Teufelsrost > Höllenfenster
Prolog von ELEMENT - Versuch 2
Trallala:
--- Zitat ---
--- Zitat ---Der Begriff "destruktiv" passt für mich nicht zu Deiner sonstigen Sprache.
--- Ende Zitat ---
Ich mag dieses Wort in meiner Geschichte auch nicht, aber ich wollte nicht die ganze Zeit nur zerstören oder vernichten sagen. Wie kann man das denn noch nennen?
--- Ende Zitat ---
Vielleicht hilft Dir woxikon, ich finde das ziemlich gut: https://www.woxikon.de/
--- Zitat ---
--- Zitat ---Ich würde den Prolog so enden lassen:
„Doch trotz der fast überall hoch angesehenen Elementare, würden die immer größer werdenden Spannungen zwischen den unzähligen Völkern Gäas, dem ewigen Frieden schon bald ein Ende setzen und vielleicht den größten und folgenschwersten Krieg der Menschheitsgeschichte entfachen ..."
--- Ende Zitat ---
Der Anhang entstand nur, da er die Geschichte des gesamten Buches von ihm weitererzählt wird und mir kein besserer Übergang einfiel. Weiß nicht, ob man es auch immer noch so verstehen würde, wenn ich diesen einfach weglasse.
--- Ende Zitat ---
Ich denke, dass wird auch durch drei Pünktchen klar. Es hat ja was von "Es war einmal".
T!
ElementAutor:
--- Zitat ---Ich bin keine Lektorin, aber für mich klingt es im Präsens nicht richtig.
--- Ende Zitat ---
Hier ein Beispiel, um mein Problem mit dem Wort noch genauer zu verdeutlichen:
Während des zweiten Weltkriegs wurden Bomben über Berlin abgeworfen. Berlin 'befindet' sich in der Nähe von Potsdam, welches dadurch auch Schaden nahm.
Berlin befindet sich nähmlich auch heute noch in der Nähe von Potsdam, da kann ich dann nicht 'befand' schreiben.
--- Zitat ---Vielleicht hilft Dir woxikon, ich finde das ziemlich gut: https://www.woxikon.de/
--- Ende Zitat ---
cool, danke. Danach habe ich schon öfters gesucht :)
--- Zitat ---Ich denke, dass wird auch durch drei Pünktchen klar. Es hat ja was von "Es war einmal".
--- Ende Zitat ---
In Ordnung. Wenn es dann immer noch so zu verstehen ist, übernehme ich das wieder so.
Naleesha:
Hallo Sven,
Obwohl ich den Ansatz mit "meine Kinder bitten mich um eine Geschichte" besser finde, als die Entstehungsgeschichte einfach dahin zu klatschen, habe ich noch immer das Gefühl, dass da ein großer Ballen Infodump herrscht, den du definitiv abspecken solltest.
Auch sprachlich hab ich noch so einige Probleme mit deinem Text. Du schreibst verworren und oft grammatikalisch inkorrekt (ok, da bin ich jetzt auch kein perfekter experte, der das immer richtig macht, aber bei dir fällt es mir halt sehr stark auf.)
Ich geh mal durch den Text und markier mal die Stellen, die meiner Meinung nach noch ausgebaut (grün), oder zusammengestrichen (rot) werden können. wohlgemerkt: zusammenstreichen heißt nicht wegstreichen. nur, dass man es kürzer, einfacher und knackiger machen kann. Erbsen zähle ich jetzt keine, da haben Andere dir schon genügend Beispiele gegeben.
Zum Inhaltlichen werde ich kaum etwas sagen, falls ich mir einen Kommentar mal doch nicht verkneifen kann, wird er (blau).
--- Zitat von: ElementAutor am 03 September 2018, 13:28:05 ---
Die Nacht bricht herein und tiefschwarze Dunkelheit zieht langsam über den wolkenfreien Himmel. Lily blickt träumerisch hinauf zu den funkelnden Sternen. Eine angenehm kühle Brise weht durch ihre hellbraunen Haare. Es ist eine wundervolle Nacht. In ihren Augen spiegelt sich die Faszination der unendlichen Weite des Himmels. Doch einige der Sterne holen sie aus ihren Gedanken. Denn diese scheinen auf einmal über ihren Kopf hinweg aufzusteigen. Schnell stellt sie aber fest, dass es sich dabei nur um Funken handelt, die sich von der Feuerstelle vor ihr tanzend in die Luft erheben. Diese wiederrum werden von ihrer Schwester Rose verursacht, die neben ihr mit einem Stock gelangweilt in der Glut herumzustochert. (am Besten, du beleuchtest die Schwester, wenn sie in der Glut herumstochert näher, durch das, was Lily für sie empfindet. z.B.: rollt sie mit den Augen weil ihre Schwester mal wieder nervt, oder mag sie es, den Funken zuzuschauen, wie sie in den Himmel aufsteigen? - ein Gedanke an der Hand.)
Rose ist elf Jahre alt und damit zwei Jahre älter als Lily. ( bitte ausformulieren. "Rose und ich lagen/waren(?) zwei Jahre auseinender. Mit ihren elf Jahren kümmerte sie sich um mich und war immer da, wenn ich sie brauchte." -irgendwie sowas) Auf der gegenüberliegenden Seite des Lagerfeuers sitzt ihr Vater, der gerade an einem langen Ast für sie alle über dem Feuer Fleisch brät. (wenn du es umformulierst wird es kürzer und knackiger: Auf der anderen Seite des Feuers briet ihr Vater...) Lily trägt sowie auch ihre ältere Schwester nur eine einfache Tunika (Den Fehler hab ich auch mal gemacht. Tuniken sind nicht einfach, Gewand passt mMn besser) und einen geflochtenen Blütenkranz auf dem Haupt, Lily einen aus hübschen rosa Lilien und Rose einen aus roten Rosen. Ihr Vater trägt hingegen eine zerklüftete alte Ledertracht, die teilweise von einem breiten Umhang verdeckt wird und einen dichten Bart in seinem freundlich aussehenden Gesicht. (Der Satz ist Erklärbär)
Rose stochert weiter in der Glut herum, wodurch jedes Mal aufs Neue Funken aufsteigen. Davon Aufmerksam geworden, schaut ihr Vater zu ihr herüber und spricht sie daraufhin an: „Ist alles in Ordnung mit dir, mein Kind?“
„Nein Vater, mir ist langweilig.“, antwortet sie ihm wahrheitsgemäß und sieht nun auch zu ihm hoch. „Magst du uns nicht eine Geschichte erzählen?“
„Au ja!“, ruft Lily sofort begeistert aus und lehnt sich aufgeregt nach vorne. „Bitte erzähl uns eine Geschichte!“
Überrascht sieht er in ihre erwartungsvollen Gesichter.
„Eine Geschichte? Ich weiß ja nicht.“, bringt er skeptisch an, da ihm auf Anhieb gerade keine einfällt, es aber vor seinen Töchtern nicht zugeben möchte.
„Och bitte, bitte Vater!“, sagen beide zugleich und sehen zu ihm mit großen Augen hinauf.
Wie so oft, kann er auch jetzt wieder seinen so sehr geliebten Töchtern nichts ausschlagen und so legt er seinen Ast mit dem fertiggebratenen Fleischstück zur Seite. Dann setzt er sich auf seinen Platz etwas bequemer hin und fängt an zu erzählen. Nachdenklich fährt er dabei mit den Fingern durch seinen Bart. (Schön! :) )
„Also gut. Ich erzähle euch nun eine kurze Geschichte über die Entstehung unserer Welt und welchen wichtigen Platz wir Elementare in ihr einnehmen.“, (Bitte umformulieren. Das klingt nicht nach "Vater erzählt Töchtern", sonder nach Schulroboter erklärt im Unterricht.)ihr Vater macht eine kurze Pause und holt dann einmal tief Luft, bevor er richtig loslegt. „Zu Beginn gab es vier große Gottheiten, von den jeder ein Element verkörpert: Behemoth, der Herr der Erde, Leviathan, die Herrin des Wassers, Gryphos, der Herr des Himmels und Zerberus, der Herr des Feuers. Gemeinsam erschufen sie aus dem wirbelnden Chaos des Nebels und des Erebos die wunderbare Welt ‚Gäa‘, auf der wir alle Leben. Dafür (irgendwie stört mich dieses Wort. das wirkt hier irgendwie wie ein Fremdkörper im Text. versuch mal, ob dir eine andere Formulierung für den Anfang des Textes einfällt)umschloss Zerberus mit seinen schmelzenden Feuern die Erde Behemoths und sorgte mit der Hilfe von Leviathans Wasser für fruchtbaren Boden. Nach und nach überzogen weite Wiesen und Wälder die trostlosen Ebenen. Flüsse und Bäche bahnten sich ihre Wege durch die endlosen Gebirgsketten und riesige Ozeane umschlangen die Lande mit ihren breiten und goldfarbenen Küsten. In den kalten Gegenden fegte Eis und Schnee über die gefrorene Erde und in den warmen, brannte das unsichtbare Feuer über den heißen Sand.“
Damit Lily und Rose sich alles besser vorstellen können, betont er bestimmte Wörter besonders stark und versucht mit seinen Händen sein Gesagtes auch noch bildlich dazustellen. (klingt seltsam. Machs lieber mit Show, don't Tell, dann kannst du die langen "erklär"-Passagen auflockern, indem du zeigst, wie er (z.B.) mit seinen Armen schlängelt um die Flüsse darzustellen, oder mit einem Stock einen Klumpen Erde ins Feuer hält...) Nun wandert er mit seinem weit über sich ausgestreckten Arm das nächtliche Firmament entlang und erzählt weiter: „Doch Gryphos, der das gewaltige Himmelsgewölbe über Gäa beherrschte, missfiel der geringe Einfluss auf die Entstehung ihrer neuen Welt. Denn egal wie sehr er sich auch bemühte Luft über sie hinwegzublasen, er würde nie die gleiche schöpferische Macht besitzen wie die anderen drei. (leicht umformuliert? "Denn egal wie viel Luft er über das Himmelsgewölbe hinweg blies, es hätte nie die schöpferische Kraft der anderen drei Elemente.) Daher beschloss er seine Seele, die wie auch er aus Luft besteht, wie eine heruntergefallene Tonscheibe (schön.) zu zerbrechen und hinab auf die leblose Welt zu schicken. Seine so entstandenen Seelensplitter, die auf Ewigkeit mit seinem Luftelement in Verbindung stehen werden, flossen in die Umgebung ein und setzten sich in sogenannte Medien fest, also Objekte, die eine Seele in sich aufnehmen konnten. (zu umständlich) Schon bald wandelten die ersten Tiere, Fabelwesen und andere Geschöpfe auf Gäa umher (schön) und entwickelten ohne sein weiteres Zutun einen eigenen Lebenszyklus. Wenn jedoch ein Medium starb, kehrte die Seele von ganz allein zu Gryphos in den Himmel zurück. Sie wird dort automatisch von jeglichen Erinnerungen und Gefühlen gereinigt und dann erneut auf Gäa in einem neuen Körper wiedergeboren. Viele Jahrtausende hielt sich dieser Zyklus aufrecht und ließ somit immer neue Formen und Gestalten entstehen.“
Ihr Vater setzt nun einen düsteren Blick auf und redet in einem gedämpften (wirklich gedämpft? ich hätte mir eher vorgestellt, dass seine Stimme tiefer und bedrohlicher wurde, statt gedämpft.)Ton weiter. Er lehnt sich ein wenig vor, damit die Flammen der Feuerstelle flackernde Schatten in sein ernstes Gesicht werfen können. (aber bitte ein wenig umformulieren.)
„Obwohl die vier großen Gottheiten jederzeit über Gäa wachten, übersahen sie dennoch ein Medium, das sich bisher deutlich schneller entwickelte, als jedes andere und zwar die Menschen. (ganz dringend umformulieren. lass weg, dass sie "ein Meduim" übersahen, das stößt mir in diesem Satz ganz besonders auf, komm gleich zu den Menschen) Sie lebten schon sehr bald weit über die Grenzen ihrer Existenz hinaus. (dazu schreib ich unten nochmal, was mir einfällt.) Sie fingen an Wälder niederzuroden, um an deren Stelle ihre endlos wachsenden Dörfer und Städte zu errichten. Sie pflügten große Flächen Land für Getreide und Mais um und tranken auf ihren Wegen ganze Flüsse und Seen leer. Es ging so weit, dass sie die Lebensräume anderer Medien (ich störe mich noch immer an dem Wort. vor Allem, nachdem du sie schon als Tiere, Fabelwesen etc. betitelt hast. "Lebewesen", ich glaube dieses Wort gehört da eher rein...) zerstörten und sich sogar selbst untereinander bekriegten. Alles was die vier Schöpfer einst erbaut hatten, wurde von ihnen in kürzester Zeit wieder zerstört. Den Göttern missfiel deren destruktives Verhalten, aber da sie außerhalb ihres Elements nicht eingreifen konnten, versuchten sie sie stattdessen mit verheerenden Erdbeben, Überschwemmungen, Stürmen und Vulkanausbrüchen für immer von ihrer Welt zu verbannen. (der Satz ist mir zu lang, das reißt aus dem Text raus.) Doch die Menschen überstanden noch die schwersten Katastrophen und breiteten sich bei dem kleinsten Anzeichen von Ruhe weiter über Gäa aus. Auch Gryphos konnte seine so leichtfertig herausgegebenen Seelenteile nicht wieder zu sich holen, da sie, so je länger sie von ihm getrennt waren, immer mehr einen freien Willen entwickelten und sich daher unmöglich mehr zusammensetzen ließen.“
„Jetzt kommen wir! Jetzt kommen wir!“, rief Lily begeistert hinein (schön) und unterbrach damit unbeabsichtigt die Geschichte ihres Vaters.
Er ließ sich davon aber nicht verunsichern und erzählte einfach weiter: „Genau Lily, jetzt kommen wir. Um ihre Welt also nicht vollständig zu verlieren, denn das war es, was sie bei dieser andauernden Zerstörung voraussahen, waren die Gottheiten nun gezwungen wenige Auserwählte der Menschen mit ihren vier elementarischen Kräften: Erde, Wasser, Luft und Feuer zu versehen. Mit denen sollten sie das Gleichgewicht und den Frieden auf Gäa wieder herstellen. Damit sie jedoch nicht abermals die Kontrolle über das Geschehen verloren, verbanden sie ihre geschenkten Gaben dieses Mal mit ihren Gesetzen und Idealen. Die wenigen Auserwählten der Menschen und damit auch die ersten Elementare nannten sich selbst Kronos und bildeten aus ihrem jeweiligen Element mit der Zeit immer mächtigere Techniken aus. Sie kombinierten ihre Kräfte sogar untereinander, um somit auf neue noch stärkere und vielfältigere Elemente zugreifen zu können. Ihre Fähigkeiten und die Verbundenheit mit den Göttern machte sie unfassbar stark, überlegen und dennoch unantastbar gegenüber jeglicher Art von Gewalt und Bosheit. Mit ihrer übermächtigen Stärke boten sie den Menschen Schutz vor den unzähligen Gefahren Gäas an, während sie im Gegenzug diese nicht mehr zerstörten. (ein einziger, großer Info(dump)-Erklärblock. Auflockern wäre hier gut.) Dieses Abkommen zwischen den Menschen und Elementaren hält bis heute an und sollte auch so schnell nicht wieder gebrochen werden. Ende.“, sagt ihr Vater abschließend und lächelt vergnügt. Doch sein Wohlbefinden wird von seinen beiden Töchtern kaum geteilt, denn erneut schauen beide unzufrieden zu Boden. „Was ist los? Ich dachte, ihr wolltet eine Geschichte hören.“
„Doch schon.“, sagt Rose ein wenig (den Fehler mache ich ganz ganz oft selbst. immer wenn du "ein wenig", "etwas" u.ä. in deinem Text siehst, ist es ein Zeichen dafür, dass du den Text "aufbläst". meistens können diese Worte weggelassen werden und die Sätze klingen danach viel stärker und kräftiger. vielleicht schaust du deine Texte daraufhin mal durch?) teilnahmslos und stochert wieder mit ihrem Stock in der Glut herum. „Aber diese Geschichte ist immer so kurz und ehrlich gesagt, kennen wir sie schon. Du hast sie uns schon etliche Male erzählt. Kennst du noch eine andere?“
Ihr Vater überlegt krampfhaft, wodurch sich seine Stirn in tiefe Falten legt, doch ihm fällt absolut nichts Interessantes ein. Er lehnt sich nun nach hinten und stützt sich auf seine Arme. Dabei rutscht der Umhang von seinen Beinen, von dem eines aus Holz besteht. Dieses kurz betrachtend, bekommt er eine Eingebung. (undbedingt ausbauen. nicht viel, nur zwei-drei kurze Sätze. Holzbein macht spannend. vielleicht überlegt er, ob er seinen (jungen) Mädchen diese "krasse" Geschichte erzählen soll, oder so)
„In Ordnung, Mädchen. Eine Geschichte kenne ich vielleicht doch noch.“, sagt ihr Vater plötzlich, lehnt sich wieder nach vorne und streicht anschließend mit seiner Hand über sein Holzbein. „Sie handelt von (ich mag die Formulierung irgendwie nicht, sie klingt so banal) unserer schönen Stadt Nereid, einem gewaltigen Konflikt, einer unsterblichen Liebe und einer unfassbaren Reise, die ihr so bestimmt noch nicht von mir gehört habt. Sie ist aber sehr lang und ich erzähle sie euch daher nur ein einziges Mal, also hört gut zu!“
Die beiden sehen sich kurz überrascht an, dann aber wieder gespannt zu ihrem Vater herüber, der auch sofort anfängt zu erzählen: „Doch trotz der fast überall hoch angesehenen Elementare, würden die immer größer werdenden Spannungen zwischen den unzähligen Völkern Gäas, dem ewigen Frieden schon bald ein Ende setzen und vielleicht den (Grammatik: und den vielleicht größten Krieg) größten und folgenschwersten Krieg der Menschheitsgeschichte entfachen. So beginnt unsere Geschichte -“
--- Ende Zitat ---
zu deinem Problemsatz hier mal ein paar Vorschläge:
- Sie breiteten sich weit über die Grenzen ihres Lebensraumes hinaus/hinweg aus
- Sie waren hochmütig und breiteten sich in Gebiete aus, in die sie nicht gehörten
- Sie verbreiteten sich so schnell, dass sie das Gleichgewicht des Lebens gefährdet sahen.
ansonsten sehe ich generell schon eine ziemliche Verbesserung gegenüber deiner ersten Version. an den Formulierungen solltest du noch Feilen, die größeren Blobs an Info solltest du definitiv irgendwie auflockern, evtl indem du mehr Gestikulation des Vaters einbaust, und bei Anderem wiederum, habe ich mir "ein kleines bisschen mehr" gewünscht. Aber du bist auf einem guten Weg.
Ich hoffe, meine Anmerkungen konnten dir helfen.
LG, Nalee
ElementAutor:
Hallo Naleesha,
danke dir für deine Hilfe :) die meisten Anmerkungen habe ich auch genau so übernommen. Vor allen von den letzten drei vorgeschlagenen Sätzen sogar gleich zwei, weil sie mir so gut gefallen haben. Dadurch konnte ich jetzt auch das Wort "destruktiv" endlich aus der Erzählung streichen.
Das Handgefuchtel, während der Erzählung des Vaters wird mir dann doch ein wenig (ja, ein wenig, ich finde es nicht albern, sondern nur ein bisschen, da es schon ein berechtigter Punkt ist) zu albern. Ihrer Mutter hätte ich das noch gerade so zugetraut, aber nicht ihm. Ich möchte nun auch nicht zu weit von seinem Charakter abweichen. Er wird vielleicht nicht Vater des Jahres, aber in solch einer rauen Welt kann man das sicherlich auch nachvollziehen. Wer die Vater-Sohn-Beziehung in God of War von 2018 mal gesehen hat, wird wissen was ich meine.
So, dass reicht mir erstmal mit dem Prolog. Es gibt auch noch 85 weitere Kapitel. Ich denke, ich werde dort erstmal weitermachen. Vielleicht komme ich später nochmal hierher zurück. Bis dahin.
LG ElementAutor
Lionel Eschenbach:
Zunächst ein erster Eindruck. Erst im Mittelteil habe ich mich selber dabei erwischt, dass meine Gedanken abschweiften, ich mich etwas zwingen musste, bei dem Text zu bleiben. Wann immer das so ist, überlege ich selber sofort warum. Vielleicht ist es so, dass der Prolog wenig Handlung enthält. Der Leser weiß, die Protagonisten sitzen am Feuer und der Vater erzählt und erzählt und erzählt eine Geschichte. Fast hätte ich auf gehört zu lesen, weil ich googeln wollte. Denn die Namen, die du verwendet hast, kommen mir geläufig vor. Leviathan, Gää. Und Bingo, habe gerade gegoogelt, sind mythischen Namen. Ohne das jetzt gegoogelt zu haben, wie dicht oder wie weit du die Begriffe verwendest, es besteht immer die Gefahr, du erzählst eine Geschichte, die schon erzählt ist. Da frage ich mich dann, ob ich das interessant finde. Sicherlich hast du dich daran nur angelehnt. Aber du verwendest wohl keine eigene Mythologie, das birgt immer Risiken. Aber gerade den Wiki-Eintrag über Gää gelesen. Wieder was gelernt :)
Ich ganz persönlich, und glaube mir, damit habe ich auch zu kämpfen, frage mich immer auch, wenn ich schreibe, wieviel Backstory ist an der Stelle notwendig. Ich verstehe deinen Prolog so, du willst uns in Form einer Geschichte eine lange, lange Geschichte erzählen. Nicht weniger als die Entstehung der Welt.
Ja, so kannst du einen Prolog schreiben. Weiter glaube ich, du wolltest unbedingt, dass der Leser jetzt schon weiß, was die Entstehungsgeschichte ist. Die Handlung, drei Leute sitzen am Feuer, dient nur dem Beiwerk. Weil es nur Backstory und keine Handlung ist, wirkt es manchmal etwas eintönig.
Auch das Motiv, am Feuer sitzen und sich Geschichten erzählen, wurde so häufig verwendet, dass es wie vertraute Kost schmeckt. Warum nicht anstelle eines Prologs, dann Entstehungsgeschichte vor die Story stellen. Und erst dann mit einem knalligen Prolog beginnen.
Ala: "Behemoth, der Herr der Erde, Leviathan, die Herrin des Wassers, Gryphos, der Herr des Himmels und Zerberus, der Herr des Feuers. Gemeinsam erschufen sie aus dem wirbelnden Chaos des Nebels und des Erebos die wunderbare Welt ‚Gäa‘, auf der wir alle Leben. Dafür umschloss Zerberus mit seinen schmelzenden Feuern die Erde Behemoths und sorgte mit der Hilfe von Leviathans Wasser für fruchtbaren Boden."
Mein Gefühl ist, die Handlung ist an dieser Stelle unwichtig, eigentlich willst du doch dem Leser nur die Geschichte mitteilen. Aber das ist wie immer nur ein Vorschlag.
Nun zu einigen Sätzen. Bitte nicht böse sein, ich bin jetzt mal kleinkariert. Vielleicht schieße ich über das Ziel hinaus. Ich konzentriere mich mal nur auf die Bilder, die du verwendest.
Hier unterscheide ich immer zwischen
a) kann es so wirklich sein, oder
b) ist es ein eigenständiges Bild.
Auf dann :)
--- Zitat von: ElementAutor am 03 September 2018, 13:28:05 ---
Die Nacht bricht herein und tiefschwarze Dunkelheit zieht langsam über den wolkenfreien Himmel.
--- Ende Zitat ---
Wie stelle ich mir den Anbruch einer Nacht vor. Im Osten ist es noch hell, im Westen schon schwarz. So stelle ich mir dein Bild vor. Ist die Hälfte des Himmels wirklich schon tiefschwarz, die andere noch heller.
Oder ist es nicht mehr so, die Übergänge, bis es tiefschwarz, sind fließend.
Sätze wie. Die Nacht ist tiefschwarz. Ok.
Die tiefschwarze Nacht würde noch auf sich noch warten lassen. Er konnte noch die Konturen der Berge sehen. Ok.
Hier müsstest du halt schauen, was andere sagen.
Vielleicht. Die Nacht brach an. Die Sterne funkelten schon. Am Horizont sah sie noch das letzte Licht des Tages.
--- Zitat von: ElementAutor am 03 September 2018, 13:28:05 ---Lily blickt träumerisch hinauf zu den funkelnden Sternen.
--- Ende Zitat ---
später
--- Zitat von: ElementAutor am 03 September 2018, 13:28:05 ---„Nein Vater, mir ist langweilig.“, antwortet sie ihm wahrheitsgemäß und sieht nun auch zu ihm hoch
--- Ende Zitat ---
Ist das nicht ein Widerspruch. Du schreibst, sie ist träumerisch, kann ihr dann langweilig sein. Das frage ich mich gerade, wenn ich also ins Feuer starre und träume ist mir selten langweilig :))
--- Zitat von: ElementAutor am 03 September 2018, 13:28:05 ---Eine angenehm kühle Brise weht durch ihre hellbraunen Haare. Es ist eine wundervolle Nacht.
--- Ende Zitat ---
Alles gut.
--- Zitat von: ElementAutor am 03 September 2018, 13:28:05 ---In ihren Augen spiegelt sich die Faszination der unendlichen Weite des Himmels.
--- Ende Zitat ---
Hier werde ich kleinlich. Wer erzählt?? Trommelwirbel. Dramatische Pause.
Ist es der auktoriale Erzähler, der neutrale Erzähler oder erzählst du aus der Perspektive von Lily?
Ich würde doch vermuten, aus der Perspektive von Lily. Oder? Steht sie vor dem Spiegel, dass sie ihre Augen sehen kann? :) Aber ich werde kleinlich. Die Tücken mit der Perspektive sollten uns nicht die Freude am Schreiben vermissen. Denke einfach mal darüber nach.
--- Zitat von: ElementAutor am 03 September 2018, 13:28:05 ---Doch einige der Sterne holen sie aus ihren Gedanken
--- Ende Zitat ---
Hier wird es wieder trickreich. Also meine Frau holt mich immer von Freunden ab, wenn ich getrunken habe :)
Hier lasse ich Wiki mal zu Wort kommen. :)
Beispiel:
Herkules ist ein Löwe für „Herkules ist so stark wie ein Löwe“.
Hier wird die Stärke des Raubtiers „Löwe“ auf den Heros „Herkules“ übertragen.
Durch den syntaktischen Wegfall der Vergleichspartikel (im Beispiel das Wort wie) wird die metaphorische Formulierung prägnanter oder intensiver und spricht tendenziell stärker die Imagination an, während der Vergleich eher rational fassbar ist.[3]
Du hast das, was du geschrieben, so sehr verdichtet, dass erst die nachfolgenden Sätze Licht in die Dunkelheit brachten.
Du meinst nämlich nicht Sterne, sondern Funken. Da aber die Funken wohl ähnlich groß sein mögen, wie die Sterne, hier natürlich nur perspektivisch gemeint, vergleichst du Funken mit Sterne. Und weil eben DIESE Sterne nicht still am Himmel stehen, sondern sich bewegen, reißt das Wirbeln der Funkel, Lily aus ihren Gedanken. Oder? Und ich als Leser stockte als ich deine Satz las, der sich erst später erklärte, das waren aber schon die ????? deiner Formulierung in meinem Hirn.
Ich konnte also beim ersten Lesen, deinem Bild nicht folgen. Vielleicht findest du ein anderes Bild, kannst einigen Sätze umstellen.
Hier schnell ins Unreine getippt.
Einige Sterne bewegte sich, schienen gar aufzusteigen. Sie stutzte. Aus dem Feuer stiegen Funken auf, so hell und klein wie die Sterne am Himmel.
--- Zitat von: ElementAutor am 03 September 2018, 13:28:05 ---
Auf der gegenüberliegenden Seite des Lagerfeuers sitzt ihr Vater, der gerade an einem langen Ast für sie alle über dem Feuer Fleisch brät. Lily trägt sowie auch ihre ältere Schwester nur eine einfache Tunika und einen geflochtenen Blütenkranz auf dem Haupt, Lily einen aus hübschen rosa Lilien und Rose einen aus roten Rosen. Ihr Vater trägt hingegen eine zerklüftete alte Ledertracht, die teilweise von einem breiten Umhang verdeckt wird und einen dichten Bart in seinem freundlich aussehenden Gesicht.
--- Ende Zitat ---
Soweit ok, weil was wir tragen, ist schon wichtig. Wie ausführlich, wie immer Geschmackssache. Denn musste ich schmunzeln, weil ich an Stephen King denken musste. Wie wichtig sind Adjektive und Füllwörter. Die ewige Frage.
Und auf geht es.
Auf der Seite des Lagerfeuers sitzt ihr Vater, der gerade an einem Ast für sie alle über dem Feuer Fleisch brät. Lily trägt sowie auch ihre Schwestern nur eine Tunika und einen Blütenkranz auf dem Haupt, Lily einen aus rosa Lilien und Rose einen aus Rosen. Ihr Vater trägt hingegen eine Ledertracht, die teilweise von einem Umhang verdeckt wird und einen Bart in seinem freundlich aussehenden Gesicht.
Ist der Sinn nun entstellt???
Jetzt noch rasch einiges umgestellt.
Ihr Vater sitzt neben ihr, der gerade einen Ast mit Fleisch in die Flammen hält. Lily und ihre Schwestern tragen eine Tunika und Blütenkränze aus Rosen und Lilien im Haar. Ihr Vater trägt eine Ledertracht und einen Umhang. Er kratzt sich durch den Bart und er lächelt ihr zu.
Aber wie immer Geschmackssache, wollte nur Anregungen geben. Ist es hier evt. so, weniger ist manchmal mehr? Du entscheidest.
--- Zitat von: ElementAutor am 03 September 2018, 13:28:05 ---Rose stochert weiter in der Glut herum, wodurch jedes Mal aufs Neue Funken aufsteigen. Davon Aufmerksam geworden, schaut ihr Vater zu ihr herüber und spricht sie daraufhin an: „Ist alles in Ordnung mit dir, mein Kind?“
--- Ende Zitat ---
Ach immer die Adverbien, diese miesen Dinger.
wo·durch
wodúrch/
Adverb
1.
durch welche Sache
"wodurch ist das passiert?"
2.
durch welche (gerade erwähnte) Sache
"er vermied alles, wodurch es zu Missverständnissen hätte kommen können"
Mit freundlicher Unterstützung von google.
In der Schule sollte ich immer Adverbien benutzen, Bezüge herstellen. Später im Studium, immer alles klar und deutlich schreiben. Jawohl. Aber warum immer nur Adverbien, sie sind oft so sperrig, erinnern mich immer mehr an wissenschaftliche Texte als an Geschichten am Lagerfeuer.
Getreu dem Motto. Weniger ist manchmal mehr.
Rose stochert in der Glut, Funken wirbeln empor. aufsteigen. Vater schaute herüber. „Ist alles in Ordnung mit euch, meine Töchter.?“
herum, wodurch, davon, daraufhin. Ab ins Feuer, erzähle mir eine schöne Geschichte.
Lass uns am Lagerfeuer sitzen und träumen.
Lionel.
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