitat ---Trotzdem hätte ich gerne Eure Meinung, ob die Schilderung aus der Perspektive einer Katze glaubhaft ist.
--- Ende Zitat ---
Ich vermute mal, Deine Frage zielt aber mehr auf das "Wesen" von Katzen. Da stellt sich mir vom Weltenbau her erst mal die Gegenfrage: braucht es das?
In der vorliegenden Szene verwandelt sich Jandra in einen Katzenkörper (mit seinen physiologischen Eigenheiten > Farbsehen z.B.), aber sie ist immer noch Jandra vom Denken, von ihrer mentalen Wahrnehmung her. Der Mensch in der Katze ist immer noch der Mensch.
--- Ende Zitat ---

Genau so hatte ich es gedacht.  Sie ist nur physiologisch eine Katze. Ich habe recherchiert, aber da können sich trotzdem Fehler einschleichen, daher die Frage an die Katzenfans.


--- Zitat ---Eine komplexere Konstruktion könnte z.B. auf dem Prinzip des Ying und Yang, Tit for Tat, Gibst Du mir, dann geb ich Dir beruhen und würde meiner Meinung nach die dramaturgischen Möglichkeiten erweitern.
Jandra und Katzenwesensart sind gleichzeitig in einem Körper präsent, ringen vielleicht sogar im Widerspruch miteinander darum, wie sich der Körper zu verhalten hat.
--- Ende Zitat ---
Das ist eine interessante Idee. Passt aber nicht gut in das folgende Geschehen.


--- Zitat ---Bleibst Du bei der von dir hier vorgestellten einfachen Konstruktion, dann könntest du Jandra – insbesondere, falls es sich hier um eines der ersten Verwandlungserlebnisse handelt – etwas mehr Raum geben, sich mit diesem neuen Körper und seinen Fähigkeiten zu beschäftigen: Verwunderung über seine Leistungsfähigkeit, Spaß an den neuen Fähigkeiten, Ungeschicklichkeiten im Umgang mit ihnen (etwas Humor könnte einem Fantasyprojekten gar nicht mal schaden).
--- Ende Zitat ---
Vielleicht schreibe ich noch einen Absatz über die Verwandlung und wie sie den Körper danach erlebt. :daaanke:

Viskey:
Hi, Oldlady!

Ich muss zugeben, ich hatte Mühe, den Text zu lesen, weil er irgendwie ... zusammenhanglos bleibt. Es liest sich für mich, als hättest du eine Checkliste gehabt, inwiefern sich die Wahrnehmung einer Katze von der eines Menschen unterscheidet, und hättest die dann abgearbeitet.
Die einzelnen Punkt sind gar nicht mal schlecht, und jeder Punkt für sich liest sich auch nicht schlecht, auch wenn man da noch mehr Erlebnis herausholen könnte. Ich weiß ja jetzt nicht, wie vertraut Jandra schon damit ist, eine Katze zu sein. Falls es das erste Mal ist, würde ich nicht erwarten, dass sie außer ihre neue Natur wahrzunehmen, viel zustande bringt. Wenn es nicht das erste Mal ist, sind es definitiv zu viele Beschreibungen, wie sich die Welt für eine Katze anders darstellt als für Menschen.

lg
Viskey

merin:
Hi Oldlady,

für einen Fantasytext von dir bin ich erstaunlich gut reingekommen.  ;) Für mich las ich da keine Katze, sondern eine Frau im Katzenkörper, aber das haut ja auch hin. Gestört hat mich zeitweise die Fülle an Beschreibungen, wobei ich die Gerüche sehr mochte, und die vielen kleinen Rückblendungen oder Überlegungen, wie das jetzt als Mensch gewesen wäre. Die kleine Szene am Balkon hat sich mir auch nicht erschlossen, also was die Männer da tun. Aber mich hat das neugierig gemacht und ich hätte weitergelesen.

lg
tulan

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