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Was lest ihr gerade? ab 2018

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Juni:

--- Zitat von: Trippelschritt am 28 October 2018, 11:50:07 ---Ci Xin Liu ist nur ein mäßiger Schriftsteller, was das Erzählhandwerk angeht, aber seine Ideen sind genial.
--- Ende Zitat ---
Ich kreise nun seit einer Weile um Ci Xin Lius 'die drei Sonnen'. Ich werde es mir gönnen, sobald ich mit THE HOLE von Brandon Q. Moris und mit 'Die Herren von Winterfell' durch bin - haha, nach zwölf Jahren, in denen mir das Buch mehrmals empfohlen und sogar geschenkt wurde, lese ich es nun doch (wobei ich es erst aus dem Bücherstapel meiner selbst gebauten Couch herausschneiden musste; es war einst Teil der Konstruktion.) 'Leider' kenne ich die Serie ... trotzdem; interessante Erfahrung. Ich wüsste gerne, wie ich sonst auf die unzähligen Namen und die Handlung reagiert hätte. Noch schätze ich, mir den zweiten Band nicht holen zu wollen; aber mal sehen, was die letzten drei Kapitel noch bringen.

Zuvor hatte ich Proxima Dying, ist im Still des ersten Bandes verfasst, gelesen. Ich fand es ebenso fesselnd wie den Ersten Band. (Wobei dem Autor ein 'relativ' schwerer, inhaltlicher Fehler unterlaufen ist, auf dem ein Entwicklungszweig aufbaut, den der Autor unaufgelöst zum Ende des dritten Bandes auch noch unter den Tisch fallen lies...)
Der dritte Band, Proxima Dreaming, ist anders als die Bände davor und ließt sich, als hätte dem Autor jemand von hinten die Knarre an den Kopf gehalten und "mehr Action!" verlangt. Schade, aus meiner Sicht ging das echt daneben. Zu Beginn gibt es gleich auch einen Fehler, der sich über viele Kapitel hinzieht. Kleiner als der andere und fast schon banal, aber weil ich im Text andauernd darüber stolperte, ärgerte es mich schon ein bisschen.

Und Transport (wer wird leben? Wer wird sterben?), von Phillip P. Peterson. Hm... fing interessant an. Es war sehr auffällig, dass der Autor sich um die 'Lebendigkeit' und 'Tiefe' der Charaktere bemühte. Allerdings hat der Hauptcharakter mich erst schleichend, zum Schluss immer mehr, durch sein ultra 'politisch korrektes' Handeln genervt und ich las das Buch zu Ende, weil ich das halt so mache, auch wenn mir etwas nicht gefällt. Die Tiefe der Idee, das, was ich wirklich 'gut' an dem Buch fand, schoss in einem Kapitel einmal wie ein Schnellzug an mir vorbei, und mit einem Knall kam dann auch (endlich) das Ende der Geschichte. Man könnte die Handlung kurz und knackig nennen. Aber ich war letztendlich 'entsetzt' von der Überreaktion des Hauptcharakters. Mich beschlich beim Lesen auch das Gefühl, der Autor hätte unter Zeitdruck gestanden und schließlich eine 'saubere' Rohfassung heraus gegeben.
Wirklich klasse fand ich die ausführlichen Beschreibungen zu den Raumanzügen und die im Laufe der Handlung beschriebenen Umweltverhältnisse auf den anderen Planeten.

Mooncat:
Gerade ‘A Handmaid’s Tale’ von Margaret Atwood beendet. Eine Lesequal und so was von unbefriedigend. Ugh.

kass:

--- Zitat ---Eine Lesequal und so was von unbefriedigend. Ugh.
--- Ende Zitat ---

Dann wird es Zeit für was Vergnügliches. Ich empfehle da die Harry Dresden Reihe von Jim Butcher. Habe gerade alle bislang erschienen 15 Bände gelesen, mir immer nur ein paar Bücher geholt, weil ich dachte, na ja, vielleicht hab ich ja genug davon, vielleicht wird es irgendwann langweilig. Nö. Ich finde es sehr schade, dass ich jetzt in der Warteschleife für die nächsten Erscheinungen stecke.

Harry Dresden, hauptberuflicher Magier, annonciert seine Dienste als Magier in den Gelben Seiten. Es beginnt damit, dass die Polizei mit einem Fall überfordert ist und trotz aller Bedenken, dass das alles ja nur Unfug ist, ihn als Berater hinzuzieht. Der Beschwörungskreis, die Runen, die unerklärbaren Verletzungen verlangen halt nach einem Experten des Okkulten.

Er erzählt sehr temporeich, hat richtig feingeschliffene Dialoge, wartet immer wieder mit überraschenden Wendungen auf und würzt das Ganze mit einem ordentlichen Schuss Humor.  Macht süchtig. In der Konstellation, dass es jeweils in den Büchern um einen aufzuklärenden Fall geht, kann er natürlich von Band zu Band mit allem Möglichen aufwarten, und die Chance nutzt her. Von den letzten 3 Kreuzrittern, die gegen gefallene Engel antreten, zu seiner Patentante aus dem Feenland, die mit sehr viel Vorsicht zu genießen ist, bis hin zu Odin, der anzugtragende Chef einer sehr speziellen Sicherheitsfirma, tauchen unverhoffte Unterstützer in verschiedenen Fällen auf. Die Auswahl der Gegner ist reichhaltig, von den unterschiedlichen Vampirhöfen bis hin zu Mag, der Königin des Winters aus dem Feenland, die ihn in ihre Intrigen verwickelt.

Hach, haben mir die Bücher Spaß gemacht! Ein wahres Lesevergnügen. Vielleicht wäre das ja was für dich.

LG
Kass

merin:
Ich habe grad Unterleuten von Juli Zeh gelesen. Ich war wirklich überrascht, denn ich hatte ein Buch erwartet, das nah an der Wahrheit ist. Und das ist es auch irgendwie. Aber dann auch wieder nicht, weil es wirklich ein Thriller ist, der so spannend ist, dass man ihn kaum beiseite legen kann. Dazu eine reiche Sprache mit außergewöhnlichen Bildern, super Dialoge und kauzige, aber gut durchkonstruierte und facettenreiche Charaktere - ich habe es genossen. Auch dieses Buch hat keinen klaren Protagonisten, es schaut kapitelweise verschiedenen Leuten über die Schulter. Ich finde es spannend, dass man oft nicht weiß, was nun wirklich passiert ist und dass auch die Sympathien der Lesenden sehr wechseln - jedenfalls nehme ich an, dass es da nicht nur mir so geht.

Oldlady:
Ich habe gerade "Gehetzt" (Urban Fantasy) von Kevin Hearne amüsant und unterhaltsam gefunden. Und auch spannend.  Die Erlebnisse des Prosa, eines Druiden, der im heutigen Amerika lebt, werden in der Ich-Form erzählt.  Er ist sympathisch und witzig. Nette Dialoge, einige gut gezeichnete Figuren (wie die irische Nachbarin oder der Hund des Prota). Und dann tritt eine wilde Mischung aus Hexen, Vampiren und Göttern auf, die teils gegen, teils für den Druiden Partei nehmen. Was mir noch gefällt: Keine billigen oder frauenromanhaften Sex und keine auffälligen logischen Lücken.  Dass dabei manches klischeehaft ist (vor allem einige Frauenfiguren) fand ich nicht so schlimm.

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