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Golem:
Klitzekleine Kritik, der Kontrast auf der Site zwischen Schrift und grauem Hintergrund ist nicht sehr hoch. Das macht es nicht so schön zu lesen.

merin:
Ja, da muss ich nochmal ran. Danke fürs Erinnern.

Paul:
Eine echte Neuentdeckung in der letzten Zeit waren für mich die Kurzgeschichten von Ted Chiang:

Schon vor längerer Zeit las ich seine Kurzgeschichtensammlungen "Arrival" und das "Das wahre Wesen der Dinge" (beide im Tor-Verlag). Nun bin ich auf die Sammlung "Die grosse Stille" gestoßen (Verlag Goldkonda). Die Geschichten in "Die grosse Stille" überschneiden sich leider zum Teil mit den beiden Büchern aus dem Tor Verlag, aber es sind auch einige neue Geschichten dort mit aufgenommen.

Die Geschichten  von Ted Chiang sind sprachlich elegant, ohne aber in der Sprache aufdringlich zu sein. Auch hat er hat immer wieder spannende, tiefgründige Plots, die Grundfragen des menschlichen Lebens aufnehmen (z.B. wie wir uns erinnern). Beides machen sie für mich zu echten "Juwelen" in ihrem Bereich.

Paul  ::)

merin:
Oh ja, Ted Chiang steht auch auf meiner Leseliste!

Paul:
Und wieder ein neues Buch (nachdem ich in letzter Zeit eher Bücher gelesen habe, die nur "naja" waren):

Maschinen wie ich von: Ian McEwan

Ich gebe zu, ich mag den Autor (Ich habe von ihm eine ganze Reihe von Büchern in meinem Regal stehen). Von daher bin ich nicht ganz objektiv. SF ist dabei nicht sein Thema. Der Roman ist für ihn also eher ein Ausflug in ein ungewohntes Terrain.

Die Geschichte handelt in einer Alternativ-Welt in England zur Zeit des Falkland-Kriegs (wenn ich mich nicht völlig täusche also irgendwo in den 90- Jahren). Diese Alternativ-Welt spielt in dem Roman keine große Rolle, ist aber immer wieder nett anzusehen (so verliert z.B. England in dieser Welt den Falkland-Krieg, auch wurde Alan Turing wegen seiner Homosexualität nicht in einen frühen Tod getrieben und lebt noch immer hochgeachtet als nun alter, aber erfolgreicher Wissenschaftler in London).

Die Hauptstory dreht sich dabei um einen künstlichen Menschen, der von einem eher mittellosen Mann in den Dreißigern erworben wurde (er hat ein Haus geerbt und sich spontan entschieden hat, sich dafür einen der ersten "Roboter" zu kaufen). Hinzu kommt eine Liebesgeschichte mit einer Mitbewohnerin im Haus (bei der auch der künstliche Mensch beteiligt ist) und ein zunehmender Spannungsaufbau, der darauf hinausläuft, dass irgendjemand die Geschichte nicht überleben wird (wer, will ich an dieser Stelle nicht verraten).

Das Buch läuft nicht entlang der üblichen Klischees - vielleicht auch, weil der Autor aus einem anderen Genre kommt - es ist flüssig geschrieben - doch - an dieser Stelle ein deutliches Manko - es ist auch etwas "geschwätzig" (es gibt bessere Bücher von McEwan). Trotzdem habe ich die Geschichte genossen - auch weil der Plot bis zum Schluss spannend bleibt und die Figuren sehr lebendig gezeichnet sind.

Paul  ::)

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