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Neuer Schüler

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Oldlady:
Hallo tlt,

ich verstehe den Einwand mit der Flugbahn, klar. Und ich muss hier tatsächlich korrigieren: es sollte klar werden, dass der Vater  aus einem Tor in den Hof rennt, das nur ein kurzes Stück entfernt ist.

Danke!

Oldlady:
Hallo Aure,

schön von Dir eine Röstung zu bekommen!


--- Zitat ---Tupkor ist gelangweilt von seinen Schülern, ihnen fehlen Mut und Talent. Der Gedanke ist naheliegend, dass er das Mädchen in Ausbildung zu nehmen bereit ist, weil er selbst nach einer Herausforderung sucht. Ich meine, das was zwischen den Zeilen zu entdecken.
Allerdings wirkt er auf mich zu allererst wie ein Geschäftsmann, für den es gerechtfertigt sein muss, zu investieren.
--- Ende Zitat ---
Er ist gelangweilt und auch Geschäftsmann.


--- Zitat ---Der Text transportiert für mich bisher nur, dass ein kämpfendes Mädchen ungewöhnlich genug wäre, um die Publikumsränge zu füllen, aber wenn er Pech hat, dann stirbt sie beim ersten Kampf, und Jahre der Ausbildung waren umsonst.
--- Ende Zitat ---
Der „Exotenbonus“ wäre sicher ausreichend, um die Investition auszugleichen. Wenn sie länger lebt, umso besser. VIelleicht sollte ich noch erwähnen, dass es ihn – nachdem er Mut und Talent festgestellt hat – eben besonders reizt, gerade ein Mädchen zu trainieren.


--- Zitat ---Er stellt selbst fest, dass der potentielle Schüler eine ungünstige Statur hat und dass "die Chance, dass sich seine Ausbildung irgendwann für Tupkors Beutel lohnen würde" minimal sei.
Minimal.
Und das schon, als er noch davon ausgeht, für die Ausbildung bezahlt zu werden.
--- Ende Zitat ---

Du hast Recht, „minimal“ ist hier das falsche Wort. Besser wäre etwas wie „nicht besonders gut“.


--- Zitat ---Vielleicht findet Tupkor, dass sie einen richtig starken Auftritt hingelegt hat, dass ihr Mut, ihre Entschlossenheit oderirgendwasanderes die Statur wettmachen, aber das kommt im Text für mich nicht rüber.
--- Ende Zitat ---

Ich dachte, was sie gezeigt hat, reicht um zu zeigen, dass sie  ein außergewöhnliches Talent hat. Die Statur ist ein Malus, aber nicht das  WIchtigste bei einem Kämpfer. 


--- Zitat ---Ein Kind halt, das sich was in den Kopf gesetzt hat. Die überlegen es sich auch mal gerne am nächsten Tag wieder anders.

--- Ende Zitat ---
Das ist gerade in Jandras Fall nicht so. Sie hat ein starkes Motiv, und das wird in der Vorgeschichte deutlich (Seufz. Immer ein Problem, wenn die fehlt).

--- Zitat ---Ich habe auch nicht den Eindruck, als hätte sie ein ausgeprägtes Gefahrenbewusstsein. Und damit meine ich nicht Mut, sondern sich über potentielle Gefahren nicht bewusst zu sein.

--- Ende Zitat ---
Das hat sie tatsächlich noch nicht. Sie ist zu unreif.


--- Zitat ---
--- Zitat ---Tupkor drehte den Anhänger mit dem Symbol des Feuergottes Uschur zwischen seinen Fingern. Der Händler hatte behauptet, die Dämonen würden sich nicht an dieses Zeichen heranwagen.

--- Ende Zitat ---
Da packst du ganz schon viel Inhalt in die ersten beiden Sätze. Ist der relevant? So relevant, dass du die Geschichte damit einleitest? Oder warst du faul und jubelst dem Leser Hintergrundinfos unter?

--- Ende Zitat ---

Sorry – ich hätte unbedingt erwähnen müssen, dass dies nicht der Beginn der Geschichte ist. Du bist nicht die Einzige, die diesen Eindruck hatte.


--- Zitat ---
--- Zitat ---Schon wieder ein Junge, der von seinem Ruf gehört hatte.
--- Ende Zitat ---

Und wenn sein Ruf sich darauf bezieht, dass er ausbildet, dann sollten sie Geschichten gehört haben, über Jungs, die er groß gemacht hat.
--- Ende Zitat ---

Das ist hier der Fall. Hier habe ich wohl etwas zu sehr verknappt.


--- Zitat ---
--- Zitat ---Kaum hatte er ausgeredet, flog ein Messer. Und blieb im prallen Rucksack eines Mannes stecken, der in den Hof hineinrannte.
Der Neuankömmling schien nicht einmal zu bemerken, welcher Gefahr er entgangen war.
--- Ende Zitat ---

Die Stelle ist schräg. Rennt der zwischen das Kind und die Hühner oder wieso trifft das Messer den Rucksack?
--- Ende Zitat ---

Die Stelle haben auch andere kritisiert. Der Mann läuft in die Flugbahn. Ich muss wohl die Situation genauer beschreiben, damit das klar wird – und warum er erst so spät zu sehen war.


--- Zitat ---Anmerkung am Rande: Du solltest in Tupkors Perspektive "Vater" statt "Papa" verwenden, sonst verwischt das mit der Perspektive des Kindes zu sehr.
--- Ende Zitat ---

Stimmt, das werde ich auf jeden Fall ändern.


--- Zitat ---
--- Zitat ---Natürlich unterrichtete er nur Jungen. Wenn er gleich gemerkt hätte, dass sie ein Mädchen war, hätte er sie nicht einmal angehört. Es war eine gute Idee gewesen, sich die Haare abzuschneiden.

--- Ende Zitat ---
Den Erklärbär brauchst du nicht. Wird auch so klar und wirkt stärker.
--- Ende Zitat ---

Da denke ich noch mal drüber nach. Ich bin nicht sicher, ob das dann für den Leser rüberkommt.


--- Zitat ---
--- Zitat ---Papa fand plötzlich seine Sprache wieder.
--- Ende Zitat ---
Plötzlich?
--- Ende Zitat ---
Wird gestrichen!

 :daaanke:

Oldlady:
Hallo Trippel,

Herzlichen Dank für die Röstung!
Eine Detailröstung brauche ich vorerst nicht, da ich das Ganze noch stark bearbeiten werde.


--- Zitat ---Du beginnst mit einer Rückblende und schiebst da belanglose Sätze ohne klare Perspektive ein, wie den dicken Bauch. Das ist nicht unbedingt erfrischend. Dafür solltest du eine andere Lösung suchen.
--- Ende Zitat ---

Ich denke schon, dass der Beginn des Textes eine Perspektive hat: die Tupkors. Zum Beispiel ist die Stelle, bei der er Platz für seinen Bauch schafft, nach meiner Meinung durchaus die seine. Und der Beginn sollte auch einen kleinen Einblick in sein Innenleben und seine Motivation geben, warum er später ein Mädchen trainieren wird.
Natürlich könnte man auch gleich damit beginnen, wie das Kind plötzlich vor ihm steht, aber ich finde, dann fehlt etwas – auch Atmosphäre.


--- Zitat ---an der Oberfläche geht es darum, warum der Dicke sie nun doch trainieren will.  Ich spekuliere mal. Sollte er sich entgegen seiner Beteuerungen doch ein Mädchen zu eigenen Vergnügungszwecken unter den Nagel reißen und nun lügen, dann ist das zu schwach angedeutet.
--- Ende Zitat ---

Nein. Hierbei sollen nur die Ängste des Vaters deutlich werden.


--- Zitat ---Will er es hingegegn nicht, wie er später klarstellt, worum nicht gleich und erst so spät klären, dass er genau das nicht will.
--- Ende Zitat ---

Der Vater hat erst dann die Gelegenheit, seine Ängste zu formulieren. 


--- Zitat ---Und was ist mit der Heilerin.
--- Ende Zitat ---

Die Heilerin hatte bereits einen Auftritt im Buch. Tupkors abgebrochener Satz :
--- Zitat --- Und sie ist ... „ Er verstummte
--- Ende Zitat ---
soll die Spannung wecken, was mit ihr los ist.
Ein Fehler in meinem Text ist, dass nicht zur Sprache kommt,  ob sie überhaupt einverstanden ist, dass Jandra bei ihr wohnt.


--- Zitat ---Jetzt rächt sich, dass man über den dicken Trainer so wenig weiß, denn der ist ein Pappkamerad. Sollte man vorher aber schon alles (Seelenpein etc.) erfahren haben, könnte man das wieder aufleben lassen.
--- Ende Zitat ---

Es ist der erste Auftritt Tupkors. Es wäre denkbar, die Seelenpein beim Beginn noch etwas deutlicher zu machen. Aber ich finde, man kann nicht alles auf einmal bringen,  das könnte das Tempo des Geschehens zu sehr bremsen. Ich neige eher dazu, am Anfang die Figuren nur grob zu zeichnen und sie im weiteren Verlauf des Buches  herauszuarbeiten.


--- Zitat ---Der Vater scheint neu eingeführt worden zu sein, und ist auch noch ein Pappkamerad. Bei ihm macht es nichts, wenn er keine weitere Rolle spielt.
--- Ende Zitat ---

Der Vater wurde schon eingeführt. Allerdings ist diese Figur auch erst am Anfang ihrer Entwicklung.



--- Zitat ---Aber wer welche Rolle spielt, erfahre ich im zweiten Teil nicht. Da ruhst Du Dich auf der Inofebene aus. Dabei ist die zwischenmenschliche Ebene viel wichtiger.
--- Ende Zitat ---

Das finde ich auch. Aber Infos gehören halt auch dazu.

Trippelschritt:
Tja, alte Dame,

jetzt hast Du zwar alle meine Bedenken wegerklärt, aber meine Empfindungen beim Lesen Deines Textes bleiben unverändert. Vielleicht nur einen Tipp zu meinem Begriff Pappkamerad. Man kann eine Figur mit wenigen Strichen auch so zeichnen, dass sie lebendig werden. Aber dafür muss man wissen, um was für Menschen es sich handelt, und !!! es müssen Menschen sein, die den Leser interessieren. Das Mädchen ist spannend. Da ist es  Dir gelungen.

Nur Mut.  :devgrin:
Trippelschritt

Ryek Darkener:
Da schon viel geröstet wurde, bleibe ich bei den Fragen und gebe meinen Senf dazu:


1) - Ist es glaubhaft, dass Tupkor sich darauf einlässt, das Mädchen auszubilden?

Jain.  ;) Es gibt kein hinreichendes Motiv für ihn. Tupkor schätze ich als jemanden ein, der weder Zeit noch Geld verschwendet und der so wie bisher gezeigt eher konservativ ist. Nur weil irgendwann einmal vielleicht aus einem Mädchen eine Gladiatorin werden könnte – falls sie nicht davor in der Ausbildung stirbt – ist mir zu wenig. Auch die Szene mit dem Vater ist mir zu wenig überzeugend. Das Ganze wirkt auf mich gewollt.
Trotzdem nicht vollständig "nein". Jandra wirkt fast erwachsen, dafür muss es einen Grund geben (der nicht zwingend ein negativer sein muss – vielleicht hat sie sich schon immer für fliegende Messer interessiert, immerhin hat ihr Vater sie gewähren lassen aber anscheinend ohne sie dabei zu unterstützen – warum?). Vielleicht ist das Alter von 10 Jahren zu jung – auf der anderen Seite hüten in einfachen Gesellschaften Kinder (zumeist Jungen) in dem Alter bereits eine Herde. Vielleicht musste Jandra das tun? Vielleicht ist sie schlau genug, dass sie Tupkor, von dem sie anscheinend schon gehört hat, etwas mehr "anfüttert", dass er gar nicht mehr zurück kann ohne das Gesicht zu verlieren. Damit wäre Jandra für ihr Alter außerdem noch ziemlich gerissen. Alles ist besser als "jetzt muss endlich mal eine Frau einen Männerberuf lernen dürfen". ;)

Ich denke, da geht einiges mehr, was die Sache glaubhafter und gleichzeitig interessanter machen würde.
Außerdem ist mir nicht klar, warum ihr Vater so schnell zustimmt. Siehe oben.

2). - Welchen Eindruck macht Jandra auf Euch?
Ambivalent. Das liegt daran, dass das Zusammenspiel zwischen ihr und Tupkor nicht passt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Tupkor auf Großmäuligkeit steht, egal wie gut sie mit dem Messer umgehen kann. Übrigens passt hier das Timing mit dem Eintreffen des Vaters nicht. Macht sich zwar nett, ist aber unlogisch, so schnell kommt niemand in die Flugbahn eines bereits geworfenen Messers.


--- Zitat ---“Ich will bei dir lernen", sagte es mit piepsiger Stimme.
--- Ende Zitat ---
Dadurch bekommt der Rest des Dialoges einen Touch von Sebstironie, die man einem zehnjährigen Kind nicht abnimmt.

Ich denke, die Geschichte sollte mehr Zeit bekommen, sich zu entwickeln. Der Zeitraum zwischen dem Auftauchen des "Jungens" und der Festlegung der Bedingungen für die Ausbildung ist für mich als Leser unlogisch kurz. So wirkt die Handlung holzschnittartig und klischeehaft. Es wird auch nicht klar, wer in dieser Szene eigentlich die Handlung trägt.

Die Idee und die Richtung des Plots gefallen mir.

Meine 5 Cent.

Ryek

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