Nun bin ich mit der Tintenwelt-Trilogie fertig. Ich finde das thematisch ein sehr spannendes Werk. Grob gesagt geht es darum, was es für Folgen hätte, wenn wir wirklich leibhaft in unsere Geschichten eintauchen könnten. Wie würden die Geschichten uns verändern? Wie würden wir die Geschichten ändern? Würden wir gern in dem leben, das wir gern lesen? Und hätte der Autor dann überhaupt noch was zu sagen?
Die Tintenweltbücher sind wirklich sehr spannend, sie lassen sich kaum aus der Hand legen. Die Charaktere sind lebendig und vielschichtig (und es gibt auch interessante Frauenfiguren!), die Sprache schön und stellenweise poetisch, die Geschichte hat immer wieder überraschende Wendungen. Aber was ich wirklich ein großes Manko finde, ist, dass die Bücher grausam und düster sind. Meine Tochter ist nach dem ersten Band ausgestiegen, ich habe dann allein die anderen beiden gelesen und war im zweiten immer wieder nah daran, es wegzulegen. Das dritte fand ich ab der Hälfte dann wieder besser, da gab es immerhin Hoffnungsschimmer. Aber insgesamt hat mich die Grausamkeit doch sehr abgeschreckt und auch die Stimmung, die über weite Strecken herrscht: wirklich deprimierend und hoffnungslos. Ungünstig fand ich auch, dass es immer wieder um Gefangenschaft und Folter geht und ich das dann auch unnötige Wiederholungen fand, auch wenn die Wege aus der Situation sich zum Glück sehr unterschieden. Ich verstehe nicht so recht, wieso in einem Jugendbuch eine derartige Grausamkeit vorkommen sollte und so ist mein Fazit trotz der wirklich beeindrucken Stärken der Bücher eher negativ.