Teufelsrost > Höllenfenster

Camor und Averlan

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Oldlady:
Hallo Juni,

das war hilfreich für mich!


--- Zitat ---
--- Zitat ---Camor hatte gerade erst angefangen, die Haare der Wassergöttin Uillianis herauszumeißeln. Missmutig legte er das Spitzeisen weg
--- Ende Zitat ---
.

Zwar nicht aus Stein, aber ich habe schon viel aus Styropor und Holz geschnitzt – und der erste Satz gab mir das Gefühl, dass etwas an der Situation 'nicht stimmt'. Entweder sah ich einen groben Steinklotz, der nun eine Frisur bekommen sollte, oder eine verfeinerte Figur mit groben Steinklotz auf den Schultern. Man arbeitet bei Skulpturen 'gleichmäßig' die Formen heraus, ehe man an Details geht. Dieses konkrete 'angefangen, die Haare ... herauszumeißeln' brachte mich dazu Camor zurufen zu wollen, dass er einen Fehler machen könnte, wenn er sich gleich nur auf einen Teil konzentriert; wie weit ist er denn mit den Umrissen?
--- Ende Zitat ---

Erstaunlich, dass du schon beim ersten Satz dachtest, die Figur sei noch nicht weit genug zur feineren Bearbeitung. Denn dort steht ja nur, dass er gerade angefangen hat zu arbeiten – mit dem Hintergrund, dass ihn die Störung ärgert. Dass dann noch weiter unten steht, die Göttin wäre nur halb fertig, ist ein Fehler und stammt aus einer früheren Fassung.  Gut, dass ich das nun korrigieren kann!


--- Zitat ---
--- Zitat ---... . Warum willst du mein Lehrer sein?“
"Setzen wir uns doch gemütlich irgendwo hin", erwiderte Averlan. "Es gibt einiges zu bereden."
Camor führte ihn in den Raum, den er zum Lesen und  Ausruhen benutzte.
--- Ende Zitat ---

Das geht mir hier irgendwie zu abrupt; mir fehlt der Aufhänger, der Camors Interesse weckt, damit er Averlan wirklich 'herein bittet'.
--- Ende Zitat ---

Ich sollte vielleicht klarstellen, dass die magische Demonstration Camor beeindruckt hat. Und dass er mehr über den Mann wissen will. Damit wäre die Einladung logischer.



--- Zitat ---
--- Zitat ---Camor prustete los, und Averlan brach in Gelächter aus. Es dauerte eine Weile, bis sie wieder normal sprechen konnten
--- Ende Zitat ---
.

Die 'stärke' der Reaktion riss mich hier raus. Ich habe es nicht kommen sehen, dass sie plötzlich so loslachen könnten. Vielleicht kann man es etwas abmildern?
--- Ende Zitat ---

Finde ich nicht. Die beiden haben denselben Sinn für Humor. Als meine Tochter die Stelle las, prustete sie los.


--- Zitat ---Im Ganzen habe ich den Text gerne gelesen. Auch Averlan weckt Neugier. Ich hoffe, dass Camor in ihm wirklich einen guten Lehrer finden könnte, bange gleichzeitig aber auch darum, ob Averlan nicht auch andere Absichten verfolgen könnte, die dem Prota schaden könnten.
--- Ende Zitat ---
:cheer:

Herzlichen Dank, Juni!

Oldlady:
Hallo Viskey, vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren!


--- Zitat ---
--- Zitat ---1). Welchen Eindruck habt ihr von Camors Persönlichkeit? (es ist sein 2. Auftritt im Buch, im 1. kommt er nur kurz aus der Sicht seines Bruders vor)
--- Ende Zitat ---

Camor ist ein bisschen ... verbittert. Und zugleich scheint er mir durchaus auch verwöhnt, was er aber nicht merkt. Er fühlt sich übersehen, übergangen, ungerecht behandelt ... Und das, obwohl er die Freiheit hat, in seinen Privaträumen der völlig unprinzlichen Tätigkeit des Steinhauens nachzugehen. Er durfte sogar sein eigenes Werk im Gebäude integrieren, das war ja wohl auch keine Kleinigkeit.
Dementsprechend kommt mir der Schwenk etwas zu plötzlich von absolut ablehnend zu sie sitzen gemeinsam am Tisch und lachen eine Runde. Da fehlt mir das Innenleben von Camor, wie er dazu kommt.
--- Ende Zitat ---

Ja, ich sollte erklären, warum er plötzlich mit dem Mann reden will: Seine magischen Fähigkeiten haben den Prinzen beeindruckt. Und er ist neugierig.


--- Zitat ---Mir fehlt die Freude, endlich mal ernst genommen zu werden damit. Die Fähigkeit hat ihn ja eindeutig beschäftigt, über die Jahre. Endlich mal ernsthaft darüber reden zu können ist da schon befreiend. Aber ich hätte mir da noch etwas Misstrauen gewünscht, ob er nur hereingelegt werden soll. Oder ... keine Ahnung, was mit deiner Welt da im Einklang steht, aber so flutscht es etwas zu problemlos.
--- Ende Zitat ---

Ein wichtiger Hinweis. Da werde ich noch dran arbeiten.

Aure:
Hallo Lady.

Ich habe verschiedene Schwierigkeiten mit dem Text.



--- Zitat ---Camor nickte grüßend – hoheitsvoll, hoffte er. Er musste von Anfang an klarstellen, wer hier das Sagen hatte.
„Die Vier mit dir. Ich bin Averlan", sagte der Besucher mit tiefer Stimme. "Und du bist also der jüngere Prinz." Er musterte Camor von Kopf bis Fuß.
Ärger stieg in ihm hoch. „Ich habe kein Interesse daran zu lernen, wie man am besten möglichst viele sogenannte Feinde umbringt.“
--- Ende Zitat ---
Hier zum Beispiel. Camor ist es wichtig, gleich den richtigen Eindruck auf den Besucher zu machen und es scheint dabei um seinen Status zu gehen. Ich kann sehr gut verstehen, dass er sich ärgert, als Averlan ihn den jüngeren Prinzen nennt und von Kopf bis Fuß mustert. Das wirkt schon sehr von oben herab. Auf eine selbstverständliche Art zwar, wie eben ein welterfahrener Mann mit einem jungen Burschen reden würde, aber es ist sicher ganz und gar nicht das Verhalten, das Camor sich wünscht.
Trotzdem liest sich, was Camor dann sagt, als wäre er nicht deswegen verärgert, sondern weil ihm jemand geschickt wurde, um ihn zu unterrichten. Das passt für mich nicht.


--- Zitat ---„Ich will dich nicht zum Heerführer ausbilden“, erwiderte Averlan. „Sondern dir bei dem helfen, was du selbst willst. Was ist dein tiefster Wunsch?"
--- Ende Zitat ---
An Camors Stelle wäre ich ab hier extrem misstrauisch. Da bequatscht jemand meinem Vater, den König, mir militärische Strategie beibringen zu dürfen, und mir sagt er dann, es würde ihm überhaupt nicht darum gehen. Also entweder, er hat meinen Vater belogen oder er belügt gerade mich, und wenn ich sowieso schon vermute, dass er ein Scharlatan ist, würde das prima ins Bild passen.
Averlans Frage finde ich sehr unpassend. Das ist doch sehr persönlich, "tiefster Wunsch". Binde ich sicher keinem Fremden auf die Nase. Und da schwingt die Behauptung mit, dieser Fremde könne mir meinen tiefsten Wunsch erfüllen - womit ich wieder bei der Befürchtung wäre, der Mann könnte ein Scharlatan sein.


--- Zitat ---Also daher wehte der Wind! Er brauchte nicht hinzuzufügen, dass Kriege das Schöne zerstörten. "Netter Trick, mir die militärischen Künste schmackhaft zu machen."
Averlan schwieg. 
Der Kerl war nicht dumm. Vielleicht wollte er über Camor Einfluss auf die Politik nehmen. Oder es ging ihm nur ums Geld, er unterrichtete einen Prinzen sicher nicht umsonst. Unverschämt, ihm deshalb seine Zeit zu stehlen! Der Ärger brach jäh aus Camor heraus.
--- Ende Zitat ---

Hier gehst du auf Camors Vermutungen ein, aber worüber er sich tatsächlich aufregt ist, dass der Mann ihm seine Zeit stiehlt. Camor wirkt auf mich sehr weltfremd und verwöhnt. Er verschwendet keinen Gedanken daran, dass es gefährlich sein könnte, was Averlan vorhat, oder was es bedeutet, dass sein Vater von einem Scharlatan um den Finger gewickelt wurde.
Ich habe bisher auch überhaupt keine Vorstellung davon, was Camor will. Da es sich aber bereits in dem kurzen Textteil bis hierhin um genau diese Frage dreht, müsste das deutlich werden. Die Figur ist passiv. Ich weiß, was er nicht will, im Sinne von: er möchte sich entziehen, in Ruhe gelassen werden. Aber dieser Wunsch ist nicht ausgeprägt genug, um ihn in Aktion zubringen. Er reagiert nur und das auch noch widerwillig.
Hast du selbst ein klares Bild von der Figur?


--- Zitat ---Camors Beine wurden weich, er lehnte sich an den Tisch mit den Werkzeugen und dem Wasserbecher, der immer bereitstand, weil die Steinmetzarbeit ihn oft durstig machte.
--- Ende Zitat ---

Den Anhang finde ich überflüssig und unorganisch. Er wird in dem Moment kaum an den Grund dafür denken, dass sein Wasserbecher da steht. Schon gar nicht in dem Moment.


--- Zitat ---"Setzen wir uns doch gemütlich irgendwo hin", erwiderte Averlan. "Es gibt einiges zu bereden."
Camor führte ihn in den Raum, den er zum Lesen und  Ausruhen benutzte.
--- Ende Zitat ---

Wieder reagiert Camor nur. Ist er so durcheinander von dem, was er gerade erlebt hat, dass er auf Autopilot in den Ruheraum geht? Dann möchte ich das wenigstens angedeutet haben.
So lese ich ihn nur passiv und rückgratlos.


--- Zitat ---Camor zögerte. Er kannte Averlan kaum, und er hatte seit mindestens zehn Jahren nicht mehr darüber gesprochen. Andererseits mochte ein Magier einiges darüber wissen. "Nein, sind sie nicht. Manchmal sehe ich zum Beispiel meine Mutter als Pfau. Und meinen Vater als Eber. Weißt du, was es damit auf sich hat?"
--- Ende Zitat ---
Er könnte an der Stelle auch nur fragen, ob der Magier etwas darüber weiß, ohne selbst etwas preiszugeben.
Muss nicht, aber könnte. Die beiden tragen ja im Grunde genommen einen Konflikt aus. Und wie sich jeder der beiden verhält zeichnet eigentlich in jedem Moment gerade wegen dieses Konfliktes recht deutlich die jeweilige Figur.


--- Zitat ---"Du hast sicher viel darüber nachgedacht. Zu welchen Schlüssen bist du bisher gekommen?"
Camor lehnte sich in seinem Stuhl zurück und überlegte, wie er es formulieren sollte. "Die Tiere scheinen irgendwie zu passen. Wenn man meine Mutter mit ihrem Getrippel und bunt schillernden Gewändern zwischen ihren Hofdamen sieht, erinnert sie an einen Pfau. Man sagt ja auch `eitel wie ein Pfau´, und das ist sie. Und mein Vater hat etwas von einem Eber, er hat eine gewisse plumpe Kraft, ist listig und reizbar."
--- Ende Zitat ---
Averlan weicht wieder aus und Camor gibt noch mehr Preis. Er redet sogar über persönliche Eigenschaften seiner Eltern, die meinem Empfinden nach keinen Außenstehenden etwas angehen. Selbet wenn das halbe Königreich Königin und König so einschätzt ist es etwas ganz Anderes, wenn ein Mitglied der Familie sich so äußert.


--- Zitat ---Camor prustete los, und Averlan brach in Gelächter aus. Es dauerte eine Weile, bis sie wieder normal sprechen konnten.
--- Ende Zitat ---
Das geht mir viel zu schnell. Es sei denn, du möchtest den Eindruck erwecken, dass Averlan ein ganz gerissener Kerl ist, der mit Camor macht was er will und dabei nicht unbedingt gute Absichten hat.
Er beantwortet keine Fragen und lenkt Camor die ganze Zeit über. Der lässt das mit sich machen und lässt jede Vorsicht fallen.
Wenn diese Stelle den Moment markieren soll, wo das Eis zwischen den beiden bricht, fehlt mir da vorher viel. Ich erkenne nirgendwo, dass die beiden wirklich miteinander in Berührung kommen, nichts, dass dazu hinleitet, dass sie dann innig miteinander lachen.


1). Welchen Eindruck habt ihr von Camors Persönlichkeit?
Sollte aus den Anmerkungen klar geworden sein.

2). Ist euch klar, was das innere Tier ist?
So in etwa.

3). Findet Ihr die Idee des inneren Tiers spannend?
Bin mir unschlüssig. Kommt drauf an, was deine Welt und deine Figuren damit machen.


Liebe Grüße
Aure

kass:
huhu Oldlady!


--- Zitat ---Jemand klopfte. 
Camor hatte gerade erst angefangen, die Haare der Wassergöttin Uillianis herauszumeißeln. Missmutig legte er das Spitzeisen weg. Das war wohl dieser angebliche Magier, der seinen Vater beschwatzt hatte, ihn in militärischer Strategie zu unterrichten.
"Herein", knurrte Camor. 
--- Ende Zitat ---

Hier könntest du die Reihenfolge ändern: Jemand klopfte. Missmutig legte Camor das Spitzeisen weg … Dann wäre es etwas geschmeidiger.


--- Zitat ---Die Tür ging auf. Der Mann, der nun auf ihn zumarschierte, sah ganz und gar nicht so aus, wie Camor sich einen Zauberer vorgestellt hatte, egal ob echt oder ein Scharlatan. Er war von bulliger Statur und mittleren Alters. Seine Augen blickten scharf und hell.
--- Ende Zitat ---

Hier – um enger an der Perspektive von Camor zu bleiben – könntest du wie folgt kürzen: …sah ganz und gar nicht aus wie ein Zauberer, egal ob echt ...


--- Zitat ---Averlans Blick glitt über die Gestalt der halb fertigen Göttin. Dann sagte er langsam: "Ich sehe es. Du suchst Schönheit."

--- Ende Zitat ---
halbfertig - zusammen


--- Zitat --- Der Ärger brach jäh aus Camor heraus. "Wie hast du es geschafft, dass mein Vater dich als meinen Lehrer eingestellt hat? Mit dieser Geschichte, dass du ein Magier aus dem sagenhaften Morna bist? Ich glaube kein Wort davon!"

--- Ende Zitat ---
Bis hier habe ich zwischendurch Probleme damit, dem Text zu folgen. Muss sehr darauf achten, wer mit “ihm” gemeint ist, weiß manchmal nicht von Anfang an, wer jetzt spricht. Das stört beim Lesen. Insgesamt finde ich diesen Einstieg und den Dialog nicht ganz überzeugend. Aber ab hier nimmst du mich mit. Ich mag die lächelnde Statue und wie Camor darauf reagiert. Auch wie Camor die inneren Tiere seiner Eltern beschreibt, ist sehr gelungen.


--- Zitat ---1). Welchen Eindruck habt ihr von Camors Persönlichkeit? (es ist sein 2. Auftritt im Buch, im 1. kommt er nur kurz aus der Sicht seines Bruders vor)
--- Ende Zitat ---

Am Anfang ist er mir eher unsympathisch mit seinem Missmut und seiner Herablassung. Ich habe es als ein wenig unstimmig empfunden, dass er dann so schnell auf freundschaftlich umschaltet. Vielleicht könntest du den Missmut und Ärger anfangs etwas abmildern?


--- Zitat ---2). Ist euch klar, was das innere Tier ist? 
--- Ende Zitat ---

Nein, aber das soll es wahrscheinlich auch noch nicht. Ich nehme an, damit wird noch mehr verbunden sein als nur die Wahrnehmung einer Art Aura der Persönlichkeit.


--- Zitat ---3). Findet Ihr die Idee des inneren Tiers spannend? (ich schon, aber ich hätte dazu  gerne  Meinungen von außen)

--- Ende Zitat ---
Ja, ich mag die Idee und bin gespannt, was du da noch draus strickst.

Und ich freu mich, wieder hier zu sein. Hab euch vermisst :)

LG
Kass

Oldlady:
Hallo Aure,
erst mal danke für die sehr aufschlussreiche Röstung!  :daaanke:


--- Zitat ---
--- Zitat ---Camor nickte grüßend – hoheitsvoll, hoffte er. Er musste von Anfang an klarstellen, wer hier das Sagen hatte.
„Die Vier mit dir. Ich bin Averlan", sagte der Besucher mit tiefer Stimme. "Und du bist also der jüngere Prinz." Er musterte Camor von Kopf bis Fuß.
Ärger stieg in ihm hoch. „Ich habe kein Interesse daran zu lernen, wie man am besten möglichst viele sogenannte Feinde umbringt.“
--- Ende Zitat ---

Camor ist es wichtig, gleich den richtigen Eindruck auf den Besucher zu machen und es scheint dabei um seinen Status zu gehen. Ich kann sehr gut verstehen, dass er sich ärgert, als Averlan ihn den jüngeren Prinzen nennt und von Kopf bis Fuß mustert. Das wirkt schon sehr von oben herab. Auf eine selbstverständliche Art zwar, wie eben ein welterfahrener Mann mit einem jungen Burschen reden würde, aber es ist sicher ganz und gar nicht das Verhalten, das Camor sich wünscht.
Trotzdem liest sich, was Camor dann sagt, als wäre er nicht deswegen verärgert, sondern weil ihm jemand geschickt wurde, um ihn zu unterrichten. Das passt für mich nicht.
--- Ende Zitat ---

Er ist mehrfach verärgert. Zum einen, weil er bei der Arbeit gestört wird. Dann wegen mangelnden Respekts. Und der Unterricht kommt noch dazu. Vielleicht ist angesichts dieses dreifachen Ärgers später das Umschwenken zur Gesprächsbereitschaft zu schnell


--- Zitat ---
--- Zitat ---„Ich will dich nicht zum Heerführer ausbilden“, erwiderte Averlan. „Sondern dir bei dem helfen, was du selbst willst. Was ist dein tiefster Wunsch?"
--- Ende Zitat ---

An Camors Stelle wäre ich ab hier extrem misstrauisch. Da bequatscht jemand meinem Vater, den König, mir militärische Strategie beibringen zu dürfen, und mir sagt er dann, es würde ihm überhaupt nicht darum gehen. Also entweder, er hat meinen Vater belogen oder er belügt gerade mich, und wenn ich sowieso schon vermute, dass er ein Scharlatan ist, würde das prima ins Bild passen.
Averlans Frage finde ich sehr unpassend. Das ist doch sehr persönlich, "tiefster Wunsch". Binde ich sicher keinem Fremden auf die Nase. Und da schwingt die Behauptung mit, dieser Fremde könne mir meinen tiefsten Wunsch erfüllen - womit ich wieder bei der Befürchtung wäre, der Mann könnte ein Scharlatan sein.
--- Ende Zitat ---

Vielleicht sollte ich das anfängliche Misstrauen stärker thematisieren. Aber die unerwartete, ja unkonventionelle Frage , die Averlan stellt, beantwortet ja Averlan selbst, nicht Camor.


--- Zitat ---
--- Zitat ---Also daher wehte der Wind! Er brauchte nicht hinzuzufügen, dass Kriege das Schöne zerstörten. "Netter Trick, mir die militärischen Künste schmackhaft zu machen."
Averlan schwieg. 
Der Kerl war nicht dumm. Vielleicht wollte er über Camor Einfluss auf die Politik nehmen. Oder es ging ihm nur ums Geld, er unterrichtete einen Prinzen sicher nicht umsonst. Unverschämt, ihm deshalb seine Zeit zu stehlen! Der Ärger brach jäh aus Camor heraus.
--- Ende Zitat ---

Hier gehst du auf Camors Vermutungen ein, aber worüber er sich tatsächlich aufregt ist, dass der Mann ihm seine Zeit stiehlt. Camor wirkt auf mich sehr weltfremd und verwöhnt. Er verschwendet keinen Gedanken daran, dass es gefährlich sein könnte, was Averlan vorhat, oder was es bedeutet, dass sein Vater von einem Scharlatan um den Finger gewickelt wurde.

--- Ende Zitat ---
Sein Vater wird des öfteren um den Finger gewickelt. Es muss keine Gefahr darstellen.


--- Zitat ---Ich habe bisher auch überhaupt keine Vorstellung davon, was Camor will. Da es sich aber bereits in dem kurzen Textteil bis hierhin um genau diese Frage dreht, müsste das deutlich werden.
Die Figur ist passiv. Ich weiß, was er nicht will, im Sinne von: er möchte sich entziehen, in Ruhe gelassen werden. Aber dieser Wunsch ist nicht ausgeprägt genug, um ihn in Aktion zubringen. Er reagiert nur und das auch noch widerwillig.
Hast du selbst ein klares Bild von der Figur?
--- Ende Zitat ---

Ein durchaus klares Bild. Er will Künstler sein. Deshalb braucht er seine Ruhe. War das nicht deutlich genug?



--- Zitat ---
--- Zitat ---Camors Beine wurden weich, er lehnte sich an den Tisch mit den Werkzeugen und dem Wasserbecher, der immer bereitstand, weil die Steinmetzarbeit ihn oft durstig machte.


--- Ende Zitat ---
Den Anhang finde ich überflüssig und unorganisch. Er wird in dem Moment kaum an den Grund dafür denken, dass sein Wasserbecher da steht. Schon gar nicht in dem Moment.
--- Ende Zitat ---

Da hast du recht!


--- Zitat ---
--- Zitat ---"Setzen wir uns doch gemütlich irgendwo hin", erwiderte Averlan. "Es gibt einiges zu bereden."
Camor führte ihn in den Raum, den er zum Lesen und  Ausruhen benutzte.
--- Ende Zitat ---

Wieder reagiert Camor nur. Ist er so durcheinander von dem, was er gerade erlebt hat, dass er auf Autopilot in den Ruheraum geht? Dann möchte ich das wenigstens angedeutet haben.
So lese ich ihn nur passiv und rückgratlos.
--- Ende Zitat ---

Ich brauche da wohl noch einen Einschub. Dass es ein echter Magier ist, macht ihn auch neugierig. Ebenso, dass er seinen tiefsten Wunsch erkannt hat.


--- Zitat ---
--- Zitat ---Camor zögerte. Er kannte Averlan kaum, und er hatte seit mindestens zehn Jahren nicht mehr darüber gesprochen. Andererseits mochte ein Magier einiges darüber wissen. "Nein, sind sie nicht. Manchmal sehe ich zum Beispiel meine Mutter als Pfau. Und meinen Vater als Eber. Weißt du, was es damit auf sich hat?"
--- Ende Zitat ---

Er könnte an der Stelle auch nur fragen, ob der Magier etwas darüber weiß, ohne selbst etwas preiszugeben.
--- Ende Zitat ---

Stimmt! Und dass er hinterher so ins Detail geht, ist auf jeden Fall zu schnell. Das könnte auch später im Text noch geschehen.


--- Zitat ---
--- Zitat ---Camor prustete los, und Averlan brach in Gelächter aus. Es dauerte eine Weile, bis sie wieder normal sprechen konnten.
--- Ende Zitat ---

Das geht mir viel zu schnell. Es sei denn, du möchtest den Eindruck erwecken, dass Averlan ein ganz gerissener Kerl ist, der mit Camor macht was er will und dabei nicht unbedingt gute Absichten hat.
Wenn diese Stelle den Moment markieren soll, wo das Eis zwischen den beiden bricht, fehlt mir da vorher viel. Ich erkenne nirgendwo, dass die beiden wirklich miteinander in Berührung kommen, nichts, dass dazu hinleitet, dass sie dann innig miteinander lachen.
--- Ende Zitat ---

Lachen ist nicht unbedingt innig. Es zeigt nur die gleiche Art von Humor.


Vielen Dank, Aure! Da gibt es für ich einiges zum Nachdenken (und auch Umschreiben)

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