21 November 2024, 22:58:01

Autor Thema: Dialogszene V2.0  (Gelesen 7708 mal)

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Naleesha

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Dialogszene V2.0
« am: 15 September 2018, 20:58:07 »
Hallo Teufels,

Ich habe die Dialogszene aus der letzten Röstung überarbeitet und möchte nun von euch wissen:

ist es besser geworden?
dazu genauer:

- kommt Jamies Raktion natürlich und nachvollziehbar rüber?
- wirkt der Dialog lebendig, oder gibt es noch hölzerne Stellen?
- Ist für euch immer klar ersichtlich, wer wann spricht und was er sagt, oder stolpert ihr irgendwo?
- könnt ihr die Meta-Prämisse herauslesen, oder geht sie hier unter bzw ist zu stark abgeschwächt?

- Erbsen zählen dürft ihr auch gerne.

zur Orientierung pack ich euch die Hintergrundinfos auch nochmal rein, dann braucht ihr sie bei Bedarf nicht im anderen Thread nachschlagen. Viel Spaß beim Rösten :)


Zitat
*** Traum 1***

Ich befand mich im Wald und beobachtete eine Gruppe von jungen Männern, die an einem Lagerfeuer saßen und lachten. Einer von ihnen lief in den Wald um Feuerholz zu sammeln. Im Traum folgte ich ihm. Er erinnerte mich an Jamie - das gleiche rot-blonde Haar - aber er sah anders aus. War er sein Bruder? Ich ging ihm nach, tiefer in den Wald hinein. Ein Wolf, der zwischen den Bäumen hervorkam, überraschte ihn. Der Mann erstarrte und das gesammelte Feuerholz landete klappernd auf dem Boden. Der Wolf sah ihn mit einem durchdringenden Blick an. Der Blonde wich zurück und schüttelte immer heftiger den Kopf. „Nein!“, rief er und sank zu Boden. Einer der anderen Männer hatte seinen Ruf gehört und kam herbei gelaufen. Es war nur ein Gefühl, aber er kam mir bekannt vor. Dunkle Haare und ein irgendwie vertrautes Gesicht. Er sah auf den Wolf, und dann auf den Blonden, der noch am Boden kauerte, die Hände gegen die Schläfen gepresst. Freundschaftlich zog er den Blonden auf die Füße und führte ihn zurück zum Feuer. Das Bild veränderte sich. Ich erkannte die wunderschöne Lichtung. sie war voll mit Wölfen und Männern um den neuen Bruder aufzunehmen. Aber etwas war anders. Der Blonde war entsetzt und machte ein angeekeltes Gesicht. wütend schrie er sie an: „Nein, sowas kann nicht sein. Es darf nicht sein! Das ist Widernatürlich!“ Er verließ Fluchtartig die Lichtung. Wieder änderte sich das Bild. Wieder standen wir im Wald. Aber diesmal glich es einem Schlachtfeld. Tote Wölfe und Männer lagen auf dem Laub und Lachen gerinnenden Blutes versickerten in der Erde. Der Blonde stand mit blutverschmiertem Schwert dem anderen Mann gegenüber. Angst stand in des Einen Augen, Wahnsinn in des Anderen.
"James, wir sind Freunde. Bitte, zwing mich nicht gegen dich zu kämpfen."
"Wir sind keine Freunde. Du gehörst zu denen. Du hast dich gegen mich gestellt und das verzeihe ich nicht. Ich werde dich töten. Ich muss dich töten. Ich muss euch alle töten!"
Mit einer wahnsinnigen Kraft griff der Blonde ihn an. Der andere wehrte seine Angriffe mit einem eisenbeschlagenen Holzstab ab. Aber auf Dauer hielt er dem Ungestüm seines Angreifers nicht stand. Entwaffnet fand er sich mit dem Rücken gegen einen Baum stehend, das Schwert im Ausgestreckten Arm seines Gegners vor sich. Blanke Panik stand ihm ins Gesicht geschrieben. Sein Gegenüber holte zum tödlichen Streich aus... In dem Moment schoss ein silberner Blitz aus dem Wald. Der Wolf warf den überraschten James auf den Boden. Das gab seinem Gegner die Gelegenheit, zu entkommen. Beinahe konnte ich selbst seinen Schmerz spüren, als James seinen Wolf tötete. Stille Tränen rannen ihm die Wangen hinunter. Er entkam dem Wald und schaute nicht zurück. Ein letztes Mal änderte sich das Bild. Diesmal sah ich nur ein Grab. Ich konnte nicht erkennen, was auf dem Grabstein stand, da ich nur die Rückseite des Grabsteins sehen konnte. dahinter stand James. Er sah gealtert aus. Es mussten Jahre vergangen sein. Sein Gesicht war vom Hass und von den Strapazen der Jagd gezeichnet. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen. Seine Wangen waren eingefallen und der Schimmer des Wahnsinns funkelte in seinem Blick. Er wirkte erschöpft und müde. Aber obwohl er seinen Gegner nun getötet hatte, machte er ein trauriges Gesicht. Es regnete.
„So hat es endlich ein Ende gefunden. Tut mir leid, alter Freund. Ich wünschte, ich hätte dich nicht töten müssen. Aber es darf diese unnatürlichen Widerlichkeiten nicht geben. Mögest du trotz Allem nun erlöst sein.“
Dann wachte ich auf.

Danach gehen Nick und Jamie das erste Mal zu Charles nach Hause, um Antworten darauf zu erhalten, was denn nun eigentlich ein Wolfsbruder ist. Während Jamie bei Lord Aiden bleiben muss, redet Charles mit Nick. und erzählt ihm von der Natur der Verbindung und "bestätigt" ihm unwissentlich, dass das, was Nick im Traum gesehen hat wirklich passiert war.

Dann folgt ein Tagtraum, der Nicks erste Fähigkeit offenbart. Das bringt Nick dazu, nun gezielt über seine Fähigkeiten mit Charles zu sprechen. Er erzählt ihm von seinem Traum und erfährt, dass er Wahrträume hat, in denen er sehen kann, was sich einmal zugetragen hat.

Dann findet Nick heraus, wer sein Vater wirklich war - der Mann aus seinem Traum. Diese Erkenntnis, will er sowohl Jamie, als auch Charles mitteilen. Die drei unterhalten sich darüber, dass Nick der Sohn des berühmten letzten Anführers war. Bei diesem Gespräch sieht Charles sich Jamie mal genauer an...


Zitat
*** Charles Bedenken - Teil 1***

Als es Zeit wurde zu gehen, hielt Charles mich am Arm zurück. Mit einer Kopfbewegung deutete er auf die nun geschlossene Tür, durch die Jamie eben hinausgegangen war.
„Was weißt du über ihn?“
Überrascht über diese Frage, antwortete ich stammelnd: „Jamie? Er ist mein bester Freund. Sein Onkel – dem die Druckerei gehört - sammelt leidenschaftlich Taschenuhren, ein teures Hobby... Wir sind schon ewig befreundet. Darum kann ich ihm auch vorbehaltlos vertrauen. Warum? Was ist mit ihm?“
Charles Stimme wurde drängend. „Was ist mit seinem Vater? Was weißt du?“
„Nur, dass niemand ihn erreichen konnte, nachdem Jamies Mutter verstorben war.“
Charles nickte bedächtig, dann beugte er sich vor und sagte mit gedämpfter stimme: „Sei vorsichtig mit ihm. Ich spüre den schlafenden Geist eines Wolfes in ihm. Und er ist James wie aus dem Gesicht geschnitten. Für mich gibt es keinen Zweifel. James ist sein Vater. Erzähle ihm nichts davon. James hatte immer eine sehr einnehmende Art. Wenn die beiden sich begegnen fürchte ich, dass er es schafft, ihn für sich zu gewinnen!“
Jetzt war ich fassungslos. Mit weit aufgerissenen Augen zuckte ich zurück und starrte Charles an. Das war ein Gedanke, den ich mir nicht vorstellen konnte. „Ich glaube nicht, dass er sich auf die Seite seines Vaters stellen wird. Jamie ist doch mein bester Freund. Und er weiß bereits von den Wolfsbrüdern...“
„Sieh dich dennoch vor. Auch James und dein Vater waren Freunde.“
Mit einem undefinierbaren Gefühl verließ ich das Haus. Ob er Recht hatte? Würde Jamie mich wirklich verraten? Diese schmerzlichen Gedanken begleiteten mich auf dem Heimweg.

direkt darauf (naja ok, er geht ja erst noch nach Hause und es gibt noch ein paar Zeilen zu Nicks Mutter) hat er seinen zweiten Traum.

Zitat
***Traum 2***
Schwarzes, dichtes Fell bedeckte meinen Körper. Das Gras fühlte sich weich an unter meinen Pfoten. Am Himmel stand ein vollkommener Vollmond in einem Meer voller funkelnder Sterne. Ich fühlte einen tiefen, seelischen Frieden. Ein perfektes Spiegelbild des Himmels ließ den kleinen See auf der Lichtung bodenlos erscheinen. Ich trottete zum Wasser hin und betrachtete mein Spiegelbild. Der Junge mit den schwarzen Locken, die bis zum Kinn reichten und den braunen Augen war verschwunden. An seiner Stelle stand ein majestätischer schwarzer Wolf im Mondlicht, dessen Fell einen leicht bläulichen Schimmer hatte. Ich fühlte mich erhaben. Ich fühlte mich großartig. Ich drehte mich um. Jamie und Naleesha waren die ersten, die ich sah. dahinter standen andere, im Nebel verschwommen. Naleeshas Blick war einfach nur glücklich, aber in Jamies Blick lag ein so unglaublich tief verwurzelter Stolz auf unsere Freundschaft, dass ich einen Stich in meinem Herzen fühlte. Ich tat ihm unrecht weil ich ihm das Wissen um seine Identität vorenthielt. Plötzlich kam James mit erhobenem Schwert und wahnsinnigem Blick auf die Lichtung gestürzt. Es ging so schnell, dass die Wolfsbrüder nur entsetzte Gesichter aufsetzen konnten. Sie waren zu weit weg um schnell genug reagieren zu können. Binnen Sekunden stand James vor mir, mit einem wahnsinnigen Hass in seinen Augen, und ließ sein Schwert auf mich herab sausen. Funken sprühten als Stahl auf Stahl krachte. Ich kann nicht sagen, woher das Schwert kam, das Jamie plötzlich in der Hand hielt. Als er sich zwischen seinen Vater und mich platzierte, war mir, als stünde er vor einem Spiegel. Aber während in den Augen des Vaters Hass und Wahnsinn stand, die sein Gesicht gezeichnet hatten, war in Jamies Blick nur Enttäuschung und Ablehnung zu lesen. Es war deutlich, dass er sich gegen seinen Vater entschied und zu mir stand. Das Bild löste sich auf, als die ersten Sonnenstrahlen mein Bewusstsein erreichten. Ich wachte auf.

ein paar Zeilen zum Schulaltag dazwischen, aber er beschließt sofort, Charles von dem Traum zu erzählen.

Zitat
***Charles Bedenken - Teil 2***
Ich beschloss Charles von meinem Traum mit Jamie zu erzählen. Allerdings nur den Teil, der von ihm und seinem Vater handelte.
„Hat dein Freund sich denn schon einmal gegen James gestellt?“
„Ich dachte, James ist verschwunden und Niemand weiß, wo er ist.“
„In deinen Träumen, siehst du, was geschehen ist. Oder das, was du sehen willst. Doch dann ist es kein Wahrtraum.“
„Wie darf ich das verstehen?“
„Faicinn aisling. Es bedeutet im Traum sehen. Doch deine Träume können dir nicht die Zukunft zeigen, diese formen wir durch unsere Taten selbst.“
„Aber, wenn ich im Traum sehen kann - Ihr nanntet es Wahrtraum - wäre es möglich, dass meine Träume Wegweiser sind?“
„Hmmm. Ich bin mir nicht sicher, ob ich verstehe, was du meinst.“
„Könnte mein Traum mir zeigen, was die Wahrheit ist?“
„Das... wäre vielleicht eine Möglichkeit. Er spiegelt die Gesinnung deines Freundes durch ein metaphorisches Bild. Ja... das... könnte ein Wahrtraum sein.“
„Dann bedeutet das, dass Jamie an meiner Seite steht. Auch gegen seinen Vater. Ich sollte ihm sagen, wer er ist.“
„Das solltest du sicher nicht. Für ihn, und für uns alle ist es besser, wenn er nicht weiß, wer sein Vater ist. Oder dass auch in ihm die Gabe der Wölfe schläft. Du schützt ihn, wenn du es für dich behältst.“
„Er hat ein Recht darauf zu erfahren wer er ist. Das dürfen wir ihm nicht vorenthalten!“
Ich ignorierte Charles Protest und verließ das Haus.

Allerdings kommt er nicht sofort dazu, es ihm zu erzählen. Die Vorbereitungen zum Schulabschluss kommen dazwischen. Roben beim Schneider anfertigen, Pflichtveranstaltungen... sowohl er als auch Jamie sind ständig von Personen umgeben. So will Nick dieses Gespräch nicht mit ihm führen... Danach finden die Beiden aber endlich mal etwas Ruhe...


**********************************************************************************
Der (neue) Dialog:

Nun konnte ich Jamie von seinem Vater erzählen. Ich begann bei meinem ersten Traum.
„Ich… Ich kann das nicht verstehen“, stammelte Jamie, „Sicher, die Wolfsbrüder sind anders, aber das ist doch kein Grund… er hat sie alle in dieser Schlacht getötet? Das ist doch Wahnsinn.“
Ich war überrascht, wie heftig mein Freund reagierte. Dieser stand auf und lief unruhig auf der Lichtung umher. Mit beiden Händen führ er sich durch die Haare und ließ sie dort.
„Ich meine, Selbst wenn er glaubte das Richtige zu tun, wie vergiftet muss das eigene Denken sein um so viele Menschen zu töten, nur weil sie anders sind?“
Er sah mich traurig an und Tränen standen in seinen Augen. Ich hörte das Mitgefühl in seiner Stimme.
„Oh, Nick. Für dich muss es besonders schmerzhaft sein. Es ist schrecklich, seinen Vater auf diese Weise zu verlieren.“
Ich versuchte den Klos in meinem Hals loszuwerden. Als ich sprach klang meine Stimme gequält. „All die Jahre dachten wir, er hätte uns verlassen.“
Jetzt musste ich den Mut aufbringen, ihm noch den Schlüssel zum letzten Geheimnis zu verraten. Ich rang meine Hände, zögerte und suchte nach den passenden Worten. Mein Blick haftete auf einem Blatt, das am Boden lag. Jamie bemerkte es. Er setzte sich wieder neben mir auf den Baumstamm. In seiner Stimme klang Sorge mit.
„Nick?“
Ich schloss die Augen. „Das... ist noch nicht alles. Ich hatte noch einen weiteren Traum.“
Diesen Traum zu schildern dauerte nicht lange.
„... Ihr standet euch gegenüber, Stahl auf Stahl, und ihr wart ein anders perfektes Ebenbild. Auch Charles ist es sofort aufgefallen: Der Jäger ist dein Vater.“
Ich konnte buchstäblich dabei zusehen wie alle Farbe aus Jamies Gesicht wich. Wie er so im blassen Licht der Dämmerung da saß, hätte er genauso ein Geist sein können. Seine Augen wurden matt, er begann zu zittern und seine Züge nahmen einen verzweifelten Ausdruck an.
„Wie... lange...?“
„Erst seit ein paar Tagen“, antwortete ich.
Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. „Mein... Vater hat… ich... was kann ich tun?“
Jamie war mein bester Freund. Zu sehen, wie er sich quälte hielt ich nicht aus. „Du kannst nichts tun, Jamie. Dich trifft keine schuld an den taten deines Vaters.“
Jamies Blick verzerrte sich.
„Nay. Ich lehne diesen Mann ab, der ohnehin niemals ein Vater für mich war. Mein Onkel ist ein guter Mensch. Er hat mich gelehrt, loyal und ehrlich gegenüber seinen Freunden zu sein und jegliches Leben wert zu schätzen. Er ist mein Vater.“
Sag es ihm, Nick. Er ist gut.
„Naleesha hält viel von dir, Jamie.“ Ich legte eine Hand auf seine Schulter. „Charles war dagegen, dir das zu erzählen, aber wir sind schon befreundet so lange ich denken kann. Du… du gehörst zu uns. Charles hat den schlafenden Geist eines Wolfs in dir gespürt. Das bedeutet, dass auch du einen Vertrauten finden kannst. Du bist ein Wolfsbruder.“
Jamie staunte mich an. Seine Züge waren unlesbar für mich. War das Stolz? Freude? Angst? Unsicherheit? Verwirrung? Irgendwie nichts von alledem. Und irgendwie auch alles zusammen. Schließlich sagte er: „Danke, Nick. Ich bin so glücklich, dass wir Freunde sind.“
Er nahm mich in den Arm und ich erwiderte seine Umarmung, froh, dass es ihm besser ging und es nun keine Geheimnisse mehr gab, die unsere Freundschaft überschatteten.
« Letzte Änderung: 24 September 2018, 13:40:49 von Naleesha »
"was du mit deinem Körper verstanden hast, wirst du im Leben nie wieder vergessen." (Gichin Funakoshi)
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Naleesha

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Re: Dialogszene V2.0
« Antwort #1 am: 24 September 2018, 13:38:17 »
Hi,

Möchte denn niemand etwas zur neuen Version des Dialogs sagen?

Dass es einige Tage mal vorkommt, dass keine Reaktionen auf meine Texte kommen, bin ich ja schon gewohnt. Aber bei über einer Woche Frage ich mich schon, ob es überhaupt Interesse daran gibt, die Entwicklung des Textes zu kommentieren.

Ich habe, auch weil es eben keine Reaktionen bisher gab, den lila Problemsatz editiert und durch das Ergebnis der ein-Satz-Röstung ersetzt.

LG, Nalee
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merin

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Re: Dialogszene V2.0
« Antwort #2 am: 27 September 2018, 17:30:39 »
Zeitmangel. Ich bin im Hamsterrad. Daher nur kurz: Es ist um einiges besser. Flüssiger, weniger hölzern. Aber leider voller Fehler.

Zitat
Nun konnte ich Jamie von seinem Vater erzählen. Ich begann bei meinem ersten Traum.
„Ich… Ich kann das nicht verstehen“, stammelte Jamie, „Sicher, die Wolfsbrüder sind anders, aber das ist doch kein Grund… er hat sie alle in dieser Schlacht getötet? Das ist doch Wahnsinn.“
Ich war überrascht, wie heftig mein Freund reagierte. Dieser stand auf und lief unruhig auf der Lichtung umher. Mit beiden Händen führ er sich durch die Haare und ließ sie dort.

Der letzte Satz ist unfreiwillig komisch. Er ließ seine Haare auf dem Kopf? Und er führ? Da musste du den Bezug prüfen. Und dann scheint "Schlacht" nicht das richtige Wort, wenn es einer gegen viele war.

Zitat
„Oh, Nick. Für dich muss es besonders schmerzhaft sein. Es ist schrecklich, seinen Vater auf diese Weise zu verlieren.“

Wer sagt das?

Zitat
Ich konnte buchstäblich dabei zusehen (Komma) wie alle Farbe aus Jamies Gesicht wich. Wie er so im blassen Licht der Dämmerung da saß, hätte er genauso ein Geist sein können. Seine Augen wurden matt, er begann zu zittern und seine Züge nahmen einen verzweifelten Ausdruck an.
„Wie... lange...?“
„Erst seit ein paar Tagen“, antwortete ich.
Er vergrub sein das Gesicht in seinen Händen. „Mein... Vater hat… ich... was kann ich tun?“
Jamie war mein bester Freund. Zu sehen, wie er sich quälte (Komma) hielt ich nicht aus. „Du kannst nichts tun, Jamie. Dich trifft keine Sschuld an den Ttaten deines Vaters.“
Jamies Blick verzerrte sich.

Die Häufung von Fehlern ist anstrengend. Aber stilistisch ist es gut. Nur der letzte Satz stört mich: Wie kann ein Blick sich verzerren?

Insgesamt ist das aber ein riesen Schritt vom ersten Entwurf. Um ihn perfekt zu machen, könntest du an den Stellen, wo du Gefühle benennst, noch mal schauen, ob sie sich auch zeigen lassen.

So far ...
merin
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

June

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Re: Dialogszene V2.0
« Antwort #3 am: 30 September 2018, 10:16:58 »
Wie versprochen, versuche ich mal, ein paar Gedanken zu formulieren ...

Zitat
Der (neue) Dialog:

Nun konnte ich Jamie von seinem Vater erzählen. Ich begann bei meinem ersten Traum.
„Ich… Ich kann das nicht verstehen“, stammelte Jamie, „Sicher, die Wolfsbrüder sind anders, aber das ist doch kein Grund… er hat sie alle in dieser Schlacht getötet? Das ist doch Wahnsinn.“ (Ausrufezeichen - Das ist doch Wahnsinn!)
Ich war überrascht, wie heftig mein Freund reagierte. (warum? wenn klar ist, dass er einer von ihnen ist?) Dieser stand auf und lief unruhig auf der Lichtung umher. Mit beiden Händen führ er sich durch die Haare und ließ sie dort.
„Ich meine, Selbst (klein) wenn er glaubte das Richtige zu tun, wie vergiftet muss das eigene Denken sein um so viele Menschen zu töten, nur weil sie anders sind?“
Er sah mich traurig an und Tränen standen in seinen Augen (mich stört hier das und - er sah mich mit Tränen in den Augen an?). Ich hörte das Mitgefühl in seiner Stimme.
„Oh, Nick. Für dich muss es besonders schmerzhaft sein. Es ist schrecklich, seinen Vater auf diese Weise zu verlieren.“
Ich versuchte den Klos in meinem Hals loszuwerden. Als ich sprach klang meine Stimme gequält. „All die Jahre dachten wir, er hätte uns verlassen.“
Jetzt musste ich den Mut aufbringen, ihm noch den Schlüssel zum letzten Geheimnis zu verraten. Ich rang meine Hände, zögerte und suchte nach den passenden Worten. Mein Blick haftete auf einem Blatt, das am Boden lag. Jamie bemerkte es. Er setzte sich wieder neben mir (mich) auf den Baumstamm. In seiner Stimme klang Sorge mit. (vorhin gequälte Stimme, jetzt besorgte ...mhhh)
„Nick?“
Ich schloss die Augen. „Das... ist noch nicht alles. Ich hatte noch einen weiteren Traum.“
Diesen Traum (kann entfallen, auch bei diesen weiß man, dass es um den Traum geht) zu schildern dauerte nicht lange.
„... Ihr standet euch gegenüber, Stahl auf Stahl, und ihr wart ein anders perfektes Ebenbild. Auch Charles ist es sofort aufgefallen: Der Jäger ist dein Vater.“
Ich konnte (sah dabei zu ...) buchstäblich dabei zusehen wie alle Farbe aus Jamies Gesicht wich. Wie er so im blassen Licht der Dämmerung da saß, hätte er genauso ein Geist sein können. Seine Augen wurden matt, er begann zu zittern und seine Züge nahmen einen verzweifelten Ausdruck an.
„Wie... lange...?“
„Erst seit ein paar Tagen“, antwortete ich.
Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. „Mein... Vater hat… ich... was kann ich tun?“
Jamie war mein bester Freund. Zu sehen, wie er sich quälte hielt ich nicht aus. „Du kannst nichts tun, Jamie. Dich trifft keine schuld (groß) an den taten (groß) deines Vaters.“
Jamies Blick verzerrte sich.
„Nay. Ich lehne diesen Mann ab, der ohnehin niemals ein Vater für mich war. Mein Onkel ist ein guter Mensch. Er hat mich gelehrt, loyal und ehrlich gegenüber seinen Freunden zu sein und jegliches Leben wert zu schätzen. Er ist mein Vater.“
Sag es ihm, Nick. Er ist gut.
„Naleesha hält viel von dir, Jamie.“ Ich legte eine Hand auf seine Schulter. „Charles war dagegen, dir das zu erzählen, aber wir sind schon befreundet so lange ich denken kann. Du… du gehörst zu uns. Charles hat den schlafenden Geist eines Wolfs in dir gespürt. Das bedeutet, dass auch du einen Vertrauten finden kannst. Du bist ein Wolfsbruder.“
Jamie staunte mich an. (schon wieder schauen - Jamies Züge wurden unlesbar o.ä.) Seine Züge waren unlesbar für mich. War das Stolz? Freude? Angst? Unsicherheit? Verwirrung? Irgendwie nichts von alledem. Und irgendwie auch alles zusammen. Schließlich sagte er: „Danke, Nick. Ich bin so glücklich, dass wir Freunde sind.“
Er nahm mich in den Arm und ich erwiderte seine Umarmung, froh, dass es ihm besser ging und es nun keine Geheimnisse mehr gab, die unsere Freundschaft überschatteten.

Mir persönlich ist es zu stimme- und händelastig.
Nick wundert sich über die Heftigkeit von Jamies Reaktion - obwohl ich das Gefühl habe, dass er es spürt, dass Jamie was ahnt - weißt du, was ich meine? Das passt nicht.
Hölzerne Stellen fand ich keine, was mir nicht gefallen hat, habe ich angemerkt.
Meta-Prämisse, fällt mir außer Freundschaft + Vertrauen nix ein, habe aber auch den ersten Dialog nicht vorher gelesen. Zeitmangel as usual.  :rotwerd:

Ich hoffe, du kannst mit den Anmerkungen etwas anfangen.

LG, Ryrke
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Juni

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Re: Dialogszene V2.0
« Antwort #4 am: 07 October 2018, 23:11:31 »
Na, dann mache ich mich auch mal ans grillen.
 
Jamies Reaktion liest sich für mich etwas unnatürlich, weil er viel redet und einmal auf und ab geht. Für mich gibt es unterschiedliche Arten von schlechten Nachrichten … die einen sind brennend, zeigen einen Konflikt, der behoben werden muss; man bekommt das Bedürfnis zu handeln. Die andere Form ist die erschlagende, mit der man im ersten Moment wenig anfangen kann und vielleicht erst überlegen muss, wie man reagieren soll.
Die Nachricht, die Nick überbringt ist aus meiner Sicht 'erschlagend', aber Jamie reagiert erst wie auf 'brennend'.


Zitat
„Ich… Ich kann das nicht verstehen“, stammelte Jamie, „Sicher, die Wolfsbrüder sind anders, aber das ist doch kein Grund… er hat sie alle in dieser Schlacht getötet? Das ist doch Wahnsinn.“
Ich war überrascht, wie heftig mein Freund reagierte. Dieser stand auf und lief unruhig auf der Lichtung umher. Mit beiden Händen führ er sich durch die Haare und ließ sie dort.

Schweigend saß er da. (… und sah an mir vorbei, als hätte er plötzlich alles um sich vergessen. - oder so)
„Ich meine, Selbst wenn er glaubte das Richtige zu tun, wie vergiftet muss das eigene Denken sein um so viele Menschen zu töten, nur weil sie anders sind?“
Er sah mich traurig an und Tränen standen in seinen Augen. Ich hörte das Mitgefühl in seiner Stimme.

Zitat
„Oh, Nick. Für dich muss es besonders schmerzhaft sein. Es ist schrecklich, seinen Vater auf diese Weise zu verlieren.“
In solchen Momenten besser weniger Worte verwenden. Meistens weiß man ja nicht, was man sagen soll – und spricht halt wenig.

Zitat
Jetzt musste ich den Mut aufbringen, ihm noch den Schlüssel zum letzten Geheimnis zu verraten.
Welches Geheimnis? Das er sich gegen seinen Vater stellen würde? Ah, dass er ein Wolfsbruder ist; das raffte ich erst später. Oder 'den Schlüssel zum letzten Geheimnis' verwirrte mich, weil ich die Redensart so nicht kenne und mich fragte, welcher Schlüssel; wo kommt denn jetzt der Schlüssel her?! Vielleicht "ihm von seiner Gabe zu erzählen", oder etwas in die Richtung.

Zitat
Wie er so im blassen Licht der Dämmerung da saß, hätte er genauso ein Geist sein können. Seine Augen wurden matt, er begann zu zittern und seine Züge nahmen einen verzweifelten Ausdruck an.
Ersten Satz finde ich super, den zweiten würde ich  streichen.

Zitat
Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. „Mein... Vater hat… ich... was kann ich tun?
Jamie war mein bester Freund. Zu sehen, wie er sich quälte hielt ich nicht aus. „Du kannst nichts tun, Jamie. Dich trifft keine schuld an den taten deines Vaters.“
Das 'was kann ich tun?', riss mich raus und die anschließende Aussage, Jamie könne nichts für seinen Vater. Anstatt das zu sagen, was könnte Nick stattdessen tun? Was hat er sich vor dem Gespräch überlegt? Mir fällt gerade nichts ein. Eine Alternative könnte sein, bei der Wörtlichen Rede zuvor nicht „... Der Jäger ist dein Vater.“, zu sagen, sondern: „James ist der Jäger.“


Und das war's auch schon soweit,

Juni

Viskey

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Re: Dialogszene V2.0
« Antwort #5 am: 11 October 2018, 12:46:43 »
Ich dachte, das wär die alte und zu der hab ich ja schon gesenft ...
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Zauberfeder

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Re: Dialogszene V2.0
« Antwort #6 am: 17 October 2018, 08:55:00 »
Huhu Naleesha :)

Ich will mich auch mal wieder an einem Kommentar versuchen. Wie gut ich darin noch bin, weiß ich nicht, da ich es schon eine Weile nicht mehr gemacht habe.
Ich weiß, es geht eigentlich um die Szene ganz unten, aber ich würde gerne noch etwas zu den vorhergehenden Sachen sagen, wenn das okay ist, da mir beim Lesen dabei ein paar Sachen aufgefallen sind. Ich weiß jetzt nicht, inwieweit du diese Texte schon überarbeitet hast, deshalb probiere ich es erst einmal.

Zitat
*** Traum 1***

Ich befand mich im Wald und beobachtete eine Gruppe von jungen Männern, die an einem Lagerfeuer saßen und lachten. Einer von ihnen lief in den Wald um Feuerholz zu sammeln. (Woher weiß das 'Ich' (Nick, oder?), dass der eine Mann in den Wald geht, um Feuerholz zu holen? Weiß er das, weil er es träumt, weil man manchmal im Traum Dinge weiß oder woher kommt das Wissen, dass er Feuerholz sammelt und nicht vielleicht einfach mal für kleine Jungs muss? Im Traum folgte ich ihm. (Ist es nicht eh ein Traum? Also die Erwähnung 'im Traum', wenn es ein Traum ist, empfinde ich als störend.) Er erinnerte mich an Jamie - das gleiche rot-blonde Haar - aber er sah anders aus. War er sein Bruder? (Die beiden sind, wie ich später gelesen habe, seit Ewigkeiten beste Freunde. Solle Jamie da nicht wissen, ob er einen Bruder hat? Oder weiß er, dass er einen Bruder hat und glaubt jetzt, das wäre der Bruder? Ich blicke da leider noch nicht so ganz durch.) Ich ging ihm nach (Kurz zuvor schriebst du, dass er ihm folgt. Jetzt geht er ihm nach. Das ist meiner Meinung nach ein Wiederholung, da der Unbekannte ja nicht zwischendurch angehalten hat und etwas anderes getan und und seinen Weg nun wieder aufnimmt.), tiefer in den Wald hinein. Ein Wolf, der zwischen den Bäumen hervorkam, überraschte ihn. Der Mann erstarrte und das gesammelte Feuerholz (Wo kommt das auf einmal her? Bisher sind sie doch nur in den Wald gelaufen.) landete klappernd auf dem Boden. Der Wolf sah ihn mit einem durchdringenden Blick an. Der Blonde wich zurück und schüttelte immer heftiger den Kopf. „Nein!“, rief er und sank zu Boden. Einer der anderen Männer hatte seinen Ruf gehört und kam herbei gelaufen. (Sie sind immer tiefer in den Wald gelaufen. Wie wahrscheinlich ist es, dass sein Rufen bei der Entfernung gehört wird?) Es war nur ein Gefühl, aber er kam mir bekannt vor. Dunkle Haare und ein irgendwie vertrautes Gesicht. Er sah auf den Wolf, und dann auf den Blonden, der noch am Boden kauerte, die Hände gegen die Schläfen gepresst. Freundschaftlich zog er den Blonden auf die Füße und führte ihn zurück zum Feuer. Das Bild veränderte sich. Ich erkannte die wunderschöne Lichtung. sie war voll mit Wölfen und Männern um den neuen Bruder aufzunehmen. Aber etwas war anders. Der Blonde war entsetzt und machte ein angeekeltes Gesicht. wütend schrie er sie an: „Nein, sowas kann nicht sein. Es darf nicht sein! Das ist Widernatürlich!“ (widernatürlich klein. Es ist ein Adjektiv.) Er verließ Fluchtartig (fluchtartig klein. Es ist auch ein Adjektiv.) die Lichtung. Wieder änderte sich das Bild. Wieder standen wir im Wald. (Die Wiederholung von 'wieder' ist unschön. Vielleicht einmal 'erneut' oder so etwas.)Aber diesmal glich es einem Schlachtfeld. Tote Wölfe und Männer lagen auf dem Laub und Lachen gerinnenden Blutes versickerten in der Erde. Der Blonde stand mit blutverschmiertem Schwert dem anderen Mann gegenüber. Angst stand in des Einen Augen, Wahnsinn in des Anderen.
"James, wir sind Freunde. Bitte, zwing mich nicht gegen dich zu kämpfen."
"Wir sind keine Freunde. Du gehörst zu denen. Du hast dich gegen mich gestellt und das verzeihe ich nicht. Ich werde dich töten. Ich muss dich töten. Ich muss euch alle töten!"
Mit einer wahnsinnigen Kraft griff der Blonde ihn an. Der andere wehrte seine Angriffe mit einem eisenbeschlagenen Holzstab ab. Aber auf Dauer hielt er dem Ungestüm seines Angreifers nicht stand. Entwaffnet fand er sich mit dem Rücken gegen einen Baum stehend, das Schwert im Ausgestreckten Arm seines Gegners vor sich. Blanke Panik stand ihm ins Gesicht geschrieben. Sein Gegenüber holte zum tödlichen Streich aus... In dem Moment schoss ein silberner Blitz aus dem Wald. Der Wolf (Welcher Wolf? Bisher gab es nur tote Wölfe. Wo kommt der auf einmal her?) warf den überraschten James auf den Boden. Das gab seinem Gegner die Gelegenheit, zu entkommen. Beinahe konnte ich selbst seinen Schmerz spüren, als James seinen Wolf tötete. (Hier ist mir unklar, wieso es sein Wolf war. Das wird nicht ersichtlich Eben war es nur 'der Wolf'. Ich blick da irgendwie nicht so durch.) Stille Tränen (Ich weiß, dass du meinst, dass er stumm weint, also ohne einen Laut von sich zu geben, aber Tränen sind immer still. Sie verursachen kein Geräusch, wenn sie über die Wangen laufen. Das Geräusch kommt ja von dem Menschen, der weint. Von daher funktioniert das für mich hier nicht.) rannen ihm die Wangen hinunter. Er entkam dem Wald (Das liest sich, als wäre der Wald eine Gefahr. Vielleicht eher 'er entkam aus dem Wald?)und schaute nicht zurück. Ein letztes Mal änderte sich das Bild. Diesmal sah ich nur ein Grab. Ich konnte nicht erkennen, was auf dem Grabstein stand, da ich nur die Rückseite des Grabsteins sehen konnte. dahinter (groß. Es ist ein Satzanfang.) stand James. Er sah gealtert aus. Es mussten Jahre vergangen sein. Sein Gesicht war vom Hass und von den Strapazen der Jagd gezeichnet. (Welcher Jagd? Woher weißt Nick im Traum, dass er irgendetwas gejagt hat? Kann man nicht auch älter aus anderen Gründen aussehen?) Er hatte dunkle Ringe unter den Augen. Seine Wangen waren eingefallen und der Schimmer des Wahnsinns funkelte in seinem Blick. Er wirkte erschöpft und müde. Aber obwohl er seinen Gegner nun getötet hatte, machte er ein trauriges Gesicht. Es regnete.
„So hat es endlich ein Ende gefunden. Tut mir leid, alter Freund. Ich wünschte, ich hätte dich nicht töten müssen. Aber es darf diese unnatürlichen Widerlichkeiten nicht geben. Mögest du trotz Allem nun erlöst sein.“
Dann wachte ich auf.

Ich weiß jetzt nicht, wie wichtig dir dieser erste Traum ist, deshalb mache ich es auch nur kurz, aber die meiste Zeit steige ich nicht durch. Ich weiß, dass Träume sehr konfus sein können, aber wenn es wichtig für die Handlung ist, was es ja zu sein scheint, dann sollte ich es schon irgendwie verstehen. Ich habe das Gefühl, du hetzt schnell durch den Traum und nimmst dir nicht so viel Zeit, das wirklich näher zu bringen.
Am Anfang würde ich auch mehr Absätze machen. Da schreibst du alles hintereinander weg, wodurch bei mir noch mal der eben erwähnte Eindruck entsteht. Ich denke, du könntest aus dem Traum einfach noch viel mehr herausholen, besonders wenn er handlungstechnisch wichtig ist.
Es mag Geschmackssache sein, aber ich komme mit der Beschreibung des einen Mannes nicht klar. Was ich meine, sind Sachen wie 'der Blonde'. Ich weiß, du kannst noch keine Namen nennen, weil Nick sie nicht kennt und anfangs ein Name auch gar nicht erwähnt wird, aber 'der Blonde' ist eine für mich nichtssagende Beschreibung, weil vielleicht ca. die Hälfte der Menschheit (geschätzt^^) blond ist. Ich würde mir da etwas Markanteres herausnehmen, um ihn zu beschreiben. Hat er ein Gluschauge? Nenne ihn Glubschauge. Ist er dick. Nenne ihn Dickbauch. Trägt er eine Brille. Nenne ihn Brillingenschlange (falls sich Brillenträger beleidigt fühlen. Ich trage selbst eine^^). Also eben einfach markantere Wörter als die Haarfarbe. Weißt du, was ich meine? Für mich schaffst du durch 'der Blonde' eine Distanz, die mich vom Geschehen eher fernhält.

Zitat
Überrascht über diese Frage, antwortete ich stammelnd: „Jamie? Er ist mein bester Freund. Sein Onkel – dem die Druckerei gehört - sammelt leidenschaftlich Taschenuhren, ein teures Hobby... Wir sind schon ewig befreundet. Darum kann ich ihm auch vorbehaltlos vertrauen. Warum? Was ist mit ihm?“
Hier nimmst du mir zu viel vorweg. Charles fragt, was Nick über Jamie weiß und er erzählt so viel, als wolltest du das Gespräch schnell abhandeln. Ich hätte eher eine Reaktion erwartet wie z.B. Er ist mein beste Freund. Wir kennen uns schon ewig. Wieso? Ich weiß nicht genau, wie ich es ausdrücken soll. Für mich nimmst du da was vorweg. Natürlich zielt letztlich alles am Ende auf die Frage des Vertrauens ab, aber die Reaktion dahingehend passt für mich hier noch nicht, weil bisher noch nciht zur Sprache kam, er könne Jamie nicht vertrauen. Weißt du, was ich meine? Ich weiß nicht so genau, wie ich es erklären soll^^

Beim zweiten Traum fehlen mir auch Absätze. Das behindert mich im Lesefluss leider sehr. Was ich mich auch frage, ist es das erste Mal, dass Nick die Gestalt eines Wolfes angenommen hat? Ich kenne mich mit deiner Geschichte nicht aus, daher weiß ich nicht, wann so etwas passiert, wie normal das ist etc. Aber die Tatsache, dass Naleesha ihn so glücklich ansieht und Jamie voller Stolz, weckt in mir die Assoziation, als wäre es etwas Besonderes, etwas, was zum ersten Mal geschieht.

Bei Bedenken 2 verstehe ich folgende Frage nicht:

Zitat
„Hat dein Freund sich denn schon einmal gegen James gestellt?“
Zuvor will Charles bei Bedenken 1 nicht, dass Nick Jamie von James erzählt. Damit ist klar, Jamie kennt James nicht. Auf einmal fragt er, ob Jamie sich schon mal gegen James gestellt hat? Dann müsste er ihn ja doch  kennen. Also es wird später zwar etwas klarer, aber die Frage verwirrt mich dennoch. Viel eher hätte ich eine Reaktion á la "Du hast Jamie doch nichts erzählt" erwartet.

Jetzt aber zu der Szene, um die es hier eigentlich geht:

Zitat
Nun konnte ich Jamie von seinem Vater erzählen. Ich begann bei meinem ersten Traum.
„Ich… Ich kann das nicht verstehen“, stammelte Jamie, „Sicher, die Wolfsbrüder sind anders, aber das ist doch kein Grund… er hat sie alle in dieser Schlacht getötet? Das ist doch Wahnsinn.“
Ich war überrascht, wie heftig mein Freund reagierte. (Das wiederum verstehe ich nicht. Wieso ist das überraschend? Man findet jemanden, der Leute und Wölfe abschlachtet ja nicht wirklich normal. Dass jemand so etwas schrecklich findet, empfinde ich eher nicht als überraschend. Ganz davon abgesehen empfinde ich Jamies Reaktion auch nicht als heftig. Sie ist für mich eher normal bei so einer Geschichte. Außerdem würde ich hier einen Absatz machen, weil jetzt etwas kommt, was Jamie tut und nichts mehr, was Nick tut oder denkt.)Dieser stand auf und lief unruhig auf der Lichtung umher. Mit beiden Händen führ er sich durch die Haare und ließ sie dort.
„Ich meine, Selbst (klein)wenn er glaubte das Richtige zu tun, wie vergiftet muss das eigene Denken sein um so viele Menschen zu töten, nur weil sie anders sind?“
Er sah mich traurig an und Tränen standen in seinen Augen. Ich hörte das Mitgefühl in seiner Stimme.
„Oh, Nick. Für dich muss es besonders schmerzhaft sein. Es ist schrecklich, seinen Vater auf diese Weise zu verlieren.“
Ich versuchte den Klos (Kloß) in meinem Hals loszuwerden. Als ich sprach (Komma) klang meine Stimme gequält. „All die Jahre dachten wir, er hätte uns verlassen.“
Jetzt musste ich den Mut aufbringen, ihm noch den Schlüssel zum letzten Geheimnis zu verraten. Ich rang meine Hände, zögerte und suchte nach den passenden Worten. Mein Blick haftete auf einem Blatt (Diese Formulierung empfinde ich als unschön, weil es so wirkt, als wäre der Blick etwas Eigenständiges, das selbst handeln kann, aber letztlich lenkt Nick seine Augen. In dem Fall starrt er auf ein Blatt. Seine Augen wandern nicht von alleine irgendwo umher. Weißt du, was ich meine?), das am Boden lag. Jamie bemerkte es. Er setzte sich wieder neben mir (mich) auf den Baumstamm. In seiner Stimme klang Sorge mit.
„Nick?“
Ich schloss die Augen. „Das... ist noch nicht alles. Ich hatte noch einen weiteren Traum.“
Diesen Traum zu schildern dauerte nicht lange.
„... Ihr standet euch gegenüber, Stahl auf Stahl, und ihr wart ein anders perfektes Ebenbild. Auch Charles ist es sofort aufgefallen: Der Jäger ist dein Vater.“
Ich konnte buchstäblich dabei zusehen (Komma) wie alle Farbe aus Jamies Gesicht wich. Wie er so im blassen Licht der Dämmerung da saß, hätte er genauso ein Geist sein können. Seine Augen wurden matt, er begann zu zittern und seine Züge nahmen einen verzweifelten Ausdruck an.
„Wie... lange...?“
„Erst seit ein paar Tagen“, antwortete ich.
Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. „Mein... Vater hat… ich... was kann ich tun?“
Jamie war mein bester Freund. Zu sehen, wie er sich quälte (Komma) hielt ich nicht aus. „Du kannst nichts tun, Jamie. Dich trifft keine schuld (Schuld)an den taten (Taten) deines Vaters.“
Jamies Blick verzerrte sich. (Abgesehen davon, dass ich hier dieselbe Anmerkung in etwa hätte wie oben bei dem Blick, ist mir auch unklar, wie sich ein Blick verzerren kann. Wie sieht so etwas aus?
„Nay. (Das Wort verstehe ich nicht.) Ich lehne diesen Mann ab, der ohnehin niemals ein Vater für mich war. Mein Onkel ist ein guter Mensch. Er hat mich gelehrt, loyal und ehrlich gegenüber seinen Freunden zu sein und jegliches Leben wert zu schätzen. Er ist mein Vater.“
Sag es ihm, Nick. Er ist gut.
„Naleesha hält viel von dir, Jamie.“ Ich legte eine Hand auf seine Schulter. „Charles war dagegen, dir das zu erzählen, aber wir sind schon befreundet (Komma) so lange ich denken kann. Du… du gehörst zu uns. Charles hat den schlafenden Geist eines Wolfs in dir gespürt. Das bedeutet, dass auch du einen Vertrauten finden kannst. Du bist ein Wolfsbruder.“
Jamie staunte mich an. Seine Züge waren unlesbar für mich. (Wenn Nick sieht, dass Jamie staunt, erscheinen mir seine Züge nicht so unlesbar.) War das Stolz? Freude? Angst? Unsicherheit? Verwirrung? Irgendwie nichts von alledem. Und irgendwie auch alles zusammen. Schließlich sagte er: „Danke, Nick. Ich bin so glücklich, dass wir Freunde sind.“
Er nahm mich in den Arm und ich erwiderte seine Umarmung, froh, dass es ihm besser ging und es nun keine Geheimnisse mehr gab, die unsere Freundschaft überschatteten.

Da ich nicht weiß, was eine Meta-Prämisse ist, kann ich auf die Frage nicht antworten. Ich finde Jamies Reaktionen an sich schon natürlich und nachvollziehbar. Ich komme eher bei Nick nicht so ganz dahinter. Das habe ich aber am Anfang schon erwähnt. Ich habe auch hier irgendwie das Gefühl, dass du durch die Szene rennst. Es wirkt auf mich, als würdest du zum Teil noch eher an der Oberfläche kratzen und nicht so ganz in die Tiefgründigkeit der Charaktere kommen. Es ist mir schon klar, wer wann spricht, aber ich habe das Gefühl, dass es manchmal an den Absätzen noch etwas hängt. Du machst keine, wo zwei verschieden Personen handeln und sprechen und denken, aber du machst wiederum welche, wo eine Person etwas tut, denkt, sagt und durchbrichst das damit. Das ist eher das, was mich irritiert, als die Frage, wer wann was sagt.

Da es bereits eine Überarbeitung einer Röstung ist, hätte ich erwartet, weniger Flüchtigkeitsfehler vorzufinden wie Kommafehler und Groß- und Kleinschreibung. Da solltest du vielleicht noch einmal drüber gehen. Auch bei den Träumen und den Bedenken-Szenen.

Ich weiß jetzt nicht, wie der Text vorher war, aber ich glaube, du verschenkst noch Potenzial. Du könntest da noch viel mehr rausholen, auch mehr in Nick eindringen, ihn mir als Leser seine Gedanken- und Gefühlsfwelt bringen. Er erzählt seinem besten Freund zum einen etwas Schreckliches, dann etwas, was er ihm schon mehrere Tage verheimlicht. Das Einzige, was ich aber an Gefühlen bei ihm wahrnehme, ist, dass er zum nächsten schwierigen Teil kommen muss. Aber wie fühlt er sich dabei? Welche Sorgen und Ängste hat er? Hat er vielleicht Schuldgefühle, weil er es Jamie so lange verheimlicht? Auch am Ende der Szene deutest du seine Gefühle mehr für mich an, als dass du da wirklich tiefer in Nick rein guckst. Das meine ich damit im Allgemeinen, dass du für mich zum Teil noch an der Oberfläche kratzt. Da wünsche ich mir noch mehr Tiefgang, um die Szene an sich noch mehr Lebendigkeit zu geben. Die Lebendigkeit des Dialoges geht für mich durch das Fehlen der Lebendigkeit der Szene an sich vorloren, auch wenn sie im Gespräch an sich schon vorhanden ist.

Ich hoffe, ich konnte dir irgendwie helfen. Ich denke, du weißt sehr genau, was deine Charaktere denken und fühlen. Den Eindruck gewinne ich. Nur habe ich das Gefühl, dir fällt es noch etwas schwer, das auch jemandem, der es nicht weiß, so nahe zu bringen, dass ich jetzt genau dasselbe weiß und fühle wie du.

Liebe Grüße
Zauberfeder

Naleesha

  • Federteufel
  • *****
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Re: Dialogszene V2.0
« Antwort #7 am: 23 October 2018, 20:11:03 »
Puh, sorry, dass es so lange gedauert hat, Leute aber ich hatte wirklich extrem viel um die Ohren.

Jetzt nehm ich mir aber ein paar Stunden Zeit um auf eure Rückmeldungen zu antworten.

@merin:

Zeitmangel. Ich bin im Hamsterrad. Daher nur kurz: Es ist um einiges besser. Flüssiger, weniger hölzern. (freut mich :) )Aber leider voller Fehler.

ok, bzgl der Fehler werd ich nochmal drüberschauen. Freut mich aber auf jeden Fall, dass es weniger hölzern wirkt. weniger einstudiert.

Der letzte Satz ist unfreiwillig komisch. Er ließ seine Haare auf dem Kopf? Und er führ? Da musste du den Bezug prüfen. Und dann scheint "Schlacht" nicht das richtige Wort, wenn es einer gegen viele war.

hmmm. nein, komisch sollte der Satz nicht wirken. er ließ natürlich die Hände in den Haaren. also, die Hände auf dem Kopf... so als greife man rein, aber rauft sie nicht wirklich...
"führ" ist ein Tippfehler. Dummerweise hab ich den bis jetzt überlesen o.O fuhr sollte es natürlich heißen. Wird korrigiert.
welchen Bezug muss ich prüfen? wegen "führ"?
und, wenn Schlacht nicht das richtige Wort ist: er schlachtet sie eben ab... Massaker wäre mir zu heftig, Kampf zu lasch... was würdest du denn als Alternative vorschlagen?

Zitat
„Oh, Nick. Für dich muss es besonders schmerzhaft sein. Es ist schrecklich, seinen Vater auf diese Weise zu verlieren.“

Wer sagt das?

Es steht nicht kursiv, also ist es kein Gedanke(/Gespräch) mit Naleesha. Nick wird direkt persönlich angesprochen, also ist er es auch nicht. und es gibt nur eine weitere Person in dieser Szene... Ich fine, es ist schon sehr deutlich, wer das da sagt.

Die Häufung von Fehlern ist anstrengend. Aber stilistisch ist es gut. Nur der letzte Satz stört mich: Wie kann ein Blick sich verzerren?

Ja, ok. ich werd schauen, dass ich die Fehler finde und auszumerze. scheinbar habe ich da wirklich noch ein paar Baustellen. mir gefällt, dass du es stilistisch gut findest. das zeigt mir, dass ich wenigstens in meinem Schreibstil bzw Erzählstil den richtigen Weg eingeschlagen habe.

hmmm. ein Blick, der sich verzerrt... ich wüsste nicht, wie man das groß anders benennen sollte. formulierungstechnisch. Das Problem ist eben, dass ich den "Blick" nicht nur in den Augen lege, sondern der gesamte Gesichtsausdruck, die Züge, die Augen, eben "wie" mich jemand Anschaut, als Blick definiere. und wenn der sich eben verzerrt, dann schließt das nicht nur "einen Glanz in den Augen" o.ä. ein, sondern eben auch, dass sich der Gesichtsausdruck verzieht.
Aber ich wollte jetzt auch nicht schreiben "seine er verzog das Gesicht, oder so, weil es das eben nicht so ganz trifft wie ein Blick, der sich verzerrt. Auch wenn er stört, ich werde ihn (noch) mal drin lassen.

Insgesamt ist das aber ein riesen Schritt vom ersten Entwurf. Um ihn perfekt zu machen, könntest du an den Stellen, wo du Gefühle benennst, noch mal schauen, ob sie sich auch zeigen lassen.

So far ...
merin

Freut mich, dass sich Besserung zeigt. Ich werde weiterfeilen.
Danke für deinen Senf. hat mir geholfen. :)


@Ryrke

(warum? wenn klar ist, dass er einer von ihnen ist?)


naja, Nick ist es klar, aber Jamie ist es in der Sekunde eben noch nicht klar.Nick hat mit Überraschung gerächnet. einem verwunderten Blick oder so, aber eben nicht mit einem solchen Ausbruch.)

(mich stört hier das und - er sah mich mit Tränen in den Augen an?)
.

ich kann die Tränen in den Augen weglassen, aber das Traurig würde mir fehlen. allerdings kommen dann wieder die "show-don't tell"-Hämmer mit: Wie schaut er traurig? usw. ich denke, es gefällt mir so wie es ist. ich könnte das "und höchstens durch einen Punkt, oder ein Komma ersetzen...

(vorhin gequälte Stimme, jetzt besorgte ...mhhh)


Nick hat eine gequälte, Jamie eine besorgte Stimme ich kann das ändern in: "besorgt sprach er mich an")

(kann entfallen, auch bei diesen weiß man, dass es um den Traum geht)[/color] (ok)


Ich konnte (sah dabei zu ...) (hmmm. nach langem drüber nachdenken: mir gefällt der Satz so wie er ist.)buchstäblich dabei zusehen wie alle Farbe aus Jamies Gesicht wich.

Jamie staunte mich an. (schon wieder schauen - Jamies Züge wurden unlesbar o.ä.) (staunte, nicht schaute. aber ok, der Satz kann auch entfallen.)

Mir persönlich ist es zu stimme- und händelastig.
Nick wundert sich über die Heftigkeit von Jamies Reaktion - obwohl ich das Gefühl habe, dass er es spürt, dass Jamie was ahnt - weißt du, was ich meine? Das passt nicht.
Hölzerne Stellen fand ich keine, was mir nicht gefallen hat, habe ich angemerkt.
Meta-Prämisse, fällt mir außer Freundschaft + Vertrauen nix ein, habe aber auch den ersten Dialog nicht vorher gelesen. Zeitmangel as usual.  :rotwerd:

Ich hoffe, du kannst mit den Anmerkungen etwas anfangen.

LG, Ryrke

Also, die von dir aufgezeigten Rechtschreibfehler werden korrigiert. danke.
Stimme und Händelastig? aber wie soll ich während eines solchen Gesprächs sonst die Gefühle "zeigen" - nicht erklären, außer über Stimmlagen und Gesten. wie das auf und ab tigern, das beinahe-Haare-Raufen etc.? ich finde es aber auch nicht so extrem. bestimmt reicht es, wenn je einmal Hand bzw Stimme wegfällt.
Janie ahnt absolut nichts. und Nick spürt auch nicht, dass Jamie was ahnt. wenn dieser Eindruck entsteht, ist das ein Problem. um mal in Jamies Lage zu stecken:

- Jamie weiß erst absolut nix.
- dann zeigt sich Naleesha am Waldrand und Nick folgt ihr. Nick verspricht eine Erklärung
- dann bekommt Jamie von Nick erzählt bzw erklärt, dass Nick ein Wolfsbruder ist. Dass Jamie etwas damit zu tun haben könnte kommt diesem nicht in den Sinn.
- Jamie weiß absolut nicht wer sein Vater ist, so wie Nick auch lange nicht wusste wer sein Vater war.
- Dann erzählt Nick ihm von der Schlacht, in dem dieser eine Mann fast alle Wolfsbrüder tötete.
- Nick hat noch immer keine Ahnung dass er was damit zu tun haben könnte. aber er regt sich über diese Geschichte auf. über diesen Mann, von dem ihm da erzählt wurde. für Jamie ist es ein Stück Geschichte der Wolfsbrüder und hat nur mit Nick zu tun. so wie wir z.B. etwas über die Geschichte des alten Ägyptens in der Schule lernen. deshalb halten wir uns aber nicht für Ägypter.

- erst jetzt (also nach der heftigen Reaktion) erzählt Nick Jamie vom zweiten Traum und offenbart diesem, dass James sein Vater ist, und Jamie somit ein Wolfsbruder ist.
- und damit setzt sich das Puzzle zusammen und Jamies Welt zerbricht in kleine Stücke.

und genauso sollte es auch rüber kommen. Hast du einen Vorschlag, wie eben nicht der Eindruck entsteht, dass Jamie die ganze Zeit ahnt, worauf das hinausläuft?

zur Metaebene: naja, Freundschaft kann man da sicher auch reininterpretieren. ok, aber das würde ich nicht allzu "meta" sehen. eigentlich ging es um das Thema "Rassismus". bzw. nur weil man anders ist, ist man nicht weniger wert. wurde das für dich zu sehr abgeschwächt? in der ersten Version kam es zu sehr wie politische Hetzrede rüber. aber wenn man jetzt gar nicht mehr drauf kommt, dass das der Kern der Aussage ist, ist das ein problem.

und natürlich kann ich mit den Anmerkungen was anfangen.
Danke für deine Zeit und Mühe. :)
LG, Nalee


@Juni


Jamies Reaktion liest sich für mich etwas unnatürlich, weil er viel redet und einmal auf und ab geht.

In der ersten Version hat er noch mehr geredet, da war das noch viel extremer. Aber er reagiert eben heftig und drückt seine Gedanken aus.
Er geht nicht nur einmal auf und ab, sondern er "tigert" auf und ab. aber tigern wollte ich nicht schreiben, das wäre ein Stilbruch gewesen.
Zitat
Dieser stand auf und lief unruhig auf der Lichtung umher
er lief eben umher, nicht nur einmal auf und ab.

Für mich gibt es unterschiedliche Arten von schlechten Nachrichten … die einen sind brennend, zeigen einen Konflikt, der behoben werden muss; man bekommt das Bedürfnis zu handeln. Die andere Form ist die erschlagende, mit der man im ersten Moment wenig anfangen kann und vielleicht erst überlegen muss, wie man reagieren soll.
Die Nachricht, die Nick überbringt ist aus meiner Sicht 'erschlagend', aber Jamie reagiert erst wie auf 'brennend'.

Es gibt noch eine dritte Art: erschütternd, die Art, die einem seine ganze Welt zusammenbrechen lässt.
Jamies Reaktion auf die erste Nachricht ist: "das gibts doch nicht, wie kann man nur?" und das, was dann nachgeschoben wird, ist eben das erschütternde.

Zitat
„Oh, Nick. Für dich muss es besonders schmerzhaft sein. Es ist schrecklich, seinen Vater auf diese Weise zu verlieren.“
In solchen Momenten besser weniger Worte verwenden. Meistens weiß man ja nicht, was man sagen soll – und spricht halt wenig.

Naja, wenn ich das aber weglasse, dann passt Nicks gequälte Antwort "all die Jahre dachten wir, er hätte und verlassen" nicht mehr. ich kann ihn ein bisschen mehr stocken lassen mit "...", damit es zögerlicher und unsicherer aussieht. aber im Endeffekt werd ich die beiden Sätze drin lassen.

Zitat
Jetzt musste ich den Mut aufbringen, ihm noch den Schlüssel zum letzten Geheimnis zu verraten.
Welches Geheimnis? Das er sich gegen seinen Vater stellen würde? Ah, dass er ein Wolfsbruder ist; das raffte ich erst später. Oder 'den Schlüssel zum letzten Geheimnis' verwirrte mich, weil ich die Redensart so nicht kenne und mich fragte, welcher Schlüssel; wo kommt denn jetzt der Schlüssel her?! Vielleicht "ihm von seiner Gabe zu erzählen", oder etwas in die Richtung.

naja, das letzte Geheimnis ist ja eben, dass er die Gabe hat, aber der Schlüssel, der ihm dies bewusst machen würde, ist eben, dass James überhaupt erst sein Vater ist. diese eine Info ist der Schlüssel zu Jamies Identität und die hat eine gewaltige Tragweite. deshalb muss er den Mut aufbringen, ihm diese eine Info zu geben. Nachdem ich den Satz in der Ein-Satz-Röstung hatte, werde ich ihn aber so lassen, denke ich.

Zitat
Wie er so im blassen Licht der Dämmerung da saß, hätte er genauso ein Geist sein können. Seine Augen wurden matt, er begann zu zittern und seine Züge nahmen einen verzweifelten Ausdruck an.
Ersten Satz finde ich super, den zweiten würde ich  streichen.

lustig, der Satz kam im Zuge einer Show-don't tell Aufforderung zustande.

Zitat
Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. „Mein... Vater hat… ich... was kann ich tun?
Jamie war mein bester Freund. Zu sehen, wie er sich quälte hielt ich nicht aus. „Du kannst nichts tun, Jamie. Dich trifft keine schuld an den taten deines Vaters.“
Das 'was kann ich tun?', riss mich raus und die anschließende Aussage, Jamie könne nichts für seinen Vater. Anstatt das zu sagen, was könnte Nick stattdessen tun? Was hat er sich vor dem Gespräch überlegt? Mir fällt gerade nichts ein. Eine Alternative könnte sein, bei der Wörtlichen Rede zuvor nicht „... Der Jäger ist dein Vater.“, zu sagen, sondern: „James ist der Jäger.“

Ich verstehe, dass die Sätze dich rausholen, habe auch überlegt, sie zu streichen, aber gerade die erneute Erwähnung der Tatsache, dass es Jamies Vater ist, bringt Jamie ja dazu, ihn (verbal ausdrückend) so strikt abzulehnen und ich wüsste nicht, wie ich das sonst einleiten kann. Wenn ich vorher Den Satz James ist der Jäger schreiben würde, wäre das nicht dasselbe wie James ist dein Vater. bzw der Jäger ist dein Vater... dass James der Jäger ist, wurde ja schon beim ersten Traum deutlich.
Aber ich nehme gerne Vorschläge bezüglich dieses Dilemmas entgegen.

danke für deine Zeit. :)

@ Viskey

gerne, ich warte auf deinen Senf :)

@ Zauberfeder

Zitat
*** Traum 1***

Ich befand mich im Wald und beobachtete eine Gruppe von jungen Männern, die an einem Lagerfeuer saßen und lachten. Einer von ihnen lief in den Wald um Feuerholz zu sammeln. (Woher weiß das 'Ich' (Nick, oder?), dass der eine Mann in den Wald geht, um Feuerholz zu holen? Weiß er das, weil er es träumt, weil man manchmal im Traum Dinge weiß oder woher kommt das Wissen, dass er Feuerholz sammelt und nicht vielleicht einfach mal für kleine Jungs muss?


Er weiß es, weil er eben weil er Feuerholz sammelt. muss ich wirklich schreiben, wie er sich bückt und Äste aufsammelt? oder reicht einfach der Nebensatz "um Feuerholz zu sammeln"?

[/color]Im Traum folgte ich ihm. (Ist es nicht eh ein Traum? Also die Erwähnung 'im Traum', wenn es ein Traum ist, empfinde ich als störend.)

gekauft

Er erinnerte mich an Jamie - das gleiche rot-blonde Haar - aber er sah anders aus. War er sein Bruder? (Die beiden sind, wie ich später gelesen habe, seit Ewigkeiten beste Freunde. Solle Jamie (Nick) das nicht wissen, ob er einen Bruder hat? Oder weiß er, dass er einen Bruder hat und glaubt jetzt, das wäre der Bruder?)

ja, da hast du recht. ursprünglich war das eben so gedacht, dass er Jamie zum verwechseln ähnlich sieht. aber eben irgendwie doch anders. aber er sollte eben nicht gleich das Wort "Vater" denken. darum eher Bruder... ich schau mal. entweder schmeiß ich es raus, oder ich ändere es in "hat er einen Bruder von dem ich nichts weiß?"

Ich ging ihm nach (Kurz zuvor schriebst du, dass er ihm folgt. Jetzt geht er ihm nach. Das ist meiner Meinung nach ein Wiederholung)


es soll ja eher einleiten, dass er tiefer in den Wald geht. wenngleich aber nicht so tief, dass er so krass weit weg von seinen Freunden ist, um deinen nächsten Kommentar mal vorweg zu nehmen. aber ja, hast Recht, ich ändere das etwas ab.

Einer der anderen Männer hatte seinen Ruf gehört und kam herbei gelaufen. (Sie sind immer tiefer in den Wald gelaufen. Wie wahrscheinlich ist es, dass sein Rufen bei der Entfernung gehört wird?)

Ja, sie sind tiefer (nicht immer tiefer) in den Wald gelaufen, aber eben noch in Hörweite. die beiden Ereignisse  (tiefer in den Wald hinein und erstarrt weil Wolf) stehen recht nah hintereinander, sodass es eben nicht allzu weit ist. außerdem, jetzt mal nur für den allwissenden Autor: Da klar ist/wird, dass der Freund, der ihn hört ein Wolfsbruder ist, und die Wolfsbruder bekanntermaßen besser sehen, hören und riechen als Menschen, ist es nicht unlogisch, dass er den Schrei hört.

Wieder änderte sich das Bild. Wieder standen wir im Wald. (Die Wiederholung von 'wieder' ist unschön. Vielleicht einmal 'erneut' oder so etwas.) (ok)

In dem Moment schoss ein silberner Blitz aus dem Wald. Der Wolf (Welcher Wolf? Bisher gab es nur tote Wölfe. Wo kommt der auf einmal her?)

ich denke, nur weil da tote Wölfe und Männer herumlagen, heißt das nicht, dass es nicht auch noch lebende Wölfe gibt. Es ist ja auch nicht der letzte noch lebende Wolfsbruder. mehr Wolfsbrüder hatten die Schlacht ja überlebt.

Beinahe konnte ich selbst seinen Schmerz spüren, als James seinen Wolf tötete. (Hier ist mir unklar, wieso es sein Wolf war. Das wird nicht ersichtlich Eben war es nur 'der Wolf'. Ich blick da irgendwie nicht so durch.)

Naja, durch dessen Angriff hat er sich eben für seinen Vertrauten geopfert, damit dieser entkommen konnte. du bist bisher die Einzige unter den Testlesern bzw Feedback gebenden Personen, die das nicht klar fanden. später, in Gesprächen mit Charles und in der Friedhofsszene, wird auch nochmal sehr viel deutlicher, dass es sein Wolf war.)

Stille Tränen (Ich weiß, dass du meinst, dass er stumm weint, also ohne einen Laut von sich zu geben, aber Tränen sind immer still. Sie verursachen kein Geräusch, wenn sie über die Wangen laufen. Das Geräusch kommt ja von dem Menschen, der weint. Von daher funktioniert das für mich hier nicht.) (ich weiß, was du meinst, aber ich mag das Bild. ich lasse es so.)rannen ihm die Wangen hinunter. Er entkam dem Wald (Das liest sich, als wäre der Wald eine Gefahr. Vielleicht eher 'er entkam aus dem Wald?) (gekauft)und schaute nicht zurück.

[...]

Sein Gesicht war vom Hass und von den Strapazen der Jagd gezeichnet. (Welcher Jagd? Woher weißt Nick im Traum, dass er irgendetwas gejagt hat? Kann man nicht auch älter aus anderen Gründen aussehen?) (ich finde schon, dass klar ist, dass James ihn die ganze Zeit gejagt hat. Der Zusammenhang ist jedenfalls durch die Abfolge der Bilder ziemlich deutlich. zuerst läuft der Mann weg nach einem Kampf, und als Nächstes steht sein Widersacher vor dessen Grab. obwohl man nicht sieht, was auf dem Grabstein steht wird ja allein deshalb schon deutlich, dass es das Grab des weggelaufenen ist, und dass sein Gegner ihn die ganze Zeit gejagt hat.)

Ich weiß jetzt nicht, wie wichtig dir dieser erste Traum ist, deshalb mache ich es auch nur kurz, aber die meiste Zeit steige ich nicht durch. Ich weiß, dass Träume sehr konfus sein können, aber wenn es wichtig für die Handlung ist, was es ja zu sein scheint, dann sollte ich es schon irgendwie verstehen. Ich habe das Gefühl, du hetzt schnell durch den Traum und nimmst dir nicht so viel Zeit, das wirklich näher zu bringen.

wichtig für die Handlung, ist eigentlich nur das, was da tatsächlich zu sehen ist. also, dass der Mann ein Wolfsbruder war, die anderen Brüder getötet hat, dass da einer weggelaufen ist, und dass der andere ihn gejagt hat. Die ganz genaue Bedeutung des Traumes wird sehr viel später, nach und nach erklärt, indem z.B. Charles von der alten Schlacht erzählt und Nick klar wird, dass es eben nicht nur ein Traum war. mehr Storyrelevanz hat der Traum nicht. er fasst quasi nur die Vorgeschichte, also die Hintergrundstory zu Nicks und Jamies Väter zusammen.

Am Anfang würde ich auch mehr Absätze machen. Da schreibst du alles hintereinander weg, wodurch bei mir noch mal der eben erwähnte Eindruck entsteht.

Ich setze die Absätze jeweils dann, wenn sich auch das Bild ändert. Alles Andere halte ich für wenig Sinnvoll.

Es mag Geschmackssache sein, aber ich komme mit der Beschreibung des einen Mannes nicht klar. Was ich meine, sind Sachen wie 'der Blonde'. Ich weiß, du kannst noch keine Namen nennen, weil Nick sie nicht kennt und anfangs ein Name auch gar nicht erwähnt wird, aber 'der Blonde' ist eine für mich nichtssagende Beschreibung, weil vielleicht ca. die Hälfte der Menschheit (geschätzt^^) blond ist. Für mich schaffst du durch 'der Blonde' eine Distanz, die mich vom Geschehen eher fernhält.

ich nenne ja nur ein Merkmal... nein, eigentlich zwei: er sieht Jamie extrem ähnlich, weil "das gleiche rot-blonde Haar".
in einer sehr sehr frühen Version stand da "Der Mann, der mich so sehr an Jamie erinnerte". aber das war viel zu lang. und durch "der Blonde", weil es eben danach nur noch um diese beiden Männer, also den blonden und den anderen, weiß man gleich, dass es der ist, der das gleiche Haar wie Jamie hat.

Zitat
Überrascht über diese Frage, antwortete ich stammelnd: „Jamie? Er ist mein bester Freund. Sein Onkel – dem die Druckerei gehört - sammelt leidenschaftlich Taschenuhren, ein teures Hobby... Wir sind schon ewig befreundet. Darum kann ich ihm auch vorbehaltlos vertrauen. Warum? Was ist mit ihm?“
Hier nimmst du mir zu viel vorweg. Charles fragt, was Nick über Jamie weiß und er erzählt so viel, als wolltest du das Gespräch schnell abhandeln. Ich hätte eher eine Reaktion erwartet wie z.B. Er ist mein beste Freund. Wir kennen uns schon ewig. Wieso?

naja, durch seine Überraschung ist er eben ausschweifend, lässt sich von der eigentlichen Frage ablenken, kommt auf den Onkel zu sprechen, geht dann über zu dessen Hobby (schön, dass ich das so schonmal erwähne, das wirkt so herrlich nebenbei), und als erinnere er sich dann daran, dass er eben nicht über Jamies Onkel gefragt wurde, sondern über Jamie schließt dann mit: er ist mein bester Freund. (ok, den Satz mit "deshalb vertraue ich ihm vorbehaltlos" werde ich streichen. eigentlich wird das ja impliziert.) kurz: er antwortet so, wie ich es tun würde, wenn mich eine Frage überrascht. ausschweifend, vom thema abkommend, aber irgendwie auch nicht,(obwohl die Taschenuhren des Onkels zwar nicht wirklich was mit Jamie zu tun haben, ist es ja doch teil von "was weiß ich über Jamie") und konfus.

Beim zweiten Traum fehlen mir auch Absätze. Das behindert mich im Lesefluss leider sehr. Was ich mich auch frage, ist es das erste Mal, dass Nick die Gestalt eines Wolfes angenommen hat? Ich kenne mich mit deiner Geschichte nicht aus, daher weiß ich nicht, wann so etwas passiert, wie normal das ist etc.

im realen Leben hatte er noch nie die Gestalt des Wolfes angenommen. und es ist nicht nur etwas besonderes, was zum ersten Mal geschieht, sondern auch generell besonders, weil nicht alle Wolfsbrüder (im Gegenteil nur ein winziger Teil von ihnen, und zur Zeit sogar nur Nick) das können. in einer später kommenden Szene an seinem Geburtstag, lasse ich den Traum dann wahr werden. also, den Teil mit der Verwandlung, nicht den Rest.

Zitat
„Hat dein Freund sich denn schon einmal gegen James gestellt?“
Zuvor will Charles bei Bedenken 1 nicht, dass Nick Jamie von James erzählt. Damit ist klar, Jamie kennt James nicht. Auf einmal fragt er, ob Jamie sich schon mal gegen James gestellt hat? Dann müsste er ihn ja doch  kennen. Also es wird später zwar etwas klarer, aber die Frage verwirrt mich dennoch. Viel eher hätte ich eine Reaktion á la "Du hast Jamie doch nichts erzählt" erwartet.

gekauft

Jetzt aber zu der Szene, um die es hier eigentlich geht:

Zitat
Ich war überrascht, wie heftig mein Freund reagierte. (Das wiederum verstehe ich nicht. Wieso ist das überraschend?)

ja, du hast Recht, diese Stelle wurde von vielen angesprochen ich werde es umschreiben.

Mein Blick haftete auf einem Blatt (Diese Formulierung empfinde ich als unschön, weil es so wirkt, als wäre der Blick etwas Eigenständiges, das selbst handeln kann, aber letztlich lenkt Nick seine Augen. In dem Fall starrt er auf ein Blatt. Seine Augen wandern nicht von alleine irgendwo umher. Weißt du, was ich meine?)

ich weiß, was du meinst, allerdings empfinde ich "ich starrte auf ein Blatt" als ebenso unschön; es klingt einfach nicht gut für mich. Aber du hast es bestimmt auch schonmal erlebt, dass du "wegschauen wolltest" aber "irgendwie nicht konntest", einfach (in diesem Fall) weil du Angst hattest in das Gesicht des Anderen zu sehen, deshalb "haftet" dein Blick dann an etwas fest. Der Formulierung bin ich überdies aber schon einige Male begegnet und ich finde sie schön.

Jamies Blick verzerrte sich. (Abgesehen davon, dass ich hier dieselbe Anmerkung in etwa hätte wie oben bei dem Blick, ist mir auch unklar, wie sich ein Blick verzerren kann. Wie sieht so etwas aus?)

Dazu habe ich merin auch schon etwas geschrieben. Ich wüsste auch nicht, wie ich sonst besser ausdrücken könnte was ich meinte. Und auch hier: der Formulierung meine ich schon einige Male begegnet zu sein... vielleicht war das in einem Gedicht oder so... "mit verzerrtem Blick stand er wie eine Statue..." irgendwie glaube ich, solche Sätze schon gelesen zu haben.

Vorschläge wie ich das, was ich merin oben beschrieben habe aber besser ausdrücken kann, nehme ich gerne entgegen.

„Nay. (Das Wort verstehe ich nicht.) (schottisches Gälisch für "Nein". ich verwende die Schottischen Bezeichnunge "Aye" für Ja und "Nay" für Nein im gesamten Buch, sowie auch manchmal eindeutig schottische Namen. z.B. für die Pflanzen im Wald, oder Städte. Manchmal haben gewisse Figuren im Buch auch einen schottischen Ausruf. gehört zum Worldbuilding bzw. Atmosphäre.)

[...]

Jamie staunte mich an. Seine Züge waren unlesbar für mich. (Wenn Nick sieht, dass Jamie staunt, erscheinen mir seine Züge nicht so unlesbar.) (ja, das staunen wird auch rausfliegen.)

Da ich nicht weiß, was eine Meta-Prämisse ist, kann ich auf die Frage nicht antworten. Ich finde Jamies Reaktionen an sich schon natürlich und nachvollziehbar. Ich komme eher bei Nick nicht so ganz dahinter. Das habe ich aber am Anfang schon erwähnt. Ich habe auch hier irgendwie das Gefühl, dass du durch die Szene rennst. Es wirkt auf mich, als würdest du zum Teil noch eher an der Oberfläche kratzen und nicht so ganz in die Tiefgründigkeit der Charaktere kommen. Es ist mir schon klar, wer wann spricht, aber ich habe das Gefühl, dass es manchmal an den Absätzen noch etwas hängt. Du machst keine, wo zwei verschieden Personen handeln und sprechen und denken, aber du machst wiederum welche, wo eine Person etwas tut, denkt, sagt und durchbrichst das damit. Das ist eher das, was mich irritiert, als die Frage, wer wann was sagt.

eine Meta-Prämisse, ist der Kern bzw eine Aussage, die hinter dem steht, was da geschrieben wurde. also das, was mir das Buch eigentlich damit sagen will. das "zwischen den Zeilen lesen" eben.

hier war beabsichtigt, das Thema Rassismus anzusprechen bzw. die Aussage zu geben: nur weil jemand anders ist, ist er nicht weniger Wert als andere. und sich eben von solchem Verhalten abzugrenzen.

Da es bereits eine Überarbeitung einer Röstung ist, hätte ich erwartet, weniger Flüchtigkeitsfehler vorzufinden wie Kommafehler und Groß- und Kleinschreibung. Da solltest du vielleicht noch einmal drüber gehen.

jop, werd ich machen. Danke für die Erbsen.

Ich weiß jetzt nicht, wie der Text vorher war, aber ich glaube, du verschenkst noch Potenzial. Du könntest da noch viel mehr rausholen, auch mehr in Nick eindringen, ihn mir als Leser seine Gedanken- und Gefühlsfwelt bringen.

ehrlich gesagt, rückt Nick hier absichtlich etwas mehr in den Hintergrund, um Jamie mehr Raum beim Leser einzuräumen. die ganze Zeit sitzen wir in Nicks Kopf und Jamie kommt nur am Rande vor, aber hier geht es mehr um Jamie, dessen Vater, dessen Reaktionen und dessen Gefühle. da ist es schon beabsichtigt, dass Nick etwas zurück tritt.

Ich hoffe, ich konnte dir irgendwie helfen. Ich denke, du weißt sehr genau, was deine Charaktere denken und fühlen. Den Eindruck gewinne ich. Nur habe ich das Gefühl, dir fällt es noch etwas schwer, das auch jemandem, der es nicht weiß, so nahe zu bringen, dass ich jetzt genau dasselbe weiß und fühle wie du.

Liebe Grüße
Zauberfeder

natürlich hilfst du mir damit weiter. Und sei es nur, um mir selbst klar zu machen, was ich mir bei diesem der jenem Satz gedacht habe, und wie sie eben beim Gegenüber ankommen.
mit dem roten Teil triffst du aber auch genau einen lange währenden Punkt, mit dem ich schon immer Schwierigkeiten hatte und den ich auch immer schwierig finden werde.
Danke aber auch für deine Zeit und Mühe. :)




puh... ich wusste, das wird dauern... 4 Std gebraucht. ^.^ jetzt wird erstmal was gegessen!
ganze großes Danke nochmal an alle und ganz liebe Grüße.
Nalee
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Re: Dialogszene V2.0
« Antwort #8 am: 23 October 2018, 21:59:49 »
Hi Nalee,

Zitat
hmmm. nein, komisch sollte der Satz nicht wirken. er ließ natürlich die Hände in den Haaren. also, die Hände auf dem Kopf... so als greife man rein, aber rauft sie nicht wirklich...
"führ" ist ein Tippfehler. Dummerweise hab ich den bis jetzt überlesen o.O fuhr sollte es natürlich heißen. Wird korrigiert.
welchen Bezug muss ich prüfen? wegen "führ"?

Nein. Natürlich versteht man, was da stehen soll. Aber es steht da eben nicht. Wegen des falschen Bezugs. Da steht:

Zitat
Mit beiden Händen führ er sich durch die Haare und ließ sie dort.

Man bezieht das Sie auf das letzte Substantiv in der Mehrzahl - und das sind dann eben die Haare. Also steht dort sinngemäß: "Mit beiden Händen führ er sich durch die Haare und ließ die Haare dort." Und das ist eben unfreiwillig witzig.

Welches Wort die Alternative zu "Schlacht" ist, hängt vom Kontext ab. Eine Schlacht, so wie ich sie verstehe, ist ein einzelner Kampf einer Armee gegen eine andere. Aber du hast einer gegen viele. Da kann dann also stehen:

„Ich… Ich kann das nicht verstehen“, stammelte Jamie, „Sicher, die Wolfsbrüder sind anders, aber das ist doch kein Grund… er hat sie alle getötet? Das ist doch Wahnsinn.

oder

„Ich… Ich kann das nicht verstehen“, stammelte Jamie, „Sicher, die Wolfsbrüder sind anders, aber das ist doch kein Grund… er hat sie alle an diesem einen Tag/Abend getötet? Das ist doch Wahnsinn.

Die Frage ist, was du betonen möchtest. Man könnte auch von einem Blutrausch sprechen, den er hatte. Aber das hätte dann wieder eine andere Aussage. Un dich würde den letzten Satz streichen, weil er inhaltlich nichts hinzufügt.

Zitat
hmmm. ein Blick, der sich verzerrt... ich wüsste nicht, wie man das groß anders benennen sollte. formulierungstechnisch. Das Problem ist eben, dass ich den "Blick" nicht nur in den Augen lege, sondern der gesamte Gesichtsausdruck, die Züge, die Augen, eben "wie" mich jemand Anschaut, als Blick definiere.

Nalee, das ist ja schön und gut. Aber es entspricht nicht dem allgemeinen Verständnis dieses Wortes. Wenn du "Gesichtsausdruck" oder "Mimik" meinst, dann solltest du auch das hinschreiben. Und eben nicht Blick. Und dann ist leider auch "verzerrt" nicht das richtige Wort. Ein Gesicht kann verzerrt sein, aber eigentlich wird das nur als "schmerzverzerrt" verwendet. Mimik kann nicht verzerrt sein. Eine Sichtweise kann verzerrt sein oder mein E-Gitarrensound. Aber weder Blicke, noch traurige Gesichter sind verzerrt.
Was genau willst du denn ausdrücken?

Viele Grüße
merin
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Re: Dialogszene V2.0
« Antwort #9 am: 18 December 2018, 22:50:32 »
Ich habe nochmal eingehend über alle Einwände, und Fragen nachgedacht und dementsprechend Änderungen an meinem Text durchgeführt.

Ich denke zwar nicht, dass ich alle Erbsen gefunden habe (dazu habe ich noch zu große Probleme mit der grammatikalischen Korrektheit), aber die von euch korrigierten, sind definitiv ausgemerzt.

@merin:

Du hast natürlich Recht. nur weil ich den Blick anders interpretiere, muss der Leser nicht automatisch wissen was ich meine und es ist selbstverständlich der Leser, der - zumindest größtenteils - nachvollziehen können muss, was ich meine und was ich sagen bzw zeigen will. Ich habe dementsprechend geändert, dass sich jetzt nicht mehr Jamies Blick verzerrt, sondern sich sein Gesicht vor Abscheu verzieht.


Das größte Problem, für das ich jetzt allerdings auch nicht unbedingt eine Lösung sehe, weshalb ich den Text mit den Änderungen jetzt erstmal so stehen lassen werde, ist die schwierige Gratwanderung in der Meta-Prämisse, zwischen "politische Hetzrede gegen "Nazis/Faschismus" und "Naja, Meta sehe ich da nicht viel... Freundschaft und Vertrauen eben."
vielleicht bekomme ich da irgendwann DIE Eingebung, die diese Aussage subtil aber wahrnehmbar einbringt, ohne dass gleichzeitig der Dialog hölzern und einstudiert wirkt, aber daran glaube ich eigentlich auch nicht wirklich. ^^

Euch allen danke ich jedenfalls ganz herzlich für eure Hilfe, die wieder einmal SEHR erfolgreich war.
 :daaanke: :daaanke:

hier kann dann jetzt geschlossen werden, falls nicht doch noch jemand etwas abschließendes dazu sagen möchte.
LG, Nalee
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Re: Dialogszene V2.0
« Antwort #10 am: 19 December 2018, 10:12:50 »
Ich schreib mal noch was zur Prämisse: Ich glaube, die wird im besten Falle im gesamten Text rüberkommen, da muss das nicht eine einzelne Szene leisten.
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

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Re: Dialogszene V2.0
« Antwort #11 am: 19 December 2018, 11:26:38 »
ja, stimmt auch wieder. aber in solchen Szenen sollte sie dann halt schon ein wenig deutlicher hervortreten.
hoffentlich ist sie wenigstens wahrnehmbar, wenn das Buch irgendwann (wann auch immer das sein wird) fertig geschrieben ist. :)
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